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ItachiSaix

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Alle erstellten Inhalte von ItachiSaix

  1. Richtig. Teil 7 sollte eigentlich das Ende sein, aber mit Jigsaw hat man die Handlung 10 Jahre später weiter erzählt. Spiral steht für sich alleine und ist nur ein Spin Off. Hat also mit der Main Timeline nichts zu tun. Und wir bekommen am 30. November SAW X in die Kinos, der zwischen Teil 1 und 2 spielt. Morgen kommt eine Kritik von mir und werde dann berichten, ob man sich den Film anschauen kann
  2. Jigsaw (2017) 5 von 10 7 Jahre sind vergangen seitdem der letzte SAW Film in die Kinos kam. Mittlerweile sind Remakes und Reboots also das Wiederaufgreifen von bekannten Filmreihen in Mode und da waren selbstverständlich bekannte Horror Franchises nicht verschont geblieben. „Jigsaw“ spielt 10 Jahre später seit „SAW VII“ und es werden wieder Opfer gefunden, die nach der Handschrift des bereits verstorbenen Jigsaw Killers hingerichtet werden. Es stellt sich also die Frage: Wer ist der Copycat Killer? „Jigsaw“ verfolgt einen etwas modernen Ansatz, wo die Technologie weiter fortgeschritten ist; z.B. gehören laserbetriebene Geräte zum nützlichen Equipment in der Medizin. Wegen dieser Modernisierung wirkt der Horror Thriller generell etwas zu klinisch und steril, worauf man das dreckige Ambiente aus den alten Teilen vermisst. Das merkt man auch beim Schnitt und den zu hellen Farbfiltern. „Jigsaw“ erweitert schon auf einer gewissen Weise das SAW Universum in seiner narrative Ebene, aber einige Logiklücken innerhalb dieses Filmes verbreiten da einen komischen Beigeschmack in Sachen Glaubwürdigkeit. Die Spierig Brothers waren verantwortlich für die Regie und bewiesen mit „Predestination“, dass sie für komplexe Handlungen eigentlich ein gutes Händchen haben, warum auch immer hier einige Patzer passiert sind, ist mir schleierhaft. Einige Schauspieler überzeugen eher nur dürftig. Dafür ist der Auftritt von Tobin Bell als Jigsaw wieder mal eine Wucht und er weiß immer wieder, wie er seine Rolle zu spielen hat. Im Grunde genommen hätte „Jigsaw“ der Auftakt zu einer neuen Trilogie werden sollen, hat aber den Produzenten anhand der Zahlen aus den Box Office nicht vollends umstimmen können, die Reihe fortzusetzen. Der Film war aber trotzdem erfolgreich. Insgesamt kann man sagen: Der achte Teil jongliert mit einigen fiesen Fallen, die in ihrer Inszenierung spannungsarm ausfallen. Das Highlight ist wieder mal Tobin Bell, der mit seinen Charisma die Seelen der getesteten Sündiger wie ein offenes Buch förmlich lesen kann. Die moralische Botschaft ist durchaus vorhanden. „Jigsaw“ bleibt aber nur eine nette Ergänzung für die gewiefte Horror Reihe und hätte durchaus ein oder zwei mehr Leser gebraucht, die das Drehbuch hätte bessern können. Spiral: From The Book of SAW (2021) 4 von 10 Die allseits bekannte Horror Franchise Saw hat es in die 9. Runde geschafft. Dieses Mal als Spin-Off und losgelöst von der Main Timeline verfolgt man in „Spiral: From The Book of Saw“ eine investigative Polizei Story, die besondere gesellschaftskritische Züge annimmt. Da wo Spiral in Ansätzen ziemlich gute philosophische Themen aufgreift, so scheitert es mehr wegen der Umsetzung. Die Schauspieler sind belanglos, die Dialoge haben keinen Biss, der Plottwist ist zu offensichtlich und die Saw typischen Elemente sind nicht mehr vorhanden, die sonst die übliche, düstere Atmosphäre unterstrichen haben. Einzig die Fallen haben noch den einen und anderen symbolischen Clue gehabt. Für mich ist dieser Teil der neue Tiefpunkt in dieser Serie und das was versprochen wurde, wurde einfach nicht eingehalten.
  3. SAW VII (2010) - 3 von 10 Das SAW Franchise gehört zu einen der erfolgreichsten Horror Reihen überhaupt. Das kann man anhand des Box Offices der einzelnen Teile sehr gut nachvollziehen. Nur leider verzeichnete „SAW VI“ nur wenige Kinobesucher, worauf dann vorzeitig ein Schlussstrich gezogen werden musste und dann das Finale sprich „SAW VII - Vollendung“ eingeleitet werden musste. Generell gilt: Der letzte Teil einer Horror Reihe enden schlecht. Es waren ursprünglich noch zwei Drehbücher vorhanden, die zu einem fusionierten. Hinzu kommt die unnötige 3D Konvertierung mitsamt der miesen Effekten & Optik noch dazu, die nur den Zweck der Gewinnmaximierung dienten. Es bleibt nur zu sagen, dass „SAW VII“ eine einzige Enttäuschung ist. Es fühlt sich nach keinen Finale an, sondern eher nach einer weiteren Fortsetzung, die wieder mehr Fragen aufwirft und einige wiederum offen lässt. Quasi wie bei der Serie „Lost“. Wenn ich was positives erwähnen müsste, dann wären es noch die Ideen wie die Jigsaw Überlebendengruppe, ein paar der fiesen Fallen mit einer anderen Zielgruppe und ein Wiedersehen mit einer bekannten Schlüsselfigur, das war’s aber auch schon. Der gesamte Plot wird so zurecht gestutzt, sodass das Ende schnell hinter sich gebracht werden kann. Die ganzen kausalen Verknüpfungen sind nicht plausibel erzählt besser gesagt unlogisch. Es gibt auch keine richtige moralische Zusammenführung der gesamten SAW Saga und es ist schlussendlich nur eines: Nämlich belanglos. Mir tut es leid, dass Regisseur Kevin Greutert diese undankbare Aufgabe mit all den schwierigen Voraussetzungen diesen Film drehen musste. Er sorgte mit „SAW VI“ für eines der interessantesten Fortsetzungen überhaupt, meiner Meinung nach, und musste dann das endgültige Todesurteil dieser kreativen Filmreihe ohne wenn und aber unterzeichnen. „SAW VII“ ist der unbefriedigende Abgang für alle Fans, die so sehnsüchtig auf einen runden Abschluss gewartet haben.
