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IGNORIERT

Zivilcourage


brazydee

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Geschrieben
Stimmt auch wieder. Auf dem Land hast du einfach Zeit, nichts hetzt wirklich.

Was ich aber auch beobachten durfte (es zwar jetzt am Thema vorbei geht) ist dass die Männer noch mit +70 aufm Feld arbeiten, gibt da ja kein ALG, und viele wollen nicht in die Rente. Dass erstaunliche ist auch, dass die Topfit sind, hier und da zwar paar Klagen über Rückenschmerzen, aber für das Alter echt fit.

Kommt vermute ich von der Medizin die Sie nicht nehmen. Alles ihr Immunsystem, das frische Obst, die angebauten Lebensmittel ohne Gift. Hier pumpt man sich ja direkt alles mögliche rein wenn man was kleines hat wie eine Grippe, klar hilft die Medizin, aber früher oder später hat dass seine Nebenwirkungen im hohen Alter, da bin ich mir sicher.

Ich glaube ein weiterer Grund dafür is einfach das man sich in einem Dorf halt kennt. Wenn dich z.B. einer anspricht den du kennst, hilfst du sicher eher als einem den du nicht kennst :)

Diese Tatsache konnte ich auch beobachten. Meine Oma ist um die 80 und die führt alleine einen halben Bauernhof. Ich bewundere es jedes Mal wie sehr sie auf Zack ist für ihr Alter. Da kann ich mich freuen, wenn ich mit 80 annähernd so fit bin. Bezüglich der Medizin ist da auch ein Unterschied. Hauptsächlich deswegen weil Leute auf dem Land seltener krank werden, da sie ja ständig mit Dreck und Schmutz in Kontakt stehen. Würde unsereins nicht weh tun, sich die Hände öfter schmutzig zu machen :)

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Geschrieben

Also ich kann mich bezgülich dieser Problematik an diverse Vorfälle erinnern...

Einer war vor längerer Zeit, dürfte schon 18-20 Jahre her sein. Da bin ich draußen vom einkaufen wieder gekommen und hab jemanden rufen hören. Bin dann neugierig hingelaufen und hab da ne Oma liegen sehen. Blutüberströmt am Kopf, bei -6° in einem Garten liegend. Zu der Zeit hatte man mit 12 noch kein Handy, also bin ich heimgerannt und hab von dort den Krankenwagen gerufen. Die sind dann gekommen und das war dann eine ca. 80 jährige die aus dem etwas entfernten Altersheim (heißt bei uns so) abgehauen ist und dort dann umgefallen ist und dabei wiederum am einer Steinplatte hängengeblieben ist. Keine Ahnung was passiert wäre wenn ich nix gemacht hätte, aber Fakt ist in der Zeit in der die da lag und das waren laut dem Notarzt mehrere Stunden hat keiner anderer was gemacht und der Weg war maximal 20 Meter Luftlinie entfernt.

Meine Belohnung damals war übrigens das ich nicht mehr zur Mittagsschule musste, war das geil damals ;)

Das andere war erst vor kurzem. Ich fahr mit den öffentlichen zur Arbeit und da haben wir so Busse mit Rampen für Rollstuhlfahrer, die man so umklappen kann, dann fahren die rein und dann klappste wieder um (wird in anderen Stätten sicher auch so oder so ähnlich sein). Ich war der vierte in der Reihe und hab Musik gehört, was man halt so macht. Die drei vor mir sind dran vorbeigelaufen. Dann hab ich das Ding halt umgeklappt und alle wirklich alle die schon im Bus waren haben mich angeguckt als hätte ich derbe einen an der Waffel... Für mich ist das halt normal, für die anderen keine Ahnung...

Ich wurde eben auch so erzogen, auch mal zu helfen wenn ich nix dafür bekomme, insofern ist das vielleicht auch ein Stück Erziehungsfrage etc.

Weiterhin ist jetzt Definitionssache ob die beiden Fälle unter Zivilcourage laufen oder nicht.

Ehrlich bin ich allerdings auch bei der Frage ob ich in eine Schlägerei von 4 vs. 1 oder so einschreiten würde, aber hey zumindest unseren Freund und Helfer würde ich informieren. Warum auch nicht, ich wär ja genauso froh wenn ich das wäre?!

