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IGNORIERT

Test: Final Fantasy VII Remake (PS4)


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Final Fantasy 7 Remake – Eine Neuinterpreation mit Hürden

 

Wer kennt den Rollenspiel-Klassiker nicht? 1997 revolutionierte das PS1-Original das JPRG-Genre weltweit. Es hat sich so tief im Gedächtnis der Spieler eingeprägt, dass es selbst denjenigen, die Final Fantasy VII noch nie gespielt haben, trotzdem ein Begriff ist. 23 Jahre später erblickte nun gefühlt das schon vor relativ langer Zeit angekündigte Remake für die PS4 endlich das Licht der Welt. Ein neues Gameplay, eine wundervoll aussehende Grafik und eine etwas lebendigere Welt sind das Ergebnis dieses Remakes geworden. Doch wie schneidet das Game wirklich ab? Dies erfahrt ihr in unserem Test:

 

Der verdiente Terminus Remake?

 

Zuallererst muss man klarstellen, dass man nicht wieder das gesamte Erlebnis von A bis Z aus dem Original nachspielt. Trotz des Beinamens „Remake“ steckt mehr dahinter, als man zuerst denkt. Final Fantasy VII Remake behandelt nur den Midgar-Abschnitt, was ungefähr 20 Prozent der Geschichte des Originals entspricht. Jedoch endet das Spiel natürlich nicht nach 5 oder 6 Stunden, sondern dauert ca. 30 bis 35 Stunden, je nachdem was man so alles in Midgar unternimmt. Dabei ist die Story des Remakes mit neuen Charakteren und Handlungsebenen auch in Form von Nebenmissionen gefüllt worden, die die Neuerzählung mit dem dazugehörigen Pacing sehr streckt. Was bedeutet das genau?

 

Aber eins nach dem anderen: Zuerst beginnt man als Ex-Soldat Cloud Strife mit der Gruppe AVALANCHE, die dem Energiekonzern Shinra die Stirn bieten, bei einem Anschlag auf einen der Energiereaktoren in Midgar. Dabei erfährt man in den ersten Stunden, wie sich der Hauptcharakter benimmt und welches Ziel er verfolgt. Dabei holt ihn scheinbar seine Vergangenheit immer wieder ein, die auf den ersten Blick seinen eigentlichen Konflikt widerspiegelt. Da Clouds innere Umstände mit der realen Gefahr im Konflikt stehen, lässt sich dadurch die eigentliche Bedrohung vermuten. Das ist deswegen bemerkenswert, da der Protagonist dadurch eine Entwicklung durchmacht. Aber auch die berühmten anderen Charaktere wie Barret, Tifa und Aerith kriegen durch die Neuerungen neue Perspektiven.

 

Nebencharaktere wie Jessie, Biggs und Wedge aus AVALANCHE haben im Spiel überraschenderweise eine größere Präsenz, wodurch sie im Vergleich zum Original kaum wiederzuerkennen sind. Verglichen mit dem Original haben normale NPCs im Remake auf einmal mehr Charakter. Der Spieler erfährt mehr über ihre Motivationen, Gefühle und Vergangenheit, sodass man eine Bindung zu ihnen aufbauen kann und das ist eine große Stärke, die das Remake hier zeigt. Selbst einige der feindlichen Shinra-Soldaten beweisen unterschiedliche Moralvorstellungen. Durch die zusätzlichen Dialoge, auch von den steuerbaren Hauptcharakteren, bekommt man ein besseres Verständnis dafür, wie diese Figuren innerhalb in der Welt von Final Fantasy VII ticken. Einige der ausgesprochenen Sätze wirken manchmal befremdlich, kitschig und übertrieben, aber dies ist zum Glück nicht immer dem Fall. Auch die neu dazugekommenen Geister in dem Spiel erfüllen einen bestimmten Zweck im Remake, die somit neuen Chancen zulassen. Wie man aber damit umgeht, muss jeder für sich selber entscheiden.

