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IGNORIERT

Test: Absolver im Test für die PS4: Erreiche Absolution... Mit deinen Fäusten!


Marloges

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13346527_1398783123606214_6980159499079916059_n-266x266.png.5ee8482dc67a1dc42e98a3aee466fd7c.pngWas tun Spieleentwickler, wenn sie sich in ihrer derzeitigen Arbeit zu eingeschränkt fühlen und ihre Kreativität nicht ausleben können? Richtig, sie gründen ihr eigenes Studio. Sloclap, ein französisches Indie-Entwicklerstudio tat genau das. Das Studio besteht aus ehemaligen Ubisoft Paris-Entwicklern und hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue kreative Spielkonzepte zu erfinden. Mit Absolver soll genau dies das erste Mal gelingen. Ob es dies tut, erfahrt ihr in unserem Test.

Angriffe oder doch Tanzschritte?

Die Grundidee des Spiels kam, als die Entwickler darüber nachdachten, wie man ein Kampfsystem möglichst flüssig und dynamisch gestalten könnte. Sie dachten sich also drei Grundprinzipien aus: "Combat is a dance", "movement is your weapon" und "make a move", und fingen an daraus ihr Kampfsystem zu erschaffen.

Dabei sollen Spieler in der Lage sein mit verschiedenen Kampfstilen, Haltungen und vorallem Movedecks zu experimentieren. Die erlernten Attacken kann man dabei recht frei zu Combos zusammenfügen und anschließend im Kampf nutzen wie man möchte. Ob man dieses Abhacken von aufeinanderfolgenden Angriffen allerdings wirklich als "flüssig" empfindet, ist wohl jedem selbst überlassen.

 

Forme deinen Charakter

Doch bevor ihr wirklich neue Angriffe erlernt, müsst ihr erstmal mit den Grundlagen klarkommen. Zu Beginn stehen euch nur wenige Angriffe zur Verfügung und diese sind auch schon für euch belegt. Jedoch erfahrt ihr bereits nach dem Besiegen weniger Gegner, dass ihr richtige Erfahrungspunkte erhaltet und könnt nach einem Level Up ganz klassisch eure erlangten Skillpunkte in diverse Attribute stecken, was recht stark an die Souls-Reihe erinnert. So könnt ihr euch eher für einen "Stärke"- oder "Geschicklichkeits"-Build entscheiden, oder steckt eure Punkte in Werte wie Ausdauer oder Leben.

Auch ein richtiges Loot-System hat es ins Spiel geschafft. Manchmal lassen eure Kontrahenten neue Ausrüstungsteile fallen oder ihr findet sie in der offenen Spielwelt versteckt. Diese sehen auch unterschiedlich aus und ermöglichen euch somit, das System auch aus rein kosmetischen Gründen zu nutzen. Außerdem gibt es verschiedene Nahkampfwaffen, die zwar eine begrenzte Haltbarkeit haben, aber euch eventuell aus einer brenzligen Situation retten könnten.

Lernen durch Beobachtung

Doch wie lernt ihr jetzt überhaupt neue Angriffe? Ein Level Up gab nichts her. Nun, hier kommt der Clou von Absolver ins Spiel: Ihr sollt die Bewegungen eurer Feinde studieren und die Techniken von ihnen abschauen. Merkt ihr also, dass euer Gegner eine Attacke beherrscht die ihr nicht draufhabt, könnt ihr diese dadurch nach und nach erlernen, indem ihr sie immer wieder blockt oder ihr gezielt ausweicht.

Eine an sich ziemlich tolle Idee, die ich zumindest in dieser Form noch nie gesehen habe, die aber meiner Meinung nach auch eine große Schwäche ist. Mir persönlich machte es nicht wirklich viel Spaß mich ewig mit schwachen Gegnern herumzuschlagen, die man normalerweise mit wenigen Schlägen umhauen würde, nur um die ganze Zeit ihre Schläge zu blocken und darauf zu warten, dass sie DEN Move machen, den man gerne haben würde. Besonders frustig kann es dann auch werden, wenn der Gegner es dann doch schafft euch am Ende zu besiegen und alle gesammelten Erfahrungswerte wieder futsch sind. Daher ist die beste Taktik wohl den Gegner erst bis kurz vor den Tod zu prügeln und dann erst anzufangen ihn zu beobachten.

Der Weg zum Absolver

Natürlich gibt es auch eine kleine Hintergrundgeschichte hinter Absolver. Diese ist allerdings sehr kryptisch erzählt und bietet abgesehen von gelegentlichen kleinen Cutscenes kaum etwas an Infos. Ihr wisst nur, dass sich eine Katastrophe ereignet hat und dass "Gescheiterte" als verlorene Anwärter in der Welt zurückbleiben und sich euch in den Weg stellen werden. Und aus irgendeinem Grund müsst ihr zum Absolver werden...? So richtig klar wurde dies auf jeden Fall nicht.

Generell bot die offene Welt nur sehr wenig, auch wenn sie mit ihrem sehr comichaften Look sehr hübsch anzusehen ist. Abgesehen von ein paar Loot-"Haufen" findet ihr nur sehr wenig interessantes. Schlimm ist dies jedoch nicht unbedingt, von mir aus hätte man auf die Story komplett verzichten können, schließlich soll es hier ums Prügeln gehen und man brauchte wohl auch noch eine Story-Motivation, um alle Bosse zu besiegen, abgesehen von Loot und Erfahrung. Fühlt sich nur etwas wie verschwendetes Potenzial an, gerade wenn das Spiel schon so an Dark Souls erinnert und dieses Franchise mit sehr viel Lore punkten kann.