  4. SAW VI (2009) 6 von 10 Mittlerweile sind wir jetzt beim eigentlichen vorletzten Teil angelangt und man könnte jetzt meinen, dass mit „SAW VI“ nichts mehr Neues oder sinnvolles erzählt werden kann. Ich bin da ganz anderer Meinung und muss für diesen Film eine Lanze brechen. Das liegt u.a. wegen zwei besonderen Gründen. Zum Einen geht es wieder besonders um gesellschaftlichkritische Aspekte, hier im Speziellen das Gesundheitswesen in den USA, und zum Anderen wird die Background Story von Jigsaw weiter erzählt. „SAW VI“ fühlt sich wieder persönlicher und nahbarer an. Außerdem funktionieren einige Fallen außerordentlicher und das liegt u.a. auch an den eher unbekannten Schauspieler Peter Outerbridge, der einen raffgieriger Unternehmensleiter in einer Krankenversicherung spielt. Seine innere Zerrissenheit mitsamt unmoralischen Charakterzügen spiegelt er sehr gut wieder, wenn auch nur in den vereinzelten Momenten. Trotz allem ist diese Film-Fortsetzung eine Steigerung im Vergleich zum Vorgänger. Das bereits angesprochene Thema mit der Krankenversicherung in den USA war und ist immer noch ein sehr heikles Thema. Noch bevor Obama zum Präsidenten ernannt wurde, gab es nicht mal eine Versicherungspflicht für die US Bürger. Ob sich jetzt danach die Lage gebessert hat, kann ich schlecht beurteilen, aber wage ich mal zu bezweifeln. 2018 waren 28 Millionen US Bürger noch unterversichert oder hatten gar keine Krankenversicherung. Durch diesen drastischen nicht vorhanden Ausgleich mussten die sogenannten „Null-Dollar Ärzte“ her halten, damit das amerikanische Gesundheitswesen nicht komplett den Bach runterläuft. All das sind nur Schnittfaktoren um die Mentalität aus den USA im Ansatz nachzuvollziehen. Daher dachte sich wohl Regisseur Kevin Greutert dieses Thema aufzugreifen um wieder mal einen besonderen gesellschaftskritischen Bereich zu beleuchten und das mit Erfolg. Gerade deswegen passend wenn man John Kramers Krankheitsbild vor Augen führt. Etwas holpriger sind dagegen die Szenen mit Jigsaw Nachfolger Detective Mark Hoffman und dem FBI. Die Bundespolizei arbeitet mit den Serienkiller zusammen, weil sie schon einen Verdacht haben, dass er der Täter sein könnte. Jedoch sträubt sich der Handlungsstrang eher mühsam voran und die Dialoge hätten etwas mehr Feinschliff gebraucht. Dann wären nicht so unglückliche Gespräche herausgekommen, wo der neu ernannte Lieutenant Detective Fragen stellt, die eigentlich selbsterklärend sind. Trotz allem punktet „SAW VI“ mit einen originellen Plottwist, neuen Details und einigen emotional aufgeladenen Fallen. Wenn man das Vorwissen zu den anderen Teilen noch gut verinnerlicht hat, der wird mit neuen aufgedeckten Tatsachen konfrontiert, die dem entsprechenden Teil in einem anderem Licht versieht. Das dieser Teil aber zu wenig in die Kinokassen eingespielt hatte, kann ich dem Publikum nicht verdenken, ist aber bedauerlich im Zusammenhang mit dem Finale.
  5. Hallo Gibt es jemanden, der die Online Trophäen mit mir machen möchte? Würde mich über Unterstützung freuen ID: ItachiSaix
  6. Ok? Aber die werden ja trotzdem die lizenzierten Songs umtauschen, oder? 🤔
  7. Ich würde gerne die Platin erspielen und würde das Spiel innerhalb von 7 Tagen nach Erhalt auf meine Kosten (von 2,70) an den nächsten in der Liste per Brief-Prio verschenken. Sollte es zu Überschneidungen kommen können, werde ich mich nach hinten verschieben lassen. Ich sollte immer nur ein Spiel zur selben Zeit besitzen. Ich habe den Thread über die Regeln der Platin Ketten gelesen und erkläre mich mit diesen einverstanden. Ich möchte beide Version erspielen.
