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IGNORIERT

Tom Clancy's The Division im Test für PS4 - Online? Rollenspiel? Shooter? Alles!


supersushi

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11.jpg Mit Tom Clancy’s The Division möchte Ubisoft eine neue Marke im Portfolio etablieren. Mit Spielereihen wie Splinter Cell oder Rainbow Six haben sie ja bereits bewiesen, dass der Name Tom Clancy an sich immer für ziemlich gute Spiele steht. Er selbst ist leider vor ein paar Jahren verstorben, aber sein Name lebt dadurch weiter. Zusammen von den beiden Entwicklerstudios Massive Entertainment und Red Storm Entertainment entwickelt erwartet uns nun ein Spiel, das in der Form für Ubisoft neu ist. Bei Tom Clancy’s The Division handelt es sich um einen Online-Rollenspiel-Shooter. Ob es allerdings dem großen Namen im Titel gerecht werden kann oder man doch lieber bei den bekannten Tom Clancy-Spielen bleiben sollte, erfahrt ihr in unserem Test.

Ein echt schwarzer Freitag

Sobald man das Einführungsvideo in die Story hinter sich hat, merkt man schon, dass Tom Clancy’s The Division ein Spiel ist, das am Boden geblieben ist. Normalerweise sind die Handlungen von heutigen Ego-Shootern dermaßen abgedreht, dass es fast schon lächerlich wird. Immer muss einer draufgesetzt werden, immer eine Nummer größer. So viele 3. Weltkriege wie ich mittlerweile überstanden habe, der Wahnsinn. The Division bleibt da realistischer und das ist echt erfrischend. Eine unbekannte Organisation verunreinigt Dollar-Scheine mit Viren-Erregern und gibt diese dann in den freien Markt in New York am so genannten „Black Friday“. An diesem Tag gibt es unzählige Rabatte in den USA, so dass diese Geldscheine sehr oft den Besitzer wechseln. Dadurch werden tausende Menschen infiziert und sterben ein wenig später an diesem Virus.

Was anschließend übrig bleibt ist eine äußerst düstere Version von New York City. Die Stadt selbst ist in zwei Zonen aufgeteilt, eine verwahrloste Hälfte und die so genannte „Dark Zone“. Dort sollte man ohne Waffe keinen Fuß hineinsetzen. Die verbleibenden Menschen haben sich in mehrere Gruppen aufgeteilt. Drei dieser Gruppen sind kriminelle Banden, die ihre eigene Vision davon haben, wie es mit der Stadt weitergehen soll. Eines haben sie aber alle gemeinsam: jeder, der nicht in ihrer Bande ist, wird umgebracht. Ob durch Gewehre oder einen Flammenwerfer hängt dabei von der jeweiligen Gruppierung ab. Die Zivilisten, die sich keiner Bande angeschlossen haben, leben mehr oder weniger auf der Straße und sind wirklich nicht zu beneiden. Zu guter Letzt bleibt noch die Division. Dies sind extrem gut ausgebildete Agenten, die nur bei aussichtslosen Situationen aktiviert werden. Sie sind von nun an die Ordnungshüter in der Stadt, da es keine Polizei mehr gibt.

 

New York so leer wie noch nie

Dass nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung da ist merkt man auch deutlich, wenn man durch die Stadt läuft. Hier begegneten mir immer nur vereinzelt Zivilisten. Die Interaktion mit diesen beschränkt sich dann oft auch nur auf einen schiefen Blick oder sie bitten euch um Hilfsgüter. Das ist dann aber auch kein Gespräch, sondern nur eine Einblendung zum Tasten Drücken. Da händigt ihr dann kurz etwas zu Essen aus und bekommt dafür Erfahrungspunkte. Mindestens genauso groß (oder klein, je nachdem) ist die Tierwelt. Hunde und Ratten laufen ebenfalls durch die Straßen und sorgen so weiter für die passende Stimmung. Ich mein, in welchem Spiel, das nach der radikalen Reduzierung der Menschheit spielt, gibt es keine Hunde als Vorzeigetiere? Habt ihr die irgendwo mal ein Kaninchen gesehen?

