Jump to content
- Werbung nur für Gäste -

IGNORIERT

Test: F1 2017 im Test für die PS4 - Zwischen Zukunft und alten Zeiten


rioMC1

Recommended Posts

5ea76402edf2576b77cc8bafebe2e816.pngDie Formel 1 startet in die neue Saison. Grund genug, den aktuellen Ableger der offiziellen Videospielreihe unter die Lupe zu nehmen. Die Entwickler von Codemasters können mittlerweile auf einige Jahre Erfahrung mit den Simulationen der Formel 1 zurückgreifen und versprechen das bisher umfangreichste Spiel für die Königsklasse des Rennsports. Ob sie ihren hohen Ansprüchen gerecht werden, erfahrt ihr in unserem Test.

Übung macht den Meister

Zum Start der Karriere erstellt man erstmal relativ simpel seinen zukünftigen Superstar, einzig das Helmdesign kommt mit einer Vielzahl an Möglichkeiten daher. Anschließend hat man die Wahl, ob man sich den Topteams wie Mercedes oder Ferrari anschließt und sich den hohen Erwartungen eines WM-Titels aussetzt oder man sich bei kleinen Teams wie Sauber in das Getümmel im Kampf um die Mittelfeldplätze stürzt. Zudem stellt man die Renneinstellungen für die Karriere ein, die man im Nachhinein nicht mehr ändern kann. So entscheidet man sich frühzeitig für die Stärke der KI-Gegner, den möglichen Schaden am Auto oder wie streng die Regeln für das Schneiden einer Kurve ausgelegt werden. Auch die Renndistanzen und die Länge der Qualifyings wird damit festgelegt. Die Trainingssessions haben in der Karriere von F1 2017 eine größere Bedeutung als in vergleichbaren Rennspielen. Statt nur die Bestzeiten zu jagen, kann und sollte man die angebotenen Trainingsprogramme absolvieren, um Ressourcenpunkte zu erhalten, die man in die Entwicklung des Rennwagens stecken kann. Punkte sammeln kann man im Akklimatisierungsprogramm, in dem man durch Tore fahren muss, um ein Gefühl für die Strecke zu bekommen. Ebenfalls einen guten Rhythmus braucht man für die Übungen zum Reifen- und Benzinmanagement, bei denen man sparsam mit den Materialien umgehen, aber trotzdem schnell genug unterwegs sein muss. Etwas rücksichtsloser darf man in den Qualifying- und Rennstrategieprogrammen fahren, da in diesen vorrangig gute Zeiten zählen. Im Vergleich zu den Trainingssessions kann man sich dann im Qualifying und im Rennen ganz auf das Wesentliche konzentrieren.

 

 

Das Wettrüsten geht weiter

Die bereits genannten Ressourcenpunkte sind das Zahlungsmittel im Bereich Forschung und Entwicklung. Dieser Forschungsbaum erinnert optisch an Skillbäume aus Rollenspielen und umfasst die Abteilungen Aerodynamik, Antrieb, Chassis und Strapazierfähigkeit. Neben der Weiterentwicklung von Teilen kann man die Punkte auch in die Optimierung von Produktionsschritten stecken, um die Kosten der Forschungen zu senken oder die Wahrscheinlichkeit von gelingenden Entwicklungen zu erhöhen. Da die Palette an möglichen Vorgängen in diesem Bereich recht groß ist, kann man mit der vollständigen Weiterentwicklung des eigenen Rennwagens einige Saisons verbringen. Ebenfalls für die Entwicklung nützlich sind die historischen Einladungsevents, an denen man zwischen den Rennen manchmal teilnehmen darf. Denn mit dem Absolvieren dieser Events arbeitet man sich auch in den Kernkompetenzen vor, die zusätzliche Ressourcenpunkte oder eine schnellere Entwicklungszeit ermöglichen. Die Events haben aber auch ganz andere Reize. So sitzt man am Steuer eines Renault-Boliden von 2006 oder eines Williams von 1996 und versucht in einer Herausforderung eine bestimmte Anzahl an Gegner zu überholen, bevor die Zeit abläuft. Ähnlich läuft es in der Verfolgung, in der die Kontrahenten mit einem gewissen Vorsprung starten, aber allgemein etwas langsamer sind. Zudem gibt es auch reine Wettkämpfe gegen die Zeit, in denen man sich teilweise mit dem Durchfahren von Checkpoints zusätzliche Zeit verschaffen kann. Im Karrierealltag ist das auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung.

Auf den Kopf gestellt

Es gibt natürlich auch abseits der Karriere interessante Spielmodi zu entdecken. Während das Zeitfahren komplett ohne Besonderheiten auskommt, hat man beim Grand Prix die Möglichkeit, sich gleich eine kleine Meisterschaft aus mehreren Rennen nach Wahl zusammen zu stellen und diese Rennwochenenden auch nach eigenen Wünschen zu gestalten. Es ist auch ein eigener Meisterschafts-Modus im Angebot, der nicht nur die eine Standard-Saison bereithält, sondern einige interessante Variationen mit besonderen Regeln. So fährt man in einer Sprintmeisterschaft einige kurze Rennen und kommt dabei ohne jegliche Qualifyings aus. Die Startaufstellung wird einfach aus dem aktuellen Meisterschaftsstand erstellt und komplett umgekehrt, sodass der Führende das nächste Rennen vom letzten Platz beginnt. Wer keine Lust auf die Computergegner hat, stellt sich im Online-Modus der F1-Community. Für schnelle Rennen steuert man das öffentliche Matchmaking an, in dem man nur angeben muss, ob man an einem kurzen oder eher längerem Rennen interessiert ist und schon landet man in einer halbwegs passenden Lobby. Nach jedem Lauf stehen dann vier neue Strecken zur Abstimmung. Hat man keine Lust auf eine zufällige Lobby, kann man auch gezielt nach einer passenden Truppe suchen. Hat man dagegen eine feste Gruppe von F1-Spielern parat, kann man mit denen auch eine Online-Meisterschaft starten, die man sich nach den eigenen Wünschen zusammenstellen kann. Dabei kann man für eine bessere Balance die Fahrzeuge allesamt gleichstellen, sodass man auch mit kleinen Teams mithalten kann und die Rennen nur durch die fahrerischen Geschicke entschieden werden.

