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IGNORIERT

Test: Assassins Creed Unity für die PS4 - L'Assassin avec la Baguette


Realmatze

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Ein neues Jahr, ein neues Assassins Creed Spiel. In diesem Jahr beschäftigen wir uns deshalb mit Assassins Creed Unity, welches der erste „echte“ PlayStation 4 Titel der Reihe ist. Ubisoft hat dabei bereits schon im Vorfeld viele Neuerungen versprochen und wollte das Spiel von Grund auf neu erschaffen, ohne dabei die Fangemeinde zu verschrecken. Was das im Speziellen bedeutet und ob Ubisoft ihre Versprechen hält, erfahrt ihr in unserem Test.https://trophies.de/wp-content/uploads/2014/11/assassinscreedunitybanner.jpg

Liberté, Égalité, Fraternité

Die Handlung von Assassins Creed Unity ist sehr typisch für die Reihe. Diesmal geht es um den jungen Assassinen Arno, der seinen Vater recht früh verloren hat und durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen wird er des Mordes beschuldigt und verurteilt, während er den Kontakt zu seiner Zieh-Familie verliert. Das ganze Mündet in einer kleinen Romeo und Julia Story, während vor der Tür die Französische Revolution droht.

Das Ganze wird verpackt in einem interessanten Zukunftsszenario, in welchem Abstergo in Zusammenhang mit dem Animusprojekt die Helix entwickelt hat, eine Box mit der jeder User bei sich zu Hause die Abenteuer der Assassinen und Templer nachspielen kann. Man könnte es als Metapher für die Konsole und das Spiel sehen, der Spieler selbst wird also direkt in die Handlung eingebunden.

Das zeigt sich auch daran, dass es keine spielbaren Sequenzen in der Gegenwart gibt, allerdings gibt es immer wieder Videosequenzen und Audionachrichten, die von den modernen Assassinen eingespielt werden. So hacken sie sich in die Helix und erwarten vom Spieler, dass er ihnen hilft. Deshalb kommt es auch zu Glitches und Fehler im Animus, wodurch es beispielsweise passieren kann, dass man im falschen Zeitalter landet.

 

Alles neu?

Wer an Assassins Creed denkt, denkt an Schleichen, Meucheln und große offene Welten, doch an eines denkt man nicht: Innovation. Doch, wer hätte das gedacht, in Assassins Creed Unity gibt es Neuerungen, von denen man nie dachte, dass man sie braucht, bevor man sie gesehen hat. Zunächst wären da die Kämpfe, die nicht groß anders sind, jedoch jetzt etwas schwerer geworden sind, da die Kämpfer nicht mehr abwarten, bis man sie einen nach dem andern ausschaltet. Dadurch geht man offenen Konfrontationen eher aus dem Weg.

Wirklich wichtig ist aber ein kleines, aber simples Detail – abwärts Klettern. Am Meisten störte es schon immer, dass man nie schnell und sinnvoll von den Gebäuden herunter kam. Lief man auf eine Kante zu, sprang der jeweilige Assassine stets wie ein Lebensmüder auf die Straße hinunter und brach sich im schlimmsten Fall das Genick. Nun jedoch kann man auf Knopfdruck bestimmen, dass man im Parcours-Stil die Fassade bestmöglich hinunterkraxelt – und Arno tut es dann auch. Zusätzlich hat man dem Protagonisten noch ein paar neue Bewegungsanimationen verpasst, die etwas Abwechslung in den Kletteralltag bringen.

Weitere Neuerungen beziehen sich beispielsweise darauf, dass die Straßen nun viel belebter sind und man davon dennoch nicht gestört wird. Dem Spielfluss zuliebe wurde der Realismus eingeschränkt und man gerät nicht mehr so sehr ins Straucheln, wenn man mit einem der vielen Passanten zusammenstößt. Das war auch nötig, da die Straßen so unglaublich voll sind. Hierbei hilft auch wieder die neue Bewegungsfähigkeit, bei welcher Arno mühelos kleinere Hindernisse überwindet. Zudem sind auch viele Häusertüren und Fenster offen, was der Welt noch eine neue Dimension und Art von Tiefe gibt, besonders wenn man die Flucht antreten muss.

