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IGNORIERT

Test: LEGO Worlds im Test für die PS4 – Klötzchenbau wie es sein sollte


Realmatze

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a3bd8326f15b48f2d172e9d4eac7fac2.pngIn Abenteuer auf der LEGO Insel konnte man bereits 1997 mit digitalen Klötzchen spielen und obwohl es dort viele Minispiele gab, in denen man bestimmte LEGO Sets zusammenbauen konnte, so hat man sich doch schon immer ein Spiel gewünscht, in denen man wirklich selbst kreativ werden kann. Ausgerechnet Traveller’s Tale, der Entwickler, in dessen LEGO Spielen jegliche Kreativität fehlte, liefern nun mit LEGO Worlds das ab, was man spätestens seit Minecraft erwartet hat: einen riesigen Baukasten voller LEGO Steine. Ob das Spiel halten kann, was es verspricht und ob es das Potenzial dazu hat, Minecraft vom Sandbox Thron zu stoßen erfahrt ihr unserem Test.

Houston wir haben ein Problem

Sobald man LEGO Worlds das erste Mal startet, wird man mit einer kleinen Story konfrontiert. Der eigene Held – oder die Heldin, denn das Aussehen der Figur kann bereits im Intro angepasst werden – ist mit seiner Raumkapsel unterwegs. Dann kommt es, wie es kommen muss: ein Asteroid trifft das Raumschiff, welches stark beschädigt wird und einen Hühnertransport rammt. Astronaut, Raumschiff und Hühner stürzen nun auf den nächstgelegenen Planeten hinab. Auf dem unbekannten Planeten angekommen geht es darum das Raumschiff wieder flott zu bekommen und dazu werden die magischen Goldenen Steine gebraucht. Nach drei Steinen geht es weiter zum nächsten Planeten und sobald man den dritten Planeten abgeschlossen und 10 Goldene Steine gesammelt hat, wird man zum Forschenden Bauer befördert und man kann sich auf in die zufallsgenerierten Welten machen um sie zu erforschen und zum Meisterbauer zu werden. Die Story ist also sehr kurz und ihr einziger Zweck besteht darin, dem Spieler die Mechaniken des Spiels näher zu bringen. Das bedeutet allerdings nicht, dass man von nun an auf sich allein gestellt ist, denn die Bewohner aller weiteren Welten erzählen ihre eigenen kleinen Geschichten, auch wenn diese nicht gerade sehr tiefgründig sind. Wie bei anderen Sandbox Spielen auch schreibt bei LEGO Worlds der Spieler seine eigene Geschichte.

 

 

 

Traveller’s Tales evolved

Wer schon mal ein LEGO Spiel gespielt hat, welches nach 2005 veröffentlicht wurde, der wird auch wissen, wie sich Lego Worlds grundlegend spielt. Man läuft herum, schlägt alles zu Klump, was einem unter die gelben Plastikhändchen kommt und sammelt Massen über Massen von LEGO Studs. Etwas ungewöhnlicher, aber dennoch durchaus schon vorgekommen: man verfügt über ein Inventar, über welches man Waffen ausrüsten kann und das eigene Aussehen kann auch noch angepasst werden. Hier enden aber auch schon die Ähnlichkeiten. Das wichtigste Feature ist sicherlich das Kreismenü, mit welchem man die verschiedensten Werkzeuge auswählen kann. Das Wichtigste hierbei ist das Entdecken Werkzeug. Damit kann man nicht nur Objekte in der Umgebung scannen und sie so seinem Bau-Inventar hinzufügen, man kann sie auch platzieren und entfernen. Um die gescannten Objekte jedoch platzieren zu können, muss man sie einmalig gegen Studs freischalten. Scannt man hingegen Personen oder Gegner, so kann man sich selbst in sie verwandeln. Oft muss man jedoch auch Schatztruhen finden, Quests erledigen, Monster jagen oder Gegner erledigen, um die Möglichkeit der Freischaltung erst einmal zu bekommen oder gar um Objekte wie Goldene Steine zu erhalten. Besonders nervig sind dabei die Figuren in Nöten, die man vor den Schurken in der Umgebung retten muss. Dabei steckt man selbst ordentlich ein und sollte man sterben erscheint man zwar an derselben Stelle, jedoch ist die Quest verloren. Und da man nicht gleichzeitig laufen und hinter sich schießen kann, ist die Wahrscheinlichkeit hoch.

