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Shiren the Wanderer: The Tower of Fortune and the Dice of Fate im Test für die PS Vita: Ein Spiel so komplex wie sein Name


Marloges

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shiren_vita_logo_FINAL_blk-1024x570.thumb.png.40fc11dfb96c94ae5d259ac6c3e692ce.pngUnd nicht nur der Name, auch die Chronologie der Spielereihe ist etwas komplizierter. Denn der Shiren the Wanderer Teil, den wir für die Vita bekommen, ist der fünfte Teil der Shiren the Wanderer Reihe, welches wiederrum eine Unterreihe der Mystery Dungeon Reihe ist. Die Mystery Dungeon Reihe ist eine schon seit über 20 Jahren bestehende Spielereihe, die auf dem Super Famicon seinen ersten Auftritt hatte und schon mit Franchises wie Dragon Quest und Pokémon gearbeitet hat. Die Pokémon Mystery Dungeon Spiele sind wohl die bekanntesten Ableger der Reihe hier im Westen.

 

Obwohl der allererste Shiren the Wanderer Teil schon vor über 20 Jahren erschienen ist, bekamen wir den ersten lokalisierten Ableger erst 2008 als Remake auf dem DS und auf der Wii einen weiteren Ableger, der seltsamerweise einfach nur "Shiren the Wanderer" genannt wurde, aber trotz seines Namens der dritte Teil ist. Nachdem Fans beider Spiele nun jahrelang keinen neuen Ableger mehr bekommen haben, obwohl Teil 4 und 5 schon länger in Japan released sind, bekommen wir mit "The Tower of Fortune and the Dice of Fate" nun wenigstens den fünften Teil.

 

Nimm dein Schicksal in die Hand
Um es noch komplizierter zu machen: Der fünfte Teil, um den es hier geht, spielt storytechnisch nach dem Zweiten. Aber das alles braucht euch im Grunde gar nicht zu interessieren, man versteht die für sich selbst stehende Story eigentlich ziemlich gut und sonderlich komplex ist sie auch nicht. Shiren, der stumme Protagonist und sein dafür umso gesprächigeres Frettchen Koppa kommen auf ihren Reisen in einem Dorf an, wo sie erfahren, dass ein Mädchen durch eine unheilbare Krankheit im Sterben liegt.

 

Zufällig bekommt Shiren mit wie der junge Mann, der in das sterbende Mädchen verliebt ist, sich auf den Weg machen will, um die drei Dice of Fate zu sammeln und auf dem Tower of Fortune mit der Göttin Sheeva zu reden, um diese darum zu bitten ihren Tod zu verhindern. Shiren beschließt ihm zu folgen, da im Turm einige Gefahren lauern und er nicht möchte, dass der junge Mann bei seiner Rettungsaktion umkommt. Die Story ist sehr simpel geschrieben, aber da das Gameplay des Spiels im Vordergrund steht und es auch mal eine ganz nette Abwechslung ist, dass nicht das Schicksal der ganzen Welt in den eigenen Händen liegt, nimmt man das gerne hin.

 

 

Tutorials ohne Ende
Im ersten Dorf könnt ihr natürlich auch mit einigen anderen NPCs reden, euch umschauen und auch eine nette junge Dame finden, die euch anbietet, euch die Grundlagen des Spiels zu erklären. Und mit Grundlagen sind etwa 60-70 Tutorials gemeint, die ihr alle selbst spielen müsst. Dies müsst ihr nicht am Stück machen, denn einige Mechaniken, die dort erklärt werden, braucht ihr erst recht spät im Spiel und ihr könnt ohne große Probleme schon den einen oder anderen Turm abschließen ohne alle Tutorials zu machen. Doch werdet ihr zumindest stets mit einem Item belohnt wenn ihr ein Tutorial abschließt, also lohnt sich das immerhin. Tatsächlich war irgendwann mein Inventar sogar so voll, dass ich etwas wegschmeißen musste und das nur durch Tutorial-Belohnungen!

