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IGNORIERT

Test: Dead Space 3 im Test für die PS3 - Das Grauen hat einen Namen


Realmatze

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4ab51d4b6becff15bbd19fd1eaeefb13.pngEin Raumschiff, ein Mann, sein Plasmacutter und 1000 Monster die ihm ans Leder wollen. Die Rede ist natürlich von Isaac Clarke, der sich nun im dritten Teil seines Abenteuers gegen die Bedrohung der Necromorphs durchsetzen muss. Als im Jahre 2008 der erste Teil der Dead Space Serie den Weg in die heimischen Konsolen fand, war der Titel anfangs noch ein Insider Tipp, der sich mehr und mehr zu einem echten Erfolgsgaranten entwickelte. Beklemmende Räume, düstere Umgebungen, flakerndes Licht und vor allem schaurige Mutanten sorgten für schlaflose Nächte. So schlaflos, dass EA auf den Aufschrei reagierte und dem zweiten Teil etwas mehr Action verlieh sowie den Gruselanteil zurückschraubte. Sehr zum Unmut einiger Fans, dennoch war Dead Space 2 ein gelungener Nachfolger. Im dritten Teil stellt man dem Spieler nun zusätzlich einen Ko-op Partner zur Verfügung und verlagert das Geschehen auf einen weitläufigen Planeten. Ob das Spiel dadurch noch seine Wurzeln behaupten kann oder ob es mehr und mehr zu einem actiongeladenen Shooter verkommt der kaum noch Wert auf beklemmende Atmosphäre und Angstzustände legt, erfahrt ihr in unserem Test.

Geballte Story Nr. 0816!

Die Handlung von Dead Space 3 beginnt, wie fast jeder Fortsetzungsteil der ruhig in den Weiten der Entwicklerkonsolen hätte bleiben können. Isaac hat sich nach den Geschehnissen der letzten Teile erneut zurückgezogen, wird aber wieder einmal gerufen um die Bedrohung der Necromorphs aufzuhalten. Diesmal aber wirklich, denn man will den echten Marker gefunden haben. Doch, ganz ehrlich, diesmal gibt es keinen Zweifel. Deshalb wird Isaac gezwungen sich auf die kleine Expedition zu begeben, die bereits tausend Opfer gefordert hat, aber es gibt keine Zweifel daran, dass nur er das schaffen kann. Natürlich sind auch die Unitology wieder mit von der Partie, die nicht möchten, dass ihre Pläne von den Menschen durchkreuzt werden.   Deshalb gibt es zu den mutierten Gegnern nun auch eine Menge bewaffneter, menschlicher Wiedersacher die Isaac lieber aus der Entfernung gegenübertreten und nicht strunzdoof auf ihn zu rennen, jedoch dadurch ebenfalls sehr verletzlich sind da sie nicht so schnell und viel berechenbarer sind. Manchmal mutieren sie dann allerdings nach ihrem Ableben zu noch gefährlicheren Necromorphs. Ebenfalls werden sie von eben jenen attackiert, da die Kreaturen auf niemandes Seite stehen und so bricht ein verheerender Krieg zwischen 3 Fraktionen aus, in welchem der Spieler mittendrin ist.   So banal die Story auch ist, so erfüllt sie dennoch ihren Zweck. Um mit Isaac wieder in die Schlacht zu ziehen muss eben eine erneute Bedrohung an die Tür klopfen und um ihn auch wirklich dazu zu bewegen, sich erneut an die Front zu begeben, wird mal eben seine Freundin Ellie als Werkzeug missbraucht. Diese ist in Gefahr und muss gerettet werden. Ebenfalls nichts Neues, ist es dennoch Mittel zum Zweck und der Spieler kann sich mit Freuden in die Gegnermassen stürzen, denn er weiß, er tut das Richtige.

 

