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Digimon Story Cyber Sleuth im Test für die PS Vita – Gotta scan em all


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digimon-story-cyber-sleuth-1024x576.thumb.jpg.37de9446ecbf65492faaec6514353c0d.jpgDigimon, das sind diese kleinen Kreaturen, die neben ihrem großen Bruder der Pokémon immer untergingen. Allein spieletechnisch liegen sie weit zurück, allerdings gibt es jene nicht auf unseren beliebten Sony-Konsolen. Doch auch die kleinen digitalen Kreaturen haben schon lange kein aufregendes Abenteuer mehr gehabt. Das ändert sich jetzt allerdings, denn nun bringt Bandai Namco Digimon Story Cyber Sleuth für die PlayStation Vita und die PlayStation 4 in den Westen. Wie sich der Handheldableger dabei so schlägt und ob Fans der kleinen und großen Monster nun endlich das Spiel bekommen, was sie lang erwartet haben, das erfahrt ihr unserem Test.

 

Ein neues Abenteuer beginnt

Digimon Story Cyber Sleuth beginnt mit der typischen Geschichte eines modernen Teenagers. Je nachdem, für wen man sich entscheidet, trifft sich der Junge Takumi oder das Mädchen Ami, deren Namen man übrigens auch anpassen kann, mit seinen Freunden im digitalen Netzwerk „Eden“, welches man mit einer Virtual Reality Version von Second Life vergleichen kann. Hier treffen sich allerlei Leute, um online mal so richtig abzuschalten oder gar arbeiten zu gehen.

 

Doch alles ändert sich, als der Protagonist (sprechen wir der Einfachheit halber mal in Zukunft von Ami) und seine Freunde plötzlich nach Kowloon eingeladen werden und dort die Möglichkeit bekommen, sich mit Digimon anzufreunden, die für sie bisher nur Programme gewesen waren, die Hacker nutzen um ihre finsteren Machenschaften in Eden auszuüben. Schnell merken sie jedoch, dass Digimon mehr als nur Programme sind und decken, wie sollte es anders sein, eine finstere Verschwörung auf, die die Zukunft der Menschheit für immer verändern könnte.

 

Die Story braucht etwas um in Fahrt zu kommen und es ist auch nicht hilfreich, dass die Hauptperson in Gesprächen mit anderen Personen plötzlich stumm ist und stattdessen nur gestikuliert. Die Gesprächspartner reagieren dann, indem sie wiederholen, was Ami ihnen gerade gesagt hat. Das ist vollkommen überflüssig, da nicht wir Ami sind, sondern nur ihr Abenteuer erleben - denn Ami hat ihre ganz eigene Persönlichkeit und Gedankenwelt. Das spiegelt sich vor allem darin wieder, dass Entscheidungen keinen Einfluss auf den Gesprächsverlauf haben und man meist sowieso alle Gesprächsoptionen durchklicken muss.

 

 

Das Leben eines Detektives

Durch einen unerwarteten Unfall erhält Ami zu Beginn des Spiels die Fähigkeit, sich jederzeit zwischen der realen und der digitalen Welt zu bewegen. Mit digitaler Welt ist dabei allerdings nicht die Digiwelt gemeint, sondern eher die Software von Eden und allerlei technischer Geräte wie Smartphones, Laptops oder Server. Diese sehen so aus, wie man sich bereits in den achtziger Jahren das Innere eines Computers vorgestellt hat.

 

Diese Fähigkeiten erregen schnell die Aufmerksamkeit von Kyoko, die eine Detektei leitet, die sich mit Fällen der Cyber-Kriminalität beschäftigt. So wird man in Digimon Story Cyber Sleuth schnell zu einem Detektiv und kann in seinem Büro diverse Aufträge annehmen. Sie fungieren als rollenspieltypische Sidequests und führen den Spieler stets zurück in bekannte Dungeons und lassen einen gegen stärkere Gegner antreten oder verlorene Gegenstände zurückholen.

 

Doch wer als Privatdetektiv im Cyber-Geschäft ist, bedient sich auch manchmal unlauterer Mittel. Je nachdem, welches Digimon man mit sich führt, kann man verschiedene Fähigkeiten ausführen. Durch Copy and Paste und Code Scan kann man dabei Server untergraben, mit Wall Crack Firewalls niederreißen und darüber hinaus mit weiteren Fertigkeiten wie High Security und Function Call Zufallskämpfe verhindern oder erzwingen, was sich bei Fetch Quests oder beim Farmen als unabdingbar erweist.