 

Also ist es wohl am besten euch die ersten paar Tutorials anzugucken, die sich auch wirklich wie Grundlagen anfühlen, euch die Ausrüstungsgegenstände und Heilitems etc. einzusacken und euch einfach mal am ersten Dungeon zu versuchen. Das Spiel ist nämlich ein Rogue-Like Spiel, welche ja dafür bekannt sind, dass man all sein Kram und all seine Level verliert, wenn man in einem Dungeon stirbt. Gewöhnt euch also daran öfter mal wieder bei Null anzufangen. Lasst euch aber nicht abschrecken, denn durch Fehlschläge lernt man in der Tat sehr viel. Seien es Muster von Gegnerattacken oder auch einfach wie man seine Items am besten nutzt. Auch gibt es die Möglichkeit Gegenstände und Geld zwischen Dungeons in der Bank zu platzieren, um euch bei einem kommenden Tod einen kleinen Vorsprung zu sichern.

 

Shiren-Top-noscale.jpg.7439406c5c6f5d0b49ae39c19fe42393.jpgGet to the top
Dabei steuert sich das Spiel wie ein typisches SRPG. Ihr lauft auf Feldern durch die Level und jedes Mal wenn ihr das tut, bewegen sich auch eure Feinde oder Freunde. Ihr könnt euch also nach jedem Schritt oder jeder anderen Aktion so viel Zeit lassen wie ihr wollt um euch euren nächsten Zug zu überlegen. Wirklich alle Mechaniken des Spiels zu erklären würde wirklich den Rahmen sprengen, denn die dutzenden Tutorials haben durchaus ihren Sinn, aber grundsätzlich lauft ihr horizontal, vertikal oder auch diagonal durch die Dungeons, müsst dabei aufpassen euch nicht von Gegnern einkreisen zu lassen und besiegt diese für Erfahrung und Loot. Dabei sind die Dungeons gerne mit Fallen gespickt, die die verschiedensten Effekte haben, die von Hunger verursachen zu Equipment ausziehen variieren. Auch unter den Feinden gibt es die abgedrehtesten Typen. Zum Beispiel gibt es einen Gegnertyp, den ihr mit Items füttern (bewerfen) könnt und für jeden Gegenstand mehr Erfahrung bekommt. Macht ihr dies aber zu oft platzt er.

 

Das Kampfsystem an sich ist dabei sehr simpel. Mit der X-Taste greift ihr an und könnt euch dabei aussuchen in welche Richtung ihr schaut. Das ist durchaus nötig, denn es ist auch möglich in die Luft zu hauen und somit eurem Gegner einen free hit zu spendieren. Dabei könnt ihr aus eurem Inventar Schriftrollen, Zauberstäbe oder auch Wurfwaffen benutzen, die auch die verschiedensten Effekte haben. Es gibt beispielsweise Stäbe, die Feinde nach hinten schubsen, damit sie gegen andere Feinde prallen oder welche mit denen ihr den Platz mit dem eures Gegners tauschen könnt. Natürlich aber auch simple Feuerbälle und ähnlichen Kram.

 

Zu viele Items!
Aber das kratzt immer noch an der Oberfläche, ihr müsst nämlich auch eure Hungeranzeige im Auge behalten, die sich stets leert und deshalb daran denken regelmäßig zu essen um nicht umzukippen. Auch könnt ihr mit Schriftrollen eure Waffen und Schilde upgraden, Ölpfützen legen, damit Feinde darauf ausrutschen, Gegner einschläfern, vergiften, verwirren oder auch eure Geschwindigkeit steigern, damit ihr zwei Züge machen könnt, während eure Feinde nur Einen machen. Eine kluge Taktik ist es zum Beispiel so eine Geschwindigkeitsrolle einzusetzen, einen starken Feind dann einen Schlag zu verpassen und immer ein Feld zurückzuweichen, damit dieser seinen einzigen Zug immer damit verschwendet euch zu verfolgen.

