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Sword Coast Legends im Test für die PS4 – Dungeons & Dragon Ages


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Sword-Coast-Legends_20160808181012-266x266.jpg.00c9a9635745c888f9ee64b79740e8db.jpgDungeon & Dragons gilt als das älteste Pen & Paper Spiel, ja, gar als das erste überhaupt. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass man auch Videospiele im D&D-Universum auf den Markt bringt. Ältere Hasen fällt da insbesondere die Baldur’s-Gate- und die Neverwinter-Knights-Reihe ein. Nicht jedes Spiel war gut und manche haben noch immer nicht das perfekte D&D Spiel gefunden, welches genau nach den Pen & Paper-Regeln funktioniert. Ob Sword Coast Legends dort Abhilfe schaffen kann, erfahrt ihr unserem Test.

Abenteuer an der Schwertküste

Sword Coast Legends spielt an der namengebenden Schwertküste. Sie ist ein Landstrich am Rande des Superkontinents Faerûn und fungiert als eine Art Grenze, denn es gibt dort kein Königreich. Natürlich ist das der perfekte Ort für Räuber und Diebe, die dort auf Ganoventour sind. Hier trifft sich die Crème de la Crème der verschiedenen Rassen und Völker des Planeten Toril. Kein Wunder also, dass die Leute, die das Land betreten, dies nicht ohne Begleitschutz tun. So beginnt auch der Spieler mit seinem selbsterstellten Charakter an der Schwertküste seine Reise, während er mit seiner Gilde, die auf den liebevollen und vertrauenserweckenden Namen „Die Brennende Dämmerung“ hört, eine Karawane begleitet. Einige Mitreisende misstrauen der Gilde und dennoch muss sie bis aufs Blut beschützt werden, was auch nicht lang auf sich warten lässt. Böse Träume haben es erahnen lassen, doch die Realität holt sie kurz danach ein und so wird mit den Mitreisenden schnell kurzen Prozess gemacht – natürlich seid ihr Verdächtiger Nummer eins. Die Geschichte mag etwas klischeehaft sein, doch erfüllt sie ihren Zweck und führt den Spieler an verschiedene Orte des D&D-Universums. Man trifft verschiedene Charaktere und erledigt ihre persönlichen Quests und auch wenn man hier nicht wie in anderen Rollenspielen Liebesbeziehungen eingehen kann, so wachsen sie einem dennoch ans Rollenspielherz. Man bekommt zwar mit einer Spielzeit von 30 bis 40 Stunden nicht die fetteste Rollenspielkampagne, dennoch darf man sich auf eine gelungene Geschichte freuen.

 

 

Hat das Zeitalter der Drachen begonnen?

Wer bereits in den Genuss der Rollenspielperle "Dragon Age Origins" kam, dem wird "Sword Coast Legends" schnell vertraut vorkommen. Zu Beginn des Spiels kann man seinen Charakter erstellen und dabei allerhand Boni auswählen: Rasse, Herkunft, Klasse, Schutzgott und und und. Unnötig zu sagen, dass verschiedene Auswahlmöglichkeiten die unterschiedlichsten Boni bieten, so kann man sich seinen Charakter perfekt auf den eigenen Spielstil zuschneiden. Man kann aber im Spiel auch auf diverse Talentbäume zugreifen, und da Dinge wie Stehlen im Spiel gar nicht vorkommen, während jede Klasse Fallen entschärfen und Schlösser knacken kann, kann man schon mal nach dem Sinn der einen oder anderen Klasse fragen. Dennoch bringen die Talentbäume ordentlich Tiefe ins Spiel. Man muss allerdings jeden seiner Begleiter managen, ebenso wie man im Kampf zwischen ihnen wechseln kann. Das Kampfsystem funktioniert dabei recht angenehm. Wer Rollenspiele kennt, der weiß auch wie Sword Coast Legends funktioniert. Allerdings kann man dank R2 und L2 sehr viele Fähigkeiten in den Schnellzugriff legen. Wenn das Kampfgetümmel zu bunt wird, kann man auch in die taktische Sicht wechseln. Diese funktioniert sogar besser, als bei dem neuesten Dragon-Age-Ableger, allerdings kann ich partout nicht die Taste für den einfachen Angriff finden.

