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IGNORIERT

Test: Ginger Beyond The Crystal im Test für die PS4 – Die Rückkehr der 3D Jump’n Runs


Realmatze

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Ginger_-Beyond-the-Crystal_20161021160707-266x266.jpg.5307f4dc228f1a946ca1fef417e0da17.jpgFans von Spielen wie Spyro oder Sly Cooper, die gern 3D Jump’n Runs spielen, in denen man von einer Hub Welt aus in verschiedene Level reist, auf einen Collectathon gehen und nach und nach ihren Fortschritt anhand der Veränderungen im Level erkennen, wurden sträflich vernachlässigt. Sehnsüchtig warten diese Leute schon auf den Release von Yooka-Laylee, allerdings wäre es viel schöner diese Wartezeit mit einem anderen Spiel zu überbrücken. Ob Ginger Beyond the Crystal genau das richtige für diesen Job ist, erfahrt ihr unserem Test.

Wo hab ich das nur schon mal gesehen

Die Story von Ginger Beyond the Crystal erinnert ein klein wenig an alte japanische Rollenspiele. Es gibt einen Kristall, der über die ganze Welt wacht und der von den Bewohnern dieser Welt angebetet wird. Doch eine dunkle Macht bedroht den Frieden. Auf der ganzen Welt verfärben sich Kristallsplitter rot und Dörfer werden dem Erdboden gleich gemacht während die Bewohner gefangen genommen werden.

Nur ein Gesandter des Kristalls kann nun den Frieden wieder herstellen und die bösen Monster besiegen, die aus den Schatten der Wildnis hervortreten und die letzten verbliebenen Bewohner der Zivilisation bedrohen. Natürlich übernimmt der Spieler diese Rolle – alles andere wäre ja auch langweilig - und begibt sich auf eine weite Reise in ferne, unbekannte Länder. Wenigstens ist es nicht so eine ausgelutschte „Auserwählten“ – Geschichte, da Ginger, das kleine blaue Wesen, vom Kristall geboren wurde.

Auch wenn das Ganze keine wirklich spannende Geschichte erzählt, so ist sie immerhin zweckerfüllend. Wir sind planlos, aber nicht machtlos und entdecken die Welt als Spieler ebenso wie wir sie als Protagonist des Spiels entdecken. Ein bisschen ungewohnt ist es allerdings schon, dass jeder einen kennt und verehrt, obwohl man sie eigentlich zum ersten Mal trifft, aber hey – das ist ein Kinderspiel.

 

 

Springen und Rennen, was will man mehr?

In Ginger Beyond the Crystal geht es zu, wie man das von alten 3D Plattformern gewohnt ist. Es gibt stets ein kleines HUB, von welchem aus man in verschiedene, losgelöste Level reisen kann, in denen man sich den üblichen Jump’n Run Herausforderungen stellt. Man springt über gefährliche Schluchten, weicht tödlichen Fallen aus, betätigt Schalter oder löst auf irgendeine andere Art und Weise Events aus, die den Fortschritt vorantreiben. Am Ende eines jeden Levels gibt es einen Kristall zur Belohnung.

Ziel ist es natürlich, alle Kristalle einzusammeln – oder vielmehr, alle roten Kristalle zu reinigen. Unterwegs kann man allerhand Kleinkram und winzige Kristalle sammeln, wie es sich eben für dieses Genre gehört. Allerdings stößt man hier und da auch auf Sackgassen, die man erst später durchschreiten kann und somit ist man gezwungen bestimmte Level erneut anzugehen, um sie komplett abzuschließen, vor allem, wenn man neue Fähigkeiten erhalten hat und somit bestimmte Hindernisse überwinden kann.

Ginger, der kleine blaue Protagonist, steuert sich anfangs etwas ungewöhnlich. Mit einer Taste kann man Angriffe aufladen oder schnell ausführen, mit der anderen Taste werden Kombos ausgeführt, durch Sprung und Schlag führt man einen Bauchklatscher aus. Die Kämpfe sind meistens One-Hit KO’s und nicht sonderlich anspruchsvoll und man gewöhnt sich auch schnell an das Sprint System, allerdings begeht Ginger ein enormes Faux Pas: Fallschaden bei Jump’n Runs. Das geht gar nicht.

In mir schlummert eine Abenteurerseele

Doch bietet Ginger Beyond the Crystal auch abseits des typischen 3D Jump’n Runs noch weitere Aspekte, die es von seinen Genre Kollegen abheben sollen. Natürlich gibt es auch die obligatorischen Gespräche, wie sie nicht nur in Rollenspielen auskommen, diese sollen aber an dieser Stelle noch einmal Erwähnung finden, da sie teilweise nicht vorgespult, sondern nur übersprungen werden können, was äußerst nervig sein kann.

Aber es gibt auch Nebenquests. Laut dem Marketing ein großer Aspekt des Spiels und einerseits stimmt es auch, es gibt nach jedem Level eine Hand voll Nebenmissionen, die man angehen kann. Allerdings sind diese nicht allzu anspruchsvoll und in wenigen Sekunden erledigt. Töte ein paar Gegner, sammle ein paar Gegenstände ein, laufe in einer bestimmten Zeit durch einen Parcour. Schade, hier hätte man mehr draus machen sollen. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Animation für die Belohnung ein paar Sekunden dauert. Wer also zu früh weiterläuft, verpasst sie.