 

Eine ziemlich interessante Mechanik sind auch die Töpfe, die ihr finden könnt. Diese sind dafür gedacht, dass ihr Gegenstände hineintun könnt, damit ihr mehr Platz im Inventar habt. Jedoch bekommt ihr sie nicht einfach so heraus, sondern müsst diesen gegen eine Wand werfen, damit die Gegenstände wieder rauskommen. Auch gibt es Töpfe, die automatisch eure Items verkaufen oder aber auch in andere Gegenstände verwandeln können. Im Grunde werdet ihr auch nach einigen Spielstunden immer wieder neue Mechaniken lernen und selbst die ganzen Tutorials reichen nicht um euch wirklich alles nahezulegen, was wirklich eine tolle Sache ist.

 

Motivation und Frust
Worauf ihr euch bei diesem Spiel auf jeden Fall gefasst machen müsst ist eine Menge Frust. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass es schon der fünfte Ableger ist und die Entwickler erwarten dass man schon Erfahrung mit der Reihe hat, aber das Spiel ist echt ziemlich schwer an manchen Ecken. Wenn ihr ungünstig auf zwei starke Feinde auf einmal trefft, im falschen Moment in eine Falle lauft oder einfach vergesst Essen mitzunehmen, kann es schnell mal vorbei sein. Dass man dann wieder all seine Items verliert und der Charakter wieder Level 1 ist, hilft nicht gerade dabei sich wieder aufzuraffen den Dungeon abermals anzugehen. Jedoch gibt es einige Sachen, die euch dabei helfen. Ihr könnt zum Beispiel später im Spiel eure Waffen und Rüstung gegen eine großzügige Spende "versichern" lassen und bekommt sie so immer wieder wenn ihr gestorben seid. Auch könnt ihr mit Geld, welches ihr am besten nach jedem Dungeon in der Bank verstaut, Gefährten anheuern, die eine gute Ablenkung sind, damit nicht alle Monster auf euch losgehen.

 

Auf der anderen Seite löst jeder absolvierte Dungeon ein sehr großes Gefühl des Erfolgs aus, was eben nur solch fordernde Spiele schaffen. Nach etlichen Etagen der Nervosität tut nichts besser als endlich die Spitze zu erreichen und mit einer neuen Storysequenz belohnt zu werden. Tröstet euch einfach damit, dass jeder in diesem Spiel öfter mal ins Gras beißt. Es ist keine Schande sich in diversen Foren nach Tipps umzuschauen, die Aha-Momente, die man dabei erlebt, können echt motivieren. Andererseits kann ich auch sehr gut Spieler verstehen, die nach 10 Stunden ohne Fortschritt die Lust verlieren, denn jedes Mal wieder mit Level 1 im Dorf zu stehen kann echt etwas ermüden.

 

Als wäre das nicht genug
Noch eine Mechanik, um euch das Leben schwer zu machen, ist der Tag/Nacht Wechsel, der später im Spiel eingefügt wird. Nachts kommen nämlich um einiges stärkere Feinde zum Vorschein, die euch auch gerne mal mit ein bis zwei Schlägen umbringen können. Auch müsst ihr in solchen Situationen immer eine Fackel dabei haben, damit ihr überhaupt etwas sehen könnt. Ausgeglichen wird dies aber immerhin dadurch, dass ihr nachts eure Skills benutzen könnt. Skills sind mächtige Zauber, mit denen ihr verheerenden Schaden anrichten könnt, aber ihr könnt auch eine ganze Reihe an anderen Effekten mit ihnen hervorrufen, die ich an dieser Stelle nicht spoilern möchte. Das Spiel schafft es also immer wieder mit neuen Mechaniken zu überraschen, gerade wenn das Spiel den Anschein hat eintönig zu werden.

 

Nach und nach erschließen sich dabei neue Taktiken. Zum Beispiel in einen engen Gang gehen, damit euch immer nur ein Gegner auf einmal attackieren kann, oder diagonal laufen, um Gegner abzuhängen und dabei Leben zu regenerieren. Eine der ersten Sachen, die ihr wohl beachten werdet, ist das Schlagen in die Luft, damit Gegner auf euch zulaufen und ihr den ersten Hit habt. Es fallen euch im Laufe der Zeit immer verrücktere Möglichkeiten ein mit euren Items die Dungeons zu absolvieren.

