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IGNORIERT

Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß


Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß  

68 Stimmen

  1. 1. Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

    • 1 - sehr schlecht
    • 2 - schlecht
    • 3 - geht so
      0
    • 4 - unterdurchschnittlich
    • 5 - durchschnittlich
    • 6 - ganz gut
    • 7 - gut
    • 8 - sehr gut
    • 9 - überragend
    • 10 - absolut genial
Durchschnittsbewertung: 8.37


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Story:

Im Spiel dreht sich alles um die Van-der-Linde-Bande, mit welcher man durch die Staaten zieht. Immer auf der Suche nach dem letzten großen Ding. Wilde Verfolgungsjagden, Überfälle und Schießereien stehen ruhigen Aktivitäten wie Kartenspielen, Angeln und Besorgungen gegenüber. Ein bunter Mix aus allem. Rockstar hat sicherlich nicht die Videospiele neu erfunden, dennoch sind die Aufgaben abwechslungsreich gestaltet. Im Verlauf hat man mit den meisten Mitgliedern der Bande gut zu tun, auch kommt es immer wieder zu Schicksals- und Rückschlägen. Unerwartete Wendungen haben mich an der Stange gehalten. Zum Ende wird es dann ziemlich emotional, kein aufgezwungenes Happy-End, sondern einfach nur konsequent. Und weil ein Ende nicht ausreicht, gibt es mit dem Epilog eine Art zweites Ende, der den Übergang zum ersten RDR darstellt und die wichtigen offenen Fragen beantwortet. Insgesamt eine toll erzählte Geschichte mit griffigen Charakteren, ausufernden Dialogen und zurückblickend trotz Ballerei ein eher entschleunigtes Spielerlebnis.

 

Steuerung:

Die Steuerung ist im Vergleich zu anderen Spielen nicht gut umgesetzt, gefühlt war es zu kompliziert. Arthur bewegt sich unglaublich schwerfällig. Sicherlich ist es irgendwo auch realistisch, nicht ständig im Vollsprint durchzulaufen, dennoch trübt es den Spielspaß, auch nach einer Spielzeit im dreistelligen Stundenbereich. Ich kenne mich zwar mit Pferden nicht aus, aber die laufen doch nicht gegen einen Baum, selbst wenn der Reiter die Richtung vorgibt – nervig! Ständig bleibt man irgendwo hängen und verlässt das Pferd unsachgemäß. Die überladene Tastenbelegung führte auch häufiger dazu, dass ich Dinge ausgeführt habe, die ich nicht wollte. Schießen oder Schlagen kommt häufig nicht gut an. Das Waffenrad war ebenfalls nicht gut, L1 loslassen zum Auswählen hat häufig einfach nicht geklappt. Die Waffenmitnahme beim Verlassen des Pferdes ist furchtbar umgesetzt.

 

Grafik:

Ich habe schon andere schöne und realistische Grafiken gesehen. Für mich ist es definitiv nicht die beste, womit ich dem Spiel aber nicht abspreche, insgesamt ein sehr gutes Gesamtpaket abzuliefern und vor allem – das wichtigste – super authentisch rüberzukommen. Bei einer solch großen Spielwelt hat Rockstar aus der PS4 sicherlich sehr viel rauskitzeln können, wir reden hier schließlich von einer Programmierung, die auf einer mittlerweile veralteten Hardware laufen muss. Das Wetter, das Licht, die abwechslungsreichen Gebiete mit herrlich flüssigem Übergang, die Weitsicht. Letzteres beschert wirklich tolle Ausblicke. Der Detailgrad ist stellenweise absurd hoch. Die Welt an sich kann ordentlich punkten, Abzüge sehe ich bei den Charakteren. Im Vergleich zu anderen Spielen gibt es hier erkennbare Rückstände. Negativ aufgefallen ist mir der super schnelle Wechsel zwischen Tag und Nacht.

 

Gameplay:

Erstmal waren die Ladezeiten (gespielt auf einer Pro) sehr angenehm, wenn nicht sogar überraschen gering. Im Spiel selber kaum Ladebildschirme, nahtlose Übergänge zwischen Videosequenz und Spielwelt. Absolut flüssiges Erlebnis, keine Ruckler, keine Abstürze, im Betracht zur Größe kaum zu beachtende Bugs. Zu Beginn wird man von den Möglichkeiten geradezu erschlagen, ich wusste nicht, wo ich anfangen und aufhören sollte. Ständige Benachrichtigungen und Hilfstexte direkt im Spielgeschehen. Oftmals habe ich entweder die Tipps, die Untertitel bzw. das Gespräch oder das Spielgeschehen verpasst. Zu viel auf einmal. Die fehlende deutsche Synchronisation wird von vielen als Hauptkritikpunkt angeführt, wo ich mich teilweise anschließe. Auch ich wünsche mir generell Sprachausgaben in meiner Sprache, weil meine Englisch-Kenntnisse nicht die besten sind. Dennoch wusste ich, worauf ich mich einlasse, kann mich daher kaum im Nachhinein echauffieren. Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt. Viele Anpassungsmöglichkeiten für eine individuelle Spielweise sind vorhanden. Das Inventar fand ich zu unübersichtlich. Herstellen, Plündern, Pflücken oder Häuten sind zwar realistisch dargestellt, aber nach dem x-ten Mal auch irgendwann eher negativ im Empfinden. Das Schnellreisesystem ist vorhanden und passt so auch gut ins Setting. Ist halt kein GTA, wo man per Hubschrauber und Super-Sport-Wagen überall schnell hinkommt. Verbesserungswürdig ist meiner Meinung nach auch das Kopfgeld-System. Zu schnell bekommt man wegen Nichtigkeiten Kopfgeld, auch durch die unpräzise Steuerung in Städten beispielsweise. NPCs eröffnen das Feuer, niemanden juckt’s. Ich schieße, sofort ist die gesamte Armee hinter mir her.