Mir gefällt die Gestaltung von New York City sehr gut. Die Atmosphäre ist gut eingefangen und wird gut wiedergegeben. Dadurch, dass die Stadt fast menschenleer ist, hatten die Entwickler anscheinend mehr Freiraum sich auf die Gestaltung der Gebäude und Umgebung zu konzentrieren. Viele Bereiche sind fast schon perfektionistisch detailliert worden. In manchen Häusern – ja, man kann mehrere betreten und erkunden – sind die Zimmer einzeln wirklich gut gestaltet. Sogar Fotos von echten Personen stehen auf den Kommoden. Ich muss dazu sagen: die Spielwelt ist nicht gerade klein, im Gegenteil. Ich habe noch nicht jeden einzelnen Winkel inspizieren können, aber mein bisheriger Eindruck ist da äußerst positiv. Manche Stellen sind zwar ein wenig kahler und strotzen nicht vor Details, aber wenn ich mich so in meiner Heimatstadt umschaue, ist das hier auch nicht überall der Fall.

Der Black Friday ist immer Ende November. Ab dann ist noch einige Zeit vergangen, bevor das Chaos ausbrach. Man findet fast überall in der Stadt also Dekorationen für Weihnachten, die für mich wirklich gut passen. Einsame und herunter gekommene Weihnachtsdeko sorgt weiter dafür, dass man sich fühlt, als wenn die Stadt echt im Eimer wäre. Ein wenig depressiv stimmt einen das schon. Also wirklich gut überlegt diesen Zeitraum zu wählen und nicht mitten im Hochsommer oder so. Apropos, Schnee gibt es natürlich auch. Aber nicht nur das, „The Division“ bietet einen dynamischen Tag und Nacht sowie Wetterwechsel. Manchmal schneit es so stark, dass man kaum etwas sehen kann. Klasse, einfach nur klasse.

 

Geh in Deckung!

„The Division“ ist ein Online-Rollenspiel-Shooter. Klingt erstmal verdammt cool und ganz ehrlich, ist es auch. Aber analysieren wir das mal Stück für Stück. Wie es sich so gehört zäumen wir das Pferd von hinten auf und fangen mit dem Shooter-Part an. Gespielt wird in der Third-Person-Perspektive und es lässt sich am ehesten mit einem Deckungs-Shooter vergleichen. Wenn man offen in den Kampf läuft hält man das nicht sehr lange durch. Dafür bietet das Spiel aber auch ausreichend und gute Möglichkeiten Schutz zu suchen. Wenn man sich in einer Deckung befindet, kann man eine zweite anvisieren und per Knopfdruck schnell und direkt zu dieser gelangen. Was ich sehr gut finde, ist, dass man praktisch alles als Deckung verwenden kann. Oft hat man es bei Deckungs-Shootern, dass der Charakter sich an bestimmte Wände nicht vernünftig ran lehnt. Bei „The Division“ sind mir solche unbenutzbaren Stellen so gut wie gar nicht aufgefallen.

Kommen wir nun zum Rollenspielaspekt des Spiels. Durch Sammeln von Erfahrungspunkten kann man im Level aufsteigen. Erfahrungspunkte erhält man für das Abschließen von Missionen, das Töten von Gegnern oder das Erledigen von Nebenaufgaben, wie beispielsweise das weiter oben erwähnte Aushändigen von Lebensmitteln an Zivilisten. Je weiter man im Level aufsteigt, desto bessere Ausrüstung und Waffen kann man anlegen, sofern man diese im Inventar hat. Zusätzlich kann man Kleidungsstücke anlegen, die rein für die Optik gedacht sind: Jacken, Jeans, Caps, man hat einiges zur Auswahl. Zu Beginn des Spiels kann man sich für einen weiblichen oder männlichen Charakter entscheiden und diese/n dann optisch unterschiedlich gestalten. Die grundlegenden Einzelheiten eines Rollenspiels sind also gegeben.

