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Marloges

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Marloges's Abzeichen

  1. 43 momentan, wird mal wieder Zeit für die nächste irgendwann
  2. Marloges

    Mafia 4

    Hoffe nur es wird nicht wieder so eine Ubisoft-typische Open World, in der man haufenweise Basen erobern muss, so wie es im dritten der Fall ist. Mir schwant da übles.
  3. Das Thema ist tatsächlich schon fast so alt wie das Trophäen sammeln selbst. Auch zu PS3 Tagen haben die Leute haufenweise Kinderspiele oder vor allem Visual Novels untereinander ausgetauscht um ihre Liste zu boosten. War noch nie mein Fall und wird es auch nie sein, aber wer eben an dem Ranglisten Ding interessiert ist, der kommt da nicht drumherum. Ich persönlich habe für mich den Anspruch, dass jemand, der auf mein Profil schaut, dort vorwiegend gute, aufwendige oder schwierige Spiele bzw. Platintrophäen sieht. Ich verliere meist schnell das Interesse wenn ich auf ein Profil schaue und dort alles voller Shovelware ist. Verurteilen tue ich es aber auch nicht, jeder wie er meint. Mein erster Blick fällt in der Regel sowieso auf die "Ultra Rare" Trophäen. 200 Ultra Rares sind für mich interessanter als 200 Platin, wenn diese aus "Spam X" Spielen stammen. Ein Ninja Gaiden zu platinieren ist deutlich mehr Anspruch als 1000 Jumping Games Aber nicht jeder interessiert sich für Anspruch. tl;dr - Es gibt verschiedene Arten von Trophäensammlern und jeder sollte den anderen respektieren, selbst wenn man es nicht nachvollziehen kann. Bisschen wie Religion
  4. Die DLCs von Kingdom Come Deliverance. Alle für einen 5er, denke das wird es wert sein
  5. Das letzte waren bei mir die PS1 Spiele der Armored Core Reihe. Will mich da Stück für Stück durch die Reihe kämpfen bis ich endlich den sechsten Teil spiele. Bin aber noch nicht sicher ob ich auch wirklich alle Titel zocke oder irgendwann einen Cut mache.
  6. Da ich in letzter Zeit wieder in das Manga Hobby zurückgefallen bin: The Horizon: Ein koreanischer Manwha, der sich mit nur drei Bänden ziemlich schnell wegliest. Was mir besonders gut gefallen hat waren die Zeichnungen. Es wurde mit teils sehr experimentellen Panels gearbeitet und es gibt extrem viele Panoramashots und kreative Bilder. Die Art und Weise wie hier die Story teilweise Seitenlang nur über Bilder erzählt wird fand ich ziemlich stark. Auch war ich recht gut gepackt von der Handlung über diesen kleinen Jungen, der mitten in einem nicht näher beschriebenen Krieg seine Mutter verliert, später auf ein kleines Mädchen trifft und die beiden irgendwie weiter machen müssen und deshalb einfach ... laufen. Ich fand nur, dass es stellenweise etwas zu deprimierend wurde. Das Drama wurde so überspitzt an manchen Stellen, dass es den Trauerpegel schon wieder überschritten hat 😅 Trotzdem gab es einige emotionale Momente und die Message gefiel mir auch. Leider nicht das "Meisterwerk" das viele zu sehen scheinen, aber alleine wegen seinen Zeichnungen definitiv ein Blick wert, würde ich sagen. Teppu: Hier ist die kürzere Länge von 8 Bänden echt eine kleine Schwäche, wie ich finde. Ein MMA Manga, in dem ein Mädchen namens Natsuo darunter leidet zu talentiert zu sein und in jeder Sportart die sie ausprobiert mit wenig Aufwand an die Spitze kommt. Teamsportarten liegen ihr auch überhaupt nicht. Ihr selbst gefällt das nicht, ihren Mitschülern gefällt das nicht und erst als sie auf die hart arbeitende Mawatari aus dem MMA Club trifft, die so unfassbar viel Spaß an ihrer harten Arbeit zu haben scheint, beschließt sie aus reinem Neid oder vielleicht auch einfach um es ihr zu zeigen, ebenfalls die Sportart auszuprobieren. Mir gefiel die Rollenumkehr hier sehr. Die arroganten, viel zu talentierten Charaktere sind in der Regel die Rivalen des motivierten, hart trainierenden Protagonisten und hier ist es genau umgekehrt. Auch gibt es so einige lesbische Energie in dem Manga, die mal mehr, mal weniger unterschwellig auftaucht 😄 Ich finde das ganze endet auf einer ganz guten Note, aber man merkt auch hier leider wieder, dass der Manga vermutlich noch länger hätte laufen sollen, wenn der Mangaka nicht unter gesundheitlichen Problemen gelitten hätte. Ein zweiter Arc hätte mir noch gut gefallen, aber auch so bin ich ganz zufrieden mit dem Ding. Ansonsten habe ich bei Dragon Ball Super mittlerweile fast aufgeholt, nachdem mir der Anime damals nicht so sehr gefallen hatte. Der Manga funktioniert für mich besser, auch wenn es trotzdem nicht wirklich an den originalen Manga heranreicht. Und ich hole gerade wieder Hajime no Ippo nach, bei dem ich 50 Kapitel hinterher hänge wieder Habe auch schon meine Augen auf den Miyazaki Manga Nausicaä of the Valley geworfen, der kommt wohl als nächstes dran.
  7. RELEASE 22.03.2024 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Team Ninja| PUBLISHER Sony Interactive Entertainment| GENRE Action-RPG/Open World AMAZON-PARTNERPROGRAMM Trophies.de über das Amazon-Partnerprogramm unterstützen Team Ninja reitet ihre Erfolgswelle weiter und bringt nun mit Rise of the Ronin das fünfte Spiel seiner Art heraus. Ein weiteres Soulslike-Spiel mit Third-Person-Perspektive, Lock-on-Kampfsystem und Ausdauerbalken. Dabei geht es wieder zurück nach Japan, in das 19. Jahrhundert, also über 200 Jahre nach Nioh, in dem sich das Land gerade in einem starken Wandel befindet und einige alte Traditionen neuem, westlichem Denken und Technologie weichen müssen. Viel wichtiger jedoch ist die Änderung der Struktur, denn Rise of the Ronin wagt den Sprung und wurde als Open-World-Spiel konzipiert. Ob dies die richtige Entscheidung war und wie sich das Spiel abseits davon schlägt, erfahrt ihr in unserem Test. Zwillingsklingen Das Spiel fängt direkt mit einer ungewöhnlichen Entscheidung an. Nachdem man seinen Charakter in einem wunderbar detaillierten Editor erstellt hat, muss man plötzlich noch einen zweiten Charakter erstellen. Eine sogenannte Zwillingsklinge, die ihr zu Beginn des Spiels an eurer Seite habt und zu der man jederzeit, sogar im Kampf, wechseln kann. Nach einem kurzen Tutorial und einem Probekampf gegen euren Meister, heißt es dann auch schnell eine wichtige Mission anzutreten: den Commodore Matthew C. Perry ermorden und eine Nachricht klauen, die sich in seinem Besitz befindet. Der Einsatz läuft nicht ganz wie geplant. Die beiden Klingen schaffen es zwar, die Nachricht zu erlangen, werden aber durch einen eingreifenden Attentäter, dem "Blauen Dämon" davon abgehalten, Perry den Todesstoß zu versetzen. Dabei werden die beiden Klingen sogar getrennt und als Spieler muss man sich entscheiden, welche der beiden zurückbleibt und welche man für den Rest des Spiels steuern möchte. Ein ziemlich starker Moment, schließlich hat man eine Weile damit verbracht, diesen Charakter zu erstellen und weiß nicht genau, ob und wann man diesen wiedertrifft. Nach diesen Ereignissen entscheidet sich unser Hauptcharakter dazu, dem eigenen Clan den Rücken zu kehren und den hoffentlich noch lebenden Zwilling und Antworten zu finden. Dafür geht es dann nach Yokohama, der ersten von mehreren offenen Weltkarten, die wir im Verlauf des Spiels besuchen werden. Und dort fängt das Spiel dann im Grunde richtig an und wir treffen auf allerhand bekannte historische Figuren und arbeiten aktiv daran, die Geschichte Japans mitzuformen. Dabei kann man sich stets dafür entscheiden, ob man eher Pro-Shogunat ist oder für den Widerstand einstehen möchte. Open-World-Einheitsbrei Und hier wird es mit Sicherheit etwas kontrovers, denn moderne Open-World-Titel sind spätestens seit Far Cry 3 in einer bestimmten Formel gefangen und haben sich mit ein paar Ausnahmen kaum weiterentwickelt. Rise of the Ronin schlägt genau in diese Kerbe. Eine sehr große Welt mit einer prall gefüllten Karte, auf der man dutzende und aberdutzende "Aktivitäten" abarbeiten kann. Dabei gilt es Schatztruhen und Katzen zu sammeln, Schreine zu besuchen, gegnerische Lager zu erobern oder Duelle mit Minibossen zu absolvieren. Das Ganze ist besonders Ghost of Tsushima ziemlich ähnlich und bietet auch nur wenig Neues. Wer dem Ganzen nicht überdrüssig ist und vielleicht sogar aktiv Gefallen daran findet, so eine Karte abzuarbeiten, dem wird das sicherlich gefallen. Zumindest sind die Fortbewegungsmöglichkeiten sehr angenehm zu nutzen und zusätzlich zu einem treuen Pferd gibt es einen Schwunghaken, den man an vorgelegten Punkten nutzen kann (Sekiro lässt grüßen) und kann mit einer Art Drachen durch die Gegend schweben, was recht spaßig ist. Dazu kommen noch ein paar kleine Minispiele wie Bogenschießen vom Pferd oder Flugherausforderungen. Es gibt so einiges zu tun. Ich muss ganz offen sagen, dass ich diese Art von Open World leid bin, da sie zu schnell in Arbeit ausartet, richtige Erkundung nicht belohnt wird, nachdem sowieso alles auf der Karte angezeigt wird, und die Menge einfach viel zu hoch ist. Eine Weile lang macht es Spaß, sich zu überlegen, von wo man in ein gegnerisches Lager schleicht, ob man vielleicht sogar von oben hineinschwebt oder mit dem Schwunghaken irgendwo hoch kann und auch das Sammeln der Katzen ist eine Weile ganz lustig, aber leider nicht 100-mal. Aber die Diskussion ist natürlich nichts Neues. Mittlerweile sollte jeder selbst wissen, ob er diese Art von Open-World-Formel mag oder nicht. Man kann sie zumindest zu weiten Teilen ignorieren und einfach von Mission zu Mission gehen. Nur könnte es sein, dass man nach einer Weile unter dem vorgeschlagenen Level landet. Eine Prise Sekiro Das Kämpfen und Schleichen macht aber glücklicherweise ziemlichen Spaß. Mit Schleichangriffen die normalen Wachen ausschalten, mit dem Schwunghaken über Dächer hüpfen oder sogar wie Batman Leute nach oben ziehen, um sie dann dort auszuschalten, damit am Ende nur noch die starken Anführer übrig sind, ist auf jeden Fall die beste Taktik. Natürlich kann man auch einfach in ein gegnerisches Lager rennen und alle gleichzeitig bekämpfen, aber wie in diesem Genre üblich ist der Kampf gegen mehrere Feinde sehr knifflig. Schnell wird man überrannt und die Ausdauer ist nach ein paarmal Blocken leer. Tools wie Rauchbomben können aber auch in solchen Fällen Abhilfe leisten. Das Spiel glänzt besonders in Zweikämpfen. Wer Nioh oder Wo Long kennt, kann sich grob vorstellen, wie das Kampfsystem aussieht. Es gibt allerdings ein paar kleine Neuerungen und Änderungen. Der größte Unterschied ist wohl das Parieren. Während Nioh eher auf Ausweichen ausgelegt ist und Wo Long auf die Konter, nutzt Rise of the Ronin ein System, das etwas mehr an Sekiro erinnert. Mit der Dreieck-Taste führt man eine Art Parierschlag aus, der bei gutem Timing keine Ausdauer kostet und sich stattdessen auf die Ausdauer des Gegners niederschlägt. Pariert man den letzten Schlag einer Kombo, gerät der Gegner ins Straucheln und man bekommt eine gute Gelegenheit zum Angreifen. Zusätzlich gibt es die typischen "roten Angriffe", die nicht blockbar sind, aber beim richtigen Parieren besonders viel Ausdauerschaden anrichten und eine große Öffnung zum Angreifen bieten. Ein gewisses Risk-vs.