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Test: Tomb Raider im Test für PS3: Lara Croft zeigt ihr allererstes Abenteuer


supersushi

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792fe298cd3ba0b84c0d6f909b0c242f.pngOhne jeden Zweifel dürfte jeder Besitzer einer Videospielkonsole den Namen "Lara Croft" kennen. Seit 1996 das erste Tomb Raider veröffentlicht wurde, hat sich die Grabräuberin fest in der Branche etabliert. Nach mittlerweile 17 Jahren und über 10 weiteren Ablegern der Serie erscheint ein Reboot, das erstmalig die Entwicklung von Lara Croft zeigen soll. Die junge Archäologiestudentin begibt sich auf eine Reise, die ihre Zukunft für immer verändern wird. Wenn sich dann noch ein Unternehmen wie Square Enix um diese Neuerzählung kümmern soll, lässt dies bereits großes vermuten. Ob es sich allerdings lohnt mit Lara Croft noch mal ganz von vorne zu beginnen, erfahrt ihr in unserem Test.

A Survivor Is Born

Einer der am meisten erwarteten Aspekte dieses Tomb Raiders war definitiv die neue Lara Croft. Als ein Reboot angekündigt wurde, das die Entwicklung von der jungen, unerfahrenen Lara zur knallharten Grabräuberin zeigen soll, wurden große Erwartungen geschaffen. Wie wird sie aussehen? Wie wird sie sich im Kampf verhalten? Kann sie überhaupt schon klettern? Crystal Dynamics ist also ein großes Risiko eingegangen sich an der Vergangenheit der großen Lara Croft zu probieren. Und sie haben es wirklich glaubwürdig hinbekommen. Vom Optischen her haben sie Lara kaum verändert, nur verjüngt. Sie trägt weiterhin ihre langen, dunklen Haare in einem Pferdeschwanz und auch die sportliche Figur ist geblieben. Lediglich bei ihrer Oberweite sind die Entwickler endlich mal wieder in der Realität angekommen. Die übertriebenen Maße der Vorgänger sind natürlicher geworden und verleihen der jungen Lara mehr Authentizität. Vom Verhalten her merkt man deutlicher, dass es ihr erstes Abenteuer ist. Sie hat zwar auch zu Beginn der Reise schon ihren guten Instinkt und führt ihre Crew auf die richtige Insel, dort angekommen zeigt sich aber ihre Unerfahrenheit. Nach dem ersten erlegten Hirsch geht sie beispielsweise zu ihm hin und entschuldigt sich bei ihm. Dazu wirkt sie oft unsicher, schreit oft und hat Angst. Alles Dinge, die man aus den Vorgängern so nicht kennt. Sätze wie „Ich hasse klettern!“ oder „Ich hasse Gräber!“ lassen den Spieler auch ein wenig schmunzeln, immerhin wird das später quasi ihr Lebensalltag. Man erlebt die Entwicklung aber Stück für Stück mit. Mit jeder Verletzung, jedem erlegten Tier und jedem getöteten Feind sieht man schon fast, wie sie abhärtet. Wenn man dann Dialoge hört, in denen sie sagt, dass es „erschreckend einfach war einen Menschen zu töten“ kann man die Veränderung mitfühlen. So wächst sie nach und nach zu der Frau heran, die man aus den Vorgängern kennt. Sobald sie dann beim Endgegner zum ersten Mal ihre Pistolen beidhändig benutzt, beendet man die Story durchaus mit dem Gefühl, dass dieses Spiel glaubwürdig die Vorgeschichte der anderen Teile darstellt.

 

Diese Insel ist kein Urlaub

Hinter solch einer drastischen Veränderung einer Person muss auch eine mindestens genauso heftige Geschichte stehen. Die Story von Tomb Raider beginnt eigentlich so, wie man es erwartet. Die junge Lara Croft geht mit einer bunt durchgemischten Crew auf eine Abenteuerreise, die zu Beginn recht harmlos wirkt. Sie suchen eine verlorene Zivilisation und wollen alles auf Band festhalten. Ungewohnt dabei ist, dass Lara nicht das Sagen hat, sondern ein anderer Archäologe. Eine Rolle, in der man sie sonst nicht kannte. Als das Schiff in einen Sturm gerät und sinkt finden sich die Überlebenden auf einer Insel wieder. Von hier an muss Lara zeigen was in ihr steckt. Die Story nimmt recht schnell an Fahrt auf. Nach wenigen Minuten findet sich Lara gleich im Kampf und Leben und Tod wieder. Das ganze Spiel über bleibt die Geschichte packend und lässt den Spieler einfach nicht den Controller aus der Hand legen. Nach und nach entdeckt der Spieler immer mehr Gemeinsamkeiten mit der späteren Lara. So fesselt nicht nur die Story, sondern man möchte auch sehen wie es mit ihr weiter geht. Lediglich die Nebencharaktere sind ein wenig flach geraten. Diese bestehen mehr oder weniger nur aus Klischees: der Computer-Nerd, die Power-Zicke, ein ängstliches Mädchen, etc., aber das kann man bei der Action, die man in der Story geboten bekommt, auch ruhig ein wenig außer Acht lassen. Was aber gleich zu Beginn der Story auffällt ist die extreme Brutalität, die das Spiel zu bieten hat. Da ist wirklich nicht umsonst das USK-18-Logo auf dem Cover zu finden. In einer der ersten Szenen stürzt Lara und bohrt sich eine Eisenstange durch den Bauch. Und das ist erst der Anfang. Sie wird so oft ziemlich stark verletzt und landet unsanft nach ziemlich hohen Stürzen, dass man sich wirklich fragt wie sie das überleben kann. Die Szenen, in denen Lara stirbt und der Checkpoint geladen wird, haben es auch in sich. Das geht so weit, dass sie beispielsweise einen Pfeil durch den Hals oder eine Eisenstange von unten durch den Kopf gerammt bekommt. Das Spiel ist also auf jeden Fall ein härteres Tomb Raider als die bisherigen. Aber Lara teilt mindestens genauso brutal aus. Wenn sie ihre Spitzhacke im Nahkampf einsetzt spart das Spiel auch nicht an Blut. Das alles passt aber irgendwie gut ins Setting und lässt den Spieler mitfühlen, wie aus dem kleinen Mädchen im Laufe der Story die knallharte Grabräuberin werden kann.  

Auch was fürs Auge

Square Enix hat mit den vergangenen Spielen große Erwartungen an die Grafik geschaffen. Spiele wie Final Fantasy XIII-2 oder Hitman Absolution waren grafische Meisterleistungen. Als bekannt wurde, dass der Name Square Enix auch auf dem Cover vom neuen Tomb Raider stehen wird, konnte man praktisch schon davon ausgehen, dass dieses Spiel auch klasse aussehen wird. Im Vorfeld veröffentlichte Trailer und Screenshots deuteten ebenfalls darauf hin. Und dieses Spiel hat optisch einiges zu bieten. Die Landschaften sehen beeindruckend aus und werden sehr oft in Szene gesetzt. In vielen Momenten des Spiels, egal ob in Zwischensequenzen oder mitten im Spiel, schwenkt die Kamera auf die Umgebung. Es scheint fast so als wollte das Spiel damit protzen, was es alles zu bieten hat. Auch die unterschiedlichen Areale weisen keine Schwächen auf. Der Schnee sieht gut aus, dunkle Höhlen voller Blut und Körperteile wirken realistisch und das Meer könnte auch gut der echte Ozean sein. Die Mimiken der Charaktere wirken ebenfalls richtig gut. Hin und wieder gibt es zwar kleinere Unstimmigkeiten zwischen den Bewegungen der Münder und den gesprochenen Worten, aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht. Immer wenn Lara nass oder dreckig wird (was sehr sehr oft passiert) sieht es ebenfalls wirklich gut aus. Der Dreck bleibt im Gesicht kleben, blutverschmierte Kleidung und Wunden sehen wie echt aus. Grafisch wurde hier also wirklich exzellente Arbeit abgeliefert. Es sind wirklich nur Kleinigkeiten, die nicht so pralle sind. Beispielsweise Laras Halskette: an einem gewissen Punkt im Spiel wird man extra auf sie hingewiesen. Egal was für Bewegungen Lady Croft macht, die Kette klebt förmlich am Dekolleté. Selbst in den Zwischensequenzen bewegt sie sich keinen Millimeter, was für Ketten dann ja doch eher ungewöhnlich ist. 

Jung und hübsch - aber auch clever?

Ein Spiel kann noch so schön aussehen, wenn es sich schlecht spielt bringt auch ein hübsches Äußeres nichts. Die Verpackung bei Tomb Raider stimmt ja durchaus, aber kann man es auch gut spielen oder sollte es nur als hübschen Bildschirmschoner verwenden? Bereits nach den ersten paar Spielminuten lässt sich hierauf bereits eine Antwort finden: es passt alles! Lara läuft dort hin wo sie soll, sie schießt dort hin wo sie soll, es gibt keine nervige Kameraführung wie im ersten PlayStation 3-Ableger „Tomb Raider Underworld“, es spielt sich schlicht wunderbar. Es sind Kleinigkeiten, die dies alles abrunden. Wenn Lara sich beispielsweise an einem Seil einen Berg hinab rutschen lassen soll, so muss das Seil auch wirklich treffen. Man kann zwar direkt an das Seil gehen und per Knopfdruck dies direkt benutzen, aber wer springt nicht gerne von einem Vorsprung weiter oben auf das Seil? Weiterhin erwähnenswert ist das Deckungs-System. Dabei finden sich keinerlei Probleme. Lara geht von alleine clever in Deckung. Wenn man um die Ecke schielen möchte neigt sie nur ihren Kopf um die Ecke, der Rest des Körpers bleibt sicher in Deckung. Schießen aus der Deckung klappt auch ohne Schwierigkeiten. Gut sind auch die Reaktionen der KI, wenn man sie ablenkt. Man hat die Möglichkeit mit einem Pfeil in eine Wand nahe einem Feind zu schießen, um ihn dort hinzulocken. Sollte man dies in der Nähe einer Gruppe von Feinden machen sagt lediglich einer von ihnen, dass er es sich anschaut. Es laufen also nicht stumpf alle Feinde dort hin um es zu untersuchen. Wenn man den direkten Kontakt mit den Gegnern sucht kommt man um den Nahkampf oft nicht drum herum. Dabei springt sofort das Konter-System ins Auge. Per gut getimten Knopfdruck weicht sie dem Angriff aus und schlägt mit ihrer Spitzhacke oder Pfeilen auf den Gegner ein. Diese sind danach benommen oder kriechen verletzt auf dem Boden herum, so dass man sie leicht ganz ausschalten kann.  

Gräber sind zum Plündern da

Obwohl dieses Tomb Raider merklich eher mehr auf Action setzt als die bisherigen Teile, so gibt es doch noch einiges, das Laras eigentlichen Beruf zeigt. Als Archäologin gehört es sich ja für gewöhnlich so, dass sie alte Gegenstände finden und untersuchen. Von eben solchen gibt es hier eine Menge zu finden. Alte Tagebücher, Geocaches, Reliquien, alles ist auf der Insel verteilt und kann gefunden werden. Es ist zwar nicht immer ganz logisch wie manche Tagebücher in der Kürze der Zeit von den Nebencharakteren verfasst und auch verloren worden sind, aber es macht trotzdem Spaß sie alle zu sammeln. Die Motivation dabei bleibt auch hoch, da man schon wissen will was Lara so alles findet, selbst wenn sie auch mal einen „Made in China“ Schriftzug entdeckt. Nett ist auch, dass man alle Gegenstände mithilfe von Laras aufwertbaren Fähigkeiten selbst finden kann und dafür keinen Guide aus dem Internet braucht. Die deutsche Übersetzung für „Tomb Raider“ ist Grabräuber. Was wäre denn da das Spiel ohne wirkliche Gräber, die man plündern kann? Im aktuellen Reboot wurden sie in Form der „optionalen Gräber“ eingebaut. Es gibt insgesamt sieben davon und jedes beinhaltet ein anderes Rätsel. Das Ziel ist es zwar bei allen an die Schatzkiste zu kommen, aber sie zu erreichen ist nicht immer ganz leicht. Die Rätsel sind alle komplett unterschiedlich und motivierend. Einige davon erkennt man zwar sofort, aber bei manchen muss man wirklich nachdenken. Hinzu kommt hin und wieder sehr präzises Timing. Man kann sich die Rätsel vereinfachen, wenn man mit der Schultertaste Laras Instinkt aktiviert, der einem wichtige Gegenstände in der Umgebung hervorhebt. Falls man aber ein wenig gefordert werden möchte sollte man den Finger von der Taste lassen. Das einzig Negative an den optionalen Gräbern ist, dass es nur sieben davon gibt.  

Online? Tomb Raider? Echt jetzt?

Eine grundsätzliche Neuerung in diesem Ableger der Tomb Raider Reihe ist der Multiplayer. Dieser Teil bietet zum ersten Mal in der Geschichte von Lara Croft einen Mehrspielermodus. Bei den meisten Spielen macht ein Multiplayer auch Sinn, um den Wiederspielwert zu erhöhen. Wenn man online mit Freunden spielen kann macht das für gewöhnlich jede Menge Spaß, das Spiel wird also nicht so schnell zur Seite gelegt. Nur ob das in einem Tomb Raider auch Sinn macht? Der Mehrspielerpart wurde von Eidos Montreal entwickelt, kann er also genauso fesseln wie der Einzelspieler? Die Antwort darauf ist ein wenig durchwachsen. Der Multiplayer kann als „ganz nett“ bezeichnet werden, wirklich vom Hocker reißen tut er den Spieler aber nicht. Bei den Modi finden sich die Klassiker wie Deathmatch oder Team-Deathmatch. Dazu kommen welche, die sich mit Capture the Flag oder Eroberung vergleichen lassen. Neue Ideen finden sich dort also nicht. Dazu kommt das bekannte Klassen- und Rangsystem. Durch Erfahrungspunkte steigt man im Level auf und kann sich neue Waffen und Ausrüstungen freischalten. Als Charaktere können alle gewählt werden, die man aus der Story kennt, vorausgesetzt man hat sie schon freigeschaltet. Blöd dabei ist, dass man Lara erst mit Level 60 einsetzen kann. Wenn man nicht unbedingt einen der andere Story-Charaktere ins Herz geschlossen hat vergeht also einiges an Zeit, bis man endlich mit ihr in den Kampf ziehen kann. Ansonsten spielt sich der Mehrspielermodus ähnlich wie der Storymodus. Leider ist der Bogen online nicht mehr so hilfreich wie noch offline. Da die Feinde hier für gewöhnlich nicht so lange an einer Stelle stehen bleiben fällt es schwer sie damit zu treffen. Falls man also nicht unbedingt ein Meister-Bogenschütze sein sollte, geht die Empfehlung doch eher in Richtung Schusswaffen. Hiervon gibt es auch welche, die nicht in der Story zu finden sind. Beispielsweise eine Art Napalmwerfer oder ein tragbares schweres MG. Ebenfalls neu sind die Fallen, die man aufstellen kann. Es gibt bestimmte Punkte, an denen per Knopfdruck eine Falle installiert werden kann. Wenn der Gegner dann zum Beispiel durch eine kleine Höhle läuft schießen Stacheln aus der Wand und erledigen ihn. Der Mehrspielermodus ist zwar nicht schlecht, allerdings hat er nicht diesen Sucht-Faktor, der in vielen anderen Spielen gegeben ist. Dazu kommen die teilweise doch recht langen und ziemlich nervigen Ladezeiten.  

Fazit

Das Reboot von Tomb Raider ist wirklich gelungen. Der Vorgänger auf der PlayStation 3, Tomb Raider Underworld, war zwar auch kein schlechtes Spiel, aber man merkte schon, dass die Geschichte rund um Lara Croft ein wenig festgefahren war. Frischer Wind konnte also nicht schaden. Die Idee, mit Laras erstem Abenteuer anzufangen und ihre Entwicklung zu zeigen, ist auch gut umgesetzt worden. Die Story ist packend und zu keiner Zeit langweilig. Die vielen extremen Szenen und Verletzungen lassen den Spieler gut nachvollziehen, wie aus dem kleinen Mädchen die knallharte Schatzjägerin werden konnte. Das Spiel ist zwar merklich mehr auf Action ausgelegt, es gibt aber nach wie vor typische Tomb Raider Aspekte. Die optionalen Gräber bieten interessante Rätsel und Sammelgegenstände gibt es auch nicht zu knapp. Ein klassisches Lara Croft Feeling bleibt also erhalten. Mit dem Multiplayermodus wollten die Entwickler noch mehr Neuerungen in die Serie einbinden. Der kann aber getrost außer Acht gelassen werden, wenn man es nicht unbedingt auf die Platin-Trophäe abgesehen hat. Rein spielerisch reißt dieser nicht vom Hocker. Da kann man eher noch mal den Storymodus durchspielen, der dem Spiel ohne wenn und aber das Siegel "genial" tragen lässt. Nicht nur für Lara Croft Fans der ersten Stunde eine absolute Kaufempfehlung.

 

9.0/10

Bearbeitet von Sphirex
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