Der Online-Part lässt sich in zwei Bereiche aufteilen: kooperativ Missionen absolvieren oder sich mit mehreren Spielern in der „Dark Zone“ austoben. „The Division“ hat 30 Haupt- und massig Nebenmissionen, die zusammen mit anderen Spielern absolviert werden können. Entweder ihr verabredet euch mit Freunden oder schließt euch einer zufälligen Gruppe an. Beim Start jeder Hauptmission werdet ihr gefragt in welcher Schwierigkeitsstufe ihr sie spielen möchtet. Je höher diese ist, desto bessere Ausrüstung und mehr Credits (die Ingame-Währung) bekommt man. Die „Dark Zone“ ist ein Bereich New Yorks, in dem ihr stärkere und bessere Ausrüstungsgegenstände erhalten könnt. Die gibt’s da aber logischerweise nicht geschenkt. Die „Dark Zone“ ist ein PvP-Bereich, bei dem man entweder mit anderen Spielern zusammenarbeiten oder sich gegenseitig erledigen kann. Ich muss zugeben, das macht echt Spaß. Den Nervenkitzel zu haben, ob sich der Teampartner auf einmal gegen einen wendet oder man irgendwann selbst die Nase voll von ihm hat, reizt durchaus.

 

Wie jetzt? Dahin? Ne, doch dahin!

Zu Beginn des Spiels war ich ziemlich erschlagen. Genau so stell ich mir meinen ersten Besuch auch vor. Nur für ein Videospiel ist das jetzt eher nicht etwas sonderlich Positives. Ich meine nicht den Aufbau des Spielbildschirms. Dieser ist gut gestaltet und man hat alles Wichtige sofort im Blick. Aber sobald man dann das erste Mal das Menü öffnet, whoa. Mag gut sein, dass einige von euch damit sofort zurechtkommen, aber ich war total überfordert. Die Auswahlbereiche für die Kleidung und die Waffen passen optisch gut zum Spiel, aber inhaltlich sind sie extrem verwirrend. Leider gibt es auch nirgends ein vernünftiges Tutorial, das einem alles erklärt und ein wenig an die Hand nimmt. Bis ich raus hatte wo und vor allem an welche Waffen ich bestimmte Mods anbringen konnte verging einiges an Zeit. Dafür habe ich es aber irgendwie ständig geschafft mir die Waffe in einer Art Schaukastenmodus anzuschauen. Immerhin.

Bei den Kleidungsstücken ist alles ein wenig einfacher. Hier wird gut aufgezeigt für welche Körperteile man welche Wechselmöglichkeiten hat und wie stark diese sind. Auch ab welchem Level man diese verwenden kann und wie man sie in Rohstoffe zerlegen kann ist leicht zu finden. Mit ein wenig Eingewöhnungszeit findet man sich aber in beiden Menüs zurecht und kann seinen Charakter dann vernünftig ausrüsten. Gerade zu Beginn des Spiels habe ich da einiges an Potential für meine Figur verschwendet. Mittlerweile habe ich es sogar hinbekommen Mods an meine Waffen anzubringen. Die persönlichen Statistiken haben auch ein wenig gedauert, aber auch die versteht man mit der Zeit. Hier bleibt mir leider nichts Anderes übrig als zu sagen, dass „The Division“ absolut nicht einsteigerfreundlich ist. Besonders dann nicht, wenn man nicht unbedingt rollenspielerfahren ist und mit einem einfachen Shooter rechnet.

 

Komm, wir bauen eine Basis

Es gibt über New York verteilt mehrere sichere Unterschlüpfe, in denen euch weder Feinde noch andere menschliche Spieler etwas anhaben können. Diese „Safe Houses“ dienen als Basen, in denen ihre eure Munition auffüllen, neue Aufträge annehmen oder euch mit anderen Spielern verabreden könnt. Ihr seid dort nämlich nie alleine, es laufen immer andere Spieler mit herum. Wirklich cool daran ist, dass nicht alle Safe Houses gleich aussehen. Einige sind im oberen Stock eines Gebäudes, andere in der Kanalisation. Eintönigkeit kann sich „The Division“ wahrlich nicht vorwerfen lassen. Waffen werden übrigens deaktiviert, so lange ihr euch im Safe House befindet. Mal „ausversehen“ von einem Mitspieler erledigt werden geht also nicht.