Geschrieben

@hutzel ...

wohne in Berlin, icjh erlebe das alltäglich, dass die Rollis in Bussen ignoriert werden. Entweder springt man selbst ein, oder der Busfahrer "erbarmt" sich ... seltsame Welt

Geschrieben

Ich stehe dem Ganzen auch zwiespältig gegenüber.

Helfen:

Ansich helfe ich was Tür aufhalten, Oma die Koffer heruntertragen usw. schon. Es sei denn ich habe dadurch einen gravierenden Nachteil. Ich sehe es nicht ein wenn in 3 Minuten meine Bahn fährt, die nur 1x die Stunde fährt, dann der Oma noch mit dem Hackenporsche zu helfen. Ich sehe es nicht ein, für solche Hilfe eine ganze Stunde zu verlangweilen. Meine persönliche Grenze ist 20 Minuten. Jenachdem wie gut ich drauf bin und welches Wetter ist, mache ist das dann oder nicht.

Oder wenn ich viel Gepäck habe und selbst noch 3 weitere Hände gebrauchen könnte und dann fragt mich eine mit Kinderwagen ob ich ihr helfe. Da habe ich dann auch unhöflich reagiert. Und die meckert dann noch.

Genauso hatte ich die Situation, dass die Bahnen nicht mehr gefahren sind, war klar, dass ich der älteren Dame mit dem Koffer helfe.

Zililcourage:

Generell würde ich auch sagen, dass Hilfe rufen wohl das mindeste ist, was man tun sollte. Aber ich war auch schon in einer Situation wo nichts tun und weiter laufen das einzig sinnvolle war. (Ich befand mich zu dem Zeitpunkt in Südamerika, will das hier aber nicht weiter ausführen, nicht das ich da doch noch Probleme bekomme.)

Ansonsten würde ich immer wie Situation beobachten. Was ich gar nicht ab kann und wo ich mich auch schon in Gefahr gebracht habe, war vor einigen Jahren am Hamburger Hbf als irgentwelche Rechten 2 Personen mit Downsyndrom angepöbelt und beleidigt haben. Weil ich da so rumgebrüllt habe, hatten sich noch viele andere Leute umgedreht und die Rechten haben das Weite gesucht. Bei solchen Leuten brennen mir echt alle Sicherungen durch.

Solche Situationen wie die zuletzt beschriebene bekomme ich leider häufig mit. Alle weiteren waren nicht so krass und aggresiv, aber wenn ich beim Neurologen im Wartezimmer sitze und mich dann darüber aufrege das da ein offenbar Behinderter junger Mann Laute von sich gibt. Oder im Bus wird über solche Menschen gelästert. Meistens sage ich dann was, weil ich das echt gar nicht abkann.

Geschrieben

Hmmm,

Da haben wir das Dilemma. Werte LC-Gamerin. 1h zu "vergeuden", weil man selbstlos Jemandem helfen könnte, der (wahrscheinlich) die Hilfe dringend braucht. Denn, korrigiere mich, wenn ich das falsch verstanden habe, die Oma steht aufgrund der fehlenden Hilfe doch auch ne Std. und muss auf den weiteren Bus/Zug/ÖPNV warten.?

Ich möchte dich keineswegs kritisieren, oder gar angreifen, ich möchte vorrangig nur die Siuation verstehen, die deiner Meinung nach, die "vergeudete" Stunde rechtfertigt.

Geschrieben

Du würdest anscheinend die Stunde verlangweilen (in der Situation wäre es echt verlangweilen gewesen, da ich kein Buch dabei hatte) und mit entsprechend schlechter Laune dein Ziel erreichen? Ich weiß natürlich nicht was die dann noch erreichen wollte, desweiteren war das einfach nur eine sehr dicke Frau, die ich so einschätze dass die keinen Bock hatte den Hackenporsche aus dem Bus zu heben und die hatte einiges an Bierdosen drin.

Aber egal, was das für eine Person gewesen wäre, hätte ich meine Bahn nicht verpassen wollen. Ich sehe das auch nicht ein. Warum soll ich eine ganze Stunde verlangweilen, nur um einer Person zu helfen, die sich nicht in Gefahr befindet.

