Late Night with the Devil 2024 (Kino) Regie: Cameron Cairness, Colin Cairness 8/10 (Laufzeit: von 93 min)
Na dann schließe ich mich mal @Pollyplastics an und gebe das Dienstag gesehene wieder. Es ist schon bezeichnend und aber, wie ich finde, eine Richtung nach er man sich orientieren kann, wenn die interessantesten Horror-Filmchen aus Australien kommen. So auch hier. "Talk to me" war schon sehr gut und "Late Night with the Devil" schließt sich dem super an. Keine Ahnung warum der Film immer als Found Footage verkauft wird. Ich meine im Grunde schaut man sich ja ein gefundenes Video an, aber was der Film auch von Anfang an klar macht, man schaut sich eine 70iger Jahre Sendung mit "Behind the Scenes"-Ausschnitten an. Dabei ist kein Wackeln oder Zittern der Kamera zu sehen, weil solche Sendungen ja normal produziert werden. Also schaut man im Grunde eine 70iger Jahre Talk-Show an. Thats it. Und das nur im besten Sinne. Hier zahlt das 4:3 Bild mal auf das Szenario ein, wirkt es doch authentischer und die ganze Show (Setting, Kleidung, Verhalten der Figuren) ist so wunderbar umgesetzt, dass man keinen Zweifel daran hegt.
Wie auch Polly schon sagt, bekommen wir endlich einen David Dastmalchian in einer Hauptrolle und er trägt diese Rolle wahsinnig gut. Ich fühlte mich gerade zu Beginn wunderbar an David Letterman oder unser deutsches Pendant Harald Schmidt erinnert. Die Gesten und Mimiken sind so faszinierend gut, dass man glaubt er hat schon jahrelang solch eine Show. Wunderbar. Im Großen und Ganzen waren alle Rollen sehr stark. Es gilt dabei aber auch Ingrid Torelli hervorzuheben, die das besessene Mädchen spielt. Wenn es für sie jetzt kein Aufwärts in der Filmkarriere gibt, dann wäre das schade.
Wie vorweg auch schon gesagt, ist der Film selten stark mit extremen Horror, aber er verschafft dem Zuschauenden eine Absurditätsspirale, die sehr angenehm ist. Durch die tollen darstellenden Personen ist das auch super intuitiv. Man hält Schwindler für Schwindler und der unangenehme Skeptiker, gespielt von John Bliss, mit dem man sich identifizieren soll, ist perfekt in seiner Rolle. Man will, dass er etwas aufdeckt und das macht er auch. Es zahlt auch, meiner Meinung nach, sehr daruf ein, dass man einige Red Herrings hingeworfen bekommt. Diese führen die zuschauende Person in eine Richtung und man ist vollkommen auf etwas konzentriert, was als Ablenkung dient. Was ich aber auch wirklich toll finde, dass man eben Dinge eingewoben hat, die wirklich passiert sind bzw. echte Personen mit erwähnt werden. So ist der Kritiker Carmichael Haig eine Verkörperung von James Randi, der Teil der "Skeptics Society" war und er hat selbst Uri Geller mal ausgebremst. Sogar eine 1 Millionen Dollar Herausforderung gab es, die bis zu seinem Rückzug ins Privatleben nie ausgezahlt wurde. Und Carmichael Haig erwähnt im Film Lorraine und Ed Warren, ja sogar die Satanic Panic wird mal gestreift. Das alles zahlt wunderbar in den Film ein und macht ihn zu einem fesselnden Erlebnis.
Ich mag den Film sehr und kann nur jedem mal empfehlen, dieses Erlebnis zu wagen.
Trailer inside:
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Eine Bekannte vom mir hat gestern einige Kurzfilme vorgeführt und einige davon möchte ich hier einmal kundtun, weil sie mich doch sehr bespaßt haben. Es sind nicht die weltbesten Filme, aber zumindest kurz und unterhaltsam sind sie.
Man-Spider 2019 (Vimeo) Regie: Tom Oxenham 8/10 (Laufzeit: von 8 min)
Ihr wollt die Spinne kennenlernen, die Spiderman gebissen hat? Nun gut, der Wunsch soll in Erfüllung gehen. Ich fand den kleinen Film, um die Person sehr witzig, welche die Spinne ist. Hier erlebt man kurz und knackig das Leben dieser Person und all die Schwierigkeiten, die damit einhergehen. "...it's some power. And with some power comes some resposibility."
Movie inside:
Happiness 2017 (YouTube) Regie: Steve Cutts 9/10 (Laufzeit: von 4 min)
Ein kurzer Abriss der Gesellschaft, wie man sie heutzutage eigentlich ohne Schmerzen darstellen kann. Dabei wird alles von Ratten inszeniert, was dem Ganzen auch noch eine extra Note verpasst.
Movie inside:
Brian and Charles 2017 (YouTube) Regie: Jim Archer 6/10 (Laufzeit: von 13 min)
Ein Mann baut sich einen Roboter-Begleiter zusammen und lebt mit ihm. Das Auf und Ab dieser Beziehung bekommt man schnell erzählt und irgendwie berührt es einen auch. Es folgte, wie mir scheint noch ein 90 Minuten Film, den ich nicht beurteilen kann. Der Brian Darsteller David Earl, spielt auch in "After Life", der Ricky Gervais Serie, einen Brian und es könnte die selbe Figur sein. Das hat bei mir direkt connectet.
Movie inside:
Spider 2007 (Vimeo) Regie: Nash Edgerton 5/10 (Laufzeit: von 10 min)
Für mich einer der Filme, wo ich vieles habe kommen sehen. Das lag aber wohl auch daran, wie mir das Set der Kurzfilme vorweg verkauft wurde. Daher werde ich hier nicht viel sagen und vielleicht lässt die Überraschung hier mehr zu für euch.
Movie Inside:
In the Fall 2011 (YouTube) Regie: Steve Cutts 6/10 (Laufzeit: von 2 min)
Ein kleiner Unfall und das Leben im Kurzdurchlauf, was will man mehr.
Movie inside: