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Test: Kingdom Hearts Melody of Memory (PS4)


ItachiSaix

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Kingdom Hearts: Melody of Memory – Und täglich grüßt das Spin-off-Spiel

 

Man kann es drehen und wenden wie man möchte, denn die Kingdom-Hearts-Reihe ist überschwemmt von unzähligen Spin-off-Titeln und einige dieser Untertitel klingen auch so, als würden sie aus einem Zufalls-Generator entsprungen sein. Zugegeben, einige konnten interessante Konzepte vorweisen, wie aus Chain of Memories das Kartenkampfsystem. Nach dem 3. offiziellen Hauptteil bekommen wir schon wieder einen Nebenteil hinterhergeworfen. Diesmal kommt die Addition als Rhythmusspiel daher. Was dieses Spiel taugt und ob es mit anderen Vertretern dieses Genre mithalten kann, erfahrt ihr in unserem Test:

 

Harmonische Melodien ist das Stichwort

 

Eine wichtige Auffälligkeit dieser berühmten Fantasy-Rollenspiel-Reihe ist unter anderem die Musik gewesen. In der Vergangenheit hatten die Hauptteile jeweils einen neuen und aufwendigen Intro-Song spendiert bekommen und allgemein ist der gesamte Soundtrack der Kingdom Hearts abwechslungsreich und verspielt. Jeder dieser Songs harmoniert mit der jeweils auftretenden Welt eng zusammen. Das war immer eins der reizvollen Dinge, die man quasi jedem Kingdom-Hearts-Teil zuschreiben konnte. Aus der Vielzahl aus dem musikalischen Angebot ist Kingdom Hearts: Melody of Memory eine schöne Idee, die Musik als einen Teil des Gameplays umzusetzen. Für Fans eine tolle Bereicherung also. Ist dieses Spiel nur eine Ansammlung von Liedern, die die Story keinerlei Progression zuschreibt? Das stimmt nicht so ganz.

 

Im Weltenmodus schaltet man nach jedem abgeschlossenen Song nicht nur das jeweilige Lied frei, das dann später im Freien Modus verfügbar ist, sondern je nach Fortschritt auch bestimmte Cutscenes. Diese sind Zusammenfassungen aus den Geschehnissen aus Kingdom Hearts 1, Chain of Memories, 358/2 Days, Kingdom Hearts 2, Birth by Sleep, Coded, Dream Drop Distance und Kingdom Hearts 3, die von Kairi als Erzählerin eingesprochen werden. An sich eine nette Geste, um den Überblick über das gesamte Franchise zu behalten, jedoch wirkt diese etwas überflüssig. Eingefleischte KH-Fans wissen auf jeden Fall was in jeden Teil passiert ist und Neuankömmlinge werden nicht wirklich mit dieser Zusammenfassung warm.

 

An sich wieder mal eine verpasste Chance, um Kairi als gut etbalierten Charakter einzugliedern, denn Kommentare, Eindrücke und Schilderungen über jeden Teil aus ihrer Sicht wären wesentlich interessanter gewesen, als eine objektive Zusammenfassung. Dadurch wirkt Kairi wieder mal farblos, was äußerst bedauerlich ist. Man darf nicht außer Acht lassen, dass Kingdom Hearts: Melody of Memory überraschenderweise eine Weitererzählung nach Teil 3 bietet. Es ist also erforderlich, dass man den vorletzten Teil der Disney/Fantasy-Reihe samt DLC gespielt hat, denn sonst kommt man inhaltlich nicht mehr mit. Der neue erzählte Inhalt bietet keine große Offenbarung oder Wendung, aber er gibt eine Richtung vor, was die Figuren im nächsten Teil planen und durchführen möchten. Der große Storykomplex geht nun also weiter in die nächste Runde!

 

 

 

Sei mit deinem Herz dabei und lass' dich von Rhythmus antreiben!

 