 

Details:

Es würde den Rahmen vollkommen sprengen, wenn ich hier die ganzen besonderen Details aufzählen würde, die dieses Spiel so glaubwürdig und gut machen. Ein paar Beispiele: Alle Dialoge wurden doppelt vertont, je nachdem, wie weit sich die Charaktere auseinander befinden. Spuren im Schnee und Schlamm sehen toll aus, wahnsinnig realistische Blutspuren auf Arthur selbst. Schlamm trocknet auf der Kleidung und wird bröckelig. Das Tagebuch bietet unfassbar viele Texte und Bilder, die viel zu wenig Beachtung finden. Echtzeit-Haarwuchs, Pferde-Genitalien, die auf Temperaturen reagieren. Hunde erkennen einen wieder. Shop-Kataloge sind unnötig detailliert bebildert und beschrieben. Verrottende Tierleichen. Sonne leuchtet durch Ohren und Nasenflügel. Pfeile wippen nach Einschlag nach. Einzigartige und liebevoll gestaltete Bühnenshows. Animation der Gitarrenspieler passt perfekt zur Ausgabe überein. Und, und, und.

 

Open World:

Von mir gibt es hier nur das Beste zu berichten. Eine tolle Spielwelt mit vielen wunderschönen Details, vielen verschiedenen Tieren. Voller einzigartigen Stellen, die witzig, traurig oder brandgefährlich sein können. Im Banden-Lager ist ständig was los, ausgiebige Konversationen und vielfältige Handlungen. Ein Grund, warum die Geschwindigkeit im Lager gedrosselt ist. Sonst würden die fliesenden Übergänge und Konversationen nicht so gut rüberkommen. Ich hatte nie das Gefühl, etwas schon gesehen oder gehört zu haben. Zufallsereignisse in der Spielwelt kamen dann aber doch irgendwann doppelt und dreifach vor. Durch viele Nebenmissionen hat man stets was zu tun, die diversen Sammelquests führen zur intensiven Nutzung der Spielwelt. Die Spielwelt entwickelt sich weiter, die Leute erkennen einen wieder und erinnern sich an vorangegangene Taten.

 

Mehrspieler:

Diesen Punkt werde ich in Zukunft noch bearbeiten, da der Mehrspieler bei weitem noch nicht fertig ist. Bis jetzt sind die Aktivitäten recht überschaubar. Es fehlt ein Passivmodus, damit nervige Mitspieler nicht ständig dazwischenfunken und evtl. Fortschritt verloren geht. Am Wirtschaftssystem gab es bereits die ersten Korrekturen, die aktuellen Preise sind bestimmt immer noch nicht final. Die Mikrotransaktionen sind allgegenwärtig, inwiefern es hier aber ein Pay2Win ist, konnte ich noch nicht beurteilen, da vieles auch an Ränge geknüpft ist. Zwischenzeitlich war der Mehrspieler auch nur schwer genießbar, durch die vielen AFK-Booster. Bleibt alles abzuwarten, wie sich dieser Teil entwickelt. Mit Blick auf GTA wird Rockstar hier bestimmt sehr viel Zeit investieren, um die Spieler bei Laune zu halten.

 

Trophäen:

Vollkommenes Unverständnis habe ich für negative Bewertungen aufgrund der Trophäen. Nur weil eine Trophäe schwer oder zeitintensiv ist, heißt das nicht, dass das Spiel schlecht ist. Da wird sich aufgeregt, dass alles in die Länge gezogen wird und man so viel machen muss. Oder dass Trophäen verpassbar sind. Niemand, wirklich niemand, wird zum Erspielen der Trophäen gezwungen. Wie langweilig wäre es denn, wenn jeder jede Trophäe schnell und leicht erreichen könnte? Trophäen stellen besondere Herausforderungen dar, mit welchen man sich anderen gegenüber abheben kann. Wenn die Zeit oder die Lust nicht ausreicht, muss man das akzeptieren. Ich bin froh, dass RDR2 keine 0815-Trophäenliste hat. Wer hier 100% holt, kann sich wahrlich auf die Schulter klopfen.

 

Fazit:

Ich bewerte Spiele nur in Ausnahmefällen und auch ungern auf einer Skala. Es hat mir sehr viel Freude bereitet und mich bis jetzt wochenlang bestens unterhalten. Es schaut klasse aus (nichts anderes erwarte ich von so einem Spiel), es spielt sich auch recht gut, allerdings mit einigen vermeidbaren Punkten bei der Steuerung. Man hat stets bemerkt, wie viel Herzblut in diesem Spiel steckt, denn auch nach zig Stunden stößt man auf tolle Details. Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist wirklich außerordentlich gut, allein für den Einzelspieler. Ich habe mich immer wieder gedankenverloren im Camp mit der Bande wiedergefunden, habe mich stundenlang in den Minispielen gemessen. Das Setting hat mich zu 100% abgeholt, Immersion perfekt gelungen. Abstriche sehe ich bei der teils zu realistischen Darstellung von Aktionen, ist aber zugegeben ein schmale Gradwanderung von Rockstar, was noch zumutbar ist und was schon übertrieben ist. Im Endergebnis ist es absolut spielbar, bei einigen Punkten eher nervig, und dennoch eigentlich sehr gelungen. Mein Spiel des Jahres? Durch die wenigen gespielten Titel in diesem Jahr, wahrscheinlich schon. Bestes Spiel aller Zeiten? Für mich nicht. Kaufempfehlung? Auf jeden Fall!

  • witzig 1
  • gefällt mir 8
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