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Another World 20th Anniversary Edition Test


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Another World 20th Anniversary Edition Test


Entwickler: Delphine Software | Publisher: Lexicon Entertainment | Plattform: PS3, PS4, Xbox One, Wii U, PC/Mac, PS Vita, 3DS, iPhone/iPad
Genre: Adventure | Preis: 7,99€ / 7,99 € / 7,99 € / 7,99 € / 9,99 € / 7,99 € / 7,99 € / 3,59 € [Stand: Oktober 2014] | Erschienen am: 22.09.11 - 04.04.2014

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Lang ist es her...

...das dieses Spiel die Pforte zu einer neuen Dimension des Gaming aufgeschlagen hat. Wir schrieben das Jahr 1991, als man auf MS DOS noch über Buchstaben den PC gesteuert hat und mit dem Speichermanager seine wenigen zur Verfügung stehenden MB hin - und hergeschoben hat, bis ein Game einigermassen lief.  Es war das Jahr von Monkey Island 2 und Gobliiins, als uns die französischen Programmierer von Delphine Software ein Videokunstwerk der Meisterklasse bescherten, in dem nichts mehr eindeutig klar oder sicher war.

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Fiktion wird Realität

Die Story ist schnell erzählt: ein Wissenschaftler führt in seinem Labor ein Experiment durch , ein Blitz schlägt in der Raum und Zeit definierenden Photonenkanone ein und teleportiert ihn in eine andere Welt, in der die Bewohner, Gesetze und Abläufe durch ihre Andersartigkeit nicht mehr genau definiert sind. Nun seid ihr an der Reihe, und müsst euch in einer völlig fremden, surrealen Welt zurechtfinden und überleben. Die grosse Leistung des Spiels ist dabei, dass es ständig neue Herausforderungen stellt, da das Spiel wie ein Film immer andere Situationen aufwirft und dabei eine derart dichte Atmosphäre heraufbeschwört, dass man sie schon fast mit den Händen greifen kann. Trotz der ständigen Enttäuschungen durch sehr frühes Ableben oder völlig unergründliche Rätsel wird man einfach so ins Spiel gesogen, dass man wirklich Zeit und Raum vergisst.

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20 Jahre später

Die 20th Anniversary Edition wartet mit allem auf, was das Spiel bereichern konnte, die Pixel verschwinden zu Gunsten einer noch weicher gemalten Kulisse, die Einblendung der Speichercodes macht einer Autosavefunktion Platz, wodurch das Spiel noch flüssiger erzählt wird und das Gameplay bleibt dabei absolut unverändert. Wer das alles nicht möchte, kann die Grafik- und Soundoptionen auch wieder so einstellen, dass man das Original spielt - im Spiel kann zudem per Knopfdruck jederzeit zwischen originaler und neu gerenderter Grafik umgeschaltet werden, das Game war und ist in jedem Fall in Widescreen. Obwohl die Spieldauer beim zweiten Durchspielen nur ca. 45 Minuten beträgt, wird man dafür durch 2 anwählbare völlig neue Schwierigkeitsgrade entschädigt, was den Wiederspielwert beträchtlich erhöht. Und es ist ziemlich sicher, dass ihr beim ersten Mal wirklich sehr, sehr lange brauchen werdet.

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Wohin gehen, was tun?

 

Das ist das zentrale Motiv von Another World, nicht selten braucht man etliche Anläufe, bis man es auch nur geschafft hat, sich in die nächste Situation zu retten. Dabei gibt es ausser den Richtungstasten nur 2 Knöpfe: 1. Laufen und Schiessen, 2. Springen. Je nachdem wie lange man die Schiessen-Taste gedrückt hält, erschafft man entweder ein Schutzschild, gibt einen kurzen Schuss ab oder lädt den Laser zu einem Wände und Gegnerschilde knackenden Beamstrahl auf. Grafisch ist das Spiel dabei deshalb so genial, weil es nicht wie bei allen anderen Games einen klar designten physischen Raum gibt, sondern das Bild - den Zeichnungen von Eric Chahi sei Dank - ändert sich ständig. Atemlos stolpert man durch eine Welt, die sich ständig neu definiert und in der nichts als gegeben angesehen werden kann. Unterstützt wird das Ganze mit der zum virtousen Szenario kongenial passenden Soundkulisse von Jean-Francois Freitas, die ebenso elektrisierend, neu und fremdartig ist - wie alles andere auch.