-Reward-System, denn diese roten Angriffe lassen sich viel leichter ausweichen als parieren. Hat man die Ausdauerleiste des Gegners dann geleert, kann man einen besonders starken Finisher nutzen, der aber nicht unbedingt zu einem Todesstoß führt. Dazu kommen die üblichen Ninja-Tools wie Shuriken, Gifte und diverse elementare Verzauberungen für die Waffen, Bomben und auch Bögen und Gewehre. Allerdings keine Ninjutsu, denn Rise of the Ronin verzichtet tatsächlich komplett auf übernatürliche Elemente. Es gibt keine Dämonen zu bekämpfen oder irgendwelche Zauber, die man nutzen kann. Für mich persönlich ist das ein Rückschritt, denn es sorgt für weniger Gegnervielfalt und ich mochte die etwas abgedrehteren Attacken immer ganz gerne. Aber definitiv ein Bonus für Leute, die ein etwas bodenständigeres Setting bevorzugen. Davon abgesehen handelt es sich um das typische Team-Ninja-Gameplay mit verschiedenen Waffentypen und Haltungen. Beziehungsweise sind es in diesem Spiel richtige Kampfstile statt des simplen Wechselns zwischen hoher, mittlerer und niedriger Haltung. Das Spiel nutzt eine Art Stein-Schere-Papier-Prinzip und je nach Gegner ist eine andere Haltung effektiv. Da man diese neuen Haltungen aber erst freischalten muss, ist es ganz praktisch, dass man zu den Missionen Partner mitnehmen kann, zwischen denen man jederzeit wechseln kann. Genau wie im Prolog mit dem Zwilling. Tatsächlich übernimmt man die Kontrolle über diesen auch automatisch, sobald die eigenen HP auf 0 fallen, was das Spiel um einiges leichter macht als vergangene Titel, denn es verzeiht einige Fehler und die von der K.I. gesteuerten Gefährten schlagen sich gar nicht mal so schlecht und lenken einmischende Feinde solide ab. Es gibt dieses Mal sogar Schwierigkeitsstufen, zwischen denen man frei wechseln kann, was in dem Genre eher ungewöhnlich ist. Mehr Fett, aber weniger Fleisch Da es sich bei Rise of the Ronin erneut um ein RPG handelt, darf natürlich ein Skilltree nicht fehlen. Dieser wurde aber im Vergleich zu vorherigen Titeln recht simpel gestaltet. Statt auf verschiedene Stats zu skillen und sich einen richtigen Build zu kreieren, gibt es hier vier verschiedene Kategorien, in denen man frei Punkte verteilen kann. Diese sind auf bestimmte Aspekte des Spiels fokussiert und erfüllen so bestimmte Rollen. Beispielsweise gibt der Stärkebaum Boni auf Nahkampfattacken, zusätzliche Schläge und Kombos, der Geschicklichkeitsbaum fokussiert sich eher auf Ninjatools und agilere Techniken. Was mich persönlich daran störte, ist die mangelnde Individualität. Obwohl ich viel vom Content links liegen gelassen hatte, reichten meine Punkte für einen großen Anteil aller Bäume und ich hatte das Gefühl, bereits fast alle Skills, die mich interessieren, ohne große Entscheidungsprobleme erlangt zu haben. Das Problem liegt darin, dass man sich nicht wirklich spezialisieren kann und der Charakter von jedem Spieler am Ende recht gleich aussieht. Für Leute, die nicht tief in solchen Mechaniken aufgehen, mag das allerdings ein Vorteil sein, denn "verskillen" kann man sich hier absolut nicht. Auch ging der Loot recht deutlich zurück. Zwar findet man nach wie vor dutzende oder gar hunderte Ausrüstungsgegenstände, aber im Vergleich zu Nioh oder Stranger of Paradise hielt es sich hier in Grenzen und man muss nicht alle zwei Missionen sein Inventar ausmisten. Das Spiel kann auch mit einem Partner gespielt werden, welcher aber leider nicht gemeinsam mit euch in der offenen Welt spazieren kann. Stattdessen kann man sie lediglich für die Hauptmissionen oder aufwendigeren Nebenmissionen beschwören und dort dann zusammen durch die Gegend schleichen oder Bosse in die Mangel nehmen. Testen konnte ich dies bedauerlicherweise nicht, aber dadurch, dass das Hauptspiel eh schon mit K.I.-Partnern aufwartet, hat man zumindest eine grobe Vorstellung davon, wie es aussehen könnte. Grafisch kann Rise of the Ronin leider nicht mit aktuellen AAA-Titeln mithalten. Eine Grafikpracht wie in Horizon: Forbidden West, oder dem recht ähnlichen Ghost of Tsushima sollte man also nicht erwarten. Dazu kommt, dass auch die Performance zu wünschen übrig lässt. Im Grafikmodus können die 30 fps kaum gehalten werden und im Performance-Modus schwankt die Framerate ebenfalls, bleibt jedoch zumindest konstant über 30. Die angepeilten 60 fps werden aber nicht erreicht. Hier kann man nur hoffen, dass nachträgliche Patches aushelfen. Wo das Spiel glänzen kann, ist das übliche Loot- und Grindgerüst, das schon in Nioh und Konsorten für Langzeitmotivation sorgte. Nach Durchspielen der Handlung schaltet man einen weiteren Schwierigkeitsgrad und einen zusätzlichen Skilltree frei, mit denen man auch nach dem Abspann noch einige Stunden Freude haben kann. Wie lange das den Spieler am Ende bei der Stange hält und ob künftige DLCs noch zusätzliche Schwierigkeitsgrade liefern werden, ist momentan noch schwer zu sagen. Über mangelnden Content kann man sich jedenfalls nicht beschweren. Trophy-Check Die Platintrophäe von Rise of the Ronin ist die der meisten Open-World-Titel sehr ähnlich. Es gibt keine verpassbaren Trophäen, mit einer Ausnahme kann alles auf der leichtesten Stufe erspielt werden und ihr müsst nicht buchstäblich alles auf der Karte abarbeiten. Trotzdem sitzt man gute 50-60 Stunden an der Liste. Der schwierigste Teil dürfte die eine Mission sein, die man auf der höchsten Schwierigkeitsstufe absolvieren muss. Wählt dafür einfach eine der leichtesten aus und tut dies, nachdem ihr alles andere erledigt habt, dann solltet ihr deutlich überlevelt sein und diese locker absolvieren können. Fazit Wie viel Spaß man an Rise of the Ronin hat, hängt meines Erachtens stark davon ab, wie gesättigt man von der modernen Open-World-Formel ist. Wer keine Probleme damit hat, repetitive Aufgaben abzuarbeiten und von Mission zu Mission zu reisen, statt sie einfach auf einer Karte auszuwählen oder gar Freude daran hat, der dürfte mit dem Titel viel Spaß haben, denn das Grundgerüst des Schleich- und Kampfsystems ist grundsolide. Das ganze Spiel fühlt sich so an, als wäre es etwas mehr auf die breite Masse ausgelegt. Man nutzt moderne Trends, führt einen leichten Schwierigkeitsmodus ein und simplifiziert den ganzen RPG-Anteil. Für Leute, die von der hohen Schwierigkeit der ganzen Soulsspiele und dessen Klone abgeschreckt sind, dürfte dies ein Titel sein, den sie sich mal anschauen könnten. Für mich reißen es die eintönige Open World, die technischen Probleme und mangelnde Gegnerabwechslung aber runter. 7/10 Euer Trophies.de-Team
  8. RELEASE 26.01.2024 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Ryu ga Gotoku Studio| PUBLISHER SEGA| GENRE RPG/Sandbox AMAZON-PARTNERPROGRAMM Trophies.de über das Amazon-Partnerprogramm unterstützen Nachdem RGG das Experiment gelungen ist, die Yakuza- bzw. Like-a-Dragon-Reihe in ein rundenbasiertes Gewand zu packen, ergibt es nur Sinn, die Formel zumindest für die Hauptreihe weiterhin zu nutzen. Die Idee, den Fans beide Arten von Spiel anzubieten, ist ein guter Kompromiss und sorgt dafür, dass die Reihe abwechslungsreich bleiben kann. Mit Infinite Wealth geht man aber noch einen Schritt weiter und holt nicht nur Serienliebling Kiryu Kazuma zurück ins Rampenlicht der Hauptreihe, sondern verfrachtet den Schauplatz der Geschichte auch noch größtenteils in fremde Gefilde. Ein beträchtlicher Teil der Handlung findet nämlich in Hawaii statt. Ein sehr unverbrauchtes Setting, welches dem Spiel sehr guttut. Zurück ins normale Leben Über die Handlung zu reden ist praktisch unmöglich, ohne vergangene Ereignisse aus Teil 7 vorwegzunehmen, also wer wirklich überhaupt nichts wissen möchte, springt am besten zur nächsten Überschrift. Ich halte es aber allgemein genug, dass euch nichts ruiniert wird, also keine Sorge. Nach den Ereignissen von Teil 7 versucht Hauptcharakter Ichiban den Willen seines Vorbilds Arakawa weiterzuführen und arbeitet nun bei Hello Work, der Arbeitsagentur, die schon im Vorgänger eine recht große Rolle gespielt hat. Hier versucht er primär Ex-Yakuza Arbeit zu verschaffen, da diese es unfassbar schwer haben, wieder ihren Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Ichiban entwickelte sich dadurch zu einer Art urbanen Legende, durch die sich herumgesprochen hat, dass er die beste Anlaufstelle für solche Fälle sei. Es scheint also alles sehr gut für Ichiban zu laufen. Auch sein Liebesleben soll in Angriff genommen werden und direkt zu Beginn des Spiels versucht er, die Beziehung zu Saeko auf die nächste Stufe zu bringen. Natürlich kommt es aber so, wie es kommen muss, und alles läuft schief. Sein Date verläuft überhaupt nicht nach Plan, durch einen Internetchannel wird er öffentlich gecancelt für Dinge, die er nicht getan hat, und verliert dadurch seinen neuen Beruf. Zudem tritt plötzlich ein alter Yakuzakollege zurück auf die Bildfläche, der ihm erzählt, dass seine Mutter, die er praktisch noch nie getroffen hat, wohl noch lebt und in Hawaii gefunden wurde. Aus Gründen, die ich hier wegen der Spoilergefahr nicht näher erläutere, entschließt sich Ichiban dorthin zu fliegen und sie zu treffen. Natürlich gehen auch dort einige Sachen schief und er wird in eine viel größere Sache verwickelt, die dann dazu führt, dass er auf den Drachen von Dojima, Kiryu Kazuma, persönlich trifft. Auch dieser hat auf Hawaii etwas zu erledigen, und durch gemeinsame Interessen tun sich die beiden zusammen und decken dabei so einige Geheimnisse auf. Es ist nach dieser Einführung sehr schwer zu erkennen, wo die Story hin möchte, aber ich glaube, das ist auch so gewollt. Nach und nach erschließen sich die Storystränge und alle Puzzleteile kommen zusammen. Die Story von Infinite Wealth ist, wie für die Reihe üblich, sehr gelungen. Besonders gefallen hat mir in diesem Teil aber die Dynamik zwischen den Protagonisten, die neu etablierten Charaktere und das Setting. Die eigentliche Rahmenhandlung ist auch stark, aber meines Erachtens nicht der beste Part des Spiels, da war der Vorgänger noch mal etwas interessanter. Trotzdem war ich von Anfang bis Ende gepackt und am Ende emotional sehr ergriffen. Wer Yakuza 7 geliebt hat, der kommt um diesen Teil sowieso nicht herum, daher brauche ich euch das Spiel kaum zu verkaufen. Wer allerdings hiermit einsteigen möchte, der sollte sich das gut überlegen. Ich würde Neulingen empfehlen, wenigstens mit Teil 7 einzusteigen und am besten noch Gaiden nachzuholen, denn die beiden bieten sehr viel Kontext, der für dieses Spiel wichtig ist. Doch gerade Langzeitfans, die schon von Anfang an dabei sind und Kiryus gesamte Laufbahn kennen, bekommen hier extrem viel Fanservice und subtile Momente geboten, die sich nicht jedem erschließen werden. Like a Dragon Quest Auch wenn das rundenbasierte Kampfsystem von Teil 7 schon ziemlich gelungen war, so muss man doch sagen, dass es ein paar kleine Makel hatte. Dass Gegner beliebig durch die Gegend laufen, während man selbst am Zug ist, machte es sehr schwer, Flächeneffekte so zu landen, dass man alle Feinde trifft, die man treffen möchte. Auch die eigene Positionierung konnte nicht wirklich kontrolliert werden und so war man gegnerischen Attacken oft ausgeliefert und die ganze Gruppe musste darunter leiden. In diesem Teil wurden viele Aspekte überdacht und verbessert. Im eigenen Zug kann man sich eine gewisse Distanz bewegen, bevor man seine Aktion ausführt und das zu seinem Vorteil nutzen. Befindet man sich nah an einem Gegner, so gibt es einen Schadensbonus, der belohnt, nah dranzubleiben. Gegner lassen sich aber auch durch die Gegend stoßen, was vor dem Angriff durch einen Pfeil signalisiert wird. Stößt man Gegner in andere Feinde, so bekommen beide Schaden, stößt man sie in Wände oder andere Hindernisse gibt es ebenfalls zusätzlichen Schaden und lässt man sie zu den eigenen Verbündeten fliegen, führen diese einen Kombinationsangriff aus, der oftmals dazu führt, dass sie trotzdem in andere Gegner oder Hindernisse fliegen. Gedanklich musste ich das immer mit Billardspielen vergleichen, besonders da die Flugbahn der Gegner durch eine Linie angezeigt wird, die praktischerweise von Gegnern und Verbündeten leicht magnetisch angezogen wird, wodurch das Zielen sehr angenehm abläuft. Zusätzlich schalten sich später kooperative Angriffe frei, welche sich dadurch aktivieren lassen, dass man direkt neben einem Verbündeten steht und von seiner Position aus angreift. Steht man außerdem neben Gegenständen, werden diese in den Angriff mit eingebunden. So muss man sich stets überlegen, wo man vor dem Angriffsbefehl am besten steht und drückt nicht einfach nur stumpf die Angriffstaste. Diverse Fähigkeiten wie stärkere Schläge, Flächenattacken, Angriffe mit Statuseffekten, Buffs und Heilungen sorgen dann für mehr Tiefgang. Und natürlich dürfen auch Gegenstände und Beschwörungen nicht fehlen, genau wie Spezialfähigkeiten, für die man einen Balken füllen muss. An Tiefe mangelt es auf jeden Fall nicht! Auch Ausrüstung gibt es zuhauf. Diese sind hier mit 1-7 Sternen versehen, wodurch man gut einschätzen kann, wie gut die aktuelle Ausrüstung ist. Vor längeren Storymissionen gibt es dabei stets Level- und Ausrüstungslevel-Empfehlungen, welche verhindern sollten, dass man sich in aussichtslose Situationen begibt und potenziell viel Inhalt wiederholen muss. Waffen lassen sich, wie bereits im Vorgänger, in andere Waffen modellieren, aufwerten oder mit bestimmten Effekten versehen, wodurch man gerade im hinteren Teil des Spiels viele Möglichkeiten hat, die Stärken seiner Charaktere auszuspielen. Und auch die Jobs dürfen natürlich nicht fehlen. Hier wurde gleich ein ganzer Haufen neu eingeführt, sodass man jede Menge neue Fähigkeiten erlangen kann, die man aus dem Vorgänger noch nicht kannte. Diese müssen sich auch erst mal erspielen lassen, da man den Zugriff auf manche Jobs erst dann bekommt, wenn Ichibans Werte einen bestimmten Level erreicht haben. Eine nette Zusatzmotivation, diese zu erhöhen. Die strikte Trennung zwischen männlichen und weiblichen Jobs ist etwas schade und wirkt etwas veraltet, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Reihe über die Jahre immer progressiver geworden ist. Die Vorstellung, Charaktere wie Kiryu in typischen Idolklamotten und einem Leuchtstab herumtanzen zu sehen, war ihnen vielleicht ein wenig zu weit hergeholt, aber man hätte ja leicht eine passende Alternative finden können, denn männliche Idols gibt es schließlich auch. Und Kiryus neue Frisur passt sowieso dazu. Trotz dieser Einschränkung haben beide Geschlechter genug Rollen parat, sodass man ordentlich Freiheiten hat, seine Gruppe frei zu gestalten. Das Übernehmen von Fähigkeiten aus anderen Jobs ist hier auch wieder möglich, jedoch muss man eine sehr limitierte Auswahl treffen, die sich nur durch Erhöhen der Freundschaft etwas erweitert. Dafür sind aber wirklich alle Fähigkeiten auswählbar. Ein freieres System, welches gleichzeitig dafür sorgt, dass die Liste an Fähigkeiten nicht zu sehr überfüllt wird. Tourismus auf Hawaii Ichiban mag sich auf einer recht wichtigen Mission befinden, aber hey, Zeit für Freizeitaktivitäten auf Hawaii muss doch drin sein. Natürlich geizt auch Infinite Wealth nicht mit Inhalten abseits der Hauptstory. Die schiere Anzahl an Substorys hält sich hier tatsächlich in Grenzen, aber die durchschnittliche Qualität ist ziemlich hoch. Kaum belanglose Aufgaben, für die man lediglich ein paar Items von A nach B schleppen muss und stets lustige und absurde Situationen oder gar emotionale Momente, so wie es sein soll. Als kleine, nebenbei laufende Aufgabe gibt es eine App, mit der man sich mit den lokalen Leuten auf Hawaii anfreunden kann. Hierfür muss man Ichiban lediglich per Knopfdruck Leute begrüßen lassen und nach einem fröhlichen "Aloha" hat man eine Person mehr auf seiner Freundesliste, von denen man bis zu 200 ansammeln kann. Damit diese aber zu richtigen "Buddies" werden, muss man sie mehrmals im Verlaufe des Spiels ansprechen oder teilweise kleine, recht belanglose Nebenaufgaben erfüllen. Meist, indem man ihnen ein Item gibt. Hätte man nicht drin haben müssen, aber da die Leute oft einfach irgendwo herumstehen oder laufen und die Interaktionen nur 2-3 Sekunden dauern, ist es eine nette Nebenaktivität, die einem kleine Boosts für die Charakterwerte gibt. Besagte Charakterwerte gab es auch schon im siebten Teil. Von Charisma zu Passion und Intelligenz lassen sich verschiedene Aspekte von Ichibans Persönlichkeit dadurch verbessern, dass man bestimmte Aktionen ausführt oder Challenges absolviert. Diese reichen von simplen Aktionen, wie X Meter laufen oder mit 100 Leuten sprechen, zu aufwendigeren Aufgaben, für die man diverse Minigames meistern oder bestimmte Mengen an Gegenständen sammeln muss. Diese Art von Komplettierung habe ich schon immer an Yakuza geschätzt, denn es sorgt dafür, dass praktisch alles, das man im Spiel tut, einen gewissen Sinn hat und eine kleine Belohnung bietet. Minigames zu spielen ist inhärent schon spaßig, dabei eventuelle Belohnungen zu erspielen ist ein cooler Bonus, aber dazu noch passiv an der Komplettierung zu arbeiten, ist super motivierend. Ichibans Werte eröffnen ihm nicht nur Zugriff auf neue Jobs, wie oben schon erwähnt, sondern verbessern auch diverse Aktionen im Kampf oder ermöglichen erst, dass man mit bestimmten Personen reden kann. Zumal man für eine Trophäe sowieso alles auf die höchste Stufe bringen muss. Aber wir haben erst an der Oberfläche gekratzt. Ich werde nicht jedes einzelne Minispiel vorwegnehmen, aber die Datingapp, auf der man sich sein eigenes Profil einrichten und Blind Dates haben kann, indem man sich möglichst souverän anstellt und seinem Gesprächspartner anpasst, darf nicht unerwähnt bleiben. Auch dürft ihr euch beispielsweise als Essenslieferant versuchen. Die ganzen Klassiker an Minispielen sind natürlich auch wieder mit von der Partie. Golf, Batting, Darts, die ganzen Kartenspiele, japanische Glücksspiele, Shogi, Mahjong, Karaoke ... Alles dabei und besonders letzteres wurde mit einer üppigen Menge an Songs versehen. Etwas enttäuscht war ich von der Auswahl an Arcade-Spielen, da man hier lediglich Virtua Fighter 3, Spikeout und SEGA Bass Fishing zur Auswahl hat, was bei der schieren Menge an Arcadehallen im Spiel etwas absurd wirkt. Zumindest sind das aber alles neue Spiele. Am krassesten ist aber vermutlich der Umstand, dass in diesem riesigen Spiel praktisch noch zwei Metaspiele enthalten sind. Wer sich an Teil 7 erinnert, der erinnert sich vielleicht noch an den verrückten Sujimonprofessor? Nun, dieses Mal sind die Sujimon nicht nur Einträge in eurem Sujidex, sondern können aktiv gefangen und in Kämpfen genutzt werden. Dabei gibt es andere Sujimon-Trainer und natürlich vier Meister, die man von ihrem Thron stoßen muss. Sehr komplex ist das leider nicht geworden, aber das Coole ist, dass man seine Sujimon nicht nur für Kämpfe, sondern auch für Dondoko Island nutzen kann ... Dondoko Island Das zweite "Metaspiel", wie ich es bezeichnen würde, ist die Aufbausimulation auf der sogenannten Dondoko-Insel, die ihr später aber auch selbst benennen könnt. Hierbei handelt es sich um einen "Animal Crossing"-ähnlichen Aufbausimulator (ich habe Animal Crossing nie gespielt, aber jeder macht diesen Vergleich), bei dem es darum geht, ein ehemaliges Urlaubsresort zum alten Glanz zu verhelfen. Die Insel wurde nämlich irgendwann von Piraten als Mülldeponie missbraucht und die Besucher hörten irgendwann verständlicherweise auf, den Ort zu besuchen und es musste dichtgemacht werden. Ichiban lässt das Ganze aber nicht einfach so stehen und entschließt sich dazu, der Insel auszuhelfen. Die Insel ist dabei ein komplett eigenständiger Bereich des Spiels, der nur innerhalb dieses Minispiels besucht werden kann und besteht daraus, dass man den Müll der Piraten mit seinem treuen Baseballschläger kaputt schlägt, die Insel nach und nach säubert und dabei Materialien sammelt, um den Ort wieder in ein schönes Resort zu verwandeln. Ab und zu werdet ihr von den Piraten belästigt, könnt diese aber mit ziemlicher Leichtigkeit vermöbeln. Zu Anfang des Spiels ist der ganze Ort noch von Mülldeponien übersät, ihr könnt aber durch Zerstören der Müllberge den Preis für das Beseitigen ebendieser stetig verringern. Dabei sammelt ihr Geld, indem ihr Aufgaben erfüllt oder gefundene Käfer, Fische oder anderen Kram verkauft. Habt ihr dann einen Ort freigeräumt, ist dieser zur freien Nutzung verfügbar und ihr könnt dort alles platzieren, was ihr herstellen könnt. An eurer Werkbank gibt es ganze Massen an verschiedenen Objekten, die man bauen kann. Von simplen Bänken, Tischen und Stühlen bis hin zu Fahrzeugen, Haltestellen, ganzen Gebäuden, Brunnen oder Statuen ... Wenn man dabei den Umstand ignorieren kann, dass Ichiban das ganze Zeug alleine an einer Werkbank zusammenbastelt, dann kann man viel Spaß damit haben, ein Resort zu bauen, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Auch Wege und Böden lassen sich platzieren, nur leider finde ich diesen Aspekt des Spiels etwas zu kompliziert aufgezogen. Die Wege zu ziehen ergibt für die Wegfindung der Gäste, die man später hat, durchaus Sinn. Allerdings ist das Platzieren der Böden sehr eingeschränkt, da diese eine feste Größe haben und es meiner Erfahrung nach fast unmöglich ist, nicht noch leere Flächen übrigzulassen, wo dann das Gras durchschaut. Teilweise kann man versuchen, diese mit anderen Gegenständen zu verdecken, aber warum man nicht auch einfach kleinere Flächen auffüllen kann, erschließt sich mir nicht. So habe ich teilweise einfach aufgegeben und überall das Gras stehen gelassen. Davon abgesehen ist der Fantasie aber keine Grenze gesetzt. Das Spiel bietet gleich mehrere Gebiete auf der Insel, die man umgestalten kann und sich nach und nach eröffnen, nachdem man die Anzahl der Sterne seines Resorts erhöht hat. Durch das Platzieren von Gegenständen erhöht sich die Zufriedenheit über die Insel. Für die Beliebtheit muss man allerdings Gegenstände oder Tiere sammeln und diese praktisch zu Merkmalen der Insel machen. Je öfter man bestimmte Sachen sammelt, desto mehr Beliebtheit bekommt ihr dadurch, da die Insel dafür bekannt wird ... oder so. Die genaue Logik hat sich mir nicht so recht erschlossen. Es funktioniert aber recht intuitiv. Ab einem gewissen Punkt könnt ihr dann auch Wohnplätze für Gäste bauen. Diese werden zufriedener, wenn ihr sie jeden Tag grüßt, ihnen Geschenke gibt und/oder ihre Bedingungen erfüllen könnt, und natürlich sind die wohlhabenderen Gäste anspruchsvoller, geben euch aber mehr Geld. Dazu kommt noch ein Extraort auf der Insel, an dem ihr eure Sujimon dafür nutzen könnt, Materialien oder Geld zu sammeln und Gemüse anzupflanzen. Ihr könnt Werbung schalten, Partys schmeißen oder eure Werkzeuge aufwerten. Objekte haben zudem verschiedene Werte, die den "Stil" eurer Insel beeinflussen ... Man könnte alleine über diesen Teil des Spiels eine eigene Review schreiben. Es ist auf jeden Fall ein sehr beachtlicher Teil des Spiels und ich wäre sehr überrascht, wenn kommende Yakuza-Spiele darauf nicht aufbauen würden, denn es wirkt wie eine Verschwendung, diesen Modus nur für ein Spiel zu entwickeln. Gefallen hat mir auch, wie sehr dieser Nebenmodus in den Rest des Spiels greift. Die Sujimon, deren Level Einfluss darauf haben, wie effizient sie aushelfen können, sind z. B. ein Aspekt, aber auch im Hauptspiel lassen sich überall Baupläne für eure Insel finden und neue Gäste anwerben. Umgekehrt könnt ihr das gesammelte Geld auf der Insel in Dollar umwandeln, die man dann auch außerhalb verwenden kann. Jeder Aspekt des Spiels beeinflusst den anderen, und das macht es sehr motivierend, nichts zu ignorieren. Was außerdem nicht unerwähnt bleiben darf: Ihr könnt eure Inseln online hochladen und eure Freunde besuchen lassen, damit sie sich euer Werk anschauen können. Wenn doch nur das Drama nicht wäre Infinite Wealth fühlt sich in vielerlei Hinsicht wie ein Urlaub an. Nicht nur wegen des Hawaii-Settings, sondern auch aufgrund der schieren Menge an Interaktionen mit den anderen Gruppenmitgliedern. Teil 7 hatte schon recht viele optionale Dialoge, aber hier sind es wirklich absurd viele, was toll ist, da diese stets spaßig sind und den Charakteren mehr Tiefe geben. Jedes einzelne Gruppenmitglied hat eine eigene Bingokarte mit kleinen Dialogen, die man abarbeiten kann. Diese lassen sich auf der Karte sehen und einfach per Knopfdruck auslösen. Ist der Dialog vorbei, wird auf der Bingokarte ein Feld markiert und jede fertige Reihe gibt einen ordentlichen Boost an Sympathiepunkten. Ist die ganze Karte voll, gibt es noch ein cooles Extraevent. Alle 10 Level erscheint dann noch ein Event in der Bar, welches am Ende mit einer kleinen Quest endet. Zudem kann man unabhängige Gruppendialoge auf der Karte finden und mehrere Leute einbeziehen. Darüber hinaus gibt es Extradialoge, wenn man bestimmte Gerichte in Restaurants bestellt, und zusätzlich kann man seinen Freunden Geschenke machen oder mit ihnen Poker, Darts und andere Minispiele spielen. Alles gibt Sympathiepunkte, die das Level der Freundschaft nach und nach erhöhen und bis 100 gesteigert werden können ... was erneut einen Dialog auslöst! Ich zähle das alles so kleinteilig auf, weil ich verdeutlichen möchte, wie viele Dialoge es hier zwischen den Charakteren gibt. Mir persönlich ist Interaktion innerhalb einer JRPG-Party ziemlich wichtig und es ist toll zu sehen, dass sehr viel Fokus drauf gesetzt wurde. Spielerisch hat das gleich zwei Vorteile. Nicht nur lassen sich zusätzliche kooperative Aktionen durch die Bar-Events freischalten, man bekommt auch erneut Charakterpunkte je nach gewählter Dialogauswahl und je höher das Freundschaftslevel, desto mehr Fähigkeiten können die Charaktere von anderen Jobs in den aktuellen übernehmen. Erneut ein sehr motivierender Gameplayloop, der einen für praktisch alles belohnt, was man im Spiel tut. Optionale Dungeons haben es auch wieder in das Spiel geschafft. Sowohl auf Hawaii als auch in Ijincho gibt es prozedural generierte Orte mit mehreren Etagen, in denen man effektiv leveln kann und wertvolle Belohnungen erhält. Zusätzlich zu bestimmten Punkten, die man gegen andere Gegenstände und Materialien eintauschen kann ... Hier findet man dann auch die schwierigsten Herausforderungen im Spiel für alle, die die Extrameile gehen wollen oder einfach auf die Platin aus sind. Da Infinite Wealth quasi ein "infinite wealth" an Spielinhalten besitzt, wurde eine Musik-App ins Spiel integriert, über welche man jederzeit im Spiel diverse Songs laufen lassen kann. Gerade beim Dungeoncrawling oder beim Gestalten seiner Insel ist das ein netter Touch, besonders, da man Songs aus zahlreichen SEGA-Franchises ansammeln kann. So läuft mitunter Musik von Persona, Shin Megami Tensei oder Sonic. Ich muss dazu sagen, dass ich die Ultimate Edition vom Spiel zur Verfügung gestellt bekommen habe und somit nicht genau sagen kann, welche Songs nur deshalb bei mir dabei waren. Generell ist die DLC-Politik in diesem Spiel ... schwierig. Dass der "New Game+"-Modus hinter einer Paywall steckt, bestimmte Jobs, Songs und Sujimon und auch der finale Postgame-Dungeon extra Geld kostet, ist ziemlich schade. Für den Dungeon könnte man durchaus etwas Geld bezahlen, der ist ziemlich cool, aber NG+ sollte in jedem Spiel kostenlos sein, besonders wenn er schon zu Beginn des Spiels fertig ist und nicht wirklich viel bietet, abseits von höherleveligen Gegnern. Ich kann absolut verstehen, wenn man diese Praktiken nicht gutheißt. Allerdings bietet das Spiel auch in seiner Basisversion schon schiere Massen an Content und es sollte den Spielspaß nicht ruinieren, auf den Extrakram einfach zu verzichten oder auf ein gutes Angebot zu warten. Reminiszenz Ein Teil des Spiels, den ich nicht unerwähnt lassen möchte, ist der Kiryu-Teil. Dass unser alter Freund Teil von Ichibans Party ist, ist seit dem ersten Trailer eh klar, aber ich will die Umsetzung seiner Integration noch mal gesondert loben. Sein "Dragon of Dojima"-Kampfstil wurde sehr cool im Spiel umgesetzt und lässt ihn innerhalb seiner Runden zwischen drei Haltungen wechseln, ähnlich wie man das aus Zero oder Kiwami kennt. Der schnelle Rushstil lässt ihn gleich zweimal in Folge an der Reihe sein und größere Distanzen zurücklegen, der normale Brawlerstil ist sehr effektiv, um einfach normal Schaden auszuteilen und sein Beaststil macht ihn besonders widerstandsfähig und lässt Gegner durch die Gegend werfen und es kommen später noch weitere Aspekte zu jedem Stil hinzu. Dass seine Spezialfähigkeit daraus besteht, den rundenbasierten Modus zu verlassen und wie in den alten Teilen Gegner im Actionmodus zu verdreschen, ist ein besonders cooler Aspekt und gleichzeitig wurde sich auch nicht genommen, ihm die typischen Jobs zu geben, die die anderen Charaktere auch nutzen. Jedoch ist nicht nur seine Einbindung in die Kämpfe gelungen, sondern auch seine Einbindung in die Story. Ohne Details zu verraten, gibt es später einen Punkt im Spiel, an dem sich die beiden Protagonisten Ichiban und Kiryu voneinander trennen und unabhängig voneinander auf Hawaii und Ijincho agieren. So teilt sich die ganze Party auf und Kiryu bekommt seine eigenen Kapitel. Der Grund, aus dem ich das vorwegnehme, ist, dass Kiryus Teil des Spiels ein wichtiger Grund ist, weswegen ich das Spiel so sehr schätze. Nicht nur bekommt der Charakter die Chance, mit mehreren Charakteren aus Teil 7 gesondert zu interagieren, sondern hat auch noch sein eigenes Skillsystem, das sich klassisch in Seele, Körper und Technik aufteilt, wie man es aus vergangenen Teilen kennt. Noch wichtiger war mir aber, wie man Kiryus Teil der Geschichte dafür nutzt, auf seine Vergangenheit zu schauen und diverse unerledigte Sachen abzuschließen. An vielen Orten im Spiel gibt es bestimmte Punkte, an denen man Flashbacks auslösen kann, die Events aus vergangenen Spielen einblenden und Kiryus Gedanken darüber erläutern. Man kann sich das wie eine Art Fotoalbum durch seine Highlights vorstellen und da sind sehr viele nette Momente dabei, die man als langjähriger Fan besonders zu schätzen weiß. Besonders schön sind die "Awakening"-Aufgaben, die ich nicht detailliert beschreiben will, aber sie enthalten die Wiederkehr von einigen Charakteren, die man seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, und das ist ein ziemlich emotionaler Teil des Spiels, der Kiryus Rückkehr für mich würdig machte. Denn ich habe mich schon gefragt, wie sinnvoll es überhaupt ist, ihn wieder ins Rampenlicht zu rücken, nachdem seine Story scheinbar auserzählt wurde. Infinite Wealth funktioniert für mich trotz der ziemlich starken Geschichte primär mit seinen Charakteren, deren Interaktionen und Entwicklungen. Auch die neu eingeführten Charaktere, die sich der Bande anschließen, sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Es ist einfach schön, auch mal ein JRPG zu haben, in dem Charaktere auch mal ihre 30er, 40er oder gar 50er schon überschritten haben. Das passiert viel zu selten. Trophy-Check Nun, es ist ein Yakuza-Spiel, also macht euren Terminkalender möglichst frei ... Tatsächlich sind die reinen Bedingungen für die Platin weniger harsch, als sie sein könnten. Trotzdem kostete es mich knapp über 103 Stunden, bis die Platintrophäe aufgeploppt ist. Der Grund ist ganz einfach: Das Spiel ist enorm riesig und es gibt viel zu tun. Trotzdem müssen viele Sachen nicht (vollständig) abgeschlossen werden. Es gibt keine Trophäe dafür, 100%-Completion zu erreichen, ihr müsst Mahjong kein einziges Mal anrühren, ihr müsst nicht alle Freunde sammeln oder auch nur das Maximallevel erreichen. Trotzdem müsst ihr einen guten Teil des Spiels abschließen, den stärksten optionalen Boss im Spiel besiegen und Ichibans Charakterwerte maximieren, was wohl den aufwendigsten Teil des Spiels darstellt, da man hierfür schon einen Großteil der Completionliste abarbeiten sollte, um den Grind zu beschleunigen. Ich würde aber sagen, gemessen am Umfang des Spiels ist der Aufwand der Platin sehr human. Für das normale Durchspielen habe ich schon 90h gebraucht und die restlichen 13h habe ich dann gezielt damit verbracht, die restlichen Trophäen zu ergrinden. Die Schwierigkeit empfand ich auch als sehr angenehm. Kein Minispiel ist sonderlich schwer und die optionalen Bosse waren recht leicht zu besiegen. Fazit Mit Infinite Wealth ist die Hauptreihe von Yakuza bzw. Like a Dragon mit einem richtigen Brett zurückgekehrt. Es ist rein inhaltlich einer der größten Teile der Reihe geworden, führt direkt zwei Storylines beliebter Charaktere weiter, etabliert einige neue Charaktere und wartet mit gigantischen Nebenaktivitäten wie Dondoko Island auf, in die man alleine schon einige Stunden investieren kann. Die Interaktionen zwischen den Charakteren sind mein liebster Aspekt des Spiels und gerade als langjähriger Fan hat mir gefallen, wie viel sinnvoller Fanservice hier geboten wurde. Ich bin sehr begeistert. Wenn ich etwas kritisieren müsste, wäre das vermutlich die teils etwas fragwürdige Balance der Schwierigkeit, die streckenweise für meinen Geschmack etwas zu leicht ausfiel und die DLC-Politik, die sehr unverschämt ist. Nichts davon stand meinem Spaß aber letztendlich im Weg und es ist faszinierend, wie stark das Spielejahr 2024 direkt startet. 9/10 Euer Trophies.de-Team Das Team unterstützen