  8. Ich würde gerne die Platin erspielen und würde das Spiel innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt auf meine Kosten (von 2,70€) a den nächsten in der Liste per Brief-Prio verschenken. Sollte es zu Überschneidungen kommen können, werde ich mich nach hinten verschieben lassen. Ich sollte immer nur ein Spiel zur selben Zeit besitzen. Ich habe den Thread über die Regeln der Platin Ketten gelesen und erkläre mich mit diesen einverstanden. Ich werde den Zustand von Disk und Hülleangeben. Ich erfüllte folgendes Aufnahmekriterium: Spiel bereit gestellt Ehrenmitglied
  9. SAW V (2008) 4 von 10 Viele Zuschauer sind der SAW Filmreihe mittlerweile überdrüssig geworden. Schon bei Teil 4 ist die Anzahl der Kinobesucher etwas zurück gegangen und das muss man bei dem Tempo, wo jährlich immer ein neuer Teil erschienen ist, immer berücksichtigen. Ich finde aber, dass dort noch so einige kreativen Ideen eingeflossen sind, was ich aber bei „SAW V“ nicht mehr behaupten kann. Die Story wird nicht wirklich interessant voran getrieben, die neuen Testpersonen wirken eher unsympathisch und generell ist der Look und der Schnitt amateurhafter geworden. Der neue Regisseur David Hackl war ehemals der Cutter aus den vorherigen Teilen gewesen und hatte eigentlich in den Projekten genug an Erfahrung gesammelt. Nur habe ich eher den Eindruck als wollte er nicht wirklich die Regie übernehmen. Man hatte sich noch an einigen Aspekten insbesondere bei den Fallen noch etwas Mühe gegeben, aber „SAW V“ fällt eher für mich belanglos aus und leitet den Tiefpunkt der Serie ein. Was ich aber sehr positiv einordnen kann sind wieder mal die Flashbacks zwischen Jigsaw und dessen Nachfolger Mark Hoffman. Deren Beziehung, wie sich kennen gelernt haben und wie sie sich teilweise ergänzen, finde ich faszinierend. „SAW V“ musste sich die Aufgabe stellen, wer Mark Hoffman ist und da war eine Erzählung notwendig gewesen, da in den vorherigen Teilen keine Exposition zu dieser Figur kaum existierte. Das hätte schon vorher erfolgen sollen, aber hier hat man noch die Kurve gekriegt. Dennoch ist es bedauerlich, dass John Kramers Geschichte nicht weiter erzählt wird und er am Rande bleibt. Die Auflösung ist aber den Machern gelungen und ich mochte auch die Übergänge ziemlich gerne. Hingegen bleibt aber trotzdem ein bitterer Nachgeschmack vorhanden. Special Agent Peter Strahm ist der letzte Charakter, mit dem man als Zuschauer mitfiebert. Ich finde das funktioniert absolut gar nicht. Zu hitzköpfig und zu unpersönlich wurde diese Figur geschrieben und hat keine wirklichen positiven Charaktereigenschaften. In “SAW V” besuchte er die alten Tatorte von Jigsaw und findet heraus, dass Detective Mark Hoffman der Partner des Serienkillers ist. Das wird schön fließend in den Übergängen erzählt, die ich zuvor schon erwähnt hatte. Nur die Krux hinter der ganzen Sache ist die Tatsache, dass es zwar für den Zuschauer nachvollziehbar ist, aber nicht für den FBI Profiler. Er hat keine Indizien oder Beweise die er nachgehen könnte, sondern er bildet diese vergangenen Szenarien nur in seinen Kopf ein. Das ergibt absolut keinen Sinn und jede vernünftige Krimi Serie würde sowas nie wagen, so etwas darzustellen. Im Endeffekt wirkt das unfreiwillig komisch und die düstere Atmosphäre geht wegen sowas stümperhaften verloren. Insgesamt ist “SAW V” kein guter Eintrag für die Serie und verbüßt wegen Logiklücken auch noch seine Glaubwürdigkeit.
  10. SAW IV (2007) 7 von 10 Jigsaw ist tot. Das Treiben des berüchtigten Serienkillers sollte nun vermeintlich ein Ende haben, doch es werden immer noch Leute entführt, die sich seinen grausamen Spielen stellen müssen. Wer ist der andere Partner, der das dunkle Vermächtnis von John Kramer weiterführt? „SAW IV“ bleibt seiner gewalttätigen Linie treu, aber vergisst trotzdem nicht ein weiteres Kapitel über Jigsaw zu eröffnen. Flashbacks erzählen eines der persönlichsten Schicksalsschlägen von John Kramer. Nachdem dem Verlust seines Kindes und als noch zusätzlich seine Frau ihn noch verlassen hatte, ist seine Charakterentwicklung erschreckend deutlicher geworden. Überraschenderweise werden Randfiguren zu Hauptfiguren befördert und gewinnen mehr an Substanz. So müssen Tests wie das bewusste Unterlassen von Hilfeleistungen bewältigt werden. Man muss aber auch sagen, dass in “SAW IV” keine richtige Exposition oder Einführung vorhanden ist, was somit für den einen oder anderen Zuschauer die Charakterzeichnung an einigen Punkten erschwert. Wenn man sich aber trotz dieser Bedingungen darauf einlässt, können sich durchaus spannende Momente ergeben. Dennoch muss man bei diesem Film feststellen, dass die Handlung ziemlich konstruiert ist. Der Vorteil auf der andere Seite ist das angenehme Pacing, womit der Plot dafür nie wirklich auf der Strecke bleibt. „SAW IV“ führt auch neue Figuren als auch neue Handlungsstränge ein. Einige offene Fragen wie z.B. über den Verbleib eines verschollen Detectives werden sogar hier beantwortet und wiederum auch neue eröffnet. Das hat die SAW Reihe für mich so besonders gemacht, dass man neue Theorien stellen und so sich austauschen konnte. Das kennt man heutzutage aus dem Marvel Cinematic Universe mit dem Unterschied, dass SAW der Vorreiter für das Erstellen einer komplexen Timeline ist. Die Macher sind immer passioniert an der ganzen Geschichte herangehen und das merkt man ihnen an. Warum “SAW IV” einer meiner persönlichen Favouriten aus dieser Reihe liegt an den Plottwist, den ich so aus keinen anderen Film erlebt habe. Dieses Erlebnis fühlt sich abwechslungsreich und erfrischend an, dass man wiederum Spaß hat die Vorgänger nochmal zu schauen. Auch was Darren Lynn Bousman handwerklich mit dem Film gemacht hat, ist rasant und schießt manchmal übers Ziel hinaus. Er hat aber immer wieder was Neues gewagt und das rechne ich ihm sehr hoch an. Einige Fragen werden offen gelassen und das finde ich bedauerlich. Wer aber großen Gefallen mit den Vorgängern hat, der findet sich auch hier zurecht, nur können sich Müdigkeitserscheinungen als Zuschauer zeigen. Vom Konzept her bleibt “SAW IV” zu gleich im Vergleich.
