Jump to content
- Werbung nur für Gäste -

IGNORIERT

Test: Madden NFL 19 im Test für die PS4 – Hut, Hut, Hut!


Souly

Recommended Posts

Madden-Cover-266x266.png.7f9da0a5cd823bc5902caaf9fdf86e68.pngDer Sommer neigt sich dem Ende zu, die ersten Blätter an den Bäumen verfärben sich, der Herbst naht in großen Schritten. Was bedeutet das für die Gaming-Branche? Genau, die Sportspiele haben wieder ihre heiße Phase. Den Anfang macht dieses Jahr Madden NFL 19. Was es Neues gibt und ob sich Football und damit auch Madden berechtigt in Deutschland weiter verbreitet, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.

Kick-Off

Wenn EA eines kann, dann ist es ein Sportspiel hübsch aussehen zu lassen. Da Profisport auch immer etwas mit Entertainment, Show und "Glanz und Gloria" zu tun hat, gehört das auch irgendwie dazu. So startet man Madden NFL 19 und bekommt kurz nach dem Coverstar (Antonio Brown, Wide Receiver der Pittsburgh Steelers) ein paar Spielsequenzen mit spektakulären Catches und krachenden Tackles zu sehen. Da bekommt man doch direkt Bock.

Nach einigen Disclaimern, Datenschutzabfragen und Co., fragt das Spiel nach eurer bisherigen Madden-Erfahrung und eurem Lieblingsspielstil. Also ob man zum Beispiel lieber actionreich spielt oder doch eher den taktischen Aspekt des American Football lebt. Anschließend gibt es ein kurzes Video, was neu in Madden NFL 19 im Vergleich zum Vorgänger ist. Hierzu gleich eine Anmerkung: Das Spiel ist komplett in englischer Sprache gehalten. Auch die Story lässt sich nur auf Englisch, maximal noch mit englischen Untertiteln spielen. Für wen dies eine unüberwindbare Hürde ist, der sollte die Finger von NFL lassen und eher die anderen Sportspiele, welche meiner Kenntnis nach alle eine deutsche Übersetzung haben, spielen.

Wenn alles eingestellt ist, kann man sich nun für einen Spielmodus entscheiden und loslegen. An den Modi hat sich zum Vorgänger nichts geändert. Es gibt den Ultimate-Modus, der aus jedem erdenklichen Sportspiel mittlerweile bekannt sein sollte, ebenso wie der Franchise-Modus. Dazu gibt es noch den Storymodus "Longshot", welcher die Story vom letzten Jahr fortsetzt. Cruise und Wade spielen also auch in diesem Jahr wieder eine Rolle. Diese drei großen Modi stehen dem Spieler also zur Verfügung.

 

49, 49, Deep, Hut!

Für alle, die mit Madden NFL nichts anfangen können, eventuell aber im Football allgemein ein gewisses Grundwissen haben, eine kurze Erläuterung, wie so ein Spiel abläuft. Wenn ein Spiel startet, spielt man ähnlich wie bei FIFA immer einen Spieler der gesamten Mannschaft. Je nachdem, wer gerade am Ball ist. Startet die Offense, dann ist man zunächst der Quarterback. Passt man zu einem Mitspieler, steuert man dann den Receiver usw. Als Verteidiger sucht man sich in der Regel einen Spieler aus und steuert diesen dann. Man kann die Spieler in der Defense aber auch jederzeit wechseln, wenn man den Tackle gern unbedingt selbst machen möchte.

Für die Steuerung der einzelnen Spieler und ihrer verschiedenen Rollen gibt es allerlei Tasten. Ein Kicker hat eine andere Steuerung als ein Quarterback oder ein Running-Back. Der Quarterback kann scharfe Pässe, hohe Pässe, flache Pässe, langsame Pässe usw. werfen. Das ist am Anfang etwas überfordernd, man merkt aber recht schnell, dass zum normalen Spielen meistens ein oder zwei Passarten reichen. Wenn man das Spiel allerdings meistern möchte, wird man für verschiedene Situationen auch verschiedene Pässe spielen lernen müssen. Ähnliches gilt für die Läufer. Einfach das Ei in die Hand nehmen und loslatschen geht zwar durchaus, wenn man aber mal ein oder zwei Yards mehr machen möchte, sollte man die kleinen Tricks der Running-Backs wie ein Tuck oder einen Spin schon erlernen. Doch kommt Zeit kommt Rat. Es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen und es gilt: Übung macht den Meister. Das Spiel unterstützt einen gerade auch bei den Läufern mit einer Anzeige, was man jetzt am besten drücken sollte.