  9. RELEASE 18.01.2024 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Ubisoft Montpellier|PUBLISHER Ubisoft| GENRE Action-Adventure/Platformer/Metroidvania AMAZON-PARTNERPROGRAMM Trophies.de über das Amazon-Partnerprogramm unterstützen Prince of Persia: The Lost Crown fühlt sich in gewisser Weise wie ein Déjà-vu an. Ein Franchise, welches ursprünglich mit einem 2D-Platformer begann und dann mit 3D-Spielen an zusätzlicher Popularität gewann, kehrt einige Jahre später zu seinen Wurzeln zurück und bringt dabei eines der besten, wenn nicht sogar das beste Spiel der Reihe hervor. Die Rede ist natürlich von Rayman, welches genau diese Entwicklung schon vor langer Zeit durchmachte. Prince of Persia: The Lost Crown wieder- oder überholt diesen Erfolg hoffentlich, denn es ist ein wirklich fantastisches Spiel geworden. Die Unsterblichen Da das Land in konstanter Gefahr schwebt, wurde eine Gruppe von Kriegern auserkoren, um im Namen von Thomyris, der Königin von Persien, als Beschützer des Landes zu fungieren. Die sogenannten Unsterblichen bestehen aus 7 Mitgliedern, die unter der Leitung von Vahran bereits in vielen Schlachten und Kriegen gekämpft haben und nun damit beauftragt wurden, den Prinzen Ghassan zu retten, welcher entführt und zum Berg Qaf verschleppt wurde. Der Ort ist die Heimat des Gottes Simurgh, welcher Macht über die Zeit besitzt und eigentlich als Beschützer Persiens gilt. Allerdings ist dieser seit bereits 30 Jahren verschwunden. Der Berg Qaf ist ein mysteriöser Ort, an dem die Zeit verrückt spielt, Zeitlinien durcheinander geworfen werden und für jeden anders zu laufen scheint. Dabei übernimmt man die Rolle von Sargon, dem jüngsten Mitglied der Unsterblichen, der natürlich ebenfalls bei dieser Rettungsmission dabei ist. Da sich die Gruppe direkt zu Beginn aufteilt, ist man aber stetig allein unterwegs und muss sich so einigen Gefahren stellen, die den Zusammenhalt der Gruppe stark unter die Probe stellen. Sargon ist ein sehr agiler Kämpfer, der mit zwei Schwertern ausgerüstet ist und wegen seines jungen Alters eine sehr hitzköpfige Natur hat. Trotzdem wächst er einem recht schnell ans Herz. Für ein Spiel dieses Genres ist die Story von Lost Crown ziemlich gelungen und bietet so einige coole Momente, Twists und Offenbarungen. Außerdem wurde sich wirklich viel Mühe gegeben, eine Lore aufzubauen, die mit Hintergrundwissen in Form von Sammelgegenständen oder antiken Texten gefüttert wird. Mich persönlich interessierten diese kleinen Details nicht genug, um mich dort intensiv hineinzulesen, aber es zeigt, dass sich die Autoren viele Gedanken darüber gemacht haben, eine komplexe Welt zu erschaffen. Ein gesundes Maß an Komfort ... Direkt zu Beginn des Spiels könnt ihr zwischen vier Schwierigkeiten und einer zusätzlichen Customstufe wählen, deren Unterschiede sehr deutlich dargestellt werden. So erhöht sich ganz klassisch der Schaden von Gegnern auf höheren Stufen und euer Parierzeitfenster wird verringert. Ich selbst hatte mich für die vorletzte Stufe entschieden, da die schwerste die Lebensenergie der Bosse um 50% erhöht und ich kein großer Freund von Gegnern bin, auf die man unnötig lang eindreschen muss. Ich fand die Stufe letztendlich weder zu schwer noch zu leicht. Wer also Erfahrungen im 2D-Metroidvania-Genre hat, sollte sich vielleicht an diese Stufe wagen. Wer es aber sehr kleinteilig entscheiden möchte, kann sich einfach selbst eine Schwierigkeitsstufe zusammenbasteln. Für die Trophäen macht das keinerlei Unterschied und die Schwierigkeit lässt sich ohnehin im Spiel verändern, also könnt ihr eigentlich keine falsche Wahl treffen. Zusätzlich auswählbar ist der Spielmodus, bei dem man sich dafür entscheiden kann, ob man durch Wegpunkte geführt werden möchte oder lieber selbst erkundet. Auch das lässt sich mitten im Spiel jederzeit verändern. Generell wurde sich sehr viel Mühe gegeben, Genrekonventionen etwas umzudenken und bestimmte Aspekte zu vereinfachen, ohne dabei die Erfahrung zu verwässern. So könnt ihr beispielsweise von einem bestimmten Charakter im Spiel Tipps kaufen, die euch Hinweise darauf geben, wo es in der Story in etwa weitergeht, ohne aber dabei den genauen Standort präzise zu zeigen. Auch die banale Fähigkeit rennen zu können ist ein Segen, denn viele Spiele in diesem Genre sind von langen Laufwegen geplagt, die man dann mit dem normalen Tempo eher ungern zurücklegen möchte. Und was mir ebenfalls gefiel war, dass die Checkpoints im Spiel durch einen visuellen Effekt angedeutet werden. Genauer gesagt zeigt es einem die Richtung des nächsten Checkpoints auf, wenn man sich in der Nähe eines solchen befindet. Super angenehm, wenn man nicht aus Versehen in einem Bossraum oder schwierigen Parkourpassagen enden will, ohne die Sicherheit eines nahegelegenen Spawnpunktes zu haben. Solltet ihr bei Bosskämpfen versagen, erspart euch das Spiel außerdem den Laufweg vom letzten Checkpoint und lässt euch direkt neu starten. Meine liebste Komfortfunktion sind aber die sogenannten Memory Shards, die man auf der Karte platzieren kann. Überall im Spiel kann man mit einem simplen Knopfdruck ein Foto schießen, welches sich dann als Icon an eure Karte heftet. Der Sinn dahinter ist nicht nur zu signalisieren, an welchen Stellen man nicht weiterkommt, sondern auch zu zeigen, was genau dort das Hindernis war, an dem man nicht vorbeikonnte. Handelt es sich beispielsweise um eine Mauer, die man noch nicht durchbrechen kann oder einen Vorsprung, den man nicht erreicht, dann sieht man das direkt auf der Karte und spart sich unnötige Ausflüge, denn ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich vergesse in solchen Spielen ständig, wo es aus welchem Grund nicht weiterging. Eine grandiose Mechanik, wie ich finde! ... aber kein Spaziergang Wer sich jetzt Sorgen darüber macht, dass das Spiel jeglichen Anspruch abgegeben hat, um einer breiteren Masse an Spielern zu gefallen, den kann ich beruhigen. Trotz zahlreicher Hilfestellungen und Quality-of-Life-Mechaniken ist das Kerngameplay des Spiels immer noch fordernd. Die Wege zwischen zwei Checkpoints sind stellenweise sehr lang, Gegner können ordentlich Schaden austeilen und die Bosse des Spiels sind würdige Kontrahenten, die gerne mal einige Versuche kosten, bis man ihre Angriffmuster erlernt hat. Vielleicht noch fordernder ist aber das Platforming. Ein nicht unerheblicher Teil des Spiels besteht daraus, sich mit Sargons beeindruckender Akrobatik durch mit Fallen besprenkelten Räume zu bewegen, ohne dabei zersäbelt, vergiftet oder zerstampft zu werden. Zu Beginn des Spiels erwartet es nicht super viel vom Spieler, aber glücklicherweise gehen die Entwickler davon aus, dass man schon mal ein Videospiel gespielt hat und geben einem zumindest ein solides Basis-Moveset zur Hand. Walljumps, Rutschen und Rennen sind direkt nutzbar und die ersten zusätzlichen Fähigkeiten lassen nicht lange auf sich warten. So gesellt sich zum Beispiel sehr schnell ein Hollow-Knight-ähnlicher Dash hinzu, der geschickt verwendet werden möchte. Zu viele der Fähigkeiten will ich gar nicht vorwegnehmen, deshalb belasse ich es bei dem einen. Glücklicherweise sind hier nicht nur die langweiligen 0815-Fähigkeiten mit von der Partie, sondern auch etwas kreativere Skills, die dem Platforming und den Rätseln stets neue Ebenen eröffnen, welche auch immer gefragt sind. Stellenweise werden die beiden Aspekte sogar recht kreativ miteinander kombiniert und zusätzlich zum Hirnschmalz wird ebenso eure Geschicklichkeit getestet, um bestimmte Hebel im richtigen Timing auslösen zu können. Besonders gefallen haben mir die an Celeste erinnernden Herausforderungen, die 1:1 die Mechanik der Erdbeeren nachbilden. Es gibt nämlich in The Lost Crown stellenweise bestimmte Münzen, die sich an schwer zu erreichenden Orten befinden und nur ihren Weg ins Inventar finden, wenn man sicher außerhalb der Gefahrenzone auf seinen zwei Beinen landet. Sammelt man die Münze und wird auf dem Rückweg z.B. von Klingen zersäbelt, muss man sie erneut einsammeln. Ein cleveres System, dessen Ursprung zwar offensichtlich ist, aber hier super umgesetzt wurde. Allgemein muss ich sagen, dass sich das Platforming und generelle Movement des Spiels butterweich und präzise anfühlen. Die Distanzen zwischen Plattformen und Wänden wirken perfekt auf Sargons Fähigkeiten abgestimmt und man bekommt wirklich das Gefühl, dass hier gründlich getestet wurde, dass die Sprünge auch alle richtig sitzen. Gegen Ende des Spiels rauscht man mit seinem Repertoire an Fähigkeiten geradezu durch die Level, und es fühlt sich richtig gut an. Gerade wenn man alte Gebiete noch einmal besucht, um eventuell verpasste Schätze oder unsichtbare Wände zu finden, ist es sehr befriedigend zu sehen, wie trivial die ersten Gebiete geworden sind. Persian May Cry Das Genre ist nicht unbedingt dafür bekannt, besonders komplexe Kampfsysteme zu bieten, aber glücklicherweise wurde auch hier abgeliefert. Der Vergleich mit Hollow Knight liegt wieder sehr nahe, aber tatsächlich hat es mich etwas mehr an ein anderes Spiel erinnert: Guacamelee!. Das Spiel zeichnete sich mitunter dadurch aus, dass Gegner regelrecht als Spielbälle genutzt werden konnten, indem man sie z.B. mit Launchern in die Luft befördert und dort weiter vermöbelt. In The Lost Crown hat man ein recht ähnlich beachtliches Moveset zur Verfügung, mit dem man richtige Kombos abfeuern kann, die selbst das Besiegen von Standardgegnern spaßig machen. Prince of Persia nutzt dabei ein recht ausgefeiltes Parier-System, welches nette Risk- vs. Reward-Aspekte bietet. Die meisten Attacken lassen sich mit dem richtigen Timing parieren und sorgen so dafür, dass Gegner ins Straucheln kommen oder Projektile zurückgesendet werden. Zusätzlich erhöht es das sogenannte Athra, mit dem man starke Spezialattacken auslösen kann. Normalerweise füllt sich der Balken relativ langsam durch das Vermöbeln von Gegnern, aber Parieren gibt einen ordentlichen Boost ... Ist aber auch deutlich schwerer zu timen als einfach auszuweichen. Dazu kommen gelb leuchtende Attacken, die zwar in der Regel recht stark sind, aber nach dem Parieren eine kleine Zwischensequenz auslösen, in der Sargon einen spektakulären Konter ausführt. Gerade in Bosskämpfen ist das super befriedigend, denn die Paraden sind sehr cool inszeniert und der Schaden ist auch beachtlich. Und dann gibt es natürlich noch die klassischen roten Attacken, die sich überhaupt nicht parieren lassen. Durch Sprünge, einen Airdash, aber auch durch das Rutschen durch die Beine lassen sich diese allerdings