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IGNORIERT

Gauntlet: Slayer Edition im Test für die PS4 – Rückkehr des beliebten Action-RPGs


Marloges

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Nach fast 10 Jahren ist es wieder so weit: Die nun 30 Jahre alte Spielreihe Gauntlet hat einen neuen Ableger für die PS4 bekommen. Wieder einmal dürfen wir uns ganzen Horden an Feinden entgegenwerfen und versuchen möglichst schnell die Mobspawner zu zerstören, um den endlosen Strom an Feinden zu verhindern. Doch funktioniert das klassische Hack 'n' Slay Gameplay auch heute noch? Hat der Entwickler-Wechsel dem Spiel gut oder schlecht getan? Das alles erfahrt ihr in unserem Test.

 

spieletest_header_gauntlet_slayer_editio

 

SYSTEM: PLAYSTATION 4
VERTRIEB: WB Games
ENTWICKLER: Arrowhead Game Studios
GENRE: Hack n' Slay
SPIELER 1-4
HDD 1,7GB
AUFLÖSUNG 1080p
NETZWERKFUNKTIONEN Ja
NETZWERK-SPIELER 1-4

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Auf dem ersten Blick: Alles beim Alten

Wer bereits eines der Gauntlet-Spiele gespielt hat, wird sich direkt nostalgisch fühlen, denn die Charakterauswahl bleibt der Tradition treu. Wie gehabt können wir zwischen Krieger, Magier, Elf und Walküre wählen. Das Spiel startet sehr simpel, ihr betretet eine Höhle, wo euch ein Magier namens Morak anspricht und damit angibt mächtig genug zu sein, den Gauntlet beschworen zu haben. Nun trägt er euch auf, drei Relikte aus diesem Gauntlet zu sammeln und bietet euch im Gegenzug Macht und Reichtum an, solltet ihr diese Aufgabe erfüllen. Im Grunde war es das auch mit der Story bis zum Ende des Spiels. Also in diesem Bezug braucht ihr echt nichts zu erwarten. Jedoch soll es ja auch um das Gameplay gehen.

 

 

Button-Mashing reicht hier nicht!

Und genau das macht Gauntlet recht ordentlich. Jede Klasse spielt sich absolut unterschiedlich und hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Während der Krieger ganz klassisch der Nahkämpfer ist, der blind in die Gegnerhorden rennt, setzt die Walküre eher auf ihre Verteidigung und ist die einzige Klasse die blocken kann. Der Elf setzt auf seinen Bogen und hält sich komplett im Hintergrund und der Magier – die wohl interessanteste Klasse – verlässt sich natürlich auf seine Magie. Bei ihm waren die Entwickler aber etwas kreativer, da sie ihm die Möglichkeit gaben, verschiedene Elemente miteinander zu kombinieren. So könnt ihr beispielsweise die Taste für das Blitzelement und anschließend die Taste für das Feuerelement drücken und daraus je nach Kombination einen anderen Zauber wirken. Doch auch die anderen Klassen besitzen mehr als nur einen Schlag oder Schuss. So lassen sich durch Waffen, die man durch Gold erwerben kann, neue Spezialattacken freischalten, die wieder mehr Abwechslung ins Spiel bringen. Der Haken daran ist allerdings, dass man immer nur eine Angriffsfähigkeit auf einmal haben kann. Dazu kommt dann noch eine klassenneutrale Fähigkeit, die jeder nutzen kann und eine "Trankfähigkeit", für die man erst eine magische Phiole finden muss, um sie zu aktivieren.

Durch die verschiedenen Klassen wird zumindest etwas Abwechslung geboten. Vor allem muss man das Spiel aber dafür loben, dass man nicht einfach nur blind Gegner umkloppt, sondern wirklich vorsichtig sein muss. Schon wenige Treffer können das Ende bedeuten und auch wenn man sich durch Schädelmünzen wiederbeleben kann, sind diese sehr schnell verbraucht, wenn man nicht aufpasst. Tatsächlich ist das Spiel äußerst fordernd. Persönlich kam ich mit einem Koop-Partner auf der schweren Stufe erstmal nicht klar und als ich dann eine Stufe niedriger auf normal gespielt habe, war es immer noch nicht einfach. Doch gerade darin liegt der Reiz in dem Spiel.