Ähnlich einfach gestrickt ist auch das Crafting. Man sammelt zwar Kristalle, um die Bewohner zu retten, doch das macht sie nicht gleich glücklich. Anhand einer Zufriedenheitsanzeige kann man die Stimmung der Bewohner ablesen und um die zu maximieren, muss man ihre Häuser wieder aufbauen. Also schafft man Holz, Stein und andere Materialien an die vorgefertigten Bauplätze und wählt aus den verschiedenen Möglichkeiten aus, um so der Stadt zu neuem Glanz zu verhelfen.

You got the moves like Ginger

Ginger ist aber nicht nur ein kleines, blaues, hüpfendes Kraftpaket, Ginger kann auch die Kostüme verschiedener Bewohner anziehen und erhält so neue Fähigkeiten. Der Durchgang ist zu klein? Nein Alice, wir brauchen deine Magic Mushrooms nicht, wir haben ein Mausekostüm. Überall Spinnennetze? Ich kann jetzt Feuer spucken! Die Kostüme verleihen einem jedoch keine neuen Kampffertigkeiten, sie dienen lediglich dazu an vorher unerreichte Orte zu gelangen.

Ein wenig nervig ist jedoch, dass die Auslöser-Taste und die Sprechen-Taste dieselbe sind. Manchmal möchte ich einfach nur eine Quest annehmen und stattdessen spiele ich auf meiner Klampfe, nur weil ich zu früh oder zu spät Dreieck gedrückt habe. Oder man steht vor dem Loch und drückt Dreieck, schrumpft auch, hat aber nicht den Auslöser erwischt und muss erst wieder wachsen und dann einen Moment warten, um es noch einmal zu versuchen.

Das ist vermutlich der größte Haken an Ginger Beyond The Crystal: Die Wartezeiten. Damit meine ich nicht die Ladezeiten, obwohl sie vielzählig sind, sind sie sehr kurz. Doch immer wieder stößt man auf die Probleme mit den Animationen oder dem Scrollen über die Karte. Bevor man etwas machen kann, muss erst die Animation durchlaufen werden. Und das verleitet sehr dazu jedes Gespräch einfach direkt zu überspringen.

Zum In-Die-Wange-Knuffen-Niedlich

Optisch bleibt Ginger Beyond The Crystal seinem Genre treu. Mit seinem knuffigen und bunten Comic-Stil passt es hervorragend in die Welt der 3D Plattformer. Auch die Animationen gehen in Ordnung. Anfangs wirkt es, als hätte das Spiel Framerate-Probleme, aber das scheint nur schlechte Kameraprogrammierung beim Treppensteigen zu sein, denn ansonsten läuft das Spiel flüssig. Auch wenn man in der Entfernung gelegentlich ein paar Objekte aufploppen sieht.

Soundtechnisch gibt es nichts zu bemängeln. Alles ist ebenso liebevoll vertont, wie gestaltet und ist vor allem kinderfreundlich. Nicht ganz so kinderfreundlich ist allerdings manchmal die Steuerung, die dem Spieler gern einen Strich durch die Rechnung macht, was nicht zuletzt daran liegt, dass man meist eine 2D Ansicht einer 3D Umgebung hat und man so nur schwer die Tiefe einschätzen kann.

Und dann sind da noch die Bosskämpfe. Während in anderen Spielen diese meist eine Kombination aller gelernten Fähigkeiten vom Spieler abverlangt, sind sie in Ginger Beyond The Crystal eher mit LittleBigPlanet zu vergleichen. Eine Abfolge der immer gleichen Jump’n Run Puzzle, bis man einmal zuschlagen darf. Auch auf eine cool in Szene gesetzte Arena verzichtet man hier – sie tauchen einfach am Ende eines Levels auf. Schade, auch wenn die Super Mario Anspielung beim ersten Boss sehr gut gemacht ist.

Der Segen der Göttin

Ein 3D Jump’n Run auf der PS4? Bedeutet dies etwa, dass man wieder schnell und einfach eine Platin-Trophäe erspielen kann? Ja natürlich bedeutet es das: Ginger Beyond The Crystal verfügt über eine Platin-Trophäe und ihre Ziele zu erreichen bedeutet genau das zu tun, was man von so einem Spiel erwarten würde: Es zu 100% abschließen.

So gibt es jeweils Trophäen für das Retten aller Bewohner in den drei verschiedenen Welten, das Bauen aller Häuser in den drei Welten und auch das Erfüllen aller Missionen in den Welten. Das Schöne ist, dass man jederzeit zwischen ihnen hin und her wechseln kann und somit vergessenes auch nachholen kann. Radar und Karte helfen auch dabei sich im Ort zurechtzufinden, um die Questgeber ausfindig zu machen.

Am Ende bleiben nur noch zwei Minispiele übrig, bei einem braucht man viele Punkte, bei dem anderen noch viel verbleibende Zeit auf dem Tacho. Wie üblich bei Minispielen gilt: Es kann schnell gehen oder langwierig werden, das hängt ganz vom Geschick des Spielers ab. Aber immerhin sind es nur zwei und keine zweihundert.

 

FAZIT

Ginger Beyond The Crystal ist ein spaßiges 3D Jump’n Run, das sein volles Potenzial leider nicht ausschöpft. Es bringt gute Ideen mit, die leider nicht weit genug gedacht wurden. Somit wird es Genre-Fans zwar Spaß machen, sich aber nie mit den großen Konkurrenten messen können. Dennoch gilt, wer sich die Wartezeit auf neues 3D Jump’n Run Futter verkürzen möchte, kann mit Ginger Beyond The Crystal nicht allzu viel falsch machen sofern man es einem Spiel verzeihen kann, dass es keine wirklich eindrucksvollen Bosskämpfe oder wirklich wichtige Sammelobjekte hinter jeder Ecke gibt.

 

7,5 von 10

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