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Geschrieben

Sollte eigentlich auch nur ein Witz sein. Du scheinst irgendwie den Drang dazu zu haben, dich immer rechtfertigen zu müssen. Ist doch deine Sache, ob du jemandem hilfst und dann deine Bahn verpasst oder nicht.

Geschrieben

Ich finde solche Zivilcourage-Diskussionen irgendwie daneben. Vor dem Bildschrim kann sich jeder einreden, er wäre die goldene Außnahme und würde bei jeglicher Gelegenheit einschreiten und helfen. Wenn irgendein superinvestigatives Fernsehmagazin vor einem vollbesetzten Cafè eine Schlägerei inszeniert und keiner der Gäste eingreift, ist es relativ einfach diese Menschen zu verurteilen. Würden besagte Gäste nicht im Cafè, sondern vor dem Fernseher sitzen, hätten sie wohl auch gesagt, sie würden sofort einschreiten.

Bei alten Frauen, etc. ist es das gleiche, nur das die Umstände harmloser sind, an der Sache ändert sich nichts.

Geschrieben
Ich finde solche Zivilcourage-Diskussionen irgendwie daneben. Vor dem Bildschrim kann sich jeder einreden, er wäre die goldene Außnahme und würde bei jeglicher Gelegenheit einschreiten und helfen. Wenn irgendein superinvestigatives Fernsehmagazin vor einem vollbesetzten Cafè eine Schlägerei inszeniert und keiner der Gäste eingreift, ist es relativ einfach diese Menschen zu verurteilen. Würden besagte Gäste nicht im Cafè, sondern vor dem Fernseher sitzen, hätten sie wohl auch gesagt, sie würden sofort einschreiten.

Bei alten Frauen, etc. ist es das gleiche, nur das die Umstände harmloser sind, an der Sache ändert sich nichts.

An sich nichts falsches an deinem Post.

Ich plädiere da an jeden normalen Menschenverstand, dass man in solchen Dingen einfach mal die Wahrheit sagt. Es ist ja nichts schlimmes wenn man mal nicht hilft, LC-Gamerin sagt ja auch offen zu, dass sie nicht hilft wenn sie dadurch selbst 1 Stunde vergeudet (Wenn die Hilfe benötigende Person natürlich nicht in Gefahr ist). Es wird ja keiner hier im Forum verurteilt. Und ich bin mir sicher es gibt Situationen da hat jeder mal geholfen, und es gibt Situationen da gibt es Dinge da hat man nicht geholfen.

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An sich nichts falsches an deinem Post.

Ich plädiere da an jeden normalen Menschenverstand, dass man in solchen Dingen einfach mal die Wahrheit sagt. Es ist ja nichts schlimmes wenn man mal nicht hilft, LC-Gamerin sagt ja auch offen zu, dass sie nicht hilft wenn sie dadurch selbst 1 Stunde vergeudet (Wenn die Hilfe benötigende Person natürlich nicht in Gefahr ist). Es wird ja keiner hier im Forum verurteilt. Und ich bin mir sicher es gibt Situationen da hat jeder mal geholfen, und es gibt Situationen da gibt es Dinge da hat man nicht geholfen.

Gutes Argument von Anomaly92.

Ich könnte mich halt selber einschätzen, dass ich die Polizei im Falle von Gewalt rufen würde. Eingreifen is eine ganz andere Sache. Würde ich wahrscheinlich nicht tun, weil ich eher Angst hätte, dass ein Messer ins Spiel kommt oder so. :eek6:

Ich persönlich seh mich nicht als goldene Ausnahme, sondern eher als der Durchschnitt.

Geschrieben

Man kann sich viele Scenarien vorher ausdenken, die Frage ist wie man reagiert.

Ob ich persönlich irgendwo eingreifen würde hätte ich früher eher verneint. Bin immer Auseinandersetzungen aus dem Weg gegangen die mich selbst betrafen.

Neulich allerdings hab ich jemandem eine übergezogen und im darauffolgenden Handgemenge auch nicht in die Unterhand gelangt und dann erst die Polizei gerufen. Bei mir waren Diebe auf dem Grundstück. Ich hatte nur einen flüchten sehen und wollte sehen was sie mir diesmal geklaut hatten und da stand noch einer im rum von dem ich nichts wusste. Hat mich total überrascht und gab sofort eins drüber. Hat der Körper alleine gehandelt.

Wenn ich allerdings Zeit habe zu denken, hätte ich mich mit dem nie angelegt. Der hätte ja auch ein Messer haben können ect.

Klar, hier könnte ich behaupten das ich eingreifen würde wenn Zivilcourage benötigt wird. Ob ich es tuen würde ist was ganz anderes.

Und jemandem im Rollstuhl helfen oder so ist ja logisch, das sollte man nicht unter Zivilcourage laufen lassen.

Geschrieben

@ lucksi:

Du hast vollkommen recht. Jemandem im Rollstuhl zu helfen ist keine Zivilcourage, denn mit Mut (courage) hat das nichts zu tun. Dass ist eher Höflichkeit, Anstand o.ä.

Geschrieben

Vor einer Stunde was erlebt,

Ich war im Zug drin, auf dem Weg zu meiner Familie.

Unter anderem saß im Zug ein Mann mitte 40 der einen schweren Koffer bei sich trug (<20-25kg). Ich kam dann irgendwann zu meiner Station wo ich aussteigen musste und der ältere Mann ebenfalls, befand sich hinter mir als die Türen aufgingen. Ich ging ganz normal raus und wollte gerade eben weiter gehen als ich einen letzten Blick in den Zug reingeworfen habe und sah wie der Mann sich mit dem Koffer schwer tut, hinter ihm waren zwei Männer anfang 20, doch keiner hat ihm wirklich geholfen, die standen einfach nur da und haben was untereinander getuschelt (Wahrscheinlich sowas wie: "Soll der mal hinne machen" :facepalm:) Jedenfalls bin ich da dann nochmal rein gegangen und hab die zwei Typen hinter Ihm erstmal angemeckert warum die dem nicht helfen und hab den Koffer dann selbst in die Hand genommen und raus getragen. Beim rausgehen hat der ältere Mann sich dann bedankt und hat mir erklärt dass seine Linke Hand gebrochen sei (Er hatte kein Verband oder so drum). Dazu wollte er mir noch 20€ schenken als "Belohnung" die ich aber nicht angenommen habe weil ich mich bei sowas unwohl fühle ^^

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Ich finde solche Zivilcourage-Diskussionen irgendwie daneben. Vor dem Bildschrim kann sich jeder einreden, er wäre die goldene Außnahme und würde bei jeglicher Gelegenheit einschreiten und helfen. Wenn irgendein superinvestigatives Fernsehmagazin vor einem vollbesetzten Cafè eine Schlägerei inszeniert und keiner der Gäste eingreift, ist es relativ einfach diese Menschen zu verurteilen. Würden besagte Gäste nicht im Cafè, sondern vor dem Fernseher sitzen, hätten sie wohl auch gesagt, sie würden sofort einschreiten.

Bei alten Frauen, etc. ist es das gleiche, nur das die Umstände harmloser sind, an der Sache ändert sich nichts.

wer sich sowas einredet, hat wohl auch den bezug zur realität verloren.

man wird immer eine situation haben, in die man nicht eingreifen kann/will.

dennoch finde ich eine debatte darüber nicht schlecht. jeder kann sich ja für sich überlegen, ob er/sie sich so etwas vorstellen könnte (und die richtige einstellung zu haben ist schonmal wichtig). ob man dann in so einer situation(schlägerei etc.) den mut hat einzugreifen, kann keiner beurteilen, der noch nicht in so einer situation war.

Geschrieben
wer sich sowas einredet, hat wohl auch den bezug zur realität verloren.

man wird immer eine situation haben, in die man nicht eingreifen kann/will.

dennoch finde ich eine debatte darüber nicht schlecht. jeder kann sich ja für sich überlegen, ob er/sie sich so etwas vorstellen könnte (und die richtige einstellung zu haben ist schonmal wichtig). ob man dann in so einer situation(schlägerei etc.) den mut hat einzugreifen, kann keiner beurteilen, der noch nicht in so einer situation war.

*Applaus* :thumbsup:

So sieht's aus, wer noch nie in so einer Situation war, kann nur spekulieren.

Und weil ich an den Verstand der Menschen nurnoch plädieren kann, hab ich jeden Tag auch eine Waffe die zu sticht in der Tasche. Weil ich nicht das Opfer sein möchte dass Krankenhaus reif geschlagen wird weil Leute mir nicht helfen.

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