  11. SAW III (2006) 7 von 10 „SAW III“ erblickte 2006 das Licht der Welt und es war eines dieser Horrofilme, die viel vom Zuschauer abverlangte. Nachdem die Identität von Jigsaw und dessen Gehilfin nach dem 2. Teil aufgedeckt wurden, bleibt dem unberechenbaren Mastermind nur noch sehr wenig Zeit bis er dem Hirntumor erliegt. John Kramer bereitet mit letzter Kraft alles vor um sein letztes Spiel in Gang zu setzen. Im Visier geraten eine depressive Ärztin und ein hasserfüllter Vater und bald heißt es wieder: Es ist Zeit ein Spiel zu spielen! Mit „SAW III“ sind die Fallen nicht nur extremer, sondern die Story hätte rundum als gutes und aufwühlendes Finale in Form einer Trilogie dienen können. Dennoch spricht die große Anzahl der Kinobesucher für sich und man wollte noch dem Erfolg für eines der beliebtesten Franchises ausnutzen. Es sammeln sich auch die negativen Stimmen wenn es darum geht SAW als Begründer und Auslöser des „Torture Porn“ Genres abzustempeln. Ich empfinde es als hanebüchener Unsinn. Ich versuche zu erklären warum: „SAW III“ muss sich dem Vorwurf gefallen lassen dem „Torture Porn“ Gerne zu begünstigen. Man muss klar sagen, dass bei dieser Reihe die Gewalt im Vordergrund steht, denn sie dient als Instrument für die essentielle, bösartige Atmosphäre und als Sprache für den Jigsaw Killer. Generell ist Gewalt eine Art Sprache in Filmen zu verstehen um nicht nur Gefühle wie Angst, Ekel etc. auszulösen, sondern kann ebenfalls als zusätzliche narrative Ebene eingesetzt werden. Das sollte man als Zuschauer stets im Hinterkopf behalten, damit man diese Erscheinungsformen reflektieren kann. Medienpsychologen haben sogar in Studien nachgewiesen, dass wir deswegen z.B. Folgen wie Tatort konsumieren um unsere Aggressionen im Zaum zu halten, denn sie liegt bei jedem Menschen zugrunde. Diese Impulskontrolle gibt es nicht nur seit Anbeginn der Medienära. Bei literarischen Werken wie Shakespeare z.B. ist Gewalt ein Hilfsmittel und eine Ausdrucksform für Erzählungen. Gewalt darf nur in der Kunst ausgelebt werden, mehr aber auch nicht. Natürlich muss man für sich selber die Frage beantworten, ob es bei SAW Reihe der Sinngehalt aufrecht gehalten wird. Immerhin wird die Frequenz der Gewaltsszenen in den späteren Teil nicht verringert. Zu den katastrophalen Einträgen werde ich mich aber an anderen Tagen dazu mehr äußern. Es soll aber gesagt sein, dass es weitaus schlimmere Filme im Vergleich existieren. Da wird es recht nicht die Mühe gemacht wird, eine Geschichte erzählen zu wollen und daher fehlt auch der Anspruch etwas sinnvolles für die Kunst mitzugeben. „SAW III“ hat wegen seiner unbarmherzigen Szenen Mitleid auf emotionaler Ebene bei mir auslösen können. Gerade wenn es um die Frage wie Vergebung und Rache geht, hat sie bei mir Anklang gefunden, auch wenn es nur mehr oder weniger an der Oberfläche kratzt. Der Film verliert nichts von seiner Faszination, wenn man sich darauf einlässt und punktet abermals mit seinen kreativen Plottwists. Zudem finde ich die Beziehung zwischen John Kramer und Amanda Young spannend erzählt. Ihre Charakterentwicklung trägt sehr zu den Höhepunkten bei. „SAW III“ deckt darüber hinaus noch weitere Hintergründe aus den vorherigen Teilen auf und lässt die Story weiter vom Umfang und Komplexität reifen. Es fühlt sich nach einem durchdachten Mammutprojekt an, die so viel hergibt.
