Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

[xXKoZXx]

Wie von der Yakuza-Serie gewohnt eine enorm twistreiche Story, die mich wie immer gefesselt hat. Auch der große Rest ist im gewohnten Rahmen der Yakuza-Reihe, weshalb Fans auf ihre Kosten kommen.

 

Kommen wir zu meinen zwei größten Kritikpunkten am Spiel:

 

-Der Protagonist

Leider kann ich mit Ichiban nicht allzu viel anfangen. Er hat zwar einen ähnlichen Leidensweg wie Kiryu hinter sich, ist allerdings das gefühlte Gegenteil und nimmt gefühlt nichts ernst, wenn es nicht um die Familie geht. Gehört zwar zum typischen Japano-Cringe-Charme, ist aber ein krasser Gegensatz zu Kiryu oder Taka oder anderen Charakteren wie Saejima. Majima ist zwar auch alles andere als ernst (abseits von Yakuza 0), passt aber mMn besser in die verrückte Yakuza-Welt.

Da sind mir die weniger im Fokus stehenden Nebencharaktere Nanba, Adachi oder Saeko lieber gewesen. Ich hoffe er wird in den Nachfolgern noch etwas reifer (er soll allerdings kein Kiryu 2.0 werden, nicht missverstehen 😉)

-Das neue Kampfsystem

Ok, ich verstehe dass man evtl. etwas weg will vom klassischen Brawler, aber leider geht man diesen Weg in der Hauptreihe und nicht im Spin-Off Judgment (welches jetzt die Brawler-Reihe werden soll). Grundlegend habe ich nichts gegen das Kampfsystem als (J)RPG-Fan, allerdings wirkt es noch sehr unfertig. Das Job-System hat mich nie animiert den Job zu wechseln, da man danach erst einmal deutlich schwächer ist und erst einmal grinden müsste um Vorteile daraus zu ziehen. Vor allem wenn man bereits eine gute Waffe für den ersten Job gecraftet hat.

Im Endgame kann man das mal machen, aber während des Hauptspiels kommt man auch ohne gut durch und spart damit den Grind. Des Weiteren spielt gerade zu Beginn die Ausrüstung eine wichtige Rolle. Allerdings kann man ziemlich schnell und einfach an die beste Ausrüstung kommen, so dass dann manche Gegenstände nie Bedeutung hatten. Die vielen Skills sind zwar cool und witzig und besonders die Poundmates und besonderen Angriffe cool animiert, allerdings benutzt man idR eh nur die selben 4-5 Skills, wodurch Tiefgang des Gameplays verloren geht. Auch Items habe ich nur im letzten Dungeon benutzt, obwohl es gefühlt 1000 verschiedene gibt, von denen 990 unwichtig sind. Hat mich etwas an den Phönixfedern-Spam in FF XV erinnert. Ebenfalls nervig fande ich das Positionssystem im Kampf. Gab nicht viel nervigeres, als im Kampf an einer Ecke oder Hecke hängen zu bleiben, bevor das Spiel den Charakter nach ein paar Sekunden zum Gegner teleportiert hat.

Auch der Schwierigkeitsgrad benötigt noch etwas Balancing. 90% der Gegner brauchen einen Treffer, einige wenige mal 2-3. Und dann kommen die Bosse, die Schaden wegstecken wie ein Schwamm. Ist man auf deren Level teilen sie ok aus, ist man überlevelt hält sich dieser in Grenzen, allerdings sitzt man dann trotzdem eine gefühlte Ewigkeit an ihrem HP-Polster. Ich hab bspw. auf Level 90 den 1. Millenium Dungeon gemacht und es war eher öde, da ich wenig heilen musste, auf Grund meines Überlevelns, aber trotzdem durch das HP-Polster ewig an den Bossen saß. Auch dass normale Angriffe trotz Schwäche vlt. 100 Schaden machen im Vergleich zu 2000-3000 von einer Fertigkeit, nimmt mMn etwas den Tiefgang.

Auch hier hoffe ich, dass SEGA aus dem 1. Versuch lernt und das Ganze in den kommenden Teilen ausbaut/verbessert.

 

Abseits vom Gameplay und den Charakteren bleibt also alles beim Alten, die Neuerungen müssen allerdings mMn noch etwas reifen. Deshalb 'nur' eine 7 von mir für ein insgesamt gutes Spiel.

Bearbeitet 24. Mai 2021 von xXKoZXx