Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

[RachelCharlotte]

Es war eine wunderbare Reise und zumindest beim ersten und zweiten Durchgang fand ich die Erzählstruktur sehr gut. Die Idee, Lücken zu füllen und eine vorher kaum als solche wahrgenommene Sprache verständlich zu machen, haben aus dem erneuten Durchgang zu keiner Zeit eine langweilige Angelegenheit gemacht. Für den Teil danach gilt das leider weniger, sodaß ich vor dem dritten Betreten des finalen Bereiches meinen Spielstand hochgeladen und nach dem Ende neugeladen habe.

Während manche Nebenaufgaben ziemlich belanglos waren und vermutlich jeder, der die "falsche" Waffe verstärken möchte (oder unbedingt alle Trophäen haben möchte), die Materialhäufigkeiten verfluchen wird, hat man hier inhaltlichlich und musikalisch Großes geschaffen. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt (oder ob überhaupt) bei einem Spiel über so lange Zeit ununterbrochen über die Geschichte nachgedacht habe und darüber, was als nächstes passieren mag oder was vorher gewesen sein muß.

Was ich mir besser gewünscht hätte, wäre der Zugriff auf Informationen. Ich habe schon im ersten Durchgang alle Nebenaufgaben erledigt und entsprechend befürchte ich, daß mir etliche Monologe der Shades (z.B. in der Bibliothek) entgangen sind. Auch kam es häufig vor, daß ein Gespräch quasi bei Verlassen eines Gebietes oder ganz am Ende eines Kampfes begonnen wurde, auch das habe ich dann nicht gänzlich mitbekommen. Und manchmal habe ich gar nicht erst gesehen, daß während eines Kampfes oben links ein Gespräch begonnen worden ist. Und gefühlt wurden die interessanten (schwarzen) Tagebucheinträge auch immer nur in die kürzesten Ladebildschirme gepackt.

Aber selbst wenn ich all das gelesen oder gehört hätte, mit so vielen offenen Fragen hat mich selten etwas zurückgelassen. Was hat es, mit den von Weiss schon im ersten Durchgang "angekündigten" Zeitreisen auf sich? Was genau ist in den letzten 1300 Jahren passiert und was war der Plan? Warum haben Devola und Popola zugelassen, daß man die ganzen Shades tötet? Was macht die Gestaltvariante des eigenen Charakters so bedeutsam, daß er Shadowlord genannt wird und eine eigene Burg hat, am Anfang wirkte er in keiner Weise bedeutsam. In Seafront sprach ein Mann über den Klimawandel und wie er weniger Katastrophe an sich als Nebeneffekt eines Ereignisses gewesen sein soll, das vom Himmel ausging. Dazu scheint ja auch ein Eintrag zu passen, daß irgendetwas weder mit physischen Angriffen noch mit Atombomben zu besiegen sein soll. Mal schauen, was das Dokument aus dem anderen Thread noch so beantwortet