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IGNORIERT

Test: Snake Pass im Test für die PS4 – Schlängeln um die Wette


Souly

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Snake_pass_20170406232306-266x266.png.a1ac956b5e835a3883e88ee4871672ea.pngWer schon immer mal ein Jump'n'Run ohne…naja…Springen und Rennen spielen wollte, der ist bei Snake Pass an der richtigen Adresse. Sumo Digital erfindet das Genre ein wenig neu und versucht fernab von hüpfenden Klempnern oder Blondschopfen ohne Arme etwas ganz neues. Als Schlange geht es durch eine quietschbunte Welt und Schlangen können bekanntlich weniger gut hüpfen. Ob das Experiment gelungen ist, oder ob ein Mungo die kleine Schlange lieber hätte fressen sollen, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.

Alle Schlangen sind schon da

Herzlich willkommen in der Welt von Snake Pass. Wer hätte es gedacht, der Hauptcharakter von Snake Pass ist: *trommelwirbel* eine Schlange. Diese trägt den Namen Noodle (hehe) und hat einen Kolibri Freund namens Doodle (haha). Zusammen leben die beiden in einer Welt, die aus vielen kleinen, in der Luft schwebenden Inseln besteht und die durch Portale miteinander verbunden sind. Nun gab es aber offenbar Ärger im Paradies, denn irgendwer klaut die Torsteine immer aus den Portalen und verteilt sie auf der jeweiligen Insel. Schock schwere Not, dann gehen natürlich die Portale nicht mehr. Doch Noodle und Doodle, unsere glorreichen Helden, sammeln die Steinchen wieder ein. Grob ist das die Story, ohne zu viel zu spoilern natürlich.

Klingt jetzt erst mal nicht so sehr tiefgründig, muss es aber auch gar nicht sein. Das außergewöhnliche an Snake Pass ist sein Protagonist und die damit verbundenen Eigenheiten. Man muss die Schlange nämlich tatsächlich auch wie eine Schlange spielen. Das heißt, man schlängelt sich eben durch die Level und umso mehr man im Slalom schlängelt, umso schneller bewegt man sich auch fort. Dazu windet man sich um Stock und Stein, um höher gelegene Passagen zu erreichen.

Der Kolibri Doodle spielt hier eher eine unnütze nervige Sidekick-Rolle. Die erzählt einem immer viel, was man denn wie und wo am besten machen soll, übernimmt also eine Art Tutorial-Rolle. Außerdem kann man ihn rufen, damit er Noodles Schwanz anhebt. Während meiner gesamten Testzeit habe ich nicht einmal eine sinnvolle Anwendung für diesen kleinen Nervzwerg und seine grandiosen Schlangenschwanzhebekünste finden können. Naja, was solls, auch eine stumme Schlange braucht ja etwas Gesellschaft.

 

 

Schlangenbändiger

Ziel eines jeden Levels ist vorrangig drei Torsteine einzusammeln und beim Portal einzusetzen, um dieses wieder zu aktivieren. Dieses Hauptziel gestaltet sich meistens sehr einfach, da die Torsteine an gut erreichbaren Orten positioniert sind. Neben dieser Hauptaufgabe, gibt es aber noch zwei weitere Arten von Sammelobjekten. Das sind einmal blaue Leuchtsteine und Schädelmünzen. Letztere sind in der Tat eine äußerst knifflige Aufgabe, da sie nur mit sehr viel Geschick und auch etwas Glück erreicht werden können.

Noodles Fähigkeiten sind an die Fähigkeiten einer Schlange angepasst. Wie schon erwähnt, sollte man sich, wenn man zügig vorankommen möchte, durch das Level schlängeln. Des Weiteren kann Noodle seinen Kopf heben, was mit dem zweiten Analogstick gesteuert wird. Da eine Schlange durch ihre Muskulatur an Bäumen und ähnlichem hochklettern kann, muss man es ihr gleich tun. Will man nach oben, muss man sich also um einen Bambusstab herumschlängeln und so möglichst viele Schlangenmuskeln an die zu erklimmende Oberfläche bringen. Das ist zum Teil auch durch schlechte Kamerarotation ziemlich knifflig, doch dazu später mehr.

Eine weitere schlangentypische Fähigkeit ist das Festkrallen. Mit einer Taste spannt Noodle alle seine Muskeln an und kann sich so ziemlich gut an seinem Untergrund festhalten. Das Problem dabei ist, dass man zum Fortbewegen die Taste natürlich loslassen muss, und man so diese Fähigkeit auch nur schwer sinnvoll einsetzen kann. Im besten Fall gewinnt man dadurch etwas Zeit, um sich in Ruhe seinen nächsten Schritt zu überlegen. Ansonsten kann Noodle noch schwimmen und tauchen oder aber einen kleinen Stoß nach vorne ausführen, um so hoffentlich den rettenden Ast noch zu erreichen.

Über Stock und Stein

Die Fähigkeiten von Noodle werden allesamt für die verschiedenen Welten benötigt. Diese sind sehr bunt gehalten und mit Bambusgerüsten, Hebeln, Felsen und Wasserläufen bedeckt. Es ist erkennbar, dass die Zielgruppe des Spiels vermutlich eher die jüngere Generation Spieler ist. Nun ist die Steuerung aber durchaus nicht trivial sondern erfordert viel Übung, weshalb ich mir nicht so sicher bin, ob dies die Zielgruppe anspricht. Andererseits ist mir aufgefallen, dass ich in früheren Jahren deutlich geschickter mit den Analogsticks war, also vielleicht irre ich mich auch.