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Eine Vision

Das Spiel wurde von einer Person ausgedacht, designt, gezeichnet, programmiert und gerendert, selbst das Artwork der Spiele-Box hat Eric Chahi übernommen. Damit nicht genug, hat er mit einer auch im Film "Tron" benutzten sehr frühen Variante von Motion Capturing seine Bewegungen für die Spielfigur aufgenommen, die dadurch überaus real wirkt. Seinerzeit von den Kritikern mit Lob überhäuft und ein grosser kommerzieller Erfolg - es erfolgten ausserhalb des PCs noch Releases für Amiga, Atari ST, Sega Mega Drive, SNES, 3DO und Jaguar - ist das Spiel mittlerweile zusammen mit Ataris Asteroids und Pong ins Museum Of Modern Art aufgenommen, als eines von 14 Videospielen, die in der Kategorie Architektur und Design als Kunst angesehen werden.

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Fazit:

Was ist noch real? Darauf gibt das Zitat eines bekannten Künstlers ziemlich gut Auskunft: “Alles, was man sich vorstellen kann, ist real.” hat Pablo Picasso mal gesagt, und genau diesen Weg geht das Spiel, und das völlig kompromisslos. Die Imaginationskraft des Spielers entscheidet über den Ausgang des Spiels, dessen Courage sich völlig unvorhersehbaren Herausforderungen zu stellen und natürlich auch dessen Geduld. Wie im wirklichen Leben auch, wird man gezwungenermassen zum Überlebenskünstler, Mut, Intelligenz, Willenskraft, alles Attribute die man jedem Spieler unterstellen kann, der sich auf diese einzigartige Erfahrung eingelassen hat. Daran hat der Zahn der Zeit überhaupt nichts geändert, im Gegenteil ist das Game jetzt mit HD-Grafik und Sound, Trophäenunterstützung, Multi-Plattform-Release und einem sehr günstigen Preis noch besser geworden.

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Wertung:

Grafik: 10/10
Sound: 10/10
Musik: 10/10
Gameplay: 10/10
Umfang: 8/10
Spielspass: 10/10

Gesamt: 10/10

Hier ein Trailer mit Musik von Graeme Revell und Elliot Goldenthal:

 

 

 

by Master Kenobi

 

Bearbeitet von Master Kenobi
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Dein Test hebt gut den Artstyle des Spiels hervor :cool2:

Ich hatte auch hier damals Probleme mit dem Schwierigkeitsgrad. Der kleinste Fehler führte zum Tod und viele Stellen musste ich nach der "Trial-and-Error-Methode" Meistern. Wie aber auch schon zu R-Type geschrieben, war ich zu den Amigen-Zeiten einfach viel zu jung^^ Erst einige Jahre später konnte ich das Ganze dann endlich Durchspielen. Auf der PS4 habe ich dies dann nochmal nachgeholt, das Setting begeistert mich dabei noch heute. Another World gehört zusammen mit Flashback (das Original) zu meinen Lieblingsklassikern.

Seinerzeit von den Kritikern mit Lob überhäuft und ein grosser kommerzieller Erfolg - es erfolgten ausserhalb des PCs noch Releases für Amiga, Atari ST, Sega Mega Drive, SNES, 3DO und Jaguar - ist das Spiel mittlerweile zusammen mit Ataris Asteroids und Pong ins Museum Of Modern Art aufgenommen, als eines von 14 Videospielen, die in der Kategorie Architektur und Design als Kunst angesehen werden.
Das war mir bisher gar nicht bekannt, wieder was gelernt - Danke :)

Würde mich freuen, von dir demnächst vielleicht einen Test zu lesen, mit einem etwas kritischeren Blick. Bei Another World hätte ich sicherlich den geringen Umfang mehr bemängelt. Ansonsten bieten deine Tests aber ein wunderbar, nostalgischen Rückblick :cool2:

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Hallo,

danke für das Lob, als Künstler sehe ich das Spiel eher subjektiv, deshalb interessiert mich vor allem die Wirkung, die das Spiel entfalten kann.

Bei der Bewertung des Umfangs habe ich mich an das erste Durchspielen mit 14 Jahren erinnert, und der fiel dank der völlig rätselhaften Vorgehensweise

und dem nicht geringen Schwierigkeitsgrad so lang wie jedes andere Spiel aus.

Für jemanden wie dich, der einen Leitfaden dazu geschrieben hat, oder für mich, der die 20th Anniversary Edition zuvor schon auf dem PC durchgezockt hat,

fällt der Umfang natürlich sehr gering aus, dafür gibt es dann wenigstens noch zwei zusätzliche Schwierigkeitsgrade.

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