Das Gameplay ist für das Genre eines Rhythmus-Spiels schnell verstanden, sobald man einige Runden durchgenommen hat. Das Prinzip schon vorweg: Die meisten Noten, die man im Takt der Musik drücken muss, bestehen meistens aus Gegnern, basierend aus den Kingdom-Hearts-Teilen 1, 2, Birth by Sleep und Dream Drop Distance. Insgesamt sind 150 Lieder im Spiel aufgezeichnet, jedoch sind einige Duplikate, die länger gehen als sonst. Auch die Unterteilung des Soundtracks ist komisch, denn z.B. in Kingdom Hearts 3 gibt es eine Vielzahl an Liedern, aber in Melody of Memory gibt es gerade eine handvoll Lieder aus diesem Teil. Man erlebt viele der alten Level, auch Musiklevel genannt, aus den vorherigen Teilen wieder, die man automatisch mit seinem Charakter durchschreitet. Drückt man auf die richtigen Tasten, so erledigt man Gegner, Gegenstände oder sammelt Gleitnoten ein. Je besser im Takt, desto mehr Punkte erlangt man, die man unter den Kategorie Mies, Gut, Wunderbar und Wunderbar (in Regenbogenfarben) unterteilt sind. Trifft man viele der Noten richtig, bildet sich eine Kombokette aus, die auch mehr Punkte bringt, je länger die Kette geht. Bei den vorkommenden „Noten“ ist ein kleiner Kreis zu erkennen, der sich schließt und auf visueller Ebene ein Feedback für das Timing zulässt. Für den Anfang also nicht schlecht um ein besseres Gefühl für die Musik zu kriegen.

 

Dabei ist zu beachten, dass man für jeden Fehler auch Lebensenergie verliert, die sich die Gruppe zusammen teilt. Fällt diese auf 0, so endet das Level direkt und man kann eine schlechte Wertung erwarten. Die Hindernisse sollte man also am besten immer vernichten. Mit dem Bestätigen der X-, L1- oder R1-Taste wird gegen diese Hindernisse ein Angriff aus dem Team ausgeführt. Manchmal muss man darauf achten, dass auch zwei oder drei Hindernisse simultan erscheinen können, dazu müssen dann zwei bzw. drei Tasten logischerweise gleichzeitig gedrückt werden. Die blauen Kristallwürfel müssen mit Dreieck bestätigt werden und die grünen Gleitnoten muss man mit Bestätigen der Sprungtaste, nämlich die Kreis-Taste, und zudem Halten dieser Taste und Steuern des linken Analog-Sticks sammeln. Die Sprung-Taste ist auch zum Ausweichen von Attacken der gegnerischen Seite relevant. Diese werden mit drei roten Pfeilen, nach oben richtend, sehr gut sichtbar gemacht. Die blauen Pfeile hingegen kennzeichnen den Sprung mit einem Angriff aus. Nach ein paar Level hat man das sehr gut verinnerlichert, aber Vorsicht ist geboten, da das Spiel manchmal den Takt innerhalb eines Levels ändert und so Fehler passieren.

 

Die Musiklevel zeichnen sich in drei verschiedenen Kategorien aus: Standardkampf-, Bosskampf- und Memory-Dive-Musiklevel. Ersteres ist schon im oberen Absatz genau erklärt worden. Bei Bosskampf-Musikleveln geht die Steuerung etwas anders. Die Notenleiste erscheint von rechts nach links, was wiederum eine unfreiwillige Umgewöhnung erfordert. Das Bestätigen der X- und der beiden Schultertasten bleibt erhalten, allerdings bei diesmal rot vorkommenden Noten. Bei gelben und grünen Noten ist aber Vorsicht geboten. Die gelben geben die Richtung an, die man mit den Analog-Sticks im richtigen Takt bestätigen muss. Für die grünen Noten reicht diesmal das Gedrückthalten einer bzw. mehrerer der Angriffstasten aus. Nach einer bestimmten Stelle verhüllen sich die Noten mit einer dunklen Aura. Hier sollte man diesen Abschnitt möglichst mit einer „Wunderbar“-Wertung absolvieren, da sonst während einer kleinen Pause, in der man keine Taste zu betätigen hat, der Bossgegner zusätzlichen Schaden an der Gruppe anrichtet. Memory-Dive-Musiklevel schaltet man mit Belohnungen aus der World Tour frei, konkreter durch das Schmieden dieser Level, die eine bestimmte Anzahl von Schmiedegegenständen erfordern. Die Steuerung ist ähnlich wie im Bossgegner-Musiklevel, nur dass die Notenleiste von oben nach unten erscheint und auch kein Boss zusätzlichen Schaden erteilen kann.

 

Perfektion ist eben nicht alles!

 

Das Wichtigeste bei einem Rhythmusspiel ist immer das Gameplay. Denn selbst wenn man das Gefühl hat, man ist im Takt richtig, so können eventuell die Eingaben des Inputs fehlerhaft verlaufen. Zum Glück haben die Macher dies berücksichtigt und haben im Options-Menü eine Alternative geschaffen. Das Hintergrundmusik-Timing kann man jeweils um +15 oder -15 Millisekunden pro Wertangabe verstellen, wenn der Input früher beziehungssweise später erfolgen sollte. Allerdings kann man das leider nicht während des Spiels machen, sodass unglücklicherweise daran herumprobiert werden muss. Auch eine mögliche Option in den Spieleinstellungen ist die Nutzung des D-Pads. Hier fungiert die Richtungstaste „Unten“ als X-Taste, die Richtungstaste „Links“ als Quadrat-Taste usw. Eine Möglichkeit, um auf höheren Schwierigkeitsgraden für lange Gegnerreihen abwechselnd die linke und rechte Hand nutzen zu können.