 

Digimon-Story-Cyber-Sleuth_2015_07-03-15_003-1024x576.thumb.jpg.be1eb811c0f30095dd90b387ddc8f11a.jpgRollenspiel der alten Schule

Bei Digimon Story Cyber Sleuth handelt es sich um ein waschechtes JRPG. Man baut sich seine Party auf, rüstet seine Kämpfer aus und zieht mit ihnen in die rundenbasierte Schlacht. Am rechten Rand kann man dabei sehen, welches Digimon als nächstes an der Reihe ist und so kann man strategisch seine Angriffe planen. Wie auch in anderen Rollenspielen können die Digimon normale Angriffe starten oder Spezialfähigkeiten nutzen, die SP verbrauchen. Zusätzlich verfügt jedes Digimon über passive Fähigkeiten, wie doppelte EXP oder 10% mehr Angriff für das Team bei Beginn eines Kampfes.

 

Natürlich gibt es auch das gewohnte Schere, Stein, Papier Elementprinzip, wie man das bei Rollenspielen dieser Art erwartet. Doch Digimon Story Cyber Sleuth geht einen Schritt weiter. Statt einfacher Überlegenheiten wie Feuer gegen Pflanze oder Licht gegen Dunkelheit gibt es noch die drei Typen Virus, Datei und Serum, welche zusätzliche Vor- und Nachteile bieten und man so auf bis zu dreifachen Schaden kommt. Vor einem Angriff kann man sehen, ob man im Vorteil ist. Seltsamerweise bedeutet ein rotes Fadenkreuz Vorteil und blau steht für einen Nachteil; das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Wer sein Team von drei aktiven und bis zu acht Reservedigimon – die man im Kampf jederzeit einwechseln kann – aufstocken will, der muss fleißig sein. Vor jedem Kampf füllt sich die Scanleiste für das jeweilige Digimon und wenn es die 100% überschreitet, kann man es sich am Computer generieren. Wer Geduld beweist und auf bis zu 200% wartet, erhält für das Digimon einen kleinen ABI Bonus: Punkte, die bei einer Digitation hin und wieder benötigt werden. Mit Ausrüstungsgegenständen kann man die erhaltenen Scanprozentpunkte erhöhen – die zählen allerdings nur bei aktiven Digimon.

 

Herzlich Willkommen im DigiLab

Wir heilen deine Digimon und machen sie wieder topfit. Aber nur Bares ist Wahres. Ähnlich wie die Gasthäuser in anderen japanischen Rollenspielen muss man seine Kämpfer gelegentlich wieder erfrischen, wenn sie vom Kampf gezeichnet sind. Das ist vor allem notwendig, wenn sie Level 99 erreicht haben und somit nicht mehr bei einem Level Up geheilt werden können. Das Digilab, welches von diversen Access Points aus erreicht werden kann, kommt dabei sehr gelegen.

 

Allerdings wird hier alles Mögliche verwaltet. Neben dem Zugriff auf bereits besuchte Dungeons kann man hier auch auf die Digibank zugreifen, in der alle gescannten Digimon auf ihr Abenteuer warten. Man kann sie hier Vor- und Zurückdigitieren lassen, doch muss man auf das Partylimit achten. Der Speicher des Digivice ist begrenzt und so kann man nicht von Anfang an mit einem Team aus elf Mega-Digimon losziehen, sondern muss ihn erst nach und nach erweitern. In der Bank können die Digimon allerdings nicht aufsteigen, sofern man keine anderen Digimon für ein paar EXP opfert. Dafür gibt es die DigiFarm. Diese fasst bis zu zehn Digimon, die über die Zeit hinweg Erfahrungspunkte erhalten. Man kann sie aber auch auf die Suche nach neuen Fällen schicken oder sie Gegenstände produzieren lassen. Die Farm ist auch erweiterbar und später kommen ein paar hinzu. Legt man nämlich sogenannte Farm Goods an und achtet auf die richtigen Charakterzüge der Farm Anführer, kann man gezielt Statuswerte steigern. Und gut vorbereitete Cyber Sleuths können sich dann online mit anderen Spielern im Kampf messen. Digimon tauschen fällt aber leider aus.