Das kommt mir doch bekannt vor

Das Kampfsystem im Allgemeinen erinnert ziemlich stark an Nioh oder eben auch die Souls-Spiele. Per Knopfdruck visiert man seine Gegner an und hat sie somit im Fokus, durch gedrückt Halten einer Taste blockt man Angriffe, je nach Kampfhaltung führt man mit Viereck eine andere Angriffscombo aus (die man vorher natürlich an den Bonfire-Äquivalenten selbst zusammengestellt hat), mit Dreieck führt man eine bestimmte starke Attacke aus, die die eigene Haltung anschließend ändert und kann mit Kreis eine bestimmte Aktion ausführen, die davon abhängt für welche "Klasse" man sich am Anfang entschieden hat. Dies kann ein simpler Ausweichdash sein, das Absorbieren von Angriffen oder Konteraktionen.

Außerdem habt ihr ein recht interessantes Ausweichsystem auf dem rechten Stick, mit dem ihr je nach Bewegung in eine andere Richtung ausweicht. Studiert ihr also wirklich die Bewegungen eurer Gegner, könnt ihr damit mit verringertem Ausdauerverlust bestimmten Attacken ausweichen und diese besonders schnell erlernen. Denn Blocken verbraucht natürlich mehr Ausdauer und lässt euch neue Attacken nicht so schnell lernen. Auch kleine Spezialfähigkeiten gibt es noch. So gibt es einen kleinen AoE-Angriff, der Gegner in der Nähe wegstößt, oder auch einen "Heal over Time"-Spruch, mit dem ihr eure Energie zurückgewinnen könnt. Die wohl blödeste Entscheidung war es, vom Spieler zu verlangen die Kampfhaltungen per gedrückt Halten von R2 UND Bewegen des Sticks zu wechseln. Das ist im Kampf einfach nicht flüssig genug. Vermutlich soll man dies durch Verwenden der Dreieck-Attacken ausgleichen, aber da man zu Beginn kaum Auswahl hat, ist das sehr lange keine Option.

Leider kann ich generell nicht sagen mit dem Kampfsystem so richtig warmgeworden zu sein. Die Attacken fühlen sich ironischerweise durch das Runterrattern von bestimmten Schlägen und Tritten eher abgehackt als flüssig an und oft kommt man einfach mit simplem Buttonmashing weiter als mit Taktieren und Ausweichen. Die beste Taktik für Bosse war für mich oft einfach so lange draufzuschlagen bis meine Ausdauer fast weg war, um dann schnell wegzudashen und mich zu regenerieren. Ausweichen oder Blocken führte eher dazu, dass ich getroffen wurde oder meine Ausdauer sinnlos verschwendete. Auch fühlt sich der Kampf gegen mehr als einen Feind immer sehr frustrierend an, da man oftmals in einem Stunlock gefangen ist und sich kaum wehren kann.

Die Welt von Absolver

Ein weiteres Problem ist, dass man keine richtige Karte hat und die Gebiete des Spiels verdammt unübersichtlich werden. Selbst wenn die Welt nicht wirklich groß ist, irrt man gerne mal einige Minuten umher, bis man endlich die richtige Tür oder Leiter gefunden hat, die einen zum nächsten Boss bringt. Dabei ist es dann auch nicht hilfreich dass das Spiel so gut wie keine musikalische Untermalung hat und die Feinde immer aus denselben maskierten Zeitgenossen bestehen; Abwechslung fehlt extrem.

Was allerdings viele motivieren könnte ist das PvP-System. Das Spiel ist nämlich im Grunde wie ein MMO. Ihr trefft, wenn ihr natürlich nicht den Offline-Modus gewählt habt, nämlich ständig auf andere Spieler, mit denen ihr im Spiel nicht wirklich kommunizieren könnt. Ihr habt zwar ein paar Gesten, doch wisst ihr nie, ob euch der andere Spieler nun freundlich oder feindlich gesinnt ist. So könnt ihr gemeinsam Feinde bezwingen und euch zum Boss vorkämpfen, müsst aber auch stets befürchten aufeinmal hinterrücks vermöbelt zu werden.

Auch bietet das Spiel eine Kampfarena, in der ihr gezielt Duelle mit anderen Spielern austragen könnt. Die Idee hinter dem Online-System ist dabei wohl ebenso anderen Leuten Kampftechniken beibringen zu können, was ich allerdings etwas bedenklich finde, wenn man nicht einmal weiß, ob sie das wollen und welche Attacken sie überhaupt schon haben.

Erreiche die Absolution

Die Trophäen im Spiel sind recht aufwendig und erfordern von euch einiges an Hingabe. So müsst ihr abgesehen vom Durchspielen des Spiels, alle Items im Spiel aufgesammelt haben, ein Meister eurer eigenen Kampfkunst werden, alle zusätzlichen Kampfstile freischalten, ganze 100 Spielercharaktere töten, jeden Boss auf seiner höchsten Stufe besiegen und jede einzelne Attacke im Spiel lernen.

Wie lange das genau dauert ist nur sehr schwer zu sagen, denn bisher haben nur sehr wenige Leute die Platin erspielt. Für sehr schwer halte ich es allerdings persönlich nicht, auch wenn ich nicht sagen kann, wie schwer die Bosse auf ihrer höchsten Stufe genau sind.

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