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IGNORIERT

Test: Pixel Piracy im Test für die PS4: Yarrr!


Souly

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Quadro Delta gaben ihren Indie-Erfolg um kleine Pixel-Piraten für einen Konsolenport frei. Das heißt Plündern, Schiffe bauen und die Crew belustigen. Ob der Segelspaß auch auf den Konsolen ein voller Erfolg ist, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.

Eine Jungfernfahrt wie bei der Titanic

Wir steigen gleich mal mit dem Launch der Konsolenversion ein. Auf Steam ein ziemlicher Erfolg, sollte der Piratenspaß nun auch auf den Konsolen entbrannt werden. Einen schlechteren Start konnte man sich für den Konsolenport allerdings nicht vorstellen. Das Spiel war einfach unfassbar, ja sogar unspielbar verbuggt. Es hagelte massive Kritik gegen die Entwickler, die den Port allerdings nur an ein anderes Studio weitergereicht hatten. Und damit nahm das Unheil scheinbar seinen Lauf.

Die Crews verhungerten trotz Nahrung, glitchten durch die Schiffe und ertranken, wollten Befehle einfach nicht ausführen und auch einfach keine Kanonen bedienen. Der Schiffseditor lies es nicht zu, bestimmte Blöcke zu entfernen, weshalb auch der Schiffsbau unmöglich wurde. Das ist nur die Spitze des Eisberges an Bugs.

Man könnte meinen, dass man das Spiel aufgrund dieser Bugs aus dem Store entfernen könnte. Aber nein, es blieb weiterhin für seine rund 20 Euro im Store und lies die Gamer ein unspielbares Spiel erwerben. Frechheit! Die Patches wurden angekündigt, jedoch ohne Datum. Ganze 2 Monate nach Release kam der erste und noch einen Monat später der zweite Großpatch raus, der das Spiel, zumindest scheinbar, wieder spielbar machte. So eine Politik ist wirklich das Letzte.

 

 

Land Ho!

Nach den beiden Patches konnte das Spiel zumindest wieder etwas getestet werden. Die groben Fehler wurden behoben und man konnte denken, es geht voran mit der Pixel-Keilerei. Ein Trugschluss wie sich herausstellen sollte, aber dazu später mehr.

Das Ziel in Pixel-Piracy ist simpel. Man startet als ein kleiner Pirat mit einem winzigen Schiff, muss eine Crew zusammenstellen, diese bei Laune halten und andere Piraten und Inseln plündern, um zu wachsen. Ist man stark genug, kann man es mit den 4 Legendären Piratenkönigen aufnehmen und so das Spiel gewinnen.

Das Schiff ist in Blöcken aufgebaut, ähnlich wie Minecraft Blöcke. Man kann also Sandbox-artig seine Traumgaleere zusammenschustern oder ein völlig abgefahrenes Schiffsdesign entwerfen. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Die benötigten Teile bekommt man entweder durch Plündern anderer Schiffe oder in einer Stadt im Schiffsteileshop. Das Schiff zusammen zu zimmern macht wirklich Spaß und kann auch mal ein paar Minuten mehr vergehen lassen. Zumindest ein kleiner Lichtblick in diesem Test.

Leinen los, ihr Landratten!

In einer Taverne in den Städten kann man auch Crewmitglieder anheuern. Diese haben verschiedene, erst beim Anheuern sichtbare Eigenschaften, welche sich teils stark auf das Spiel auswirken. So kann man zum Beispiel das Pech haben, einen Fiesling angeheuert zu haben, der die ganze Crew drangsaliert und die Moral ins Bodenlose sinken lässt. Schlechte Moral bedeutet höhere Kosten, denn diese lässt sich unter anderem mit dem Auszahlen von Beute steigern.

Jeder kleine Pixel-Pirat erhält durch töten von Gegnern, Segeln oder dem Trainieren mit alten Schwertern an Deck Erfahrungspunkte. Nach einem Levelaufstieg kann man ein paar Attributpunkte vergeben und so seine Crew stärker machen. Des Weiteren können die Piraten Fähigkeiten, welche man kaufen oder finden kann, erlernen. Diese sind zum Teil sehr lustig und vor allem nützlich. So gibt es die Fähigkeit Kanonen zu bedienen, Karten zu lesen oder richtig zu „scheißen“, damit das Deck nicht immer voller Kackhäufchen ist.

Im Laufe des Spiels baut man sich somit eine schlagfertige Crew zusammen, die in verschiedene Farben gruppiert werden kann. Ich habe zum Beispiel ein paar Enterer, Kanoniere, Schiffsarbeiter wie Köche und Fischer und Neulinge gruppiert, damit mir bei einem Entermanöver nicht einer meiner unbedarften niedrigleveligen Schützlinge das Zeitliche segnet.

Das Steuerruder hat leichte Risse

Die Steuerung in Pixel Piracy ist zum Teil etwas hackelig. Mit dem linken Stick steuert man die gewählte Crew-Gruppe per Befehl, mit dem rechten Stick steuert man den Kapitän direkt. Wenn El Kapitano in Bewegung ist, lässt sich der Crew aber nur schwer ein Befehl erteilen, weil dann immer der Cursor sofort wieder verschwindet. Die Crew selbst ist zum Teil auch einfach nicht besonders clever und bleibt beispielsweise am Deckrand des feindlichen Schiffes stehen und lässt sich so einfach vom Gegner ins Wasser stoßen um dann kläglich zu ertrinken. Ärgerlich.

Die Kämpfe sind anfangs recht unspektakulär. Da sind drei bis vier gegnerische Piraten, auf diese wird die Crew gehetzt und diese hauen halt so lange auf ihre Widersacher ein, bis alle Feinde als Leiche herumliegen. Der Kapitän sammelt dann den Loot und plündert oder übernimmt das gegnerische Schiff. Wenn man das gegnerische Schiff übernimmt, versenkt man automatisch das eigene Schiff. Man kann also keine Flotte oder Ähnliches gründen.