super vermeiden. Die Offensive ist aber noch beeindruckender, zusätzlich zu der normalen Kombo lassen sich Schläge auch aufladen, die Schilde der Feinde brechen können und viel Schaden verursachen. Dies lässt sich auch mitten in eine Kombo einbauen und wird dann sogar mit einer anderen Animation versehen. Haltet ihr die Richtungstaste beim Schlagen nach unten, könnt ihr Gegnern die Beine wegziehen und haltet ihr den Stick nach oben, schlagt ihr Gegner in die Luft. Dabei kann man wie in Devil May Cry die Angriffstaste halten, damit Sargon gleich mit in die Luft springt, um am Gegner zu kleben. In der Luft gibt es ebenfalls mehrere Manöver, die man ausführen kann. Mitten in der Kombo den Gegner noch weiter nach oben zu schlagen, ihn nach unten zu schmettern oder geradeaus zu schleudern ist alles möglich. Das ist besonders nützlich, wenn sich Stacheln oder Abgründe in der Nähe befinden, in die man die Feinde hineinbefördern möchte. Durch eure zusätzlichen Skills kann das Ganze sogar noch weiter gesponnen werden: Recht früh im Spiel erhaltet ihr einen Bogen, der zwar an sich nicht sonderlich viel Schaden macht, aber wunderbar dafür genutzt werden kann seine Kombo zu verlängern. Da der dritte Schlag in der Luft Gegner immer aus eurer Reichweite schlägt, kann man nach dem zweiten Schlag einfach einen Pfeil schießen, um die Kombo zu unterbrechen, den Gegner aber in der Luft zu halten und dann mit der nächsten Kombo anzugreifen. Auch der Dash ermöglicht neue Möglichkeiten, denn schlägt man den Feind nach vorne, kann man mit einem gut getimten Dash am Gegner bleiben und ihn direkt weiter vermöbeln. Und es geht sogar noch mehr in die Tiefe, wenn man die weiteren Fähigkeiten mit einbezieht, die ich wie oben erwähnt nicht vorwegnehmen möchte. Zum Glück gibt es im Spiel einen Kampflehrer, welcher euch Kombos beibringen kann und teilweise auf wirklich coole Ideen bringt, auf die man selbst gar nicht gekommen wäre. Dort kann man auch in einer Art Trainingsmodus seine Kombos üben. Best of Metroidvania Da es noch nicht genug Parallelen gibt, gibt es im Spiel eine Zuflucht, in der man verschiedene NPCs aufsuchen kann und Amulette, die genauso wie die Charms aus Hollow Knight funktionieren. Auch hier gibt es eine begrenzte Anzahl an Slots, die man füllen kann, um verschiedene Effekte auszulösen und an Checkpoints ausgetauscht werden dürfen. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach etwas schwächer, da das Balancing meines Erachtens etwas daneben ist und garantiert jeder den erhöhten Schwertschaden ausrüsten wird, aber trotzdem ist es eine nette Ergänzung. Da man im Spiel stetig Zeitkristalle sammelt, kann man damit bei Händlern eben solche Amulette kaufen, aber auch die Anzahl von Heiltränken erhöhen lassen, deren Effekt verbessern oder Karten und Tipps ergattern. Was ich persönlich nicht gebraucht hätte, ist die Schmiedin. Bei ihr lassen sich Waffen und Amulette aufwerten, was deren Effektivität erhöht. Dafür braucht man zusätzlich zu den Zeitkristallen noch Materialien, die man meist an versteckten oder schwer erreichbaren Orten erhält. An sich ein belohnendes System, aber irgendwie auch nicht so richtig notwendig und machte mir immer ein etwas schlechtes Gewissen, wenn ich nicht regelmäßig bei der Schmiedin vorbeigeschaut habe, um potentiell neue Upgrades zu bekommen. Der Berg Qaf ist gut gefüllt mit versteckten Truhen, die häufig neue Amulette oder einen Haufen Geld enthalten und teilweise gut versteckt sind. Häufig findet man auch das Äquivalent zu Zeldas Herzteilen, von denen man natürlich vier sammeln muss, um die Lebensenergie zu erhöhen, oder bestimmte Münzen, die man gegen Gegenstände tauschen kann. Erkundungen sind insgesamt sehr belohnend und da das Movement per se schon Spaß macht, auch immer motivierend, aber nicht selten findet man einfach nur einen Sammelgegenstand, der zumindest spielerisch keinen Nutzen bietet und lediglich einen Loretext öffnet. Viel zu tun Eine Sorge, die ich im Vorfeld sehr oft gelesen habe, ist die Befürchtung, dass das Spiel zu lang sei. Die Entwickler haben eine ungefähre Spielzeit von 20-25 Stunden angegeben und das deckt sich mit meiner Erfahrung. Nach etwa 21 Stunden war ich mit meinem Run durch, in dem ich immer noch nicht alles gemacht habe. Allerdings habe ich auch einige Zeit investiert, Schätze mitzunehmen und die härteren, optionalen Räume zu absolvieren. In einer Zeit, in der Videospiele immer länger werden und bei einem Spiel, das aus dem Hause Ubisoft kommt, ist das definitiv eine berechtigte Sorge, aber ich muss sagen, die Spielzeit ist sehr gut gefüllt. Über die gesamte Dauer des Spiels hinweg schalten sich in regelmäßigen Abständen neue Fähigkeiten frei, die Bosse sind jedes Mal ein Highlight und die verschiedenen Gebiete sind sehr abwechslungsreich und optisch ein Genuss. Der Artstyle des Spiels hat meinen Geschmack voll getroffen und gerade die fast schon an Anime erinnernden Zwischensequenzen bei den Bosskämpfen harmonieren damit sehr gut. Abseits der Hauptstory bietet das Spiel eine Handvoll an Nebenaufgaben, die allesamt kleine Geschichten erzählen und mit einer Ausnahme nie auf eine belanglose Fetchquest hinauslaufen. Ohne Guides und ohne das Spiel zu 100% beendet zu haben ist es schwer einzuschätzen, aber ich denke, mit 30-35 Stunden kommt man recht gut aus, wenn man wirklich alles sehen möchte. Gelangweilt habe ich mich zumindest zu keinem Zeitpunkt. Der Preis des Spiels, über den sich teilweise aufgeregt wurde, ist meiner Meinung nach völlig gerechtfertigt und fair. Trophy-Check Zum Zeitpunkt, zu dem ich das hier schreibe, sind die Trophäenlisten noch nicht online und ich konnte noch nicht darauf zugreifen. Online lässt sich allerdings eine Liste finden, aus der sich entnehmen lässt, dass man so gut wie alles im Spiel sammeln und upgraden muss. Abseits von so manchen kniffligen Platforming-Herausforderungen scheint aber nichts wirklich schwer zu sein. Ich vermute sogar, dass die Accessibility-Optionen bei praktisch allem Abhilfe leisten können, wenn man darauf zurückgreifen möchte. Die typische Ubisoft-Trophäenliste, bei der man lediglich viel sammeln muss und alles auf der niedrigsten Stufe spielen kann. Fazit Prince of Persia: The Lost Crown hat mich schwer begeistert. Das Spiel ist ein rundum gelungenes Metroidvania, bei dem sowohl die Kämpfe, die Erkundung, das Platforming als auch die Story überzeugen können. Die Steuerung des Spiels fühlt sich dabei unfassbar präzise an und geht super von der Hand. Wenn ich etwas zu meckern hätte, dann wäre das wohl schlichtweg der Umstand, dass sich das Spiel viel von anderen Titeln abschaut und nur wenige Dinge tut, die man nicht schon oft gesehen hat. Allerdings ist das eben auch alles wunderbar umgesetzt und nicht jedes Spiel muss das Rad neu erfinden. Eine dicke Empfehlung! Zeigt Ubisoft, dass wir an reinen Singleplayer-Erfahrungen, die nicht hunderte von Millionen kosten, immer noch interessiert sind. 9/10 Euer Trophies.de-Team Das Team unterstützen
  10. Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name - 50 SAVE Persona 5 Tactica - 56 Metal: Hellsinger - 46 Paw Patrol World - 8 KILL Prodeus - 22
  11. Marloges

    Test: Remnant II (PS5)

    RELEASE 25.07.2023 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Gunfire Games| PUBLISHER Gearbox Publishing| GENRE Third Person Shooter/RPG AMAZON-PARTNERPROGRAMM Trophies.de über das Amazon-Partnerprogramm unterstützen Sogenannte "Souls-Likes" gibt es mittlerweile ja schon zuhauf. Spätestens seit 2014 und Lords of the Fallen fing der Trend an, die beliebten Action-RPGs von From Software zu nehmen, sich an den Mechaniken zu bedienen und einen eigenen Spin reinzubringen. Manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Erfolg. Der erste Remnant-Teil schien da eher zur ersten Kategorie zu gehören. Das Spiel konnte zwar keine Traumwertungen erzielen, entpuppte sich allerdings als Überraschungserfolg für die Entwickler und schlug mit mittlerweile über 3 Millionen Verkäufen sogar ganz schön ein. Kein Wunder also, dass man sich dazu entschied, einen Nachfolger zu entwickeln. Ob ihnen das gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test. Dieser kommt übrigens etwas später, da wir erst später zusammen mit dem ersten DLC einen Reviewcode erhalten haben. Eine böse Saat, oder so Ich bin vollkommen offen: Die Story ging komplett an mir vorbei. Grundlegend ist sie recht verständlich, denn offenbar gibt es eine bösartige Saat, die sich über den Planeten zieht, ihm die Energie raubt und Monster auf die Menschen loslässt, weswegen diese in Siedlungen umzogen und um ihr Überleben kämpfen müssen. So weit, so gut, nur hat offenbar im ersten Teil, den ich nicht gespielt habe, der Protagonist besagte Saat wohl schon besiegt und trotzdem treibt diese wohl noch ihr Unwesen und überzieht nun sogar mehrere Welten. Spätestens sobald beliebige Begrifflichkeiten wie selbstverständlich herumgeworfen werden, ist man als Neuling direkt raus. Aber eigentlich halb so wild, denn sonderlich storyfokussiert ist Remnant nicht. Es wirkt auf jeden Fall so, als hätte man sich um das Worldbuilding Gedanken gemacht und genug NPCs eingebaut, mit denen man schwadronieren kann, aber es optional gehalten. Viel wichtiger ist die Struktur des Spiels. Denn genau wie im ersten Teil sind die Level prozedural generiert. Doch laut Entwickler ging man hier noch einen Schritt weiter und hat teilweise Gegnertypen, erscheinende Bosse und sogar die Storystruktur dem Zufallsgenerator untergeordnet. Im Endeffekt heißt das aber nur, dass in eurer Kampagne verschiedene Gebiete auftauchen als in einer anderen. Diese jeweiligen Gebiete bleiben strukturell stets gleich, weswegen das Leveldesign auch voll in Ordnung ist, aber ihr werdet Bereiche sehen, die andere Spieler in ihrer Kampagne nicht zu sehen bekamen. Jedoch ist nichts so richtig verpassbar, denn zusätzlich zur Storykampagne kann man im sogenannten Abenteuermodus die einzelnen Welten nochmal einzeln generieren und so lange durchwürfeln, bis man die Bereiche hat, die man haben will. Teilweise bedeutet das dann aber auch, dass man bis zu einem gewissen Punkt spielen muss, bis man erfährt, ob bestimmte Gebiete oder Bosse auch spawnen. Das Ganze ist etwas unnötig kompliziert aufgezogen, wie ich finde, aber letztendlich steht es dem Spielspaß an sich nicht im Weg. Verkompliziert dann aber nur eure Completion bzw. Trophäenjagd etwas. 