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IGNORIERT

Test: Agony (PS4)


ItachiSaix

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Agony im Test für die PS4 - Die reinste Hölle!

 

Ein neues Survival-Horror macht wieder die Runde. Die Entwickler von Madmind Studios erreichten mit Agony einen kleinen Durchbruch in der Kickstarter Kampagne. Auf den ersten Blick ist das Ambiente von Agony sehr ansprechend. Das Setting ist wortwörtlich in der Hölle angesiedelt und eine dauerhaft beklemmende und verstörende Atmosphäre ist förmlich zu spüren. Aber wie sich Agony insgesamt schlägt, das erfahrt ihr in unserem Test.

Himmel und Hölle! Wo bin ich denn hier gelandet?

Agony erzählt die Geschichte einer verlorenen gegangenen Seele, die im gesamten Spielverlauf in der Hölle aushaaren muss. Wer genau und was dieser für eine Schandtat ausgeübt hatte, das gilt für den Spieler herauszufinden. Auch wenn Agony zu der Kategorie „Survival-Horror“ zugeordnet wurde, darf man diese nicht mit Action-geladenen Spielen wie Resident Evil vergleichen. Vielmehr soll dieser visuell mit Clive Barker Werk „Undying“ und H.R. Giger Zeichnungen verglichen werden und spielerisch orientiert es sich mehr an die Amnesia Reihe.

Der Anfang der narrativen Ebene sorgt gewissermaßen für Neugierde und wird imposant in Szene gesetzt. In der Hölle angekommen gilt es, wie bereits oben erwähnt, die Identität der Hauptfigur herauszufinden und mehr über die Roten Göttin in Erfahrung zu bringen. Vor allem weil sie schon im Anfang relativ oft erwähnt wird und so einen zentralen Stellenwert in der Story andeutet. All die Informationen werden auf keiner Weise chronologisch, sondern mehr durcheinander und kryptisch gehalten.

Interessant ist auch die Umgebung der Hölle. Man findet beim genauen Hinsehen, dass sonderbare Gestalten im Hintergrund herumlaufen, aber für den Spieler zu diesen Zeitpunkt nicht gefährlich sind. Sie helfen für die Darstellung und Präsentation der Spielewelt in Agony und es ist immer wieder spannend, Sachen zu entdecken. So lassen sich diese Interpretationen meist gerne mit Dante Aligheris Werk „Die göttliche Komödie“ vergleichen. Alles in einem kann man aber sagen, dass der Look und die Atmosphäre sehr düster und kompromisslos daher kommen. Das sieht man nicht alle Tage.

 

 

Hey!? Wer hat das Licht ausgemacht?

Das Spiel nimmt sich optisch kein Blatt vor dem Munde. Verstümmelte Leichen und Leichenberge, Nacktheit etc. stehen hier in der Tagesordnung von Agony. Man muss sich durch die Welt durchschlagen, wenn man eine Chance auf Erlösung bekommen möchte. Selbst bei der ganzen Kompromisslosigkeit muss es aber trotzdem das Spiel die Möglichkeiten anbieten, dass man sie auf faire Art und Weise bewältigen kann. Da muss man sich die Frage stellen, wenn man sich auf Agony einlässt: Wieso zur Hölle sieht man nichts?

Die Hölle ist an einigen Stellen stockdunkel, dass man jeglichen Sinn für Orientierung verliert. Gerade wenn man auf Labyrinthe und Umwege aufstößt, so kann es nicht sein, dass man seine eigene Hand vor Augen nicht mal sieht. Da bringen selbst im Spiel die auffindbaren Fackeln nicht sehr viel. Die Abmischung von Lichtquellen ist sehr sparsam eingesetzt und macht das Voranschreiten umso schwieriger. Aber nicht nur die visuelle Ebene macht einen zu schaffen, auch die akustische Ebene legt noch was drauf.

Die schmererfüllten Schreie gehören selbstverständlich zum Setting einer verdammten Welt insbesondere der Unterwelt. Dennoch kann es die Konzentration des Spielers erschweren, wenn die hörbaren Geräusche alle gleich laut abgespielt werden. Noch nerviger kann es werden, wenn die Soundkulisse Aussetzer aufweist und dann z.B. eingesprochene Texte asynchron ablaufen. Hin und wieder bricht mal die Framrate auch mal zusammen oder man erkennt deutliches Kantenflimmern. Bleibt also nur zu hoffen, dass mit einem Patch gebessert wird.

 

Satan meint es schlecht mit dir!