Zusätzlich zu den Safe Houses gibt es noch eine Basis, die dem Spieler als Hauptzentrale dient. Hier gibt es alle verschiedenen Händler (Waffen, Mods Accessoires, etc.) unter einem Dach. Zu Beginn des Spiels ist diese Basis noch eine heruntergekommene Halle, die es zu erweitern gilt. Es gibt drei verschiedene Bereiche, die ihr um insgesamt jeweils zehn Stufen aufwerten könnt. Bevor ihr sie aber überhaupt benutzen könnt, müsst ihr drei Personen befreien, die ihre jeweilige Abteilung dann mit Leben füllen. Diese Upgrades machen nicht nur optisch etwas her, sie verbessern auch eure Fähigkeiten. Mit jeder Erweiterung schaltet ihr Fähigkeiten und Talente frei, die mal mehr und mal weniger nützlich sind. Beispielsweise könnt ihr eine Fähigkeit erhalten, die es euch erlaubt Mitspieler zu heilen oder mehr Erfahrungspunkte zu erhalten.

Ganz ehrlich, ich finde das richtig gut gemacht. Es kommt so oft bei mir vor, dass ich mir denke „Ach komm, eine Mission noch, dieses Upgrade musst du noch eben durchführen“ und schon sind wieder zwei Stunden ins Land gezogen. Um seine Basis aufwerten zu können muss man nämlich Nebenmissionen abschließen. Diese sind in drei Farben aufgeteilt, wobei jede für einen bestimmten Bereich steht. Man kann sich also aussuchen, welcher Teil einem am wichtigsten ist und sich dann voll und ganz auf diesen konzentrieren.

 

Trophäen-Check

Viele der Trophäen erledigen sich im Spielverlauf von alleine. Spielt hier einfach die Storymissionen, dann habt ihr schon einiges abgehakt. Was anschließend bleibt sind kleinere Hürden wie beispielsweise der Herausforderungsmodus oder die Trophäen, die man in der „Dark Zone“ erledigen muss. Vorteilhaft bei allein Trophäen ist, dass man sie im Koop machen kann. Sie sind jetzt auch nicht so schwierig, dass man sich haargenau abstimmen muss. Es geht also auch mit Mitspielern, die man zufällig über die Mitspieler-Suche findet. Vieles ist dann eher zeitaufwändig, wie auch der Durchschnitt von knapp 70 Stunden bei uns im Forum zeigt.

 

 

Fazit

Tom Clancy’s The Division ist in meinen Augen ein herausragendes Spiel. Die Mischung aus Shooter und Rollenspiel gepaart mit dem Online-Aspekt funktioniert einfach extrem gut. Das Deckungsystem klappt einwandfrei. Ich bin selten am Fluchen gewesen darüber, dass der Charakter nicht das gemacht hat was ich gedrückt habe. Er läuft, zielt und schießt genau da hin, wo ich auch hinziele. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich mich an das Menü und die Art und Weise der Waffenauswahl gewöhnt. Mittlerweile geht auch das recht schnell von der Hand.

Ein weiterer sehr großer Pluspunkt ist für mich das geniale Setting. New York im Winter mit der Weihnachtsdeko und dazu fast menschenleer. Das ist DIE Definition von trostlos. Da kommt für mich mehr Endzeitstimmung auf als beispielsweise bei Städten, die von Bäumen zu gewuchert sind. Hinzu kommen originale Gebäude aus New York wie zum Beispiel der Madison Square Garden. Alles in einer Grafik, die der PlayStation 4 würdig ist. Kleine Abzüge gibt es nur dafür, dass an manchen Stellen noch Bugs auftreten und man mal durch den Boden fällt oder sich einige der kleineren Nebenmissionen irgendwann ziemlich ähneln. Aber ich kann Tom Clancy’s The Division ruhigen Herzens weiterempfehlen.

 

Bearbeitet von Aii
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