 

Die Entwickler haben es sich auch nicht nehmen lassen noch einige Bonus Features ins Spiel einzubauen. Zum Beispiel könnt ihr online andere Spieler retten, die gestorben sind, um diese wiederzubeleben. Dies könnt ihr aber offenbar nicht unbegrenzt anfragen. Auch gibt es kleinere Minispiele wie zum Beispiel Dungeons, die an eine Art Minesweeper erinnern, wo hinter jeder Wand die ihr zerschlagt eine Nummer steht, die anzeigt, in wie vielen Feldern in der Nähe Fallen versteckt sind und ein Alchemiesystem gibt es auch noch, wo ihr Items kombinieren könnt. Das Spiel steckt voller Features und kann euch für sehr viele Stunden unterhalten. Eine Zahl möchte ich hier aber nicht nennen, denn das kann bei diesem Spiel aufgrund des Umstands, dass man immer wieder alles verliert, extrem stark variieren.

 

Trophäen-Check
Die Trophäen zusammenzufassen ist etwas kompliziert, denn so gut wie jede einzelne hat eine recht bestimmte Bedingung, die etwas mit den Spielmechaniken zu tun hat. Zum Beispiel muss man ein Onigiri grillen, mit Level 1 sterben, einen Schild auf einen schlafenden Feind werfen und vieles mehr an recht speziellen Bedingungen erfüllen. Jedoch wird der Erwerb der Platin wohl hauptsächlich davon abhängen, ob man die Geduld hat die ganzen Einträge im Buch zu füllen. Ihr müsst nämlich jedes Item im Spiel einmal besessen haben und auch jedes Monster einmal besiegt haben.

 

Deshalb ist es momentan auch noch nicht möglich für mich die Schwierigkeit oder den Zeitaufwand der Platin einzuschätzen, denn noch niemand hat diese bisher bewertet. Ich rechne mit über 100h Spielzeit, es kann aber auch viel mehr sein, oder auch weniger mit Erfahrung in der Spielereihe und Glück im Loot. Ich kann da aber auch nur raten. Auch die Schwierigkeit wird wohl eher hoch sein, da das Spiel generell schon sehr fordernd ist. Tatsächlich hat auch laut PSNprofiles noch niemand die Platin erspielt.

 

Fazit

Shiren the Wanderer ist sicherlich nichts für jedermann. Wer wirklich geduldig ist und Spaß daran hat neue Spielmechaniken zu erlernen und nichts dagegen hat Dungeons immer wieder zu wiederholen nachdem man gestorben ist, wird hier durch die schiere Anzahl an verschiedenen Items und Mechaniken sicher eine Menge Spaß haben. Das Spiel hat wirklich eine Menge Tiefgang und hat durch seine zusätzlichen Modi sogar noch mehr Umfang. Wer aber schon beim Gedanken daran all seinen Fortschritt zu verlieren das Gesicht verziehen muss, der sollte sich zweimal überlegen ob das Spiel das richtige ist. Nicht selten habe ich das Spiel entnervt zur Seite gelegt und eine ganze Weile nicht mehr anrühren wollen. Ich bin sicher wenn man mehrere Teile der Reihe gespielt hat, hat man an diesem mehr Spaß denn ich denke dadurch dass es schon der fünfte ist, hat dieses einfach noch viel mehr Mechaniken die die Entwickler vom Spieler erwarten zu erlernen.


Aber selbst ich als absoluter Neuling des Genres kam mit der Zeit irgendwie damit klar und kann guten Gewissens sagen dass es im Endeffekt eine spaßige Spielerfahrung war. Schaut es euch auf jeden Fall mal an wenn ihr auf komplexe strategische Spiele steht.

 

 

7.5/10

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