  12. SAW II (2005) 7 von 10 Nachdem der Debutfilm SAW ein riesiger Erfolg wurde und die Fans Lionsgate Studios mit E-Mails mit Fragen bombardierten worden, da war es mehr als selbstverständlich, dass mehrere Fortsetzungen her mussten. Mit Darren Lynn Bousman hatte man einen unerfahrenen Regisseur am Bord geholt, der aber die Gelegenheit nutze, sich selber zu entfalten. In SAW II wird die Handlung weiter voran getrieben. Der Jigsaw Killer wurde entlarvt und ein sehr launischer Detective stellt sich ihm entgegen, aber er findet schnell heraus, dass sein Sohn in einem unbekannten Gebäude mit anderen Insassen ein Spiel ums Überleben spielen muss. Die Merkmale vom Erstling Werk sind erhalten geblieben: Die schnellen Schnitte, die düstere Atmosphäre und die akzentuierten Farbfilter. Bousman erweiterte die Fallen, die mehr graphischer und extremer ausfallen und erzählt zusätzlich die Background Story über Jigsaw aka John Kramer, warum er zu dem wurde, der Leute entführt und sie in den tödlichen Fallen steckt. Das die Opfer von Jigsaw eine Reihe von Tests durchlaufen müssen um den Wert ihres Lebens klar vor Augen zu führen und mit aller Gewalt bewusst zu machen, dass ihre Lebensführung der Falsche war, halte ich, wie letztes Mal erwähnt, fragwürdig. Drogenabhängige z.B. müssen durch ein bestimmtes Programm über mehrere Phasen ihre Sucht überwinden und das allein zeigt schon wie komplex diese Art der Erkrankung ausfällt. Die Methode von Jigsaw eine Person durch eine Bedrohung mit der Konsequenz zum Tod diese heilen zu können halte ich für nicht realistisch. Es kommen neue Probleme zum Vorschein oder verstärkt u.a. eine ungewollte Verhaltensweise. Das erkennt man später ziemlich deutlich bei den Protegés von Jigsaw, wenn man die Reihe aufmerksam mitverfolgt hat. John Kramer ist aber überzeugt davon, dass diese Umpolung funktioniert und das münzt wegen einer Vielzahl an Umständen, die ihm widerfahren ist. In SAW II zwingt John Kramer Detective Matthews eine lange Diskussion zu führen, wenn er seinen Sohn wiedersehen möchte. Aus dem Gespräch kommt nicht nur hervor, wie gut Jigsaw den temperamentvollen Vater kennt und welche Schwächen bei ihm vorliegen, sondern auch der sterbenskranke Zustand von John wird in den Fokus genommen. Mit der Diagnose einen inoperablen Hirntumor zu haben, versuchte er sich damals das Leben zu nehmen, versagte aber dabei. Er hat aber für sich etwas gefunden, womit er sein Leben wieder einen Sinn geben konnte. Das ist aber nur ein Puzzleteil aus dem großen Ganzen, die in den späteren Teilen immer weiter aufgedeckt werden. Und ich liebe die SAW Reihe für ihre Erzählung der Story, die nach und nach mehr preisgeben. Insbesondere ist die Figur des Jigsaws als Horror Ikone so viel interessanter als die unsterblichen Konkurrenten wie Leatherface, Mike Myers etc., denn Ersteres ist vom Entwurf das fast genaue Gegenteil zu den anderen Monstern. Jigsaw ist sterbenskrank, aber überlistet die Gefahren meist durch sein Intellekt und liest seine Mitmenschen wie ein offenes Buch ab. Auch wenn SAW II eine würdige Fortsetzung ist, so muss ich die Gruppe in dem größeren vorhandenen Spiel kritisieren. Die Gruppendynamik ist teilweise spannend zu beobachten, dennoch lassen die einzelnen Personen keine Charaktertiefe zu und wirken daher eher langweilig. Das wurde bei Adam und Dr. Gordon aus dem ersten Teil im Vergleich besser gelöst. Ich verzeihe aber diesen großen Fehler, da ja bis Teil 7 die einzelnen Fortsetzung jährlich erschienen und der Aufwand bei den zeitlich engen Deadlines waren sicherlich keine einfache Aufgabe. SAW II entführt euch abermals in ein dunkles Abenteuer, die wieder mit einen kreativen Plottwist daher kommt und mit einen faszinierenden Tobin Bell als Jigsaw überzeugt. Das Storytelling belohnt den aufmerksamen Zuschauer mit schönen Details wie auch bei den folgenden Teilen.
  13. SAW (2004) 9/10 Ihr wisst es und ich wusste es recht, dass eine Kritik zu SAW erfolgen musste, da SAW X in den Startlöchern steckt. In den USA ist er bereits angelaufen, aber wir Deutschen haben das traurige Los gezogen und müssen bis Ende November warten, wie das auch immer passiert ist. Der neue Eintrag der Kult Reihe gehört aber zu den Besten seiner Art und das aus vielerlei Hinsicht, soviel kann ich versprechen. Jetzt soll es erstmal zuerst um den allerersten Teil gehen, der Rekorde gebrochen hat und mit seiner High Peak Idee sehr viel für die Filmwelt beigetragen hat. Zwei Männer sind in einen heruntergekommenen Badezimmer aufgewacht und haben aufgrund der Fesseln nicht unbedingt viel Freiraum für sich. Nach einiger Zeit stellen die fest, dass sie dem Jigsaw Killer zum Opfer gefallen sind und es findet inmitten der Hetz- und Schnitzeljagd ein Kampf ums nackte Überleben statt. SAW wird von einigen mehr dem Horror Genre zugeschrieben, ich sehe da mehr einen düsteren Thriller, der mit Horror Elementen arbeitet. Auch werden die expliziten Gewalt Szenen rar versehen bzw. finden sie eher im Kopf des Zuschauers statt, was aber nicht heißt, dass der Horror Faktor in seiner Effektivität im nichts nachgeht. Es ist der Traum eines jeden Filmstudenten. Während seines Studiums hat der damalige Jungspund James Wan zusammen mit seinen Kommilitonen Leigh Wanell eine grandiose Idee entwickelt. Wanell hat wegen großen Kopfschmerzen seinen Arzt aufgesucht. Die Kopfschmerzen waren so stark, dass er sogar die Befürchtung hatte, er könnte einen Tumor haben und deswegen sind viele Gedanken um ihn geschossen, ob er sein Leben so gelebt hat, wie man es hätte führen sollte. Glücklicherweise war das Ergebnis negativ gewesen und aus dem Anlass entstanden so auch die ersten Entwürfe, die wir dann final als den Spielfilm SAW kennen. Mit einem Budget von gerade mal einer Million US-Dollar mussten die beiden Neulinge sehr sparsam beim Dreh des Films umgehen. Einige Schauspieler konnten nur für wenige Tage eingesetzt werden, bei der Erstellung der Sets sind Einschränkungen gekommen und beim Filmmaterial mussten sogar noch Nachdrehs getätigt werden. Der Schnitt musste auch anders gesetzt werden, worauf die schnellen Schnittschnipseln entstanden und so das Gefühl der Hektik aufkommen zu lassen. Wegen all dieser kreativen Notlösungen ist SAW ein ganz besonderer Film, der auch von allen Cineasten gewürdigt werden sollte. Das SAW Franchise finde ich auch wegen den philosophischen und gesellschaftskritischen Thematiken so interessant. Alle Testpersonen haben nach Jigsaws Mindset nicht das Leben verdient und sie müssen sich vor den todbringenden Fallen selber verstümmeln oder gerettet werden, um eine lebensbejahende Perspektive zu erlangen. Der Puzzlemörder ist unsere inneren Stimme gegen alle Leute, die ihre Mitmenschen oder den Staat ausnutzen und nie von der Gerechtigkeit verurteilt werden. Das macht zwar die Identifikation mit ihm nach meiner Meinung grotesk, aber man merkt den aufbrodelnde Schrei nach Genugtuung. Auch finde ich das heilsvollbringende Versprechen nicht wirklich realistisch, aber das wäre ein Thema für ein anderes Mal. SAW ist einzigartig, düster und unheimlich. Jigsaw kennt jedes Geheimnis seiner Testpersonen und das macht den Horror aus, aber der Film funktioniert auch als dunkle Thriller, denn es weiß wie man Spannung aufbaut. Es ist eine Reise, die man so schnell nicht wieder vergisst. Allein das Ende hat einen Plottwist, das niemand wirklich vorhersehen kann. Der Score verstärkt sogar das unbehagliche Gefühl beim Zuschauer und es gibt nur einzelne Plot Elemente die aufgrund des Budgets Schwächen vorzufinden. Die sind aber minimal. SAW spielte das 100fache wieder ein und somit waren die Fortsetzungen mehr als gut begründet gewesen.
