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Test: MXGP - The Official Motocross Game im Test für PS3: Let's get dirty


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yoh5rdpu.jpg.ef7222b2c1416b045d1203f6be7c5273.jpgDie italienischen Spieleentwickler Milestone, die unter anderem für Titel wie WRC verantwortlich sind, haben bereits mit MotoGP13 den Sprung von vier auf zwei Räder gewagt. Nun gehen sie noch einen Schritt weiter und schmeissen zu den zwei Rädern noch eine gehörige Portion Dreck, Matsch, Staub, Lärm und buckelige Pisten hinzu. Das Ergebnis daraus ist MXGP - The Official Motocross Videogame, eine Motocross Simulation, die auf Realitätsgrad und echtes Fahrfeeling ausgelegt ist, wie die anderen Produkte WRC und MotoGP auch schon zu deren Zeit. Ob es Milestone gelingt damit Staub aufzuwirbeln und bestenfalls die Konkurrenz denselbigen fressen zu lassen, das erfahrt ihr in unserem Test.

 

Konkurrenzlos - aber deswegen einsame Spitze?

Man muss zugeben, wenn man sich auf die Suche nach einem vernünftig entwickelten Motocross Game für aktuelle Plattformen begibt, dann wird man sicherlich nicht so schnell fündig werden, denn die Auswahl an Alternativen ist durchaus dünn. Urban Trials Freestyle hat zumindest Motocross Maschinen, ist aber mit MXGP in keinster Weise vergleichbar. Während Urban Trials Freestyle die Spieler mit unglaublichen Stunts, sekundenlangen Flügen und urbanem Vorstadtflair aufwartet, so setzt Milestone mit MXGP wie schon aus ihren anderen Spieleserien bekannt auf Realismus und echtes Motocross-Feeeling, gepaart mit möglichst detailgetreuen Originalstrecken. Dabei bedient sich MXGP der offiziellen FIM MX2 und MX1 Lizenz aus dem Jahre 2013, Insider werden also sicherlich einige bekannte Gesichter im Rennalltag finden.

Der erste Spielstart wird von einem coolen und actionreichen Trailer untermalt, der Rennszenen aus echten Motocross-Rennen möglichst imposant darstellt, um den Spieler gleich abzuholen und ihm den Weg ins Spiel zu weisen. Das ist nichts Neues, das Spieletest-Team kennt dies bereits aus dem Test von WRC4, wo man ähnliche Trailer, welche natürlich Rallye-Boliden enthalten haben, vorgesetzt bekommen hat. Das soll allerdings den Effekt nicht schmälern, die Videos machen durchaus Lust auf mehr. Kurz nach dem Trailer kommt man nicht direkt in Hauptmenü, sondern kann, sofern man das wünscht, zuerst einige Tutorialvideos ansehen, die einem die grundlegende Steuerung und einige Tricks zeigen. Dies ist auch dringend zu empfehlen, denn die Steuerung ist sehr gewöhnungsbedürftig am Anfang und benötigt ein wenig Übung und Geduld. Dazu aber später mehr.

Vom Tellerwäscher zum MX1-Superstar

MXGP wartet mit insgesamt 14 Original-Strecken auf, die sich aus einem Mischmasch der letzten und diesjährigen reelen Saison zusammensetzen. Warum hier trotz der offiziellen Lizenz nicht alle aktuellen Strecken verwendet wurden, ist dem Spieletest-Team unbegreiflich, gerade weil Milestone so sehr