Ich bau mir ein Schloss

Doch die wirklich besonderen Geräte im Inventar sind Farb-Werkzeug, Bau-Werkzeug und Landschaftswerkzeug. Nicht zuletzt, weil man mit dem Landschaftswerkzeug das Spielsystem aushebeln kann, wenn man statt des Terraforming einfach die Blöcke in einer geraden Linie nach unten entfernt und so an Schatztruhen in den Dungeons gelangt, ohne die Eingänge zu suchen und durch die Labyrinthe zu laufen. Diese werden nämlich schon an der Oberfläche angezeigt und da man an allen Oberflächen klettern kann, kommt man auch wieder hinaus. Mit dem Bau-Werkzeug und besonders im Freien Bauen kann man schließlich alles bauen, was das Herz begehrt – solange man schon die entsprechenden Teile hat. Es gibt zwar ein Farbwerkzeug, doch ist dieses recht umständlich, weshalb es sich empfiehlt direkt die entsprechenden Farben der Steine auszuwählen. Das Besondere: Überschneiden sich Steine beim Bauen, so wandeln sie sich direkt in die entsprechenden Teile um, damit die Zusammensetzung möglich ist. So muss man nicht direkt auf das Steine entfernen wechseln oder andere Steine auswählen. Das Bauen ist allerdings auch ein zweischneidiges Schwert: Für Leute mit Erfahrung in 3D Modellierung funktioniert es überraschend gut, was besonders deshalb unerwartet ist, da man mit dem Controller alles managen muss, für Leute ohne Erfahrung wirkt es jedoch unglaublich kompliziert und erfordert einiges an Übung. Am meisten empfiehlt es sich hierbei, Ebenen- und Steinchenweise vorzugehen und nicht wie mit der Sprühflasche alles auszuspucken. Hat man allerdings einmal ein wirklich tolles Gebilde geschaffen oder so im Spiel gefunden, kann man es mit dem Kopierwerkzeug abspeichern und auf Knopfdruck an anderer Ort und Stelle platzieren.

Auf Entdeckertour

Je mehr Steine man freischaltet, desto größere Welten kann man auch besuchen - und diese sind dank Zufallsgenerator vielzählig. Im Vergleich zu gewissen anderen Spielen, in denen man von Planet zu Planet reist, sind diese jedoch auch vom Aufbau grundverschieden, wenn auch nicht viel abwechslungsreicher. Auch wenn sie optisch unterschiedlich sind, im Kern spielen sie sich alle gleich. Doch darum geht es in LEGO Worlds auch gar nicht. Hier wird der Entdeckertrieb gefördert. Man möchte das eine Fenster, was man für die Polizeistation noch braucht. Man will die grünen Lianen aus dem Dschungel und man möchte auch unbedingt ein Krokodil für seine Sammlung, eine turmhohe Zuckerstange für das Hexenhäuschen kann auch nicht schaden. Und das ist auch der Teil, aus dem das Spiel hauptsächlich besteht: die Suche nach dem passenden Teil. Wer sich nicht allein auf die Suche machen möchte, kann das auch gern mit einem Freund tun. Es gibt zwar keinen riesigen Online Modus, aber man kann Freunde zu sich einladen oder im Splitscreen zusammen spielen. Dafür kann man dank der Seeds seine Welten auch mit Freunden teilen. Finden diese also das gesuchte Stück auf ihrem Planeten, kann man diesen auch bei sich generieren lassen.

Wer hat denn die Spielzeug-Box ausgekippt?