3rd Person Shooter ... RPG? Die offensichtlichste Weise, auf der sich Remnant vom Vorbild absetzt, ist der Fokus auf Schusswaffen. Man hat zwar eine Nahkampfwaffe und kann diese aufwerten oder mit anderen ersetzen, aber der Fokus liegt ganz eindeutig auf den Schusswaffen, von denen man sowohl eine lange, als auch eine kurze halten kann. Klassischer 7th-Gen-Trope, Baby! Diese Waffen unterscheiden sich teilweise sehr stark in ihrer Funktionsweise und natürlich auch im Schaden und der Feuerrate. Von klassischen Sturmgewehren, zu Granatenwerfern oder auch zu abgedrehteren Laserknarren ist so ziemlich alles dabei. Leider nutzt das Spiel das nervige Upgradesystem der Souls-Spiele und so wird das Experimentieren mit neuen Waffen etwas dadurch erschwert, dass die neuen Waffen nicht aufgewertet sind und man so schwer einen Vergleich bei den Schadenszahlen haben kann. Trotzdem ist es beachtlich, wie verschieden die einzelnen Waffen sein können und wie man so die verschiedensten Builds zusammenstellen kann. Natürlich bezieht sich der RPG-Aspekt nicht nur auf das Aufleveln der Waffen, denn Remnant bietet auch verschiedene Charakterklassen, die man aufleveln kann und neue passive und aktive Skills freischalten. So kann man beispielsweise ein schießwütiger Gunslinger sein, ein Scharfschütze, oder ein Jäger, der mit seinem treuen Hund auf Mission geht. Zusätzlich kann man ab einem gewissen Punkt noch eine zweite Klasse ausrüsten, wodurch der Pool an Fähigkeiten recht groß wird. Ganze 11 dieser sogenannten "Archetypes" gibt es im Spiel und während man sich am Anfang für einen entscheiden kann, lassen sich die anderen nur etwas aufwendiger im Spiel freischalten. Dafür kann man aber ab einem gewissen Punkt zwischen allen Klassen wechseln und muss so niemals einen neuen Charakter erstellen. Ein bisschen wie in FF14! An sich ist Remnant II aber kein Titel, bei dem man viel "grinden" muss. Zwar sind die Waffenupgrades relevant, um auf höheren Stufen klarzukommen, aber eine gute Zusammenstellung der Waffen, Klasse und diverse Runen sind abseits vom reinen Skill und Teamwork eher wichtig. Mit anderen Worten: es ist nicht wirklich ein reines Numbers Game, so wie Souls es eigentlich auch nie war. Amulette, Ringe und Traits sind ein weiterer wichtiger Aspekt des Spiels. Erstere eröffnen euch eine ganze Menge an Boni, zwischen denen ihr frei wählen könnt. Da ihr gleich vier verschiedene Ringe anziehen könnt, gibt es sehr viel Freiraum für verschiedene Builds. Die Traits sind im Grunde Skills, in die ihr bis zu 10 Punkte verteilen könnt. Der Clou ist aber, dass ihr diese erst freischalten müsst. Teilweise durch bestimmte Bosse oder Events, teilweise aber auch durch das komplette Aufleveln der verschiedenen Archetypen, was zwar sehr aufwendig ist, aber hey, es hält euch beschäftigt, wenn ihr darauf Bock habt! Ballern und Puzzlen Die verschiedenen Welten, durch die man sich im Spiel begibt, sind dann regelrecht mit Gegnern vollgekleistert, so dass einem irgendwann der Abzugsfinger wehtut. Es ist an sich kein super schweres Spiel, wenn man es auf der Standardschwierigkeit spielt, aber es erfordert schon eine gewisse Ausdauer und Aufmerksamkeit, um nicht wieder zurück beim letzten Checkpoint zu landen. Wie man es aus dieser Art von Spiel kennt, muss man mit limitierten Heilitems auskommen und kann sie erst beim nächsten Checkpoint auffüllen. Dabei gibt es noch einen ganz interessanten Kniff, dass es die verschiedensten Arten von Heilitems gibt. Welche, die euch schützen, welche, die euch schnell, aber dafür weniger heilen, welche, die eine Regeneration starten oder einen Buff-Nebeneffekt haben ... So wird selbst die Wahl der Heilung zu einer interessanten Entscheidung. Auch das reine Ballern soll nicht unüberlegt sein, denn eure beiden Waffen nutzen verschiedene Arten von Munition und so werdet ihr motiviert, nicht die ganze Zeit nur eine der beiden zu nutzen. Dazu kommt, dass ihr auch irgendwann leer seid, wenn ihr oft verfehlt oder die Schwachstellen nicht nutzt. Jede der Welten, durch die man sich im Spiel begibt, hat dabei mehrere Bosse und auch Events, die man absolvieren kann. Die Bosse sind mein persönliches Highlight des Spiels. Anstatt simple große Zielscheiben zu sein, haben diese stets kreative Gimmicks und Mechaniken, die es zu beachten gilt. Auch haben viele Bosse eine alternative Killweise, die oftmals andere Belohnungen freischalten, was den Wiederspielwert erneut erhöht. Die Events des Spiels sind in der Regel bestimmte Rätsel, Dungeons oder auch buchstäbliche Events, bei denen ihr verschiedene Aufgaben erfüllen müsst. Beispielsweise gibt es eine Person, die gerade verbrannt werden soll, und schafft ihr es, diese zu schützen, habt ihr ein verstecktes Event geschafft und erhaltet einzigartige Belohnungen. Dadurch, dass man im Adventure-Modus die Welt dauernd refreshen kann, sind diese auch nie permanent verpassbar. Außerdem gibt es haufenweise Geheimgänge oder Secrets zu finden. Ein offenes Auge wird also belohnt! Langzeitmotivation Durch diese ganzen versteckten Events und Items, durch das Rerollen der Welten und verschiedenen Schwierigkeitsstufen kann man sich an Remnant II eine ganze Weile aufhalten. Selbst nach der Platin hat man noch längst nicht alles gesehen. Das Schöne ist, dass ihr das auch nicht allein machen müsst. Denn genau wie der Vorgänger bietet das Spiel einen Koop-Modus, mit dem ihr auch zu zweit oder dritt die verschiedenen Welten durchschreiten könnt. Es gibt immer noch eine Waffe freizuschalten, aufzuwerten oder eine Klasse zu leveln. Wem das alles zu repetitiv ist, der kann sich zumindest über drei DLCs freuen, von denen noch zwei erscheinen sollen. Den ersten, The Awakened King, konnten wir bereits antesten und dieser bietet einen neuen Bereich, einen neuen harten Boss, mehrere Waffen, Ringe und anderen Kram. Auch hier gilt es wieder verschiedene Geheimnisse zu finden und Events abzuschließen. Sehr lang war der DLC zwar nicht, aber der Content war ziemlich hochwertig und besonders der Boss am Ende war sehr imposant. Mal sehen, wie das Spiel dann am Ende aussieht, wenn alle DLCs raus sind. Wer nun befürchtet, dass er in Remnant II viel zu viel Zeit stecken würde ... Keine Sorge. Man kann auch einfach nur die Story in 20-30 Stunden durchspielen und weiterziehen. Selbst die Platin kann man in gut 50 Stunden erspielen. Auch wenn es hier stark auf den Glücksfaktor ankommt, denn die Welten sind natürlich randomisiert. Ich würde es am ehesten mit Borderlands vergleichen, wo man zwar recht schnell durchkommt, aber auch gut seine 100+ Stunden versenken kann, wenn man so weit gehen möchte. Trophy-Check Die Platin von Remnant II besteht zu Großteilen daraus, eine bestimmte Menge an Waffen, Mods, Relikten, Traits und anderen Kram anzusammeln, was euch eine ganze Weile beschäftigt hält, da man für einige davon öfter mal die Welt rerollen muss, damit sie spawnen. Dann gibt es noch einige spezielle Bedingungen wie Bosse, die auf bestimmte Arten besiegt werden wollen oder Waffen, die voll aufgewertet werden sollen. Wie oben angemerkt, der Zeitaufwand schwankt sehr stark, basierend darauf, welche Welten bei euch spawnen und ob ihr schon sehr früh in Guides reinlinst. Letztendlich ist es aber in 50-60 Stunden easy machbar. Bei einigen ging es wohl noch viel schneller. Fazit Remnant II kann man meines Erachtens auf zwei Arten bewerten. Nimmt man die reine Singleplayer-Erfahrung, bei der man einfach straight durch die Story spielt, dann ist es ein gutes Spiel, das solide unterhalten kann. Die Story ist nicht aufregend und einige Level dürften sich eine Weile strecken, aber die Abwechslung und Bosse machen sie zu einer spaßigen Erfahrung. Allerdings glänzt das Spiel besonders mit Freunden im Koop-Modus, wenn ihr gemeinsam versucht, neue Waffen und Ringe freizuschalten und euch durch die verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen. In diesem Sinne hat das Spiel mehr etwas von Borderlands als es von Dark Souls hat. In jedem Fall macht ihr mit dem Spiel nichts falsch, wenn sich ein Third Person Shooter mit fordernden Bossen und RPG-Elementen cool für euch anhört. Gerade jetzt, wo der Preis schon ordentlich gesunken ist, ist es einen Blick wert. 8/10 Euer Trophies.de-Team
  12. Jaahh, an sich mehr als Zeit Habe teilweise mit mir gekämpft, ob ich das Projekt nicht doch abbrechen soll, weil mein Herzblut offensichtlich doch nicht so ganz hier ist und ich mit Spieletests, Berichten auf Discord, meinem Backloggd und Twitter mein Mitteilungsbedürfnis schon gut befriedige, aber gleichzeitig kann ich auch nur hier über Trophäen sprechen ... Mein 2021er Update wurde auch schon recht weit geschrieben, also könnte ich das an sich auch zu Ende bringen und dann mal gucken, ob mich die Lust wieder packt. Ich schaue mal was sich machen lässt, wenn ich mit meinem aktuellen Test durch bin. Sorry, dass ich da nicht so kommunikativ bin. Forum ist bei mir momentan kaum Thema
  13. RELEASE 08.11.2023 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Ryu Ga Gotoku Studio| PUBLISHER SEGA| GENRE Action/Brawler/Open World AMAZON-PARTNERPROGRAMM Trophies.de über das Amazon-Partnerprogramm unterstützen Nachdem man nach dem Finale von Yakuza 6 dachte, dass Hauptcharakter Kiryus Geschichte zu Ende erzählt wurde und wir anschließend mit einer Cameo-Erscheinung von ihm im siebten Teil überrascht wurden, entschloss sich RGG nun, den Charakter doch nicht seinen wohlverdienten Ruhestand genießen zu lassen und packt ihn in Gaiden erneut in die Hauptrolle. Das Spiel erzählt die Events, die dazu führten, dass der Dragon of Dojima in Teil 7 aufgetaucht ist. Wie sehr ihnen das gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test. Ein Mann namens Joryu Eines vorweg: Falls ihr noch vorhabt, Yakuza 6 ungespoilert zu spielen, dann überspringt diesen Abschnitt und springt zur nächsten Überschrift. Selbst den groben Plot von Gaiden zu thematisieren, würde das Ende von dem Spiel spoilern und da kommt man nicht wirklich herum. Das Spiel tut es selbst in den ersten fünf Minuten. Ich werde es allerdings auf diesen Teil beschränken und später nicht mehr über die Geschichte reden, also seid ihr weiter unten sicher. Also Spoiler für Teil 6: Nachdem Kiryu seinen Tod vorgetäuscht hat, um seine kleinen Lieblinge im Sunshine-Waisenhaus zu schützen, wird ihm trotzdem keine Ruhe gegönnt. Die Organisation, die ihm zu seinem Fake-Tod verhalf, erwartet von ihm, dass er diverse Missionen für sie erfüllt und lassen ihm dabei nicht wirklich eine Wahl. Sollte er sich weigern, wird das Waisenhaus keine finanzielle Unterstützung mehr bekommen oder den Kindern droht gar Schlimmeres. Widerwillig nimmt er also Aufträge von den sogenannten Daidoji an und dadurch kommt es sehr früh im Spiel dazu, dass er von einer Yakuza-Familie erkannt wird, was zu unerwünschten Ereignissen führt. Kiryu, der nun mit seinem Alias Joryu unterwegs ist, muss ab sofort einige harte Entscheidungen treffen, die sein, aber auch das Leben einiger anderer beeinflussen werden. Das Übliche also. Dabei schafft es die Story wunderbar, auf seine Rolle in Yakuza 7 hinzuarbeiten und strotzt natürlich erneut vor Twists und emotionalen Momenten. Das Ende hat mich besonders hart erwischt und ist unter den emotionalsten Momenten der Reihe auf jeden Fall sehr weit oben dabei. Ob man Kiryu nun nur für den Fanbonus wieder aus der Mottenkiste geholt hat, ist schwer zu sagen. Ich finde jedenfalls, dass es sich nicht komplett an den Haaren herbeigezogen anfühlt und respektvoll mit dem Charakter umgegangen wird. Ich bin