 

 

Es ist kein RPG mehr!

Und das ist der Hauptkritikpunkt, den ich als jemand, der den PS1-Teil sehr gerne gespielt hat, habe. Die Motivation seinen Charakter aufzuleveln, stärkere Ausrüstung zu sammeln, mehr Lifepoints zu haben und ähnliches fehlt VÖLLIG. Die einzige Art stärker zu werden ist, sich die teuren Waffen zu kaufen, welche dann neue Spezialattacken haben. Diese machen zwar an sich genauso viel Schaden wie die Anfangswaffen, haben dann aber eben stärkere Spezialattacken. Doch auch das ist etwas fragwürdig. Teilweise kamen die Anfangsattacken tatsächlich genauso stark rüber, wie die späteren. Abgesehen von dem Kaufen von diversen Attacken und Fähigkeiten wie "schneller laufen und schlagen für ein paar Sekunden" oder "Illusionen von sich beschwören", bietet das Spiel nicht mehr an Langzeitmotivation. Dabei wäre gerade dies der Aspekt gewesen, auf dem man so toll hätte aufbauen können. NG+, optionale Bosse, die man nur nach hartem Training besiegen kann... All das gibt es nicht und die einzige Motivation nach dem Durchspielen ist der schwere Schwierigkeitsgrad oder der Endlosmodus, in dem man, wie der Name schon sagt, endlos durch zufällig generierte Etagen läuft, Gold sammelt und Gegner besiegt, um dann so tief wie möglich vorzustoßen. Ob es allerdings motivierend ist stundenlang die Ebenen zu erobern ohne Erfahrungspunkte zu bekommen, bleibt jedem Spieler selbst überlassen.

Ebenso ist die Kürze des Spiels etwas störend. Auch wenn man alle optionalen Level abschließt, sollte man nicht länger als fünf Stunden brauchen, um das komplette Spiel abzuschließen. Darüber hinwegtrösten kann auch der zusätzliche Kolloseum-Modus kaum. In diesem Modus gibt es täglich eine neue Herausforderungsmap, auf der man – wie könnte es auch anders sein – Gegnerwellen besiegen muss. Jedoch ist dieser bockschwer und scheint sich absolut nicht der Anzahl der teilnehmenden Spieler anzupassen. So sollte man diesen nur mit vier Spielern angehen. Die Motivation in diesem Modus liegt darin, neue Kleidungen für den Charakter freizuschalten. Wer also Wert auf Mode legt: There you go!

 

 

Zusammen macht alles mehr Spaß

Wie ihr sicherlich schon herauslesen konntet, gibt es auch diesmal wieder einen Koop-Modus. Mit bis zu vier Spielern im lokalen oder Onlinekoop, macht das Verdreschen der Gegner nochmal mehr Spaß. Leider wurde die Gegneranzahl, genau wie im Kolloseum-Modus, nicht an die Spieler angepasst und so wird das Spiel, trotz des Umstandes, dass die Gegner mehr aushalten, nicht gerade schwerer, wenn man mit mehr Leuten spielt. Allerdings kann die Menge an Leuten dennoch hinderlich sein, da sie oftmals die wertvollen Skelettmünzen verbrauchen, mit denen man sich wiederbelebt. Eine etwas störende Kleinigkeit ist, dass man den Loot nicht teilt. Spielt man online, so wird man sich regelrecht um das Gold und die Tränke prügeln müssen und so fühlt es sich manchmal an, als würde man mehr gegeneinander als miteinander spielen.