Volle Kontrolle

Mit Fahrhilfen lassen sich die Rennboliden wie auf Schienen über die Strecke jagen, doch man kann sich auch ohne Bremshilfe, ABS und Traktionskontrolle auf die Straßen trauen und damit Feingefühl für Gas und Bremse unter Beweis stellen. Die fehlenden Fahrhilfen machen sich zwar deutlich bemerkbar, jedoch kann man die F1-Flitzer mit etwas Übung gut kontrollieren und zu Bestzeiten führen. Eine Sache der fahrerischen Einstellung ist auch das Fahren bei wechselnden Umständen auf der Strecke oder am Fahrzeug. Sowohl eine härtere oder abgenutzte Reifenmischung, als auch ein beschädigter Frontflügel führen zu veränderten Fahreigenschaften. Falls man doch einmal die Kontrolle über den Wagen verloren hat und sich mit gebrochener Vorderachse im Reifenstapel wiederfindet, kann man immer noch mit Hilfe der Rückblende-Funktion das Geschehen zurückspulen und ungeschehen machen. 

Oldschool geht immer

Eine gewisse Rückblende gibt's auch bei der Fahrzeugauswahl zu bestaunen. Neben den zehn bestehenden Teamfahrzeugen der vergangenen Saison gibt es 12 historische F1-Wagen aus den Jahren 1988 bis 2010. Diese unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern bieten auch unterschiedliche Fahreigenschaften und machen auch vom Motorensound was her. Bei den Strecken sind alle 20 Kurse aus der vergangenen Saison dabei, einige davon auch als Kurzfassung. Hier wäre eine zusätzliche Auswahl aus historischen Kursen wünschenswert gewesen, von denen die Formel 1 in ihrer bald 70-jährigen Geschichte einige besucht hat. Immerhin sind die Tageszeiten der Rennen nicht so streng nach dem Original gerichtet. Die Rennen können auch im Morgengrauen gefahren werden und neben den üblichen Nachtrennen kann man auch in Monte Carlo durch die Dunkelheit heizen. Die Strecken und das Rennevent an sich werden dafür klasse präsentiert. Vor dem Rennstart kann man das Gewusel in der Startaufstellung beobachten und dabei dem Streckensprecher lauschen. Auch lohnt sich ein offenes Ohr für die Kommentatoren, die in einem Video nochmal den Aufbau der Strecke und ihre Eigenheiten erläutern. Der Boxenfunk hat auch immer wieder nützliche Infos parat, außer man fährt in Monte Carlo durch den Tunnel, dann kommen natürlich nur Wortfetzen an.

Der Trophy-Check

Im Rennsport geht es zwar um Schnelligkeit, aber das trifft in diesem Fall nicht auf die Platin-Trophäe zu. In der Karriere müssen viele Stunden investiert werden, um 75 % aller Fahrzeug-Upgrades durchführen zu können. Während man die dafür benötigten Ressourcenpunkte sammelt, kann man schon einmal die Fahrermeisterschaft gewinnen und an einem Rennwochenende in sämtlichen Sessions die Bestzeit hinlegen. Die nächste Geduldsprobe wartet im Mehrspielermodus. Während fünf Siege zeitlich noch im Rahmen bleiben, wird dieser durch den Online-Rang 50 gesprengt. Auf dem Weg zu dieser Marke spult man sehr viele Kilometer auf den Strecken des F1-Zirkus ab. Viele kleine Trophäen sammelt man auf dem Weg zu den großen Zielen im Vorbeifahren ein, andere muss man extra machen. Zum Beispiel möchte ein historischer Ferrari über die heimische Strecke in Monza gesteuert werden, genau wie ein britischer Klassiker in Silverstone.

Fazit

Codemasters holt aus der F1-Lizenz eine ganze Menge Spielspaß raus. Die Karriere bietet mit der umfangreichen Weiterentwicklung des Rennwagens ein Ziel, dem man einige Saisons hinterher fahren kann, während man sich auf der Strecke mit der überzeugenden KI um die Punkte duelliert. Ebenfalls einen interessanten Zeitvertreib hat man mit den etwas kreativeren Meisterschaftsmodi eingebaut und auch online lassen sich unterhaltsame Wettkämpfe bestreiten. Leider beschränkt sich F1 2017 auf eine vergleichsweise geringe Auswahl an Strecken und Fahrzeuge. Der Ansatz mit den historischen Fahrzeugen ist gut, könnte aber noch deutlich ausgebaut werden und damit den Spielspaß noch einmal deutlich anheben.

 

8.5/10

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

- Werbung nur für Gäste -

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.
Wende dich an einen Admin, wenn du in diesem Thema etwas posten möchtest.

×
×
  • Neu erstellen...