etwas besorgt darum, was seine Rolle im kommenden achten Teil angeht, da sich Gaiden erneut ziemlich final anfühlt, aber an sich gibt es keinen Grund, den Writern zu misstrauen. Wir werden sehen. Die Story von Gaiden ist jedenfalls sehr gelungen, die neu eingeführten Charaktere sehr interessant, der Konflikt relevant für bereits gezeigte Geschehnisse und der finale Bösewicht ein echt stark geschriebener Antagonist mit einem starken Bossfight. Das Spiel endet mit einem ordentlichen Knall. Der Elefant im Raum Nur sechs Monate Entwicklungszeit, etwas unter dem Vollpreis, eine Art Spin-off, der die Brücke zwischen Teil 7 und 8 schlagen soll ... Da fragt man sich natürlich, was in diesem Spiel überhaupt drin steckt. Nun, ich würde sagen, es ist trotzdem ein ganz ordentliches Spiel geworden, das sich nicht anhören muss, nur ein überteuerter DLC zu sein. Zwar kommt es natürlich an den Umfang von aktuelleren Yakuza-Spielen nicht heran, bietet aber doch einige Stunden Spaß. Die Story, wenn man sich rein auf die Geschichte konzentriert, hat man nach etwa 10 Stunden fertig gespielt. Dabei fühlt es sich nie so an, als gäbe es groß Filler oder als wäre irgendetwas gerusht worden. Der Side Content besteht zu großen Teilen aus bereits bekannten Minispielen. Bringt aber zumindest ein paar Klassiker zurück, die wir etwas länger nicht mehr sahen, wie Pool oder Pocket Circuit. Gerade letzteres ist sehr umfangreich ausgearbeitet und für die Platin müsst ihr es nicht einmal komplett abschließen. Ansonsten gibt es die üblichen Verdächtigen wie Poker, Blackjack, Mahjong, Oicho-kabu, Koi-koi, Sega-Spielehallen (die mitunter die erste, offiziell in Englisch spielbare Version von Daytona 2 enthält), Karaoke und der Carabet Club. Der Carabet Club wurde ja schon vor Release heiß diskutiert, da Gaiden hier echte Darstellerinnen nutzt, mit denen ihr aus der Ego-Perspektive redet. Das Minispiel funktioniert genauso wie man es kennt: Man wählt lediglich sein Getränk, ein paar Antworten und am Ende ein Geschenk aus und hat dann am Ende hoffentlich ein paar Pluspunkte gesammelt. Die Schauspielerinnen reagieren dann auf jede falsche oder richtige Antwort entsprechend, deren Videomaterial wohl zu ordentlichen Mengen an Daten geführt hat, die einen großen Teil des Spiels ausmachen. Muss man selbst entscheiden, inwiefern es das wert war. Mir persönlich gefiel es jedenfalls nicht. Nichts gegen die Damen, aber das Schauspielern mit der POV-Kamera wirkt recht aufgesetzt und am Ende dann ein zahmes Softcore-Filmchen freizuspielen war für mich auch keine Belohnung, die die üblichen Substorys ersetzt, die man normalerweise durch die Hostessen bekommt. Der neue Kram Wirklich neu sind vor allem zwei Sachen: Das Akame-Network und das Kolosseum ... oder zumindest wie das Kolosseum funktioniert. Das Akame-Network ist im Grunde eine Art Metagame im Spiel, welches so ein bisschen wie die CP-Liste in anderen Teilen funktioniert. Akame ist eine Kontaktperson, die ihr im Verlauf des Spiels kennenlernt und euch einen Haufen von Aufgaben anbietet. Zum Teil sind das richtige Substorys, wie man sie typischerweise kennt, zum Teil die typischen Completionaufgaben, für die ihr die Minispiele meistern müsst, eine bestimmte Menge an Schritten zurücklegen müsst, Gegner besiegt usw. aber auch neue "Stroll n' Patrol"-Aufgaben, die über die gesamte Karte verteilt sind. Bei denen handelt es sich leider um recht langweilige Fetchquests, bei denen ihr meist ein Item besorgen, eine Person beschützen oder ein Foto schießen müsst, aber als kleine belohnende Nebenbeschäftigung tun sie nicht wirklich weh. Alles davon gibt euch Akame-Punkte, die wiederum euer Akame-Network Level aufleveln, was euch wiederum neue Privilegien freischaltet. Mitunter neue Items im Shop oder eine höhere Geld-Droprate von Gegnern. Gleichzeitig braucht ihr die erspielten Akame-Punkte aber auch zum Aufleveln. Um neue Skills freizuschalten, braucht ihr sowohl Geld als auch die besagten Punkte. Also wird man im Spiel praktisch an jeder Ecke mit Erfahrungspunkten belohnt und somit motiviert, sich mit den Nebenquests auseinanderzusetzen. Gleichzeitig wird man aber auch ein bisschen dazu gezwungen, da man kaum stärker wird, wenn man sich nur auf die Story beschränkt. Ein anderer Vorteil des Akame-Networks ist, dass ihr in höhere Ligen der Arena aufsteigen könnt. Habt ihr ein spezielles Akame-Level erreicht, so könnt ihr, nach Abschluss aller vorherigen Kämpfe, die jeweiligen Silber, Gold oder Platinkämpfe im Kolosseum angehen. Dort finden, wie bereits in anderen Yakuza-Spielen bekannt, diverse Kämpfe statt, in denen ihr entweder alleine oder mit eurem Clan Kämpfe bestreiten könnt. Besagter Clan ist die große Neuheit in Gaiden: Durch Abschließen von Quests, durch kostspieliges Scouting oder indem ihr unter den Vorbestellern seid (ein ziemlich mieser Move von Sega, späteren Käufern beliebte Charaktere vorzuenthalten) erlangt ihr neue Kämpfer, mit denen ihr gemeinsam in großen Gruppenkämpfen teilnehmen könnt. Anders als in vorherigen Clankämpfen der Reihe beteiligt sich Kiryu aber diesmal aktiv am Getümmel. Richtige taktische Tiefe hat das nicht, da ihr keine Befehle geben könnt und euch auf die K.I. verlassen müsst, aber es ist ein gutes Gefühl, mit 10 Leuten gemeinsam zu kämpfen und seine Leute stärker werden zu sehen. Etwas mehr Komplexität wäre cool gewesen, aber es ist auch so ein cooler neuer Twist für das Kolosseum. Eine weitere Neuheit, die ich fast vergessen hätte, weil sie in meinem Playthrough so irrelevant war, ist das Kontrollieren von sämtlichen Clan-Mitgliedern. Tatsächlich könnt ihr jeden eurer freigespielten Charaktere auch selbst im Kampf steuern. Wer also mal wieder Saejima, Goro oder das erste Mal Daigo steuern wollte, kann das hier tun. Zusätzlich zu einigen anderen Charakteren, die ich nicht spoilern möchte. An sich ein wirklich cooles Detail, aber so einen richtigen Sinn habe ich dafür nicht gefunden. Kiryu wirkt mit Abstand am stärksten und so richtig komplex sind die anderen Charaktere verständlicherweise auch nicht. Vielleicht hätte man hier einen Modus einführen müssen, in dem andere Charaktere zu steuern ein Zwang wäre? Aber hey, nice to have. Agent Joryu Da Kir ... äh, ich meine Joryu, inkognito unterwegs ist, will der Gute natürlich nicht erkannt werden. Anfangs muss die Sonnenbrille reichen, aber da das wohl auch nicht die effektivste Methode zu sein scheint, gibt das Spiel einem das erste Mal die Option, euren Charakter zu verändern. Dabei stehen verschiedene Kleidungen mit zahlreichen Farben und Mustern zur Verfügung, aber auch eine Menge an Accessoires, mit denen man sehr fabulös aussehen kann. Ich hätte nie erwartet, Kiryu mal mit lackierten Fingernägeln und Ohrringen zu sehen, aber es steht ihm überraschend gut! Auch für die Arena kann man ein spezielles Outfit zusammenstellen inklusive richtiger Maske, denn im großen Rampenlicht will er natürlich noch weniger erkannt werden. Kiryus Agenten-Alter-Ego kommt aber nicht nur mit neuem Namen und Style daher, sondern auch mit einem völlig neuen Kampfstil und Agententools, die ihr im Kampf nutzen könnt. So könnt ihr beispielsweise Gegner mit einer Art Faden fesseln und durch die Gegend schleudern oder auch explosive Zigaretten werfen. Alle Tools will ich euch aber nicht vorwegnehmen, besonders das letzte war durch seine Abgedrehtheit eine schöne Überraschung. Der Kampfstil an sich spielt sich auch ganz solide und scheint etwas mehr auf Crowdcontrol und Defensive zu gehen, als Kiryus Yakuza-Stil, den wir bereits aus anderen Teilen kennen und erneut mit sehr kraftvollen, aufladbaren Finishern aufwartet. Grundsätzlich würde ich sagen, der Agenten-Stil eignet sich besser für Gegnermassen und der Yakuza-Stil für Einzelkämpfe. Ansonsten hat sich an der typischen Yakuza- bzw. Like-a-Dragon-Formel nichts geändert. Kiryu fängt nicht plötzlich an, Leute zu beschatten oder zu schleichen, wie es bei Judgment der Fall ist, und sein Agenten-Gimmick bezieht sich spielerisch nur auf die Kämpfe. Vielleicht eine verpasste Chance, vielleicht aber auch besser so, denn in Judgment wurde es nicht sonderlich stark umgesetzt. Trophy-Guide Wem die typischen Yakuza-Trophäen zu aufwendig sind, der kann sich glücklich schätzen. Gaiden fährt die typischen Bedingungen stark zurück und hat die bis dato einfachste und schnellste Platin in der Reihe. Theoretisch könnt ihr alles auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad machen und müsst nicht nochmal ein zweites Mal durch das Spiel rennen. Es gibt keine 100%-Trophäe, einen Großteil der Minispiele könnt ihr komplett ignorieren (oder nur mal kurz anspielen, da man 10 davon mal gespielt haben muss) und Mahjong müsst ihr auch nicht können. Das wohl aufwendigste ist das Abschließen des Kolosseums inkl. das komplette Leveln von 10 Clanmitgliedern, da ihr hierfür einige Kämpfe absolvieren müsst. Trotzdem ist es kein Grind, der euch länger als eine Handvoll Stunden aufhalten sollte. Das Akame-Network zu leveln ist dabei ein Selbstläufer und der Amonkampf, für den ihr traditionsgerecht alle Missionen und Kämpfe abschließen müsst, ist zwar eine solide Endchallenge, aber bei weitem leichter als die meisten anderen Amon-Varianten. Die fünf Hostessen auf Maximum zu bringen, ist auch noch eine nervige Extraaufgabe, aber mit Guide geht das recht fix. Insgesamt hat mich die Platin 27 Stunden gekostet, was für Yakuza-Verhältnisse ziemlich wenig ist. Das lässt zwar auf ein sehr kurzes Spiel schließen, aber dadurch, dass ihr einen Großteil des Sidecontents und der Completion ignorieren könnt, täuscht das. Keine Ahnung, warum RGG es diesmal so leicht gestaltet hat, aber vielleicht wollten sie Leute nicht so lange aufhalten, da in zwei Monaten schon Infinite Wealth erscheint. Fazit Yakuza Gaiden dürfte für Spieler, die ein massives, 80-stündiges Abenteuer erwarten, eine mittelschwere Enttäuschung sein, aber wer einfach die Geschichte von Kiryu weiter verfolgen möchte und neugierig ist, wieso er in Teil 7 auf einmal auftauchte, der bekommt hier alle Antworten in einem sehr emotionalen Abenteuer, das auf einer extrem hohen Note endet. Leute, die Kiryus vorherige Abenteuer nicht kennen, weil sie womöglich die englische Sprache nicht so gut beherrschen, oder einfach durch die Menge an Spielen überfordert sind, die können hier theoretisch den Einstieg wagen, da die Geschehnisse von Teil 6 recht detailliert gezeigt werden und Kiryus aktuelle Situation erklären. Das ist natürlich nicht optimal, aber wer von Teil 7 kommt und die Brücke zum achten Teil schlagen möchte, der hat hier eine solide Möglichkeit. Auch wenn der emotionale Punch evtl. nicht ganz so zündet, wie er könnte. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit Gaiden, auch wenn mir nicht alles an dem Sidecontent gefällt. Gerade der finale Fight und das Ende machen es für mich zu einem würdigen Eintrag in die "Like a Dragon"-Reihe. 8/10 Euer Trophies.de-Team
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