Sind diese technischen Probleme ein Grund dem Spiel eine Chance zu geben? Immerhin gibt es doch vieles entdecken und der Interpretationsraum lässt ja vieles zu. Man möchte das meinen, aber das Gameplay lässt den Spielspaß noch schneller verfliegen. Madmind Studios hat sich von Titel wie Alien: Isolation und der bereits oben erwähnten Amnesia Reihe inspirieren lassen. So lässt sich diese Genre „Survival-Horror“ in dieser Richtung erklären. In der Hölle selbst, trifft man auch auf groteske Gestalten, die es zu vermeiden gilt. Es gibt immer wieder Ecken und kleine Durchgänge, die das Verstecken ermöglichen. Denn selbst verteidigen kann man sich nicht wirklich. Auch sollte man den Einsatz von Fackeln nicht zu oft anwenden, das lockt die Schergen des Teufels erst recht an. Selbst mit der Zeit die neu dazugekommen Skills verändern das Spielgefühl nicht wirklich. Zwar sind Ideen wie Luft anhalten und leise schleichen passend für diese Welt, aber es scheitert allein wegen unberechenbaren Gegnern.

Hinzu wird das Weiterschreiten mit Sammelgegenständen erschwert. Das passiert leider viel zu oft, dass man dieser Aufgabe nachgehen muss. Es wirkt aus den Haaren herbei gegriffen und zu repetitiv, sprich man macht das quasi ständig in Agony. Es bemüht sich nicht einmal eine Erklärung abzuliefern um diese Sammelgegenstände zu legitimieren. Kleinere Rätseleinlagen wirken sogar auch nach einer bestimmten Zeit deplatziert und sinnlos. Es wirkt eher wie ein Trial Error Fiesta, wo man nur mit viel Glück und hektischen Wegrennen eher mehr Erfolgschancen hat. Die gegnerische KI ist leider sehr willkürlich. So kann auch der Fall auftreten, dass der Gegner sich nicht mehr weiterbewegt und so den Ausgang versperrt.

Was man aber Agony positiv als Feature hervorheben muss, ist das Prinzip des Spieltods. Sollte einer der bösen Höllenbewohner den Spieler kalt gemacht haben, so hat man mit seiner Seele noch die Chance einen weiteren Körper ausfindig zu machen. Auf den Weg trifft man auf weitere verwahrloste Verdammte, die man besetzen kann. Man sollte nur darauf achten, dass diese nicht mehr vermummt sind, denn sonst funktioniert der Körpertausch mit dem Zielobjekt gar nicht. Mit dieser Mechanik lassen sich auch andere schlimme Konsorten damit anwenden, nur bedauerlicherweise gibt es gut wie gar keine großen, spielerischen Unterschiede.

Der Fluch der Trophäen

Agony hat 7 Enden, die sich durch unterschiedliche Bedingungen freischalten lassen. Beispielsweise muss man entweder viele Gegner ausschalten, mit einer bestimmten Kreatur das Ende erreichen, alle Engel antreffen oder ganz normal das Spiel beenden. So lassen sich die auch die verschiedenen Trophäen freischalten. Hinzu kommen schon wieder die „Finde alle Sammelgegenstände“ Trophäen noch hinzu. Alle Briefe, Comics und Gemälden gilt es zu finden.

Und wäre das noch nicht genug, muss man noch ein Level im Agony Modus bestreiten. Hierbei wird man in einen zufallsgenerierten Level hineingeschmissen, wo per Zufall Gegner und Objekte im Level verteilt sind und so schnell wie möglich das Level zu beenden gilt. Gerade bei den Schwächen von Agony kann diese Trophäe eine Pein werden. Die restlichen Trophäen kommen im Verlauf der Story.

 

Fazit

 

Was Agony schon bereits in den Ankündigungstrailern gezeigt hatte, sah nach einer anderen Art von Spiel heraus. Die Stimmung und Artdesgin in der Hölle kommt sehr gut rüber und man fühlt sich permanent unwohl. Alles fühlt sich dreckig, schäbig und hoffnungslos verloren an. Nur leider ist daraus nichts mehr geworden. Das Gameplay wird mehr zu Frustration als Motivation, die KI leidet unter Aussetzern und die Grafik hat schon mal bessere Zeiten erlebt. Das Konzept wird mehr zu Trial und Error Vorgängen und es fühlt sich verdammt unfair an. Es bleibt abzuwarten, ob Agony nach den Patches sich bessern wird und doch eventuell ein besseres Spielgefühl vermitteln wird.

 

3.0/10

 

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Euer

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