 

 

 

Die Neuerungen des Gameplays

Auf den ersten Blick sieht man direkt, dass am Gameplay ausschlagegebende Veränderungen vorgenommen wurden. Bekämpft man Gegner, die im Gegensatz zum Original sichtbar sind und so bewusst in den Kampf stürzen kann. Tatsächlich kann man aber einige Kämpfe nicht umgehen, jedoch bleibt aber die Chance den Kampf zu entfliehen. Mit seinen Kämpfern ist man mithilfe der Schultertasten in der Lage zu blocken und auszuweichen. Eine Konter Funktion gibt es nur bei Cloud und diese führt automatisch aus Selbstverständlich kann man mit mehrmaligem Bestätigen der Angriffstaste seine herkömmliche Komboattacke ausführen. Aber die Strategie ist eher weniger empfehlenswert, wenn man in den höheren Schwierigkeitsgraden spielt. Die Ausnahme aber bildet hier bei Tifa, wenn man ihren Nutzen in den höheren Schwierigkeitsgraden ausnutzt. 

 

Clouds Attacken sind nahkampfbasiert und er verteilt meist starke Attacken, während sein Kollege Barret mit seinem Maschinengewehrarm für Distanzattacken sorgt und bei Gegnern eingesetzt werden sollte, die schwerer zu erreichen sind. Der Wechsel zwischen den Kämpfern ist sinnvoll auszunutzen, insbesondere deswegen, da eure KI-Mithilfe nicht schnell genug eure ATB-Leiste füllen kann. Die ATB-Leiste füllt sich durch eure gelandeten Treffer und sind das A und O im Kampf. Habt ihr eine Leiste voll, so kann man Aktionen wie Zauber, Items oder speziellen Kampfmoves einsetzen. Sorgt dafür, sie immer einzusetzen und findet heraus, wie ihr damit Gegner schneller als gewohnt ausschalten könnt. Sollte die KI-Unterstützung auch eine Leiste voll haben, so kann man mit den Schultertasten ihre Manöver direkt anwenden. Aufgrund dessen muss man zum Glück nicht immer den Charakter wechseln, um diese zu nutzen. Im Pausenmenü kann man wie üblich Charaktere wieder heilen, aber auch neue Upgrades, eine Neuheit, in Form von Stärke, Verteidigung etc. verteilen. Neue Waffen geben immer neue Spezialattacken, die dann auch dauerhaft gelernt werden können.

 

Beim direkten Versuch in den Normal-Modus einzusteigen, sollte man sich ein gewisses Maß an Taktik aneignen. Man wird mehr und mehr Materia in den schlauchartigen Leveln finden und käuflich erwerben können. Je nach Farbe und Beschreibung können sie für Sieg und Niederlage in den Kämpfen sorgen. Einige sorgen für Statusverbesserungen und einige für den offensiven Bereich, egal ob durch aktiven Einsatz oder passiver Art. Wie auch in den meisten Rollenspielen reagieren einige Gegner allergisch auf bestimmte Zaubersprüche. Die Blitz-Materia sollte z.B. tendenziell gegen maschinellen Feinde angewendet werden, denn sie bekommen dadurch mehr Schaden ab. Beachtet aber immer dabei, dass jede Magie-Aktion auch MP verbraucht und wenn ihr getroffen werdet, der Zauber abgebrochen wird. Etwas fragwürdig, dass eine ATB-Leiste umsonst verloren geht, wenn der Zauber nicht durchgeführt werden konnte. Ist man nicht sicher, welche Schwächen der Feind hat, so sollten Techniken wie die Analyse Abhilfe verschaffen. Starke oder Boss-Gegner sind aufwendiger zu bekämpfen, daher kann man ab einem bestimmten Zeitpunkt auf Beschwörungen zugreifen. Diese Bestien helfen auch im Kampf zu unterstützen und können per ATB dann spezielle Attacken einsetzen. Aber ihr Aufenthalt ist zeitzeitlich begrenzt. Ist diese Zeit abgelaufen, so verabschiedet sich die Bestie mit einer finalen Attacke und sehr schön animierten Sequenzen.