  14. Doki Doki Literature Club Plus Upgrade kostenlos: Ja Save Transfer: Nein Auto Trophäen: Nein
  15. Peaky Blinders (2013-2022) 8 von 10 Ich habe „Peaky Blinders“ lange vor mich hingeschoben und nie richtig durchgängig am Stück geguckt. Großen Dank geht an alle raus, die mich dazu ermutigt haben weiterhin am Ball zu bleiben. Der von BBC anfangs produzierte Ganoven Epos erfreute seine Beliebtheit nicht durch sein unverbrauchtes Setting kurz nach dem 1. Weltkrieg in Großbritannien, sondern auch die Darsteller tragen einen großen Teil dazu bei. Cillian Murphy geht als verschlossener und prinzipientreuer Gangster Boss richtig auf und ist schon Grund genug, warum man „Peaky Blinders“ eine Chance geben sollte. Auch alle anderen Darsteller wie Paul Anderson, Helen McCrory und Gäste wie Tom Hardy, Anya Taylor-Joy, etc. sind eine Bereicherung, die mannigfaltig die Serie mit so viel Leben einhauchen, dass man so kein zweites Mal erleben wird. Die Ansammlung der Konflikten und deren zugehörigen Konsequenzen findet gefährlich selbstverständlich Anklang beim Zuschauer, wenn man bedenkt warum die Figuren so handeln und trotzdem doch so menschlich sind. Man darf die unverschämt passende Titelmelodie der Peaky Blinders nicht außer Acht lassen! Nick Cave and the Bad Seeds haben schon seit längerer Zeit diesen ikonischen Song kreiert, der sich auch bei anderen Filmen gerne mal eingesetzt wird. „Red Right Hand“ erwähnt so viele Themen auf einmal, die sich mehrfach auf so viele Sachverhalte in „Peaky Blinders“ beziehen. Einmal wäre das kommunistische Stelldichein der ersten Staffel zu erwähnen, hinzu dann die russische Invasion aus der dritten Staffel auch noch ergänzend und last but not least das offensichtliche Leitmotiv der Hauptfigur Thomas Shelby als die Rache Gottes durch den ganzen Serienverlauf durchzuziehen. Auch im Song wird der Peaky Blinder Boss vielfältig beschrieben: „He’s a god, he’s a man, he’s a ghost, he’s a guru.“ Wenn man das weiß, dann verleiht es der Persönlichkeit Thomas Shelbys noch eine größere Bedeutung hinzu. So müssen Titelmelodien sinnvoll eingesetzt werden. Danke dafür Steven Knight! Auch wenn ich der Serie mitsamt seines Soundtracks, seines Settings und seine Darsteller in den höchsten Tönen loben kann, so muss ich leider auch auf einige negativen Aspekten eingehen. Man muss sich darauf einlassen, dass der Aufbau nicht immer klar für mich ersichtlich war und dieser generell sehr viel Zeit im Anspruch nimmt. Das an sich ist zwar kein großes Problem, nur die Umstände, dass dann so viele Handlungsstränge und Plotholes entstanden, hat mich zu oft aus der Serie herausgerissen. Insbesondere bei der letzte Staffel merkt man, dass Showrunner Steven Knight vieles ansprechen wollte, aber dann doch nicht so vernünftig zu Ende bringen konnte, weil die Erzählstruktur Lücken aufweist. Ich hoffe sehr, dass der abschließende Film die wichtigsten offenen Handlungsstränge zufriedenstellend abschließen kann und jede dort vorkommende Figur seinen würdigen und finalen Abschluss erhält. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den letzten Teil dieser wunderbaren Reise.
  16. Talk To Me (2023) 7 von 10 Die Teenagerin Mia verlor ihre Mutter sehr früh während ihrer Kindheit. Ohne ihren Tod richtig verarbeitet zu haben, verlief ihre Entwicklung eher verzögert ab. Dann auf einer Party konnte sie dank einer einbalsamierten Hand den Kontakt zu Geistern herstellen und es passiert, was passieren muss. Es kommt schließlich zu einer erbarmungslosen Hetzjagd auf Leben und Tod… „It Talks Me“ ist eines der Horror Film Überraschungen, die schon beim Fantasy Filmfestival für Aufmerksamkeit sorgte. Allein die Tatsache, dass die Regisseure nur Erfahrungen nur im YouTube Bereich gesammelt haben und so einen hochwertigen Film mit qualitativ guten Effekten kreierten, ist ziemlich bemerkenswert. Auch ist dieser australische Horrorfilm viel mehr als eine stumpfe Abfolge von Jumpscare Einlagen, „It Talks Me“ geht sehr gefühlvoll mit Themen wie Verlust, Verantwortung um. Dieser emotionale Knotenpunkt ist das Erfolgsrezept warum man als Zuschauer auf ein gutes Ende hofft. Eine Fortsetzung wurde bestätigt und man darf gespannt sein.