Klassisch, praktisch, gut

"Sword Coast Legends" bedient sich bei seinen Vobildern und wird komplett in der isometrischen Perspektive gespielt. Dabei kann man etwas mehr rein oder raus zoomen, eine Rückenansicht erhält man dadurch allerdings nicht. Wer also keine isometrischen Rollenspiele mag, kann hier direkt die Finger von lassen. Die Grafik ist auch nicht wirklich die Stärke des Spiels, sie wirkt teilweise recht altbacken und nur selten trifft man auf wirklich atemberaubende Aussichten, wenn nicht sogar gar nicht. Allerdings erfüllt sie ihren Zweck und wenn nicht gerade das HUD total überladen ist, dann ist es dadurch sehr übersichtlich. Es gibt aber natürlich auch eindrucksvolle Effekte und auch wenn nicht jeder Zauber wunderschön ist (z.B. das Tarnen), so kann man doch erkennen, was gerade vor sich geht. Soundtechnisch setzt das Rollenspiel natürlich auf einen epischen Soundtrack. Wenn man dunkle Höhlen betritt, wird die Musik auch mal leiser, während düstere Klänge aus den Boxen rauschen, wie ein Luftzug durch die Dunkelheit. Ebenso sind Soundeffekte der Monster stets passend, besonders wenn eklige Kreaturen sich durch die Gänge zwängen. Die Schrittgeräusche hingegen… manchmal wäre weniger auch mehr. Dafür kann man sich auf eine englische Vertonung der Stimmen während der Hauptstory freuen, während alle Texte im Spiel auf Deutsch sind.

Sei mein Dungeon Master

Neben des Singleplayererlebnisses der Kampagne des Hauptspiels von "Sword Coast Legends", verfügt das Spiel allerdings noch über andere Möglichkeiten die Welt von Toril anzugehen. Zum einen wäre da das bereits in der PS4-Version integrierte Add-on "Rage of Demons", welches man ebenfalls jederzeit mit seinem aktuellen Recken angehen kann. Allerdings anders als im Hauptspiel, sind hier alle Dialoge nur in englischer Sprache. Leider fehlt der Modus, in dem man bei der PC-Version noch seine eigenen Dungeons erstellen konnte. Was bleibt ist der Modus, in dem man sein Team durch einen Dungeon schickt, welcher von einem Spielleiter geschickt mit Fallen gespickt wird. Da es dort allerdings keine wirkliche Story gibt, von denen Pen & Paper-Spiele eigentlich leben, wird dieser Modus für viele sehr schnell öde werden. Dafür kann man jedoch jeden Modus mit seinen Freunden im Multiplayer spielen. Die gesamte Kampagne ist somit nicht nur allein spielbar, was besonders denen hilft, denen die KI auf den Senkel geht, auch wenn sie sich nicht immer ganz dumm anstellt. Wer will, kann die KI sogar ganz abschalten und immer brav zwischen den Figuren hin und her wechseln, dann liegt es wirklich nur an einem selbst, wenn man scheitert. [gallery link="none" miptheme_gallery="miptheme" ids="76023,76024,76020,76021,76019,76018,76016,76015,76022"]

