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IGNORIERT

Test: Watch Dogs für die PS4 - Richtige Wachhunde hacken das System


Realmatze

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Watchdogs_spieletestbildbild.jpg.de32cb37ab15c78ad50fb359e719d0ef.jpgSchon recht früh wurde von Ubisoft das Spiel WATCH_DOGS angekündigt, welches aufgrund seiner Grafik und der ungewöhnlichen, aber vor allem aktuellen Handlung auffiel. Besonders die Spielmechaniken schienen von Anfang an sehr interessant, hatte man nun doch mehr Kontrolle über das Spiel selbst als jemals zuvor. Ein enormer Hype war somit unvermeidbar. Viele Verschiebungen sorgten für Unmut in der Spielerschaft, doch man versprach das Spiel noch weiter zu überarbeiten um das Spielgefühl zu verbessern. Ob dies gelungen ist und was Watch Dogs außerdem zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Schönes Wetter mal anders

Beim ersten Einschalten fällt sofort auf: die Grafik ist schön, aber nichts außergewöhnliches. Wände und Straßen sind nicht besonders gut ausgearbeitet, sehen aber auch nicht schlecht aus und erfüllen ihren Zweck. Die Charaktere sind dafür besser ausgearbeitet und man findet bei genauerem Hinsehen kleine Details, wo man schon sagen muss, das hat es vorher nicht so gegeben. Aber alles in allem nichts Besonderes. Die wahren Stärken von Watch Dogs eröffnen sich nämlich erst bei verregneten Nächten. Die Lichteffekte sind ein wahrer Augenschmaus und die Art und Weise wie der Regen auf den Asphalt aufschlägt lässt die Welt realistisch anmuten. Auch Stoffe saugen sich mit dem kühlen Nass voll und dadurch wirken die Charaktere nicht nur wie hineingeschnitten, nein, sie sind wirklich da und reagieren auch auf das wechselnde Wetter. Ein paar dynamische Lichtquellen fehlen zwar, doch wenn sich Scheinwerfer, Ampeln und Leuchtreklamen auf den nassen Oberflächen spiegeln, fällt das nicht einmal auf. Ansonsten muss man dem Spiel eine hohe Weitsicht zusprechen. Man kann in Chicago sehr weit die Straße hinunterschauen ohne dass Objekte in die Umgebung ploppen. Der Hintergrund ist ein wenig geblurrt, allerdings wirkt das eher realistisch als das es stört. Ebenso bewegen sich Objekte wie Sträucher und Bäume im Wind, was zwar nur ein nettes kleines Detail ist, doch die Welt ist voll davon und so bekommt man das Gefühl einer echten, zusammenhängenden Welt vermittelt.

 

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Karma is a bitch!

Direkt zu Spielstart wird der Spieler in eine erst mal vollkommen unverständliche Szene geworfen, da es mitten in einem Coup beginnt. Aiden Pierce hackt gerade von der Lobby eines Hotels fröhlich in einer Bank herum als sie plötzlich von anderen Hackern überrascht werden. Aiden gelingt es nicht seinen Partner und Mentor zum Abbruch zu überreden und so gerät er ins Visier von Auftragsmördern, die ihm nach dem Leben trachten. Doch während man sich noch fragt ob die Disc defekt ist oder ob die Videosequenz absichtlich das Stilmittel einer defekten Videodatei nutzt, stirbt Aidens Nichte bei einem tragischen Autounfall, der natürlich aus einem Anschlag auf Aiden selbst resultiert. Also ist dieser fortan auf Rache aus, wobei er sich mit diversen anderen Hackern anlegt, aber auch zusammentut, während er seine Schwester und seinen Neffen zu beschützen versucht. Ein guter Auftakt, leider verkommt es kurz darauf zu einer ziemlich platten Story, in der die anderen Personen nur Mittel zum Zweck sind und man von keinem, nicht einmal von Aiden Pierce selbst, sonderlich viel Tiefgang erwarten darf. Die Handlung verkommt zur Randerscheinung, immer mal wieder tötet er hier einen Drogendealer, sprengt dort mal einen Frauenhändlerring, doch hat man das Gefühl, dass keiner dieser Fälle komplett bis zum Ende durchgeführt wird. Nun ja, Aiden wird von den Anderen auch nur als Mittel zum Zweck benutzt.

Ich will eine Grünphase!

Was wollten GTA Spieler aller Welt schon immer? Genau: Alle Ampeln sollten stets auf Grün sein. In Watch Dogs kann man das haben, allerdings mit allen Konsequenzen – per Knopfdruck ist die nächste Ampel grün und so kommt es zu einem Verkehrschaos, welches die Kreuzung blockiert. Praktisch, wenn man lästige Verfolger abhängen will, lästig, wenn man eigentlich die Kreuzung freimachen wollte. Doch erst mal zum Anfang. Aiden kann so ziemlich alles Hacken, was er will, sofern er das Gebiet freigeschaltet hat. Das ctOS, eine Überwachungs- und Kontrollsoftware, hat seine Bürger unter Kontrolle und um da reinzukommen, muss Aiden den Server des entsprechenden Bezirks hacken. Da kommt man hin, indem man in der Freien Welt dorthin spaziert oder sich einen fahrbaren Untersatz schnappt und anschließend ein kleines akrobatisches Rätsel löst. Das Ganze wirkt wie ein Mix aus GTA und Assassin's Creed. Wer will kann anschließend Gasleitungen explodieren lassen, Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen oder Poller in Einfahrten und Fußgängerzonen hochfahren lassen. Natürlich gibt es noch viel mehr und durch den Aufstieg von Level kann Aiden sogar noch mehr Fähigkeiten lernen oder diese verbessern. Wer will kann sogar ganz ohne Hacken auskommen und sich in guter alter GTA Manier mit Waffen vollkleistern und um sein Leben ballern. Ist das nicht schön?

 

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Die vollkommene Kontrolle

Doch wie fühlt sich denn das Open World Spiel aus dem Hause Ubisoft so an? Zunächst spielt sich Watch Dogs im Großen und Ganzen wie ein typischer Schleich- und Deckungsshooter. Auf Knopfdruck verschwindet Aiden Pierce hinter kleineren Objekten oder Wänden und genauso lugt er auf Knopfdruck hinter diesen wieder hervor. Das Waffenrad ist leicht zugänglich und man kann eine Unmenge an Waffen mit sich herum tragen. An dieser Stelle gibt es keinen Grund zum Meckern. Wer aber weniger Ballern möchte, kann jede Mission auch als kleine Herausforderung sehen. Grundsätzlich ist es fast immer möglich, ohne das Schießeisen auszukommen. Dann versucht man über Kameras einen Überblick über das Geschehen zu bekommen, macht Lärm in einer Ecke um die Wachen abzulenken oder sendet ihnen falsche SMS um ihre Aufmerksamkeit auf ihr Smartphone zu lenken. Böse Taktiker locken die nervigen Typen an explosive Schaltkästen oder hacken den Sprengstoff an ihren Gürteln. Doch abseits davon hat man ja auch die Möglichkeit in einem fahrbaren Untersatz die Umgebung unsicher zu machen. Ähnlich wie im schon viel zu oft erwähnten Vergleichsspiel kann man auch hier jedes Auto knacken oder direkt den Leuten unter der Nase wegnehmen oder auch per Telefonanruf liefern lassen. Das Fahrverhalten der Fahrzeuge reicht dabei von unglaublich schwammig bis hin zu perfekt, so sollte es sein. Wobei ersteres bei den Vierrädern leider überwiegt. Dafür gab es jedoch noch nie eine solch gute Zweiradsteuerung. Damit macht es tatsächlich Spaß sich bei Höchstgeschwindigkeit durch den Gegenverkehr zu schlängeln.

 

 

 

Invasion im Souls-Stil

Wenn man es nicht deaktiviert, so ist man bei Watch Dogs immer Online. Tut man dies, so sollte man stets daran denken, dass das eigene Handeln Konsequenzen mit sich bringt. Stiehlt man den falschen Leuten Geld oder Fahrzeuge, so kann es passieren, dass die Polizei auf einen angesetzt wird oder schlimmer – andere Spieler. Diese jagen den Spieler dann und versuchen ihn zu hacken, oder einfach nur zu beschatten. Die Konsequenzen daraus sind aber nicht so kritisch, man verliert lediglich Online-Erfahrung mit der man weitere optionale Inhalte freischalten kann. Wer lieber die direkte Konfrontation sucht kann in Rennen antreten oder in ziemlich coolen Checkpoint Rennen gegen Tablet- oder Smartphonespieler. Oder man tritt im direkten Schusswechsel gegen gegnerische Teams an um zu beweisen, dass das eigene Team die besseren Schützen und Hacker sind. Oder man tritt eben dem Spiel eines anderen Spielers bei um ihn zu hacken bzw. zu beschatten. Je nach Spielverhalten werden dem Spieler hierbei auch öfter oder seltener Online Spiele vorgeschlagen. Wer darauf verzichten will, kann auch die Online-Funktion wie eingangs erwähnt deaktivieren. Der einzige Nachteil der daraus resultiert ist der Verlust der Online-Erfahrungspunkte – und des Online-Erlebnisses. Doch auch Offline Spieler werden mit Zufallsbegegnungen beschäftigt. Hier und da kann man NPC Zivilisten vor bösen Gangstern retten, heiße Ware stehlen oder Gang-Konvois aufhalten. Und richtig gute Samariter können an Sehenswürdigkeiten Geschenke für andere Spieler hinterlassen.

Trophäen Hacker

Die Trophäen in Watch Dogs sind eigentlich keine große Überraschung. Neben den automatisch zu erhaltenen Storytrophäen gibt es eine Unmenge an Sammelobjekten, die mit den glänzenden Pötten belohnt werden. Außerdem muss man wie auch nicht anders zu erwarten die in der Spielwelt gelegentlich aufploppenden Nebenmissionen erfüllen, aber auch diverse Aktionen mehrmals ausführen. Auch die Online-Trophäen sind keine große Überraschung. Manchmal erfordern die etwas mehr Skill, manchmal auch einfach nur eine gute Portion Glück. So kann es durchaus mal passieren, dass man einen Gegner beschatten soll und direkt vor ihm spawnt. Das ist dann eine unglückliche Runde, weil man natürlich direkt enttarnt ist. Wenn man Glück hat, passiert das Ganze auch mal andersherum. Dennoch mit etwas Übung und ausreichend Geduld sollten auch die Online Trophäen kein Problem darstellen. Richtig frustrierend sind dahingehend Trophäen wie „Soziales Schmiermittel“ für welches man alle Trinkspiele abschließen muss. Diese haben es in sich und verlangen höchste Konzentration und Präzision. Außerdem sind manche Trophäen tatsächlich zufallsabhängig, eine davon ist sogar eine Sammeltrophäe.

 

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Fazit

Wenn es kommt, wird Watch Dogs 2 bestimmt ein super Spiel. In Watch Dogs selbst steckt viel Potenzial, es sind nur Feinheiten die hier und da negativ ins Gewicht fallen und wenn Ubisoft sich das zu Herzen nimmt und daran feilt, kann Watch Dogs anderen Größen im Open World Genre leicht den Rang ablaufen. So wie es jetzt ist, ist mit Watch Dogs aber auch der Spaß garantiert, selbst wenn es nicht perfekt ist. Vor allem wer gern Dinge abseits der Story erledigt kann sich hier leicht verlieren, erst recht wenn man sich den hier und da auftretenden Online Vorschlägen hingibt. Und auch wenn es grafisch nicht so fantastisch wie in den ersten Präsentationen ausschaut, eine Augenweide ist es allemal.

8.0/10

Bearbeitet von d4b0n3z
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