Der Frustfaktor bei Snake Pass ist recht hoch. Wer wirklich alle Schädelmünzen einsammeln möchte, der wird das ein oder andere Mal in die Tiefe stürzen. In der Welt sind für diesen Fall Checkpoints verteilt, die jederzeit angeschlängelt werden können, jedoch vergisst man dies im Sammelwahn schon mal. Stürzt man also bei der letzten Münze ab, startet man wieder beim letzten Checkpoint. Die Schädelmünzen zu sammeln kann einem durchaus schon mal ein paar Haarbüschel kosten.

Ansonsten ist Snake Pass ein recht kurzes Vergnügen. Ich könnte mir vorstellen, dass Speedrunner ihren Spaß mit dem Spiel hätten. Wenn man sehr geradlinig das Spiel durchspielen will, ist man nach 15 Levels durch. Da es keine direkten Gegner gibt, kommt es also auf das ganz eigene Können und die Ruhe am Stick an, wie schnell man letzten Endes das Spiel beendet. Wenn man jedoch alle Sammelobjekte einsammelt, dauert der Durchlauf natürlich bedeutend länger.

Das Glas ist halb voll

Was lässt sich über die Technik des Spiels sagen? Wie schon angemerkt ist die Welt sehr bunt. Dazu kommt eine nicht sehr anspruchsvolle 3D Grafik im Comiclook. Das haut einen jetzt nicht unbedingt vom Hocker, muss es aber auch gar nicht, da die Grafik bei Snake Pass nun wahrlich nicht im Vordergrund steht. Viel mehr fällt da die grauenhafte Kamera ins Gewicht. Beim Erklimmen der Bambusgerüste, dreht sich die Kamera automatisch mit. Nur leider entweder zu schnell, zu langsam, zu nah, zu weit…eher Glückssache, dass die Kamera tatsächlich etwas Nützliches macht.

Dies ist umso ärgerlicher, da die Steuerung selbst nun schon eine echte Herausforderung ist. Jeder noch so kleine Fehler lässt die gute Nudel in die Tiefe stürzen. Das heißt, wenn man schon ziemlich gut geübt ist, schafft es die Kamera trotzdem einen vom Gerüst zu wedeln. Da wäre definitiv noch Patchbedarf. Ein weiterer Punkt bei der Steuerung ist, dass die Kopfhebefähigkeit sich exakt nach der Schlängelrichtung von Noodle und nicht nach der Kamerasicht orientiert. Das ist absolut nicht intuitiv. Ein Beispiel: Noodle schlängelt nach links, von meiner Kamera aus betrachtet. Will ich den Kopf jetzt gerade heben, muss ich den Stick gerade nach oben schieben und nicht wie erwartet, nach links. Muss man vielleicht mal erlebt haben, um zu verstehen was ich meine.

Die Soundkulisse und die Musik sind so fröhlich und bunt wie die Welt. Das ist für ein "Jump'n'Run" durchaus stimmig und macht gute Laune. Da das Setting eher südamerikanischer Dschungel ist (zumindest glaube ich das, da die Statuen ein wenig Maya-artig aussehen), ist auch der Ton sehr dschungelartig. Hier und da hört man Vögel und Insekten und die Musik hat ebenfalls Dschungeltrommeleinlagen. Insgesamt zum Setting passender Sound.

Platin Schlange

Snake Pass hat sogar eine Platintrophäe. Wer diese haben möchte, kann sich allerdings auf viel Frust vorbereiten, denn es gilt 100% der sammelbaren Objekte in jedem Level zu finden. Da wie erwähnt die Schädelmünzen ziemlich knifflig sind, könnte es eure Controller kosten, wenn ihr nicht nervenstark seid. Ansonsten sind die Trophäen sehr abwechslungsreich und auch anspruchsvoll. So muss man zum Beispiel jedes Level schaffen, ohne zu sterben oder in dem Level "Lagune" das Tor reparieren, ohne Wasser zu berühren. Wie zu erwarten, gibt es in dem Level sehr viel Wasser.

Lustige Trophäen gibt es auch. So heißt eine zum Beispiel "Snake? SNAKE? SNAAAAKE!". Die etwas ältere Generation wird mit diesem Ausspruch wohl etwas anfangen können. ;) Für einige Trophäen dürft ihr euch auch in den Tod stürzen oder die Mimik von Noodle austesten. Auch der nervige kleine Doodle muss oft zum Einsatz kommen, um alle Trophäen abzugreifen. Also, viel Spaß bei der Jagd.

 

FAZIT

Snake Pass geht für mich völlig an der Zielgruppe vorbei. Die knuffige Grafik und Aufmachung spricht eher ein jüngeres Publikum an, welches aber arge Probleme mit der sehr hakeligen Steuerung bekommen dürfte. Auch für erfahrene Controller-Dompteure stellt Snake Pass um die Schlange Noodle eine harte Geduldsprüfung dar. Die Schwierigkeit wird durch die schlechte Kamera noch einmal um einiges verschärft. An sich ist Snake Pass eine willkommene Abwechslung im Jump'n'Run-Genre, dennoch hapert es eben an diesen Punkten. Das Leveldesign wiederum wirkt sehr gelungen und auch die musikalische Untermalung ist stimmig. Wer viel Geduld und Spaß an Steuerungsherausforderungen hat, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Allen anderen kann ich den Titel leider nicht wirklich empfehlen, da der Frustfaktor das Spiel auch schnell wieder in die Versenkung schickt.

 

5 von 10

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