Das Herzstück des Footballs ist jedoch nicht nur der Spieler auf dem Feld, sondern auch der taktische Spielzug. Dieser bestimmt, wie die Receiver laufen und wer wen blockt. Welche Laufwege die jeweiligen Spieler einschlagen wählt ihr zu Beginn eines Spielzuges über euer Playbook aus. Man muss sich genau überlegen, welche Spielzüge man auswählt. Die Spieler laufen dann vorgeschriebene Routen und man muss den Pass genau timen. Wenn man wirft, bevor der Spieler frei ist oder seine optimale Position erreicht hat, dann riskiert man einen Ballverlust. Dazu aber immer den Quarterback im Blick behalten, ob er Gefahr läuft, von der gegnerischen Defense umgehauen zu werden. Außerdem die gegnerischen Safeties vor dem Pass noch einmal abchecken, nicht das da doch noch einer dazwischen läuft. Also jede Menge Dinge, auf die man gleichzeitig achten muss. Ein kleiner Fehler und der ganze Spielzug ist im Eimer. Doch genau das ist letztlich die Faszination Football.

I'm a Longshot…

Noch ein paar Worte zur diesjährigen Longshot-Story. Im Storymodus hat sich nämlich einiges verändert. Ohne zu spoilern, einmal ein kurzer Abriss. Es geht wieder um die Geschichte von Colton Cruise und Devin Wade. Die Story setzt hier nach den Ereignissen um Longshot aus Teil 18 ein. Im Endeffekt zeigt die Story sehr gut, wie das reale Leben als Footballprofi so laufen kann. Es wird eben nicht jeder ein Superstar und viele Spieler müssen um jede Minute auf dem Feld kämpfen. Ist man in einem Team, heißt das auch noch nicht, dass man auch im Kader bleibt. Insbesondere geht es in diesem Jahr um Cruise, der in letzter Zeit wenig Erfolg hatte.

Die Story ist an sich durchaus fesselnd. Mir persönlich hat eben dieser Aspekt gefallen, dass man auch mal die nicht so abgefahrene Seite des Profisports aufgezeigt bekommt, gezeichnet von ständiger Existenzangst, Konkurrenz und internen Widerständen. Ansonsten gibt es auch noch eine filmreife Familienstory rund um Cruise und am Ende auch einen etwas durchschaubaren Twist mit evtl. einer Spur zu viel Drama. Nichtsdestotrotz ist die Story gelungen und ich wollte sie dann auch einfach schnell durchhaben, um zu wissen, wie es weiter geht. Ca. 4 Stunden Story könnt ihr euch so anschauen.

Anschauen trifft es dann auch ganz gut. EA verzichtet dieses Jahr auf Quick-Time-Events und Entscheidungen in den Dialogen. Zwar gibt es immer noch kleine Spielsequenzen, bei denen man einen Drive auf dem Feld spielt, es ist aber doch schon deutlich weniger interaktiv. Ob man das nun gut oder schlecht findet, das bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich finde, man hätte Longshot beinahe als YouTube-Story gestalten können, da im Endeffekt kaum noch Interaktionen vorhanden sind. Der Story selbst tut dies aber keinen Abbruch.

Road to Superbowl

Als weitere Modi gibt es wie erwähnt den Ultimate-Team-Modus und den Franchise-Modus. Der UT-Modus ist wie in jedem anderen Sportspiel auch und solange der Modus eine Cash-Cow bleibt, wird sich daran wohl auch nicht viel ändern. Der Spieler bekommt zu Beginn ein paar Karten-Packs, um so sein erstes Team auf die Beine stellen zu können. Will man bessere Spieler, muss man online gegen andere Spieler antreten und Credits gewinnen, um sich neue Karten-Packs zu kaufen. Quasi Pokémon-Sammelkartenspiel mit Profisportlern. Ich persönlich halte von der Abzocke nicht viel, der Spielmodus selbst ist aber durchaus gelungen und macht auch Spaß.