 

Mehr Liebe zum Detail

Die Erkundung sorgt für eine gewisse Freude in der Welt von Final Fantasy VII. Es tummeln sich mehr Leute vor dem Bildschirm und bekannte Passagen erlebt man mit neuer Grafik. All dies ist für die Fans ein neues Erlebnis. So entdeckt man Anspielungen aus anderen Final-Fantasy-VII-Ablegern, die diese Neuinterpretation der Weltgestaltung sehr begünstigen. Auch wenn man sich gerne umschaut, so muss man bitter feststellen, dass einige Texturen verschwommen und unleserlich sind. In einem Spiel, in dem die Grafik geradezu dominiert, ist das ein No-Go! In den Slums hat man Gelegenheit, sich auch um die Nebenmissionen zu kümmern. Diese Art der Nebenmissionen machen auch einen Teil der Streckung der Spielstunden aus. Sie sind aber leider so gewöhnlich und uninteressant, dass sie keinen richtigen Beitrag für die Spielwelt ausmachen. Das ist wirklich schade, da deswegen diese Aufträge nur den objektiven Reiz haben, Belohnungen einzuheimsen. Zum Glück wurden aber einige Minispiele eingebaut, die wenigstens etwas für die Abwechslung sorgen. Man wird auch auf dem Weg auf einige neue Nebencharaktere stoßen, die entweder das Abenteuer unterhaltsamer gestalten oder aber redundant wirken. Auch unverständlich sind die engen Gänge, Schluchten etc., die das Voranschreiten verlangsamen. Diese kommen so oft vor, dass sich der Sinn und deren Berechtigung nicht erschließt.

 

Großes Lob muss aber deutlich für den Soundtrack mitgegeben werden. Schon im Original spiegeln diese Tracks immer Gefühle wider und waren schon sehr feinfühlig komponiert worden. In Final Fantasy VII Remake wurden diese neu komponiert und haben eine noch stärkere Dynamik inne. Auch die Synchronisation muss man besonders betonen, jedenfalls die englische und japanische Sprachausgabe. Die Synchronsprecher betonen und akzentuieren ihre Sätze in ihren Situationen so gut, dass dadurch alles noch glaubwürdiger rüberkommt. Eine deutsche Sprachausgabe wird auch angeboten, ist aber weniger zu empfehlen. Einige der Sprecher wirken so holprig und nicht der Situation entsprechend, da das Gesagte nicht wirklich ernst rüberkommt. Außerdem weichen die englischen und deutschen Übersetzungen untereinander ziemlich stark ab. Daher sollte man sich komplett für eine Sprache entscheiden. Kleines Manko: Die Stimmen der NPCs hätten etwas leiser angepasst werden sollen, denn diese sind verhältnismäßig zu laut, wenn man an ihnen vorbeiläuft.

 

Die Platin-Trophäe ist mit 60 bis 70 Spielstunden etwas zeitaufwendig. Einige der Trophäen lassen sich automatisch im Spielfortschritt freischalten, aber auch einige Sammelsachen müssen erledigt werden. Hat man das Spiel durch, so hat man Gelegenheit per Kapitelauswahl einige Sachen zu wiederholen, was das Sammeln von Gegenständen, Nebenaufträgen, Minispielen etc. sehr erleichtert. Aber auch das Bewältigen von bestimmten Arenaherausforderungen steht an der Tagesordnung. Einige der Sachen sollte man sich auch erst nach dem Spieldurchgang vornehmen, da sie etwas schwieriger ausfallen. Erst danach sollte der Schwierigkeitsgrad "Schwer" durchgenommen werden, der einiges abverlangt, da auch dort u.a. die Nutzung von Items ein Tabu ist.

 

Fazit

 

Final Fantasy VII Remake ist ein schwieriges Unterfangen. Einige der Leute werden es mögen und andere wiederum nicht. Das hat unter anderem auch etwas mit dem Ende zu tun, da die neuen Ideen nicht für jedermann bestimmt sind. Das Wort Remake hat eine Zweideutigkeit inne, die den Beisatz-Titel zu Recht verdient hat. Nichtdestotrotz ist die Gestaltung und Umsetzung des Remakes ein Erlebnis. Das neu überarbeitete Gameplay, das neue Taktiken zulässt und ein neues Gefühl von Kontrolle definiert, ist abwechslungsreich und motivierend. Die Story hat die Charaktere noch nie so sehr lebendig wirken lassen und man wird sogar mit einigen von ihnen auch mitfiebern. Sowohl Fans aber auch Neulinge werden hier sehr viel Spaß haben, trotz einiger technischen Patzern, die aber hinnehmbar sind.

 

8.0/10

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Euer

Trophies.de-Team

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Bearbeitet von ItachiSaix
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