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Schleichen wie die Großen

Arno dachte sich wohl, so wie die alten Assassinen ausgedient haben, so hat auch die Art sich anzuschleichen ihre Zeit gehabt. Deshalb bedient er sich an modernen 3rd Person Spielen und läuft auf Knopfdruck in geduckter Haltung durch die Landschaft. Nähert man sich einer Wand so kann man sich Deckungs-shootermäßig an sie anschmiegen. Nur mit dem um die Ecke schleichen hapert es noch ein wenig.

Dafür kann man jedoch, sollte man einmal erwischt werden, stets nachvollziehen, wo man zuletzt gesehen wurde. Gerade erst in Mittelerde Mordors Schatten, jetzt auch bei Assassins Creed Unity: durch eine Art Geistergestalt kann man sehen, an welcher Stelle man aus dem Sichtfeld verschwunden ist. Das kann man hervorragend ausnutzen, um seine Gegner an eine bestimmte Stelle zu locken um sie dort abzufangen, denn das Pfeifen scheint Arno nie gelernt zu haben.

Dafür scheint Arno im Umgang mit dem Adlerauge geübter zu sein. Auch wenn es nicht ewig hält und eine kleinere Abklingzeit erfordert, so hebt er doch schon alles Interessante in der Nähe hervor, selbst durch Wände hindurch. Und im Notfall kann man die Fähigkeit im Menü erweitern, wie man auch diverse andere Fähigkeiten im Lauf der Handlung mit Attributspunkten freischalten kann. Auch wenn dieser rollenspieltypische Ansatz ungewöhnlich für Assassins Creed Spiele ist, stört es trotzdem nicht so sehr da man sich stets darauf stützen kann, was man tatsächlich nutzt.

 

Alt, ungeliebt und wieder dabei

Doch nicht alles ist neu. Eines ging auch stets mit den Assassins Creed Spielen einher und das sind die Bugs. Arno bleibt gern mal auf geraden ebenen Hängen, versinkt in festen Untergründen oder es sind gar NPCs, die sich plötzlich mitten in der Bewegung verharren und sich erst wieder rühren, wenn man sich ihnen nähert, falls man nicht wie bei einem Geist durch sie durchrennt. Gut, die Fehler sind selten und Ubisoft verspricht auch Abhilfe durch Patches, aber wie ein fertiges Spiel wirkt das nicht.

Ein weiterer, negativ aufstoßender Fehler ist einer der größten Stärke des Spiels geschuldet. Während das Spiel fantastisch ausschaut und mit einer Menge Details, tollen Rauch und Lichteffekten Punkten kann, kommt es an einigen Stellen zu kräftigen Framerateeinbrüchen die auch gut und gerne im einstelligen Bereich landen können. Interessanterweise sogar an Stellen, wo ausnahmsweise mal wenig los ist. Da kann man nur hoffen, dass die Konsole nicht bereits an ihre Grenzen gekommen ist, sondern der Entwickler zu wenig Erfahrung mit der neuen Generation hat. Davon, dass Arno gern mal woanders hinspringt, als man es möchte, ist da schon fast gar nicht mehr erwähnenswert.

Und dann wirft man einen Blick ins Menü und bekommt fast einen Herzinfarkt. Microntransactions um bessere Waffen und Ausrüstungsgegenstände freizuschalten oder gar zeitbegrenzte Boni zu aktivieren. Wirft man dann einen Blick auf die Karte, droht bereits der Zweite, da man dort Truhen angezeigt bekommt, die man nur öffnen kann, wenn man die Companion App benutzt und Andere, die man nur öffnen kann, wenn man im neuen AC Initiates, eine AC Website ähnlich dem UPlay, einen bestimmten Rang erreicht. Auch wenn es früher solche Apps gab und diese sogar nützlich sind, so waren diese doch stets optional. Das ist hier zwar immer noch der Fall, man bekommt es aber sehr auf die Nase gebunden und fühlt sich fast genötigt.