Action-Szenen, Action-Geballer, Action-Action

Wenn Isaac durch die Level in Dead Space 3 jagt bekommt man das Gefühl, dass die Umwelt durch seine bloße Anwesenheit vor seiner Macht erzittert. Andauernd explodiert etwas, Kisten und Geräte stürzen zusammen, oder propagieren spontane Selbstenzündung. Auch die Raumschiffe durch die man sich anfangs noch bewegt, scheinen aus Papier gebaut zu sein denn kleinste Berührungen sorgen schon dafür, dass alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzt. Abgesehen davon, dass sich alles und jeder gegen einen verschworen zu haben scheint.   Da trifft man nicht nur auf übergeschnappte Sektenmitglieder, Söldner und Necromorphe, sondern auch Maschinen scheinen wie vom Teufel besessen hinter dem Titelhelden der Dead Space Serie her zu sein. So wird ein Bohrer mal eben zu einer alles verschlingenden Falle die Isaac zerfetzt, sofern er nicht die Schwachstellen, pardon, Sollbruchstellen, unter Beschuss nimmt. Aber auch der Boden mag den stampfenden Isaac nicht tragen und gibt gerne mal nach, wodurch in geballter Action Kamera die Stürze des Titelhelden sehr gut in Szene gesetzt werden können.   Ebenfalls sind die Schießeinlagen nun viel actionreicher. Gegner haben die verschiedensten Waffen mit denen sie Isaac aus der Reserve locken, dieser kann nun allerdings automatisch in Deckung gehen und so den passenden Zeitpunkt abwarten, in dem er zurückschlägt. Sonderlich intelligent verhalten sich die Gegner zwar nicht, jedoch sind diese Kampfeinlagen dennoch etwas tricky, denn die Steuerung hat sich ansonsten kaum verändert und somit ist Isaac recht langsam und schwerfällig, was für den schnellen Kampf gar nicht geeignet ist. Besonders, wenn man umzingelt wird.  

Komm, mein Freund.

Im Ko-op macht jedes Spiel gleich doppelt so viel Spaß. Das Einzige was dabei flöten geht, ist die Handlung. Auf die lässt man sich nichtmehr so sehr ein, als wenn man alleine spielen würde. Zudem baut sich dabei weniger Angst auf. Da Dead Space 3 jedoch darauf allen Anschein nach keinen Wert mehr legt, kommt dies dem Spiel eigentlich nur recht. Mit einem Kumpel die Tiefen des Weltalls zu erforschen, was kann es Schöneres geben? Also kann man die gesamte Handlung von Dead Space 3 nun zu zweit erforschen.   Die daraus folgende Konsequenz: 2 Hauptdarsteller. Isaac bekommt nun einen Kollegen beiseite gestellt, welcher den Namen John Carver trägt. Im Singleplayer läuft man jedoch alleine rum, was für ein paar seltsame Momente sorgt, ist John in den Zwischensequenzen doch immer dabei. Zudem fehlen im Singleplayer einige Gespräche zwischen Isaac und John, weshalb man nur schwer eine Bindung zu ihm aufbauen kann. Also lieber in den Ko-op wechseln.   Das eröffnet nämlich auch zusätzliche Wege. Wer alles entdecken will, muss also gezwungenermaßen online gehen. Online deshalb, weil das Spiel nicht über einen Splitscreen verfügt, was äußerst schade ist. Hat man jedoch das Glück, mit einem Freund regelmäßig Online zu spielen, dann steht dem Spaß nichts mehr im Wege. Der Ko-op Modus von Dead Space 3 ist definitiv eine passendere Online-Funktion, als der Multiplayermodus in seinem Vorgänger. 

Das Basteln liegt mir im Blut

Bastelfreunde aufgepasst. In Dead Space 3 wurde die Werkbank komplett überarbeitet. Anstelle von Energieknoten und Bauplänen, mit denen man sein Arsenal ständig erweitert, gibt es nun Ressourcen die mit der Ausrüstung kombiniert werden, oder zu Munition und Heilitems umgebaut werden können. Die Ressourcen liegen Adventure-typisch überall auf dem Boden verstreut und brauchen nur eingesammelt zu werden. Außerdem bekommt man relativ früh am Anfang einen kleinen Roboter, der ebenfalls Ressourcen sucht und ins Lager bringt.   Wem das allerdings nicht genügt und zusätzlich geradezu im Geld schwimmt, der kann auch die Microtransaktionen von EA nutzen. In Mobile-App-Manier kann man für kleines Geld auch In-App Verkäufe nutzen und Ressourcen dazukaufen. Mit dem Unterschied, dass Dead Space 3 im Gegensatz zu einer Applikation bereits von vorneherein eine ganze Stange Geld mehr gekostet hat und so muss jeder für sich entscheiden, ob es das einem wert ist, um seine Ausrüstung schon etwas früher aufzubauen, oder ob man doch lieber den klassischen Weg geht.   Apropos klassischer Weg: Spielt man das Spiel einmal durch, so kann man den Klassischen Modus freischalten. Dieser ist frei von Ko-op, Microtransaktionen oder sonstigem Schnickschnack. In guter alter Dead Space Manier sammelt man Baupläne und kämpft sich allein durch die Level. Da jedoch diese geradezu gespickt sind mit Heilgegenständen und Munition, kann der gelangweilte Spieler auch zum Hardcore-Modus schreiten, in dem das Ableben des Helden mit Löschung des Spielstandes bestraft wird, oder der Nur Überleben Modus, in welchem die Gegner nur Ressourcen hinterlassen und man selbst für Munition und Heilung sorgen muss.  