Die Grafik in LEGO Worlds hingegen ist ein wahres Highlight. Alles was man sieht besteht aus Lego Klötzchen. Während in anderen LEGO Spielen von Traveller’s Tale größere Flächen und gerade das Erdreich doch mit „normalen“ Texturen überzogen waren, besteht nun jeder Flecken aus LEGO Steinen. Besonders Eindrucksvoll ist auch hier, dass bei Veränderungen in der Topographie auch die Steinchen in Echtzeit angepasst werden und somit alles, was man sieht, auch nachbaubar ist. Der Sound hingegen hat sich nicht von den anderen Spielen verändert. Es rasselt und klappert in jeder Ecke und auch das Zischen und Klingeln, wenn man Studs und Goldene Steine erhält, sollten jedem alteingesessenen LEGO Spieler bekannt vorkommen. Auch zur Wetter und Lichtstimmung gibt es kaum etwas zu sagen, außer, dass es in den dunklen Höhlen sehr dunkel werden kann und hier leuchtende Pilze und Fackeln für eine angenehm schaurige Lichtstimmung sorgen. Im Übrigen ist das Spiel auch in Deutsch gehalten, vertonte Dialoge wie in den neueren LEGO Spielen sucht man jedoch vergebens, dafür gibt es hin und wieder Sprechblasen, in denen manchmal Text, manchmal auch nur Symbole angezeigt werden. Einzig und allein der Sprecher gibt ab und zu mal einen Kommentar ab. Richtige Slapstick Comedy sucht man hier auch vergebens, doch ein wenig vom Witz der anderen Spiele bleibt in den Animationen und manchen Gegenständen erhalten.

Meister-Meisterbauer

Die Trophäen von LEGO Worlds sind größtenteils gradlinig und erfordern nicht allzu viel Geschick. Da es im Prinzip keine richtige Story gibt, gibt es auch nur 3 Bronze Trophäen für das Abschließen der drei Tutorial Level. Es gibt aber insgesamt 11 Bronzene und eine Gold Trophäe allein dafür, dass man neue Erbauer-Ränge erreicht. Insgesamt muss man dafür lediglich 100 Goldene Steine sammeln. Wer lieber auf Sammelobjekte steht, der kann sich darüber freuen, dass es weitere 14 Bronze-Trophäen und eine Gold-Trophäe dafür gibt, dass man die Legendären Steine sammelt. Außerdem muss man alle Bauelemente sammeln, wofür man eine ganze Menge Unruhestifter fangen muss. Das Schwierigste wird es jedoch, eine Milliarde Studs einzusammeln. Da es keine roten Cheat-Steine gibt, kann man sich hier auf unfassbar viele Stunden farmen gefasst machen und momentan scheint es auch noch so zu sein, dass man die erforderliche Anzahl in einer Sitzung bekommen muss. Na herzlichen Glückwunsch. Zum Glück gibt es auch noch ein paar Abwechslungsreiche Sachen, wie mit einem Fahrzeug ziemlich lange zu fallen, auf diversen Tieren reiten oder drei Minuten lang zu tauchen. Etwas schwieriger wird es da, sieben Mal auf dem Feuer zu hüpfen, sieben Feinde in kurzer Zeit nacheinander zu töten oder in schneller Zeit 60.000 Studs zu sammeln. Kein Problem hingegen ist es, zwei Tiere gleichzeitig zu zähmen, sollte man das entsprechende Futter in seinem Inventar haben. Die Platin-Trophäe wird also nicht sonderlich schwer, aber viele Stunden lang werden.

Fazit

LEGO Worlds ist ein recht spaßiges Spiel für alle, die gern kreativ sind. Man kann alles bauen, was einem in den Sinn kommt, sofern man bereits die richtigen Steine gesammelt hat. Mit ein bisschen Übung geht das sogar recht gut von der Hand, was LEGO Worlds zum ultimativen LEGO Baukasten macht. Leider ist es aus spielerischer Perspektive kein großer Hit, vor allem weil man seine Werkzeuge ausnutzen kann, um in der Welt an die versteckten Truhen zu kommen, bei den Nebenmissionen es oft vollkommen egal ist, was man macht, solange die richtigen Steine verwendet werden und die Kämpfe sehr hakelig sind. Wer aber trotzdem gern mit den Klötzchen spielen will und wem richtiges LEGO zu teuer ist, der kann gerne bei LEGO Worlds mal reinschauen.

 

7.0/10

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