  17. Hallo zusammen Wir suchen noch Leute für den Multiplayer. Würde mich freuen, wenn sich hier welche melden würden. Wir spielen auf der Disc Version. Den DLC würde ich auch noch gerne dazu nehmen. Edit: Wurde alles erledigt.
  18. Onoda (2021) 7 von 10 Könnt ihr euch vorstellen fast 30 Jahre lang auf einer dschungelhaften Insel zu leben und dabei die Überzeugung zu haben, dass der 2. Weltkrieg immer noch da draußen wütet? Tatsächlich gab es einen Japaner namens Hiro Onoda, der einem Großteil seiner Lebenszeit auf der philippinischen Insel Lubang dort verbrachte. Allein diese Tatsache verschaffte ihm sogar einen Legendenstatus. Onoda wurde einem manipulativen Spezialtraining unterzogen worauf er als Folge die Welt nur mit argwöhnischen Verschwörungstheorien betrachtete. „Onoda“ zeigt in seiner Gelassenheit, für wie viel Unruhe er auf der Insel gesorgt hatte und wie kompliziert seine Rettung in Wahrheit ausfiel. Eine unvorstellbare Nacherzählung, die ziemlich verdeutlicht wie man Menschen in die Irre führen kann und welche Konsequenzen das Ganze nach sich ziehen lässt. Unbeteiligte und mehr Soldaten sind dabei unnötig gestorben und im Endeffekt hätte es viel schlimmer ausgehen können.
  19. Salò / 120 Tage von Sodom (1975) 7 von 10 Seit über einem Jahrzehnt habe ich mit mir selber gehadert, ob ich dem Skandalfilm „Salò“ oder „Die 120 Tage von Sodom“ überhaupt anschaue möchte. Es ist ein sehr stark umstrittener Film, der in vielen Ländern verboten ist und hier in Deutschland von der FSK nur in einer stark verkürzten Version existiert. Zu groß war meine wohlgewollte Sorge, die kontroversen Inhalte verarbeiten zu können. Schließlich fasste ich aber doch meinen ganzen Mut zusammen und Gott sei Dank habe ich diesen Film überlebt. Eigentlich wollte danach diesen Film keiner Review widmen, wie es einst bei den „The Sadness“ beschlossen hatte, aber ich bin doch noch zu dem Entschluss gekommen, dass es doch wichtig sei über „Salò“ zu reden. Warum das der Fall ist, erfährt er dies in meinem etwas ausführlichem Bericht. Im damals faschistisch Italien (1944-1945) beschlossen 4 unterschiedlich hochwürdige und gebildete Menschen (Liberties); aus der Kirche, Justiz, Adel und Politik stellvertretend; jeweils 18 Jugendliche zu entführen um dort ihre Perversitäten (hier: Manien) auszuleben und ihren individuellen Lustgewinn ins Unermessliche zu treiben. Regisseur Pier Paolo Pasolini lehnt sich strukturell von Dante Alighieris „Die göttliche Komödie“ an, die da folgend zu nennen sind: Die Höllenkreise der Leidenschaft, der Scheiße und des Blutes. Das allein sollte schon genug für Kopfkino sorgen und die Kontroverse begründen, denn diese angesprochene Themen werden offen und explizit dargestellt. Jetzt könnte man meinen, diese Szenen sind bewusst so gemacht worden, damit Pasolini sich als Skandalregiesseur in die Geschichtsbücher verewigen kann. Einige sind der Meinung, er hatte die Absicht verfolgt, dass das Publikum vorzeitig den Kinosaal verlassen soll, weil es bewusst sehr schwer an der Grenze des Erträglichen tangiert. In erster Linie besteht aber eher die Intention seine Enttäuschung über die Regierung und dem Bürgertum Ausdruck zu geben. In seinen früheren Werken zelebrierte er die Erotik noch in seiner Ästhetik, macht aber in „Salò“ dann eine plötzliche Kehrtwende. Ebenfalls betonte er auch, dass dieser sein letzter Film sein würde. Jedoch durch die Ermordung Pasolinis erlebte er selbst die Uraufführung nicht mehr. Man kann spekulieren, ob es auf irgendeiner Weise im Zusammenhang mit den Film Salò steht. Man kann aber sicher sein, dass er am Ende eine ziemlich veränderte Sichtweise über seine Umwelt hatte. Im Film herrscht ein großer Kontrast an reichlich Philosophie und Bestialität. Da werden schon Zitate in der Originalsprache von Voltaire wiedergegeben, nur damit kurz darauf das nächste Verbrechen an die Opfer begangen werden kann und im Hintergrund Chopin gespielt wird. Daher frage ich mich: Warum dieser Umstand? Es zeichnet wohl ein sehr negatives Bild über die Menschheit aus, wenn sie solch in einer heftigen und wiederholenden Frequenz erscheint. Das ist schon beabsichtigt um das Unwohlsein und Angst bei den Zuschauern zu verstärken. Es findet zudem auch keinerlei Charakterentwicklung statt und das führt zum Ergebnis, dass man abstumpft und somit nicht mit den Figuren empathisch werden soll. Durch diese provokante Zumutung hinterfragt man aber sich selbst, ob in jedem Menschen böse Absichten schlummern. Ich habe unabsichtlich meinen Freundes- und Bekanntenkreis auf einer kritischen Perspektive betrachtet, ob das Potential bei jedem vorhanden sein kann. Diese Überlegungen gibt es bei Kriminalpsychologen, die von einem kriminellem Wesen überzeugt sind, aber auch theologisch gibt es sie in Form der Erbsündenlehre. Auch der Philosoph Immanuel Kant hat sich mit der Theorie des radikalen Bösen klar für ein Tendieren in dieser Richtung gesprochen, sofern der Apparat der Vernunft bei den Menschen nicht stark ausgeprägt