Technik die begeistert

Auf dem Papier klingt Sword Coast Legends schon mal gar nicht schlecht. Skillsysteme, Loot, Talentbäume und Charakterbaukasten, noch dazu eine Priese "Dragon Age": was will man mehr? Nun ja, ein vernünftiges Spielerlebnis zum Beispiel. Das beginnt eigentlich schon im Menü. Das ist so komplex, dass man manchmal gar nicht weiß, ob man die Trigger, die Schultertasten, das Digipad oder die Analog Sticks benötigt. Gewöhnungssache? Gut dann gewöhnt euch auch daran, dass bei Spielstart stets „Neues Spiel“ hervorgehoben ist, klickt also nicht zu schnell durch. Und ungeduldig kann man sehr schnell werden. Die Ladezeiten von "Sword Coast Legends" sind teilweise jenseits von Gut und Böse. Minuten vergehen, während man auf ein Standbild starrt und das, obwohl das Spiel gar nicht so komplex und ressourcenintensiv ausschaut. Da überlegt man sich jeden Gebietswechsel dreimal. Zusätzlich ist die Vertonung zwar echt nett, aber die Personen, ja sogar die gesteuerte Figur wiederholen sich andauernd, was besonders im Kampf sehr nervig wird, wenn man alle paar Sekunden die selben Phrasen um den Kopf geworfen bekommt. Wofür man allerdings keine Kämpfe braucht, ist die Framerate. Es ist verschmerzbar, wenn diese mal in die Brüche geht, wenn sehr viel auf dem Bildschirm los ist, doch hier scheint sie rein willkürlich aufzutreten und das in einer Häufigkeit, da fragt man sich, wie das durch das QA ging. Spaß macht auch das Fade-in und Fade-out, was manchmal Ewigkeiten braucht und man sich fragt, ob das Spiel eingefroren ist, bis man merkt, dass es noch eine Helligkeitsstufe mehr gibt. Das trübt den Spielspaß ungemein.

Sammelt sie alle

Wie üblich, die gute Nachricht zuerst: "Sword Coast Legends" verfügt über eine Platin-Trophäe. Ob man sie jedoch so schnell erreichen wird, steht auf einem anderen Blatt. Zunächst wirkt alles noch recht human, die meisten Trophäen erhält man im normalen Spielverlauf und man muss auch noch alle Begleiterquests machen, sowie das Spiel auf Schwer beenden, allerdings nichts, was man nicht erwartet. Man muss allerdings auch das Ende des Spiels mit jeder Rasse einmal erreichen. Also 5x durchspielen ist Voraussetzung, die beiden DLC-Klassen nicht mit einbezogen. Das klingt nach einem endlosen Grind? Nein. Immerhin muss man ja nicht mit jeder Klasse jeder Rasse das Ende erreichen. Was man aber mit jeder Klasse machen muss, ist das Maximallevel zu erreichen (also doch 6x durchspielen). Dass diese Trophäe die seltenste neben der Platin-Trophäe ist, spricht an dieser Stelle für sich selbst. Ähnlich hingebungsvoll muss man allerdings auch den Dungeonlauf spielen. Fünfzig Mal muss man diesen Modus abschließen. 25x muss man die Rolle des Dungeon Meisters für eine weitere Trophäe übernehmen. Als dieser muss man auch 5.000 Kreaturen besitzen und 1.000 beschwören. Passt doch, als Spieler muss man immerhin auch 5.000 Kreaturen besiegen, das Grinden endet nie.

 

FAZIT

Sword Coast Legends hätte vieles sein können und ist leider gar nichts davon. Ich bin kein großer D&D Kenner und störe mich deshalb auch nicht daran, dass man sich bei der Umsetzung ein paar Freiheiten genommen hat und auch die Ähnlichkeit zu Dragon Age tut dem Spiel für meinen Teil eher gut, als schlecht – das liegt übrigens daran, dass an der Entwicklung ein paar von den Leuten, die Dragon Age Origins zu dem gemacht haben, was es heute ist, maßgeblich beteiligt waren. Die Framerateeinbrüche und die vielen kleinen Fehlerchen kosten dem Spiel jedoch beinahe den Kopf. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt ein sehr spaßiges Rollenspiel präsentiert, muss allerdings auch einiges an Geduld mitbringen.

 

5.5 von 10

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