 

Im Menü kann man im VS-Modus sein Können gegen die KI oder Online-Player unter Beweis stellen. Man kann gegeneinander die einzelnen Lieder in einem Kopf-an-Kopf-Rennen durch das bloße Erzielen von Punkten gewinnen oder man schaltet noch den Tricks-Modus dazu, wo Ablenkungen in Form von verwirrenden Zieleingaben, unsichtbaren Gegnern, zusätzliche Punktabzüge usw. auftauchen können, sobald ein Spieler eine Leiste durch Punktegewinn füllen konnte. Hat man einen Partner zu Hause, mit dem zusammen spielen möchte, so kann der Coop-Modus Abhilfe schaffen. Hier muss man mit den Hauptfiguren Sora und Riku sogar gemeinsam Lieder abschließen, um neue freizuschalten zu können.

 

Man hat die Auwahl zwischen vier verschiedenen Teams, die immer ausgewechselt werden können. Jedes der verschiedenen Teams besitzt unterschiedliche Lebensanzeigen und Verteidigungswerte, welche bei jedem Level-Up erhöht werden. Was Werte wie der Angriffswert für Vorteile bietet, das kann ich persönlich nicht sagen. Sollte man bei bestimmten Songs Probleme haben, so kann die DEMO-Version für den nötigen Überblick sorgen. Im Idealfall kann gezeigt werden, bei welchen Tönen der Takt bestätigt wird. Auch einzelne Modi wie der One-Button-Modus, der nur eine beliebige Taste erfordert, um die Noten zu treffen, sind möglich und vereinfachen erheblich den Schwierigkeitsgrad. Andersherum geht es mit dem Perfomance-Modus, der die Musiklevel mit weiteren, vorkommenden Buttons erschwert. Items wie Tränke für Heilung bei einem bestimmten Energiewert können genutzt werden. Aber auch mehr Gewinn im EXP- und Itemsbereich sind mit diesen möglich. So gibt es immer Chancen, dass man Songs auch abschließen kann, wenn man sich der Hilfen bewusst wird, aber natürlich kann man sich ebenfalls die Dinge schwerer machen, wenn man nach einer Herausforderung sucht.

 

Melody of Trophies

 

Der schwierigste Teil wird wohl das perfekte Abschließen von 50 Songs auf dem Schwierigkeitsgrad Leicht, Normal und Schwer sein. Glücklicherweise kann man den One-Button-Modus nutzen, um einige Songs doppelt zu absolvieren, die für die Trophäe benötigt werden. Man muss aber aufpassen, dass man das Abschließen aller Songs in einem bestimmten Schwierigkeitsgrad in dem normalen Modus machen muss. Der One-Button-Modus zählt komischerweise nicht dazu. Der Rest der Trophäen besteht aus dem Sammeln aller freizuschaltenden Songs, das Absolvieren der Story im Weltenreise-Modus, den höchsten Schmiedelevel und bei Team Klassik zu erreichen, die Nutzung von Items und das Ausschalten von 100.000 Gegnern, die eine gewisse Zeit fordern. Schätzungsweise kann das 35 bis 45 Spielstunden in Anspruch nehmen. Mit dem Koop-Modus und VS-Modus gegen menschliche Spieler sind keine Trophäen verknüpft.

 

Fazit

 

Kingdom Hearts: Melody of Memory wird bestimmt Fans dieser Reihe abholen können. Der gesamte Soundtrack beinhaltet schöne Songs, die meist positiv angenommen werden, egal wie man zu diesem großem Fantasy-Abenteuer steht. Es kann aber anfangs frustrierend werden, da die Perspektive für den Takt ungewöhnlich und verwirrend wirken kann. Dennoch funktioniert das Rhythmus-Genre irgendwann doch, wenn man weiterhin am Ball bleibt. Trotz der komischen Design-Entscheidungen werden Musik-Enthusiasten ihren Spaß haben, auch wenn die Story am Ende nur häppchenweise weiter voran geht und eigentlich eine verpasste Chance ist.

 

 

6.0/10

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Euer

Bearbeitet von ItachiSaix
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