Hier gibt’s was aufs Auge

Dead Space 3 bleibt dem Stil der alten Spiele treu – was das Äußere angeht. Man schlägt sich durch dunkle Gänge, zerstörte Wracks und später weitläufiges Land. Grafisch ist es zwar nichts Neues, was allerdings nichts daran ändert, dass Dead Space 3 gut aussieht. Besonders die Details des Helden und seiner Waffen stechen ins Auge, auch wenn man es oft im Eifer des Gefechts gar nicht richtig bewundern kann. Ein stilistischer Bruch hätte dem Spiel auch nicht gut getan, da gerade dies die Dead Space Titel besonders gemacht hat.   Gemeint ist natürlich das Nichtvorhandensein eines HUD und die Integrierung von Videologs in das laufende Spiel, ohne dass es unterbrochen wird. Jede Munitionsanzeige wird direkt an der Waffe montiert, Gesundheits- und Staseanzeige befinden sich direkt am Rücken des Protagonisten und selbst das Inventarmenü wird per Hologramm direkt vor das Gesicht Isaacs‘ projeziert, wie auch Videoübertragungen die den Spieler auf dem Laufenden halten. Natürlich alles in dem typischen, leuchtenden Blau.   Apropos leuchtend: Die Lichteffekte in Dead Space sind spitzenklasse. Sei es ein fernes, oranges Leuchten am Himmel, eine kleine Lichtquelle die einsam versucht einen Raum zu beleuchten oder das blaue Funkeln der Anzeigen und LED’s. Manchmal möchte man nur dastehen und ein Foto machen. Außerdem trägt es auch zur Stimmung bei. In den Passagen, wo man tatsächlich das Gefühl bekommt, man spiele einen der Vorgängerteile, wirken Licht und Schatten so gut zusammen, dass man hinter jeder kleinen Bewegung einen Feind vermutet.  

Komm auf Entdeckungsreise

Die Geradlinigkeit der Vorgänger hat eigentlich nie gestört, doch wenn man ehrlich ist, so wollte jedes Entdeckerherz auch abseits der Story die Ishimura und das Weltall erkunden. Wie gut, dass das auch den Entwicklern aufgefallen ist, denn in Dead Space 3 gibt es nun auch Nebenmissionen. Diese sind meist nichts Außergewöhnliches, doch belohnen sie den aufmerksamen Spieler mit so manchen Goodies und man kann viel mehr entdecken, sich überlegen was vorher passiert ist und Hinweise auf die Machenschaften seiner Erzfeinde finden.   So kann man sich bereits recht früh im Spiel von seinem Kurs ab begeben und ein anderes, zerstörtes Raumschiff genauer unter die Lupe nehmen. Dort trifft man zwar auf so manchen Necromorph den man hätte umgehen können, findet dafür aber ein paar Sachen, die das Inventar und die Waffenvorräte aufstocken. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Man wird für seinen Forscherdrang gebührend entlohnt, doch auch jene, die darauf keine Lust verspüren müssen nicht darunter leiden, wenn sie nur dem hauptsächlichen Handlungsverlauf folgen.  

Fazit

Dead Space 3 ist anders als seine Vorgänger. Ob dies gut oder schlecht ist, muss der geneigte Spieler für sich selbst entscheiden. Diejenigen die auf altbekannten Horror setzen, werden von Dead Space 3 enttäuscht sein, denn trotz eines vielversprechenden Anfangs bekommt man es hier nur wenig mit der Angst zu tun. Wer allerdings Lust auf Action hat, bekommt davon ausreichend geboten – Herzrasen ist vorprogrammiert. Auch die Bosskämpfe machen immer noch Spaß und sind teilweise mit kleineren, Dead Space – typischen Rätseln gespickt. Leider passt die Action nicht so sehr ins Spielprinzip. Die Steuerung hat sich kaum verändert und war einst perfekt auf dunkle, beklemmende Räume abgestimmt, wirkt im offenen Gelände allerdings hakelig und ist gerade bei schneller Action und geballtem Schusswechsel doch eher hinderlich. Das und die doch eher einfache Handlung degradieren Dead Space 3 von einem soliden Horrorspiel zu einem eher durchschnittlichen 3rd Person Shooter und man bekommt das Gefühl, nichts Halbes und nichts Ganzes serviert zu bekommen. Dafür kann man nun jedoch seine Freunde mit ins All nehmen. Und wenn man ein eingespieltes Team ist und aufeinander einzugehen weiß, sind mehrere Stunden Spielspaß garantiert.

 

7.0/10       

Bearbeitet von Sphirex
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