 

Im Frühtau zu Berge

Ein guter Cyber Sleuth muss natürlich auch vorbereitet zu Felde ziehen. Wer dabei gern alle Digimon sammeln möchte, dem hilft der Field Guide, in welchem man alles über gesammelte Digimon nachlesen kann. Vorstufen, weitere Digitationsmöglichkeiten und sogar die Statuswerte in jedem Level können nachgelesen werden. Vorausgesetzt, man hat sie schon einmal im Besitz gehabt. Digitationsstufen selbst werden ausgegraut, wenn man das jeweilige Digimon nur gesehen hat, geschwärzt, wenn man sie noch gar nicht entdeckt hat. Leider gibt es ein paar Kleinigkeiten, die das Abenteuer trüben. Weshalb man sich für eine feste Kameraperspektive entschieden hat, erklärt sich kaum und dass die Umgebungen im Cyberspace immer gleich aussehen, hilft auch nicht unbedingt der Abenteuerlust. Aber eine drehbare Kameraperspektive würde wenigstens den Sammelquests zugutekommen. Wenigstens kann man mit dem rechten Stick den Zoom einstellen. Eine vernünftige Questlog hätte auch geholfen, man kann sich zwar an Mirei und Kyoko wenden oder in der Fallakte nachschlagen, aber eine einfache Erläuterung dessen, was man gerade tut, wäre hier und da nützlich. Allerdings haben die Entwickler gut darauf geachtet, dass alles in der Welt zusammenpasst. So gibt es beispielsweise negative Statuseffekte wie Bug oder Pixel. Ersteres sorgt dafür, dass Elemente nicht mehr ganz zutreffen, während zweiteres die Digimon in Pixelversionen von sich selbst verwandeln und ihre Fähigkeiten blockieren. Außerdem spielt das Spiel in Tokio und somit besucht man bekannte Schauplätze der Stadt, während jeder nur japanisch mit einem spricht. Aber keine Sorge, Untertitel und Menüs sind auf Englisch, nur auf die deutsche Sprache muss man leider verzichten.

 

Perfect Sleuth

Wer alle Digimon sammeln will, wird mit diesem Spiel lange Zeit beschäftigt sein. Das ist zwar nicht notwendig um die Platin zu erreichen, aber dennoch wird es nicht weniger lang dauern, um diese seiner Sammlung hinzuzufügen. Man muss gerade einmal 200 von den insgesamt 242 Digimon sammeln. Einige davon sind allerdings nur in der Day One Edition des Spiels erhältlich, aber wer die Vita Version sein eigen nennt, muss sich darüber keine Gedanken machen. Diese ist zwar leider nur digital erhältlich, dafür sind aber direkt alle DLCs mit enthalten. Es gibt auch eine Online-Trophäe, denn man muss 30 Colosseum Kämpfe bestehen. Findet man keine Online-Gegner wird man freundlicherweise KI-Gegnern zugeteilt, allerdings sollte man sich erst später daran trauen. Die Digimon werden zwar alle auf Level 50 hoch- bzw. runter gestuft, allerdings sind wie zu erwarten einige Digimon anderen überlegen. Man muss es eigentlich nicht erwähnen, aber Mega Digimon sind schon auf Stufe 1 den Trainings- oder Rookie-Digimon auf Stufe 99 überlegen. Doch das, was die meiste Zeit auf dem Weg zur Platin frisst, sind die 500 Medaillen, die man sammeln muss. Nicht die eine Million Yen, nicht die 500 Kämpfe und auch nicht das Maximieren von CAM oder ABI Stufen. Nein, die popeligen Medaillen droppen von Gegnern, verstecken sich in Glücksspielautomaten, sind Belohnungen bei zufälligen Fällen oder sind sogar verpassbar, da sie von jemandem an den verschiedensten Orten verschenkt werden. Verpasst man diese, muss man sich im neuen Modus New Game + nochmal daran versuchen, oder man lädt das kostenlose Missionspaket aus dem Store herunter und versucht dort sein Glück.

 

Fazit

Digimon Story Cyber Sleuth hat mich von Anfang an gepackt. Es ist ein Spiel, welches wahnsinniges Suchtpotential besitzt. Hier eine Digitation ausprobieren, da noch ein paar Feinheiten in der Entwicklung des Digimon und sowieso noch kleinere Optimierungen an der Farm vornehmen. Beim Speichern fällt dann plötzlich auf, das schon wieder ein paar Stunden rum sind, dabei hat man das Gefühl, man hätte noch gar nicht so viel gemacht. Aber die andauernden Erfolgserlebnisse motivieren immer wieder.

 

Und auch wenn Digimon Story Cyber Sleuth aktuell das einzige Spiel ist, welches ich wirklich intensiv spiele, so gibt es doch leider eine Menge Dinge, die mich stören. Man kehrt immer wieder in die gleichen Dungeons zurück, optisch unterscheiden sich die Gebiete nur selten und warum darf ich nicht durch die Digiwelt reisen? Auch wenn man bedenkt, dass mit den gerade mal 242 Digimon noch viel Luft nach oben ist, kann man nur hoffen, dass diese Serie fortgesetzt wird und dabei das gesamte Potential ausschöpft.

 

7.5/10

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