ist oder ausfällt. Es herrschen natürlich auch Theorien über Gegenteiliges, aber es ist trotzdem ein sehr besorgniserregender Gedanke. Die Thematisierung der Koprophagie war eines der schwer zu ertragendesten Szenen gewesen. Es darf nichts verschwendet werden, denn es muss alles verwertet werden, hieße es zudem in „Salò“. Auf den ersten Blick hört sich das eher absurd an, aber bei näherer Überlegung kann man das Konsumverhalten insbesondere beim Bürgertum hier kritisieren. Ein Beispiel wäre die Arbeitsmoral bei eines der größten Versandhäusern der Welt zu nennen, die ihre Arbeitnehmer nicht mal die Zeit gibt, eine Toilette aufsuchen zu können, sondern ihre Geschäft in einer Flasche erledigen. Gewinnmaximierung im Dienste der Ausbeutung um das Menschliche wegzudrängen. Im Leben müssen wir vieles hinunter schlucken, aber das willenlose Kaufen und Konsumieren müsse sich einer Einschränkung unterziehen gerade in einer kapitalistischen geprägten Welt. Auch die pseudointellektuelle Kunstbetrachtung wird hier aufs Schärfste kritisiert. Das Ende wirft noch mehr Fragen auf, die vielen entgangen ist. Das letzte Zimmer scheint aus der Zeit gefallen zu sein, da Ansätze wie Futurismus und Kubismus in der Perspektive eines faschistischen Regimes überhaupt nicht koexistieren. Während zwei Soldaten in dieser typisch gestalteten 70er Einrichtung zusammen einen Gesellschaftstanz praktizieren, werden im Hintergrund weiterhin die entführten Jugendlichen gefoltert und ermordete. Die Interpretationsmöglichkeiten sind da vielseitig, aber mein persönlicher Gedanke richtete sich eher an das Fortbestehenden der Grausamkeiten solange die Menschheit in dieser Form noch bestehen bleibt. Fazit: Wenn man „Salò“ in seiner Botschaft auf einem Satz runterbrechen müsste, dann wäre es sowas wie: Wenn du einen Menschen viel Macht verleihst, kann er oder sie es ziemlich missbrauchen. Ich finde es wird dem Film in dieser kurzen Aussage nicht ganz gerecht, da dieser Film zu komplex, zu abstoßend, zu kontrastlastig ausfällt. Es ist definitiv kein Film für den Ottonormalverbaucher und man muss sich im Voraus informieren, worauf man sich einlässt. Es ist kein Spaziergang, genauso wie unser Leben keiner ist und verlangt vieles von uns ab. „Salò“ darf zu keiner einseitigen Mutprobe verbleiben, so wie es das skandalsüchtige Internet haben möchte. Es zählt der Kontext und das Offen sein um noch tiefer in das Verständnis des Verständnislosen einzutauchen.
  20. @xXdanteXx Ich verstehe deine Entscheidung. Man muss auch für das Genre angetan sein, damit man was davon hat. Ich will nur bezwecken, dass so viele möglich den Film im Kino anschauen und unterstützen. @aNgRysHeEp Wow, was für eine Frage :O
  21. Past Lives (2023) 9 von 10 Ich sage jetzt schon im Voraus: „Past Lives“ gehört bereits jetzt zu den besten Romance/Drama Filmen in diesem Jahr und vielleicht auch zu den Besten seines Genres aller Zeiten! Der Filmdebut von Celine Song schlägt Wellen in der Arthouse Szene und schafft es, wenn es darum geht das wahre Verständnis zwischen zwei ineinander verliebten Menschen im Unaussprechlichen perfekt für den Zuschauer zu transportieren. Im Südkorea haben sich zwei Kinder, die eine gewisse Zuneigung zu ihren jeweiligem Gegenüber hegen, angesichts durch einen Umzug nach Amerika den Kontakt zueinander verloren. Es vergehen 12 Jahre, wo der Kontakt wieder hergestellt wurde und die beiden eine gewisse Zeit lang miteinander skypen, nur dann abermals den Kontakt wieder abbrechen. Schließlich vergehen nochmals 12 Jahre, wo sie sich endgültig live vor Ort treffen und sich aussprechen. Man muss sich auf den Film gefasst machen, denn der Schlag in die Magengrube wird nämlich tief bei euch sitzen. „Past Lives“ ist die Renaissance des Romance Genres. Die Dialoge sitzen, die Kameraführung und Bildsprache sind eine unerschöpfliche Fundgrube an Metaphern und Vergleichen und ich behaupte mit großer Zuversicht, dass die Identifikation mit den Filmfiguren mehr als gelingt. Dialog ist ein wichtiger Stichpunkt, denn bei dem Austausch zwischen den beiden Hauptprotagonisten ist es wichtig zu beachten, eben nicht worüber die sich unterhalten, sondern welche thematischen Aspekte nicht angesprochen werden. Ich habe mich ziemlich oft in dem Film wieder erkannt und zu allem Überfluss stellten sich noch viele Fragen über das Thema Liebe in seiner komplexen Vielfalt dazu: Kann Liebe zwischen zwei Personen in keiner direkten Beziehung überhaupt entstehen? Können jeweils eine Form von essentielle und zwecksmäßige Liebe in einem guten Gleichgewicht koexistieren? etc. All das sind Aspekte, die mich als Menschen bereichern und weiterbilden und das muss man „Past Lives“ sehr hoch anrechnen! Außerdem ist es eine A24 Produktion, also geht versammeln nochmal ins Kino und schaut euch „Past Lives“ an!
  22. Verstehe ich sogar, denn wie gesagt hätte man das gut kürzen können. Das letzte Drittel hat sehr viel rausgeholt nach meiner Meinung nach.
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