Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

[MvHoeller]

Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin mit der Story, kann ich schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sich dieses Spiel einfach nicht gelohnt hat. Zum Glück gabs das gratis beim PS Plus Service, denn es wäre mir um jeden Euro Schade gewesen. Warum das? Ganz einfach. Dieses Spiel ist eine Ein-Abend-Unterhaltung, die durch geradezu dreistes in die Länge ziehen, den Spieler zu unnötigen Fleißaufgaben zwingt. Warum muss ich jedesmal umständlich irgendwelche Datenträger suchen um die dämliche Story freizuspielen? Warum kann ich nicht alle Datenträger auf ein Mal sammeln, anstatt mühsam immer wieder Story, Überleben, Story, Überleben, Story, Überleben... spielen zu müssen. Warum will mich dieses Spiel so lange an die PS3 binden? Die einzige Antwort, die mir einfällt, ist die, dass es sonst nichts zu bieten hat. Man kommt auch schnell drauf, dass die Story selbst auch nur zusammenhanglose Episoden sind, die sich irgendwann mal wieder schneiden, aber (bisher) in Summe, kein wirkliches Gesamtbild liefern.

Das eigentliche Herzstück des Spiels ist aber der Überleben-Modes. Lobend erwähnen sollte man hier das innovative Spielkonzept, das eigentlich zu Anfang bei mir beachtliches Interesse geweckt hat. Die ist aber schnell wieder verflogen, nachdem ich festgestellt habe, wie mühselig alles ist. Warum brauch ich so lange um neue Tiere freizuspielen. Ich hab tausende von Punkten kann mir aber drum nichts kaufen, wenn ich die Zusatzaufgabe noch nicht gemacht habe und selbst die zwingt mich vorher andere Aufgaben zu lösen, nur damit die mal freigeschaltet wird. Und wenn ich nach dem dritten Hund schon wieder einen weiteren Hund bekomme, dann wirds anstrengend.

Von den massiven Unterschieden bei den Tieren, die mein Vorposter erwähnte, ist mir nichts aufgefallen. Jedes Tier spielt sich eigentlich gleich. Der einzige Unterschied ist die Trennung zwischen, Fleisch- und Pflanzenfresser. Das sind zwei verschiedene Spielvarianten, die aber fast aufs selbe hinauslaufen. Jeder von diesen beiden Tierarten zieht einen langen Freispielbaum nach sich, der aber kaum Äste hat. Auch wenn sich manchmal die Werte unterscheiden, in Summe kommts aufs selbe raus, ob man nun einen Zwergspitz oder einen Tiger spielt. Nachtaktive Jäger sehen in der Nacht genausowenig wie irgendein Maulwurf und Spieler sehen auch nichts, aufgrund der viel zu eingeschränkten Kamera.

Ebenso konnte ich keine schicke Grafik feststellen. Die bewegt sich etwa auf PS2 Niveau. Die Musik (Technobeat in Dauerschleife) wiederum nervt nach einigen Stunden gewaltig. 

Außerdem ist das Spiel ein richtiges Ar*****ch. Anstatt irgendwelche Herdenbewegungen oder einen Wolkenverlauf zu simulieren, wird einfach der Nahrungsbestand oder die Toxizität nach dem Würfelprinzip bestimmt. Wenn man an einem Ende der Karte ist, wo zuvor noch alles voll mit Nahrung war, kann man sich sicher sein, dass nach der nächsten Paarung alles auf der anderen Seite ist. Ebenso tauchen meist genau dort Giftwolken auf, wo man gerade ist. Und so wie unaufhörlich die "Giftigkeit" in dem Spiel steigt, steigt auch die Giftigkeit im Spieler selbst, denn außer einem ständig zu nerven und manchmal geradezu unfaire Situationen zu schaffen, kann dieses Machwerk nichts. Und warum gerade der Homo erectus die Killermaschine schlechthin ist, ist mir ebenso ein Rätsel (ich glaube den kann man nicht mal essen).

 

In Summe leider ein technisch nicht überzeugenden, umständliches und (überraschend) uninspiriertes Spiel, dessen eigentlich interessantes Konzept, sehr schnell sein wahres Ich zeigt. Das beschränkt sich auf wahlloses herumlaufen und hoffen, dass das Spiel dieses mal gnädig ist und mir nicht die nächsten giftigen leergfressenen Gebiete vor die Nase wirft. 3 und keinen Punkt mehr... 

 

Nachtrag (mit Spoiler): Da ich jetzt auch mit der Story durch bin, kann ich eigenlich nur das bestätigen, was sich abgezeichnet hat. In den letzten beiden Episoden wird der Hauptcharakter, ein Roboterhund (schon wieder ein Hund) eingeführt und bekommt eine dumme Aufgabe. Er muss die Menschheit wieder zurückholen (eigentlich hat mich das bei dem Spiel nie interessiert, was mit denen passiert ist). Wenn wir das tun, bekommen man gleich die volle Ladung Entwicklerfaulheit um die Ohren geknallt. Denn das Spiel wird schwarz und der Abspann läuft runter. Was passiert, die Auswirkungen der Rückkehr oder ob das überhaupt gut geht... Man weiß es nicht. Wenn wir uns dagegen entscheiden, dann quatscht er was von seiner Wolfsfamilie, zu der wir als Spieler natürlich überhaupt keinen Bezug haben, weil wir die restliche 12 Missionen ganz wen anderen gespielt haben (vermutlich war man zu faul die irgendwie einzubauen). Auf jeden Fall kommt dann ein Endgener, der aber weniger herausfordernd ist, als der Säbelzahntiger, den man in der Mini-Arena 2 Level vorher erledigen musste, aber dennoch nervt, weil man 2 Minikämpfe nach den Speicherpunkt gesetzt hat, die wohl auch nur den Zweck haben, das Spiel in die Länge zu ziehen. Auf jeden Fall geht dann unser Roboterhund kaputt, egal ob wir den Endkampf gewinnen oder nicht und das Spiel ist aus... Wozu man den einen unloyalen Hund überhaupt braucht, wenn doch die ganze Basis voll mit loyalen Roboterhunden ist, ist mir ein Rätsel...Aber was will man von einer Story, die auf einen Bierdeckel passt...   

Bearbeitet 20. Juli 2017 von MvHoeller
Story abgeschlossen