Der dritte Modus ist dann der Franchise-Modus. Für alle die mit Franchise eher Fastfood-Ketten assoziieren: Anders als in Europa sind Sportteams in Amerika keine Vereine, sondern Unternehmen, welche gegründet und verwaltet werden. Daher nennt man die Teams "Franchises". Im Franchise-Modus übernehmt ihr also ein Team. Nun hat man die Möglichkeit zu wählen, was genau man in dem Team machen möchte: Trainer, Eigentümer oder einzelner Spieler (Quasi-Karriere-Modus). Je nach Auswahl, hat man mehr oder weniger organisatorische Aufgaben. Als Eigentümer legt man Preise und Stadienaussehen fest, als Trainer kümmert man sich um das Team und als Spieler eben nur um sich selbst.

Der Franchise-Modus ist damit der umfangreichste der drei vorhandenen Modi. Etwas schade, man kann leider nicht sein eigenes Franchise gründen. Dennoch bietet der Modus genug Möglichkeiten, um viel Zeit und Spaß darin zu versenken. Zum Vorjahr hat sich in diesem Modus aber nahezu nichts geändert. Allgemein sind Veränderungen in diesem Jahr eher Mangelware.

 

Technische Einblicke

Eine auffälligere Veränderung kommt dieses Jahr mit dem Laufspiel. Zwar läuft dieses immer noch vollkommen identisch zum letzten Jahr ab, das Handling des Läufers fühlt sich aber ein wenig anders an. Es kommt einem etwas geschmeidiger vor. Ansonsten wurde noch ein wenig am UT-Modus geschraubt, das wars dann aber auch schon. Wer Madden NFL 18 besitzt, der sollte sich genau überlegen, ob er den vollen Preis für ein nahezu identisches Spiel ausgeben möchte. Ich erkenne jedenfalls keine signifikanten Unterschiede.

Technisch betrachtet ist das Spiel so gut wie sein Vorgänger. Die Kommentatoren sind realitätsnah, wieder wurden Echt-Film-Sequenzen vom originalen NFL-Network eingebaut und die Soundkulisse in den Stadien ist sehr mitreißend. Das "Drumherum" bekommt EA einfach super hin und das verdient auch Respekt.

An Steuerung, Grafik oder allgemeiner Technik hat sich nicht viel geändert. Die Steuerung geht flüssig von der Hand, wenn man sich erst einmal eingefuchst hat. Die Grafik ist hübsch, aber nichts Besonderes. Ich hatte ein paarmal Spielabstürze und auch kleinere Bugs, die aber nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Alles in allem ist Madden ein stabiles Spiel mit viel Atmosphäre.

Vince Lombardi Trophy

Die Trophäen sind mittlerweile nicht mehr so sehr auf den UT-Modus fokussiert. Die Hälfte der Trophäen gibt es für den Longshot-Modus. Die andere Hälfte teilt sich auf die anderen Spielmodi auf und man muss einiges an Zeit investieren, wenn man den Platin-Pott bekommen möchte. So muss man zum Beispiel einen Charakter (Spieler, Coach oder Eigentümer) erstellen und einen hohen Legacy-Score erreichen, bestimmte Spielsituationen meistern oder mit jedem Team mindestens einmal gewinnen. Wer die Zeit hat, dem wünsche ich viel Spaß bei der Jagd ;)

 

FAZIT

Madden NFL 19 ist wie jedes Jahr ein sehr solides und gutes Football-Spiel. Gut, es ist auch irgendwie das einzige Football-Spiel, das es gibt. Dementsprechend tue ich mich etwas schwer mit der Bewertung. Madden macht Spaß, ist gut umgesetzt und hat eine super Atmosphäre. Aber dass man dieses Jahr fast ein identisches Spiel zum Vorjahr herausbringt und dafür auch noch den Vollpreis haben möchte, finde ich einfach frech. Klar ist bei Sportspielen die Innovation immer ein wenig eingeschränkt, keine Frage, aber wäre es dann nicht dem Spieler fair gegenüber, wirklich nur dann etwas Neues zu veröffentlichen, wenn man eine neue Idee oder zumindest technisch größere Veränderungen gemacht hat? Ich kann allen Besitzern von Madden 18 jedenfalls nur abraten, den neuen Teil für den Vollpreis zu kaufen, da man einfach keine großen Änderungen bemerken wird. Für alle anderen, welche noch kein Madden besitzen und jetzt starten wollen, ist der neue Teil definitiv empfehlenswert, solange man mit einer ausschließlich englischen Sprachausgabe kein Problem hat.

 

8 von 10

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

- Werbung nur für Gäste -

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.
Wende dich an einen Admin, wenn du in diesem Thema etwas posten möchtest.

×
×
  • Neu erstellen...