Wenn die Schiffe größer und die Gegner stärker werden, wird es mitunter sehr unübersichtlich. Bei Kampfbeginn gibt es eine Kanonenphase, in der eure und die gegnerischen Piraten automatisch die Kanonen laden und bedienen (sofern sie denn die Fähigkeit dazu haben). Dann gibt es ein wildes Geballer und die Enterphase beginnt, bei der es wieder wie beschrieben funktioniert. Bei aber insgesamt 30 bis 40 Piraten, kann man eigentlich fast nicht mehr den Gegner von der eigenen Crew unterscheiden und so hofft man einfach darauf, dass die eigene Crew die Oberhand hat. Das Prinzip wird auf Dauer leider etwas fad.

Das Schiff ist immer noch eine Baustelle

Trotz der beiden Großpatches, ist das Spiel immer noch technisch schlecht bis frustrierend. Nach ein paar Stunden Spielzeit hatte ich schon eine recht große Crew und einen ansehnlichen Kutter. Ich will lossegeln und auf einmal ist keine Crew mehr da. Den automatischen Speicherpunkt zu laden, hat leider auch nicht geholfen. Wenn man eine komplette Crew verliert, ist das Spiel im Endeffekt gelaufen und man kann von vorne beginnen. Das war der Punkt, wo ich den Test ein weiteres Mal abgebrochen habe.

Auch sonst glänzt Pixel Piracy nicht unbedingt mit guter technischer Umsetzung. Die Übersetzungen ins Deutsche sind teils völlig sinnentstellt, die Steuerung ist - wie beschrieben - nicht toll und nach wie vor weigert sich die Crew ein ums andere Mal den Befehlen zu folgen. Gepaart mit den unglaublich langen Patchzeiten ist das eigentlich ein Todesurteil.

Abschließend noch ein paar Worte zur Grafik und dem Sound. Die Grafik ist, wie der Titel vermuten lässt, pixelig. Es ist eben Retrostil und den kann man mögen so wie ich, oder eben nicht. Der Sound ist wie ich finde noch das Beste an diesem Port. Die Musik ist stimmig und bringt etwas Karibikflair ins Wohnzimmer. Die Geräuschkulisse, insbesondere die Sprüche der Mini-Piraten ist zum Teil sehr witzig gestaltet. Hier haben die Entwickler durchaus Humor bewiesen.

Beute Beute Beute

Pixel Piracy hat leider keine Platintrophäe. Allerdings bezweifle ich auch, dass diese einen Sinn hätte, da das Spiel ja nahezu nicht bis zum Ende spielbar ist. Dafür gibt es natürlich andere Trophäen. Am schwersten wohl die Goldtrophäe, für die man alle legendären Piraten besiegen muss. Man könnte sagen das Spiel macht es spannend, indem es einem durch Bugs quasi einen „Hard-Mode“ vorgaukelt. Wer diese Trophäe also erreichen möchte, dem wünsche ich schon einmal starke Nerven oder viel viel Glück.

Die nicht ganz so anspruchsvollen Pokale sind meist sehr simpel gehalten. Baue ein Segel, grabe Schätze aus...nichts Spektakuläres. Eine Trophäe beinhaltet das Anheuern von zwei bestimmten Piraten zur gleichen Zeit auf dem Schiff. Diese muss man in den Tavernen eben suchen, was etwas Zeit in Anspruch nimmt, aber keine unmögliche Aufgabe darstellt.

Insgesamt hat das Spiel nur 12 Trophäen aufzubieten, weshalb es hier auch nicht viel zu sagen gibt. Ich persönlich kann die Einteilung Bronze/Silber zum Teil gar nicht nachvollziehen. So ist die Trophäe, 10 Piraten anzuheuern eine Silbertrophäe, während 10 Schätze auszugraben eine Bronzetrophäe ist. Für die 10 Schätze braucht man aber auch 10 Schatzkarten, um diese zu finden oder viel Glück. Die 10 Crewmitglieder anzuheuern dagegen, geht ziemlich schnell. Eine sehr absurde Logik, aber nunja, es reiht sich ein in dieses Spiel.

 

FAZIT

Wenn ihr Pixel Piracy wirklich interessant findet und es genießen wollt, kauft es euch bei Steam für den PC. Die Anforderungen und der Preis sind mehr als moderat und ihr erhaltet ein voll funktionsfähiges Spiel. Die Konsolenversion ist definitiv nicht zu empfehlen. Ich sage es nochmal: KAUFT NICHT DIE KONSOLENVERSION! Es wird dem ursprünglichen Entwicklerteam einfach nicht gerecht, was dieser Port aus Pixel Piracy gemacht hat. Ein verbuggtes Game mit viel Frust und einer grauenhaften Patch- und Informationspolitik. Abstraction Games (Das sind die, die für den Port zuständig waren) sind mittlerweile hoffentlich pleite und ich hoffe Quadro Delta können sich von diesem Debakel erholen.

Ich habe wirklich lange überlegt, wie viele Punkte ich diesem Spiel geben kann. Eine Null hätte es durchaus verdient. Die 1 rechtfertigt sich lediglich durch den Sound und die Spielidee. Eine funktionierende Version, wie sie für den PC erhältlich ist, hätte hier durchaus eine gute Punktzahl erreichen können. Doch dieser Konsolenport bringt wahrlich alle Indie-Entwickler gleich mit in Verruf. Denn diese stehen eh ständig bei den Konsolen in der Kritik und durch so einen Murks wird sich das leider nicht ändern. Sehr schade.

 

1 von 10

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