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IGNORIERT

Test: Fated: The Silent Oath


Realmatze

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Die Welt der VR Spiele ist noch immer recht überschaubar und durchsetzt von VR-Erfahrungen und kleinen Spielen. Wirklich große Titel gibt es wenige und auch wenn die Erfahrungen alle sehr eindrucksvoll sind, so wünscht man sich doch mehr Freiheiten im Spiel. Fated: The Silent Oath entführt die Spieler in ein mythisches Zeitalter, in welchen noch Titanen und Götter auf der Erde wanderten. Zu welcher Art von VR-Spiel es dabei zählt, erfahrt ihr in unserem Test.

Nicken und lächeln

Das Spiel beginnt mitten in einem Krieg in den nordischen Landen und mit dem Tode des Protagonisten. Dieser wird jedoch als Auserwählter wieder in die Welt der Lebenden zurückgeschickt, ganz zur Freude seiner Frau, seiner Tochter und seines Neffen. Allerdings zahlt man hierfür einen hohen Preis: man verliert seine Stimme. Das einzige, was dem Spieler also übrig bleibt ist es, mit dem Kopf zu nicken oder ihn zu schütteln.

 

So wird in aller Kürze eine Geschichte über mehrere Akte erzählt, die von Verrat, Tod und Verzweiflung, aber auch von Hoffnung durchsiebt ist. Dabei erfährt man etwas über die Götter und ihre Gräueltaten gegen die Titanen, die ihrerseits nicht allzu gut gestimmt sind. Das alles ist sogar recht interessant, allerdings wirkt alles sehr gerafft. In maximal zwei Stunden ist alles abgehakt und die Credits rollen über den Bildschirm. Eine rechte Charakterentwicklung mag dabei nicht aufkommen.

 

Das Schlimmste ist jedoch, dass die Handlung ganz abrupt abbricht. Das Ganze wirkt wie ein Prolog, der vor dem eigentlichen Spiel kurz alle Figuren einmal ins Spiel bringt und dann die Szene darlegt. Doch am Ende folgt kein Spiel. Keine der im Spiel aufgeworfenen Fragen wird beantwortet, stattdessen endet es mit einem Cliffhänger. Hier merkt man deutlich, dass der Entwickler da noch mehr vor hat und man kann davon ausgehen, dass dies erst einmal ein Testlauf ist, wie das Spiel so ankommt.

 

So tief wie eine Pfütze an einem heißen Sommertag

Ein kurzes Spiel mit oberflächlich angerissener Story und kurzweiligen Charakteren. Alles eigentlich kein Problem, solange man spielerisch ein wenig Tiefe geboten bekommt, doch dies sucht man bei Fated: The Silent Oath vergeblich. Das einzige Element was sich von vorn bis hinten durchzieht ist das Nicken und Kopfschütteln, welches allerdings herzlich wenig bewirkt, außer, dass die Sätze des Gegenübers sich ändern.

 

So ist das erste Kapitel ein reiner Film, bei welchem man auf einer Kutsche liegt und den Gesprächen seiner Mitfahrer lauscht. Übernimmt man dann das erste Mal die Steuerung, so bewegt man sich auch nur von Person zu Person und redet mit ihnen bzw. löst gescriptete Events aus. Es fühlt sich an, als würde man in einem Telltale Adventure hocken, dem die tiefreichende Geschichte entzogen wurde, denn selbst die Rätsel sind so offensichtlich, dass man vor der Durchführung die Lösung auf dem Silbertablett serviert bekommt.

 

Einmal glaubt man es kommt Spannung auf, wenn man einen Bogen und Pfeile erhält, um für das Abendessen der Karawane zu sorgen. Doch hat man die paar Hirsche erlegt steckt man die Waffe auch schon wieder weg und das Element kommt nie wieder vor. Die einzige Action die einen erwartet ist eine aufregende Kutschfahrt, bei der man herabstürzenden Felsbrocken ausweichen muss oder eine an Dark Souls erinnernde Stelle, wo man auf einem schmalen Pfad wandelt und riesigen schwingenden Äxten ausweicht, doch wirklich schwer oder aufregend ist das auch nicht.

Weil es nunmal Weltsprache ist

In den Landen im hohen Norden scheint man auch schon damals Englisch gesprochen zu haben, denn dies ist die einzige Option, die man geboten bekommt. Nicht einmal Untertitel hat man den Spielern gegönnt, also muss man schon gute Kompetenzen im englischen Hörverstehen besitzen, um der Handlung folgen zu können. Um es Durchzuspielen ist es jedoch nicht notwendig.

 

Optisch ist Fated: The Silent Oath jedoch ganz hübsch, wenn man sich auf Sachen in der Nähe bezieht. Das comichafte und detailarme Äußere der Charaktere gibt dem Spiel einen einzigartigen Look, der recht überzeugend und wahrscheinlich die größte Stärke des Spiels ist. Auch die Proportionen scheinen einigermaßen zu passen und die Akteure sehen nicht wie kleine Püppchen aus, auch wenn sie wie lebendig gewordene Tabletop Figuren wirken.

 

Doch auch wenn die Umgebung sich ebenfalls sehen lassen kann und sich perfekt dem Look der Figuren mit seinen knalligen Farben anpasst, so wird die Optik in der Entfernung doch recht schnell grob und verschwommen. Auch wenn man von VR gewohnt ist, dass in der Ferne nicht alles scharf ist, so hat man hier doch ein ums andere Mal Probleme damit, die Objekte zu identifizieren, die ein paar Schritte entfernt liegen.

 

Und wie tief kann man eintauchen?

Die Entwickler von Fated: The Silent Oath scheinen große Angst vor der Motion Sickness zu haben, anders kann man sich den Umgang mit ihren Komfort-Funktionen nicht erklären. Es gibt zwar keine Teleportationen, doch bewegt sich der Hauptcharakter mit einem unfassbaren Schneckentempo, sodass man sich innerhalb kürzester Zeit wünscht, es gäbe eine Laufen-Taste oder eine Einstellungsmöglichkeit in den Optionen.

 

Dafür gibt es Einstellungen für die Drehung, in denen man die Winkel ganz einfach über das digitale Steuerkreuz erhöhen oder verringern kann. Leider gibt es keine Option für das Abschalten der abgehakten Drehung, erfahrene VR Spieler schauen wieder einmal in die Röhre. Ähnlich, aber etwas besser verhält es sich mit den Bewegungshilfen. Hier gibt es Punkte, Striche und Kreuze, die man in die Umgebung projizieren kann, man kann sie aber auch abschalten. Etwas Natürliches wie eine Nasenspitze sucht man jedoch auch hier vergebens.

Trotz allem und auch wenn man nur mit dem normalen Controller steuert, funktioniert die Immersion recht gut. Besonders wenn man endlich die alten Höhlen erforschen darf, so wird in einem doch der Entdeckertrieb oder zumindest der Tourist geweckt und man schaut sich staunend die Höhlenmalereien an. Hauptsache hier sind keine Arachnophobiker unter den Spielern, denn dann könnte durchaus einmal ein Controller durch das Zimmer fliegen.

Roots of Yggdrasil

Die Trophäen von Fated: The Silent Oath sind nicht der Rede wert. Wie schon das ganze Spiel, so fühlen sich auch die Trophäen wie ein Telltale Adventure an. Man erhält alle Trophäen automatisch im Spielverlauf und ist dann um eine bronzene, eine silberne und drei goldene Trophäen reicher. Eine Platin-Trophäe erhält man nicht, aber dafür kann man die Trophäenliste leicht in einer Stunde komplettieren.

 

Fazit

Mensch, Fated, wie gern würde ich dich mögen. Mit deiner interessanten Welt und deinen lieblichen Charakteren und dem hübschen Grafikstil. Doch leider fehlt es dir so sehr an spielerischer Tiefe, dass nur eine packende Geschichte darüber hinweg täuschen könnte, doch diese ist einfach nicht gegeben. Sollte es jemals weitergehen, so wäre ich sofort dabei, doch als alleinstehendes Spiel ist Fated: The Silent Oath einfach nicht geeignet. Da gibt es selbst im dünn besiedelten Spektrum der VR Spiele bessere Alternativen.

 

6.0/10

 

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Euer

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Bearbeitet von ItachiSaix
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