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IGNORIERT

Test: Final Fantasy Dissidia NT im Test für die PS4 – Der All-Star Brawler des beliebten Square Universums ist zurück


Realmatze

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6b80e1529290282bbc6d74686d1653eb.pngDie Dissidia Ableger der Final Fantasy Reihe waren bisher exklusiv auf der PSP vorzufinden. Das Besondere hierbei war, dass sich allerlei berühmte Gesichter aus den unterschiedlichsten Serienteilen miteinander angelegt hatten. Mit Final Fantasy Dissidia NT versucht Square Enix nun jedoch die Arenakämpfe auch auf der großen Konsole zu etablieren. Wie genau das Spiel funktioniert, ob es sich für Final Fantasy Serienfans und alteingesessene Dissidia Spieler lohnt, bei diesem ungewöhnlichen Spin-off zuzuschlagen, erfahrt ihr unserem Test.

Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht

Zur Story gibt es erst einmal nicht viel zu sagen. Überall in den Dimensionen des Final Fantasy Universums tun sich Portale auf und Helden sowie Schurken aller Herrenländer werden hineingesogen und finden sich in einer unbekannten Umgebung wieder. Jene, die auch schon in den ersten beiden Teilen vorkamen, ahnen schon, was sie erwartet doch die anderen sehen eine Menge neue Gesichter und so verbünden sie sich zwangsläufig mit den fremden Helden um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Zwei Türme tun sich auf und während die Helden sich zu dem hellen Turm aufmachen, wo sie die Göttin des Schutzes, Materia, treffen, begeben sich die Schurken in die entgegengesetzte Richtung und treffen auf Spiritus, den Gott der Zerstörung. Beide fachen einen Krieg miteinander an und schicken dafür die unfreiwilligen Kämpfer gegeneinander in den Krieg. Die Helden geben sich aber damit nicht so einfach zufrieden und so teilen sie sich auf, um mehr über die Hintergründe des Krieges zu erfahren. An sich eine ganz angenehme Prämisse für eine Prügler-Geschichte, wenn es da nicht diese ungewöhnliche Entscheidung von Square Enix gäbe, die Handlungsabschnitte hinter einer künstlichen Mauer zu verbergen. Um voranzuschreiten, benötigt man sogenannte Memoria. Diese verdient man sich mit Level-ups durch Kämpfe in Online-Schlachten und Arcade-Serien. So kann man immer nur ein paar Sekunden der Handlung folgen, bevor man zurück ins Menü muss. Oder man stürzt sich direkt unvorbereitet in die Schlacht und genießt am Ende die Story am Stück, was aber dann auch nicht mehr allzu sinnvoll ist, da man dann doch lieber Online gegen andere Spieler auf demselben Niveau antritt.

 

 

Die magische Drei

Das Kampfsystem von Dissidia Final Fantasy NT hat sich stark gewandelt. Die RPG-Elemente mussten weichen und das Kampfsystem wurde etwas verlangsamt. Das Spiel setzt auf das sogenannte Mut-System, bei welchem der Spieler durch Mut-Angriffe seine Mut-Leiste auflädt. Ist diese hoch genug, kann man durch einen LP-Angriff dem Gegner entsprechend der Mut-Leiste Schaden zufügen. Mit einer komplett gefüllten Mut-Leiste kann ein einziger LP-Angriff den Gegner sofort töten, aber wer zu lange zögert, der kann durch nur einen Gegentreffer viele Punkte seiner Mut-Leiste verlieren. Zusätzlich kann man auch zwei Ex-Angriffe ausrüsten, die über eine Cool-Down Zeit verfügen. Die Fähigkeiten können vorher individuell ausgerüstet werden und haben unterschiedliche Effekte, die entweder dem Gegner schaden oder das eigene Team stärken. Genauso sind auch die 30 spielbaren Charaktere in vier verschiedene Klassen aufgeteilt, wie Nahkämpfer, Fernkämpfer, Support und Assassine, die für jeden Spieler einen ganz individuellen Spielstil ermöglichen. Besonders wichtig ist das Teamplay. In den 3vs3-Kämpfen ist es besonders wichtig stets zu wissen, was die Teamkollegen machen. Da man immer nur eine Combo aus drei Mut-Attacken machen kann, ist man besonders dann im Vorteil, wenn sich die Spieler abwechseln und den Gegner so in einer langen Combo fangen können. Außerdem tauchen gelegentlich Kristalle auf, die die Bestia Leiste füllen, mit der man eine der mächtigen Kreaturen beschwören kann. Deshalb ist es oft das Ziel, dass sich einer den Kristall vornimmt, während die anderen Beiden die Gegner in Schach halten.

Was wäre die Welt ohne das Internet

Abgesehen von den 3vs3-Team-Deathmatch-Kämpfen, in welchen das Team gewinnt, welches zuerst drei Kills erreicht, kann man auch eine Kristallschlacht bestreiten. Hier haben die beiden Dreierteams das Ziel den Kristall des Gegners zu zerstören. Dieser ist nur dann angreifbar, wenn sich in seiner Nähe keine Gegner befinden, was dem einfachen Kampf noch eine weitere taktische Komponente hinzufügt. Das war es aber auch schon an Varianz in den Matches. Wie bereits eingangs erwähnt, hat man in Dissidia Final Fantasy NT die Möglichkeit Online- wie auch Offline zu kämpfen. Offline wäre da zunächst der typische Freie Kampf, ein Tutorial und gelegentlich auch Storykämpfe. Kern des Offline-Modus ist allerdings der Arcade-Modus, genannt Herausforderungsmodus. In jenem muss man mehrere Kämpfe hintereinander bestreiten. Je nachdem wie man abschließt, hat man nach jeder einzelnen Schlacht die Möglichkeit zwischen unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der Gegner zu wählen und wer viele Punkte will, muss mit guten Abschlussbewertungen in hohen Rängen punkten. Im Online-Modus kann man, wie man es in einem Spiel dieser Art erwarten würde, zwischen dem Schnellen Kampf, einer Schlacht mit individuellen Teams und einem Freien Modus mit angepassten Regeln wählen. Hier wird man mit den Spielern des gleichen Ranges gepaart, wobei man sowohl über einen Einzel- als auch über einen Team-Rang verfügt, was für die Schlachten mit Freunden sehr nützlich ist. Leider ist der Online-Modus auch die einzige Möglichkeit mit Freunden zu spielen, Couch-Koop ist leider nicht vorhanden.

Was für ein Zufall

Kaum ein Spiel, bei dem man heutzutage nicht mehr über Lootboxen spricht. Doch keine Panik, die Lootboxen in Dissidia Final Fantasy NT sind Belohnungen für gute Spieler, rein kosmetisch und, was am wichtigsten ist, nicht für Echtgeld zu erwerben. Die sogenannten Schatzsphären enthalten beispielsweise Kostüme für die Kämpfer, Avatare für das InGame-Profil oder Sprüche für den Online-Chat. Ebenso erhält man weitere Anpassungen durch den Fortschritt im Spiel und den Spielerlevel. So schaltet man weitere Ex-Angriffe frei, die dann in den unterschiedlichen Ausrüstungssets verteilt werden können. Im Basar kann man darüber hinaus gegen die im Kampf erworbenen Gil auch Musikstücke erwerben, Kostüme, Avatare und neue Waffen, die ebenfalls rein kosmetisch sind. Wer gern Charaktere freischaltet, wird hingegen enttäuscht feststellen, dass von Anfang an alle Charaktere frei verfügbar sind. So kann man sich aber gleich auf seinen Lieblingscharakter konzentrieren und sich mit den einzelnen Klassen ausprobieren. Tipp: Wenn ihr individuell sein wollt, nehmt nicht Cloud oder Sephiroth. Die werdet ihr Online auch so oft genug sehen.

Funkel und Glitzer

Optisch macht Dissidia Final Fantasy NT eine gute Figur. Das Grafik-Niveau ist gewohnt hoch und die Charaktermodelle sind alle sehr schön ausgearbeitet und haben alle den gleichen Stil, wodurch ein allzu befremdlicher Bruch in der Optik vermieden wird. Trotzdem sind alle Figuren so designt, dass man sie sofort wiedererkennt, auch wenn sie aus ganz unterschiedlichen Konsolengenerationen stammen. Die Arenen hingegen sind eher schlicht designt und lassen doch etwas an künstlerischer Finesse missen. Auch gut getroffen sind die Animationen und der Ton. Während ein Effektgewitter das andere jagt, dudeln vertraute Klänge aus den Lautsprechern. Dass in dem Spiel so einiges anpassbar ist, gilt auch für die Musik und hier hat der Spieler eine riesige Auswahl an Titeln aus den verschiedenen Spielen, die sowohl in der Originalversion, als auch in einem neuen Arrangement verfügbar sind. Diese kann man dann nach dem Erwerb in einer Wiedergabelliste speichern, damit im Kampf nicht immer dasselbe Musikstück läuft. Ebenfalls anpassbar ist die Lokalisierung von Dissidia Final Fantasy NT. Im Hauptmenü kann man nicht nur die Sprachausgabe von Englisch auf Japanisch umstellen, auch die Bildschirmtexte können in sechs verschiedenen Sprachen angezeigt werden. So ist kein lästiges Umstellen der Systemsprache an der PlayStation erforderlich, wenn man mit der vom Entwickler standardmäßig vorgegebenen Einstellung nicht zufrieden ist.

Ewiger Champion Dissidias

Wer in Dissidia Final Fantasy NT die Platin-Trophäe sein Eigen nennen möchte, der muss das Spiel sehr ausgiebig spielen. Anders als in anderen Spieler dieser Art kann man sich hier jedoch nicht auf einen Charakter versteifen. Es ist nämlich notwendig, dass man mit jedem einzelnen Charakter im Online-Klassen-Match je dreimal den S+ Rang erreicht. Tricks ermöglichen es zwar, die Wahrscheinlichkeit auf Bot-Matches zu erhöhen, dabei steigt aber die Ladezeit für die Matches deutlich an. Für das Durchspielen der Story gibt es natürlich auch diverse Trophäen, wie auch für das Öffnen von insgesamt 300 Schatzsphären. Die notwendigen Gegenstände muss sich der Spieler also durch eine ganze Menge Level-Ups erarbeiten. Daran kann man jedoch ganz gut arbeiten, während man versucht, 300 Klassen-Matches im Online-Modus zu gewinnen. Nebenbei sollte man auch noch probieren, allein 50 Beschwörungkristalle zu zerstören und 15 mal im Alleingang das Gegnerteam zu vernichten. Zuletzt bleiben noch ein paar Trophäen übrig, die im Herausforderungsmodus erspielt werden können. Bis auf den Normal-Modus muss man die anderen benötigten Modi erst freischalten, indem man die Story-Kampagne beendet. Dazu muss man mit bestimmten Figuren spielen und am Ende einen Boss-Ansturm überleben. Wer im Anschluss alles erreicht und die Platin-Trophäe in seiner Sammlung hat, kann wirklich stolz auf sein Durchhaltevermögen sein.

 

Fazit

Dissidia Final Fantasy NT ist ein Spiel, was aufgrund der ungewöhnlichen Kampfsteuerung leicht polarisieren könnte. Auch wenn man von Tecmo Koei und Team Ninja eigentlich eher schnelle Angriffe gewöhnt ist, muss man hier deutlich taktischer vorgehen, da man mit reinem Button-Mashing nicht weit kommt. Warum aber die Story nur zerstückelt präsentiert wird, erschließt sich mir nicht ganz. Ob Square die Spieler so in den Multiplayer drängen will? Bei mir erreichen sie dadurch nur ein absolutes Desinteresse an der Geschichte, da ich nicht andauernd zwischen den Modi im Menü hin und her springen will. Dazu kommen noch die grausam langen Ladezeiten beim Suchen einer Lobby und vor jedem Match, wodurch man mehr Zeit mit dem Starren auf Ladebildschirme verbringt als mit dem eigentlichen Spiel. Trotzdem kann man mit dem Mash-up aus allen möglichen Final Fantasy Universen seinen Spaß haben und besonders im Team mit Freunden kann man den ein oder anderen Abend vertreiben.

 

6/10

 

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