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A.W. Phoenix Festa im Test für die PS Vita - Zum Date mit schweren Waffen


Realmatze

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2016-07-20-002424.jpg.0d62f26aec239a27a2319668500c7b99.jpgA.W. Phoenix Festa im Test für die PS Vita - Zum Date mit schweren Waffen

 

Die Serie "The Asterisk War The Academy City on the Water" begann 2012 als Light Novel, bevor sie 2015 eine Anime-Umsetzung bekam. Nur ein paar Monate später erblickte das zugehörige PlayStation-Vita-Spiel das Licht der Welt und nun kommen auch europäische Besitzer von Sonys aktuellem Handheld in den Genuss von A.W. Phoenix Festa. Ob es sich hierbei um eine Perle im Visual Novel Bereich handelt, oder ob es eine Umsetzung ist, auf die niemand gewartet hat, erfahrt ihr unserem Test.

 

Die Akademie Stadt auf dem Wasser

Der Spieler schlüpft in die Haut des jungen Mannes Ayato Amagiri, welcher an eine neue Schule kommt und dort natürlich Anime-typisch als aller erstes in den Raum poltert, in dem die weibliche Hauptperson mit dem wunderschönen Namen Julis Riessfeld umzieht. Diese ist natürlich entsetzt über so viel Perversität und schlägt ihn mitsamt einer gewaltigen Michael-Bay-Explosion aus dem Zimmer. Im Verlauf der Handlung lernt man natürlich noch weitere hübsche junge Damen kennen, mit denen man anbandeln kann. Diese sind allerdings, so wie auch die Jungen, die man trifft, Schüler der Schule Asterisk, auf der sich Schüler tagtäglich prügeln. Die größten Bullies bekommen auch am meisten Kohle und sind Favoriten für das alljährliche Turnier, in dem sich die Schüler dann nochmal so richtig aufs Fressbrett geben können. Alles in allem wird die Geschichte sehr beiläufig und kurz und knapp erzählt. Wer den Anime kennt, weiß worum es geht. Wer sie nicht kennt, kommt zwar irgendwie durch, aber wenn man mal ehrlich ist, ist es auch nicht schade drum, da die Handlung nicht allzu tiefgründig ist. Dummerweise ist das Spiel ein Visual Novel, weshalb die Handlung eigentlich das zentrale Element sein sollte.

 

 

Sprich mit mir

Ja, "A.W. Phoenix Festa" ist endlich mal wieder ein japanisches Visual Novel. Ein Genre, welches in Deutschland sehr wenig Beachtung bekommt. Das muss man mögen und vor allem sollte die Handlung mitreißend sein - was sie, wie eben bereits erwähnt, leider nicht ist. Und das liegt nicht daran, dass es sich hier um ein 0815-Light-Novel handelt, welches von Inhalten wie großbusigen Frauen und übergroßen Schlag- und Schusswaffen lebt. Einer der Punkte ist, dass das Spiel im Tagesrhythmus abläuft und damit an Spiele wie "Persona 4" erinnert. Allerdings wird das Spiel zu großen Teilen mit Zufallsevents gespickt, weshalb sich viele Texte wiederholen und auch die Story nicht wirklich vorantreiben. Hier kommt der Skip-Button sehr gelegen, allerdings verführt das schnell dazu, auch den Rest zu überspringen. Änderungen zur Serie gibt es tatsächlich nur, wenn man einen anderen Partner als Julis wählt oder mit einem selbsterstellten Charakter spielt. Hier sollte man aber ebenfalls nicht viel erwarten – außer ein paar kleinen Änderungen im Text wird den Spieler nicht viel erwarten. Große Auswahlmöglichkeiten gibt es nicht, wirklich schade, wenn man bedenkt, wieviel Potenzial in Visual Novels steckt.

 

Imma Festa uffa Fressa

Zwischen den ganzen Gesprächen kann man in "A.W. Phoenix Festa" auch die Fäuste oder viel mehr die Waffen sprechen lassen. In kurzen Duellen sieht man sich meistens einem, manchmal auch mehreren Gegnern gegenüber, die dem Protagonisten ans Leder wollen. Die Kämpfe finden dann in kleinen, abgesteckten 3D-Arealen statt und sind meistens wieder vorbei, bevor sie begonnen haben. Sonderlich tiefgreifend sind sie ebenfalls nicht: harte Schläge, leichte Schläge, Blocken und Springen. Zieht man mit seinem Partner in den Kampf, so sollte man ab und an auf die Anzeige achten, ob die Person eventuell nicht gut drauf ist und sie per Touchpad etwas im Kampf motivieren. Für wen sich das jetzt nach etwas Perversem anhört, der hat zu viele andere ungewöhnliche japanische Spiele gespielt. Hier ist es einfach nur ein Tippen auf das Symbol. Das Ganze ist allerdings total unwichtig. Die Kämpfe sind trotz Ausdauerleiste extrem anspruchslos und mit reinem Buttonmashing machbar. Nicht einmal die abschließende Kampfwertung bringt Taktik in die Kämpfe, man wird sowieso mit S-Rängen überschüttet. Man kann durch Kämpfe allerdings in dem Schulranking aufsteigen und so etwas mehr Geld in die eigene Kasse spülen.

 

Was macht ein Rowdy eigentlich so in seiner Freizeit?

Geld braucht man eine Menge, wenn man die Damen von "A.W. Phoenix Festa" zufriedenstellen will. Wie es sich für ein solches Spiel gehört, kann man nämlich die Damen der Schule auch daten und dazu muss man sie erst für sich überzeugen. Das geht am besten durch Geschenke. Die sind nicht billig, aber dafür kann man direkt im Menü nachsehen, welches Mädchen welche Präsente bevorzugt – das spart den umständlichen Weg ins Internet. Statt sie zu daten, kann man sie natürlich auch verprügeln. Klar, welche Dame steht da nicht drauf? Man kann bis zu 5 Tage im Voraus seine Pläne machen, allerdings können sowohl Duellpartner, als auch die Auserkorene den Termin ablehnen und dann verbraucht man sinnlos einen Aktionspunkt – es sei denn, man ist schneller als die Schnellspeicherfunktion. Die Aktionspunkte kann man nämlich auch sinnvoll anlegen. Man kann entweder trainieren und somit die verschiedenen Werte seines Charakters aufwerten, shoppen gehen oder direkt einen Nebenjob angehen. Es wirkt wieder etwas wie Persona, allerdings wäre es eine Schande diese Spiele miteinander zu vergleichen. Zumal die Nebenjobs immer gleich ablaufen. Erst gibt es ein kurzes Gespräch, dann wird geprügelt. Und wenn man das Spiel so spielt wie es gewünscht ist, bekommt man bereits zu Beginn eine vollständig aufgerüstete Waffe und metzelt im Easy-Mode durch das gesamte Spiel.

 

Sprachkenntnisse vorausgesetzt

Optisch ist "A.W. Phoenix Festa" keine absolute Augenweide, aber auch nicht unbedingt schlecht. Klar wäre mehr drin gewesen, aber die in 2D gehaltenen Visual-Novel-Parts sind genretypisch gestaltet, auch wenn sie wirken, wie vom Fließband. Besonders die unwichtigen Nebencharaktere sehen aus, als hätte man hier und da mal die Frisur oder das Geschlecht gewechselt, aber keine großen Mühen ins Charakterdesign gesteckt. Die 3D-Kampfgrafik ist da schon ein ganzes Stück schlechter. Sie ist in etwa vergleichbar mit "Akiba’s Trip" und auch wenn die PlayStation Vita ein mobiles Endgerät ist, ist das keine Entschuldigung dafür, dass die Grafik auf Mobile-Game-Niveau ist. Hier hat man sich bei unwichtiger Nebencharakter #1 und #2 schon gar keine Mühe mehr gegeben, diese haben einfach alle das gleiche Charaktermodell. Wie gewohnt, ist auch dieses Visual Novel komplett Japanisch vertont und verfügt nur über englische Texte. Auch wenn viele das von einem solchen Spiel erwarten, ist es trotzdem schade für jene, die damit Schwierigkeiten haben. Ärgerlich, so werden Neulinge immer wieder von den Spielen aus dem fernen Osten abgeschreckt.

A.W. Phoenix Festa im Test für die PS Vita - Zum Date mit schweren Waffen

 

Houka Kenran

Das Spiel "A.W. Phoenix Festa" verfügt über eine Platin-Trophäe, allerdings wird es sehr mühselig diese zu erreichen. Ja, es gibt einen Battle-Mode, allerdings ist es nicht so, dass man hier die üblichen Versus-Trophäen von bekannten Beat-‘em-Ups abgrasen muss. Man braucht zwar 300 Siege im Battle-Mode, allerdings ist es recht einfach, dies zu erledigen. Zumal es eh nur Ad-hoc- oder CPU-Battles gibt und die CPU nicht gerade fordernd ist. Nein, viel Zeit geht ins Land, wenn man versucht alle Skills zu erwerben und aufs Maximum zu bringen. Wer keine Lust auf sinnloses Grinden hat, der sollte die Finger davon lassen. Schön nur, dass es ein "Neues Spiel+" gibt, in welches man einige Sachen mitnehmen kann. Das hilft vor allem weiter, wenn man mit allen Mädels das Spiel beenden will. Mit beiden Varianten – die Hauptperson der Serie oder die selbsterstellte Figur. Der Rest ist Visual-Novel-typisch. Ein wenig Sammeln hier, ein wenig Daten da und alle Figuren freischalten sowie die Galerie vervollständigen. Um alles auf 100 % zu bringen, wird man das Spiel einige Male durchlaufen müssen. Da die Kämpfe nicht fordernd sind und man sicherlich das meiste Bekannte und möglicherweise Unbekannte (seid ehrlich, das ist manchmal zu verführerisch) überspringen wird, wird es eine ziemlich eintönige Tortur.

 

Fazit

A.W. Phoenix Festa ist ein unterdurchschnittliches Spiel. Schwer zu sagen, ob es daran liegt, dass es versucht, zu viel auf einmal zu machen oder an der ohnehin schon schwachen Vorlage oder gar daran, dass aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrad einfach jeglicher Anspruch dem Spiel abhandenkommt. Man kann seinen Spaß haben, vor allem wenn man sich gern wie der mächtige Hengst fühlt, der von den Damen umschwirrt wird. Das beißt sich allerdings ein wenig mit der Geschichte, in der man den typischen Trottel spielt, der andauernd von den Mädels um ihn herum nieder gemacht wird. Wer Visual Novels mag, sollte sich den Kauf zweimal überlegen, wird aber vielleicht aufgrund der dünnen Auswahl hierzulande nur schwerlich drum herumkommen.

 

5.5/10

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