 

https://www.youtube.com/watch?v=Q-lS8G8CNIk

Abseits vom Wege

Neben diesen Social-Zwang Truhen gibt es natürlich auch die ganz normalen Schatzkisten und auch jene, die man mit einem Dietrich und einer gewissen Fähigkeit knacken muss. Aber sammeln kann man natürlich auch wieder allerlei anderes Zeugs, wie beispielsweise Artefakte, Nomad-Punkte, Zeitungen oder Kokarden, die freundlicherweise nach dem synchronisieren der Umgebung auf der Karte erscheinen.

Andererseits gibt es auch Nebenaufträge wie Pariser-Geschichten, Nostradamus‘ Rätsel oder Mysteriöse Mordfälle. Diese kleinen Singleplayer-Aufträge lenken den Spieler vom Hauptpfad ab und lassen ihn in die Abgründe von Paris herabsteigen, wie schon zuvor in Italien oder der Südsee. An dieser Stelle mag es dem ein oder anderen Leser schon aufgefallen sein, das Wörtchen Singleplayer hat sich eingeschlichen da kann der Multiplayer ja nicht weit sein.

Wer nun aber vor Schrecken erschaudert mit den Gedanken an die Multiplayerpartien der alten Teile, der kann beruhigt aufatmen. Im Spiel integriert sind nun kleine Ko-op Partien, in welchen man mit bis zu drei Freunden oder in öffentlichen Spielen sich Gegnerische Ziele vornimmt und in Zusammenarbeit ausschaltet. Nettes Gimmick, Ko-op hat nie geschadet und es passt hervorragend in die Welt. Nur mit der Absprache hapert es manchmal.

 

Assassinen tragen Platin

Wer die alten Assassins Creed Teile gespielt hat, wird bei dem Weg zur Platin kaum überrascht werden. Es ist das übliche Spiel-Das-Spiel-Zu-Hundert-Prozent-Durch. Bedeutet allerdings auch, dass man einige Missionen häufiger wiederholen muss, um alle Belohnungen freizuschalten. Aufgrund des fehlenden Multiplayers gibt es auch keine großartigen Online-Trophäen. Einzig die 10 Synch-Kills und die Wiederbelebung muss tatsächlich Online durchgeführt werden, der Rest kann auch allein im Privaten Spiel erledigt werden.

Der Rest ist ähnlich dem Sammelzeugs ziemlicher Standard. Neben dem Renovieren aller Gebäude muss man mit diversen Waffenarten Gegner erledigen, muss die häufig auftretenden Zufallsereignisse lösen und Widersacher auf die unterschiedlichsten Arten beseitigen. Oder man geht ins Theater und schaut sich ein komplettes Stück an. Zu guter Letzt muss man noch alle Trainingsmissionen im Pausemenü abschließen. Die Trophäen sind allesamt nicht schwer, nur alles zu erledigen ist recht zeitaufwändig. Da bleibt es nur noch zu hoffen, dass man nicht von den obligatorischen Trophäenbugs betroffen ist.

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Fazit

An Assassins Creed Unity scheiden sich die Geister. Einerseits ist es durch die Neuerungen das innovativste Assassins Creed seit Langem, andererseits sind elementare Features wie das Anlocken von Gegnern und das Ergreifen eines menschlichen Schildes gestrichen worden und technische Macken machen dem Spiel zu schaffen.

Bei den technischen Problemen verspricht Ubisoft Abhilfe in Form von Patches, derer bereits zwei erschienen sind. Doch die optionalen Features wie Microtransactions, Companion-App und AC Initiates kratzen weiter am Image. Wer sich davon nicht stören lässt, kann beruhigt zugreifen, denn es hätte das Beste Assassins Creed der ganzen Serie sein können, wenn Ubisoft sich nur etwas mehr Zeit gelassen hätte.

7.5/10

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