Was das Spiel aber gut macht, ist einen lockeren Humor in die Dialoge zu bringen. So gibt es immer witzige Kommentare, wenn ein Charakter das Essen (welches als Heilung dient) angreift, anstatt es zu verspeisen. Die Ladezeiten sind außerdem angenehm kurz und zur Auflockerung gibt es hier und dort mal kleinere Schlüsselrätsel, Geheimgänge und klassische Stachelfallen, auf die man aufpassen muss. Auch der Sensenmann, den man vielleicht noch aus den Vorgängern kennt, will einem wieder auf die Nerven gehen.

 

 

Trophäencheck:

Wer die Platintrophäe in Gauntlet haben will, muss trotz der kurzen Kampagne sehr viele Stunden investieren. Abgesehen vom simplen Durchlaufen des Spiels auf der schweren Stufe und Erreichen von Ebene 50 im Endlosmodus, gibt es sehr viele grindlastige Trophäen, die erfordern, dass man jeweils 15.000 Gegner jedes Gegnertyps besiegt. Außerdem muss man 500 mal Essen zerstören, 5000 Töpfe zerschlagen und ein paar Sachen mehr. Dieser unnötige Grinding-Aufwand wird sehr schnell repetitiv und dadurch, dass man nicht einmal Level aufsteigen kann, motiviert es nicht gerade dutzende Level zu wiederholen, um Gegner zu farmen.

Ansonsten scheint die Platin nicht sonderlich herausfordernd zu sein. Die Lernkurve des Spiels ist recht schnell und wenn man sich einmal reingefuchst hat, sollten auch die schwere Stufe und der Endlosmodus kein Problem mehr sein. Der schwierigste Teil ist wohl der letzte Boss auf Schwer, der mir selbst auf normal einige Probleme machte. Leider ist es bisher schwer zu sagen wie lange man an der Platin sitzt, da kaum jemand diese bewertet hat, aber mit gut 40–50 Stunden kann man wohl rechnen.

 

Persönliches Fazit:

Für 20 Euro bietet Gauntlet einfach zu wenig Langzeitmotivation. Die kaum existierende Story, die fehlenden RPG-Elemente und die kurze Kampagne lassen den Spieler nach Abschluss des Spiels mit einem sehr ernüchterndem Gefühl zurück. Irgendwie will man mehr. Auch die zusätzlichen Spielmodi wissen nicht lange zu begeistern, schließlich trifft man trotzdem immer auf die gleichen Gegnertypen und hat in der Regel schon die besten Fähigkeiten freigeschaltet. Was eventuell noch motivieren könnte, das Spiel ein weiteres mal anzugehen, ist der schwere Modus oder das Ausprobieren einer neuen Klasse. Hätte Arrowhead Game Studios RPG-Elemente in das Spiel eingebracht, wie es die Vorgänger auch schon wunderbar vorgemacht haben, wäre es sicherlich um ein vielfaches besser geworden. Schade, dass es sich nicht um einen Vollpreistitel handelt, denn mit einer 30 Stunden langen Kampagne, vielleicht einer offenen Welt und einem Equipment- und Skillsystem hätte aus dem durchaus ordentlichem Gameplay etwas werden können. So ist es allerdings nur ein kurzweiliger Spaß, der nie völlig überzeugen kann.

Persönlich habe ich das Spiel mit der Walküre angefangen, die mir von der Spielweise nicht zugesagt hat und dann zum Krieger gewechselt, mit dem ich dann, mit Hilfe eines Koop-Partners, das Spiel durchgespielt habe. Anschließend reichte meine Motivation nur noch dafür die anderen Klassen mal kurz anzuspielen und in die anderen Modi hereinzuschauen. Anrühren werde ich es wohl kaum noch. Ich hoffe allerdings, dass ihr mehr Spaß an dem Spiel finden werdet, falls ihr euch trotz der ganzen Kritik dazu entscheidet das Spiel zu kaufen. Diverse Reviews im Internet zeigen, dass es bei vielen Leuten ganz gut ankommt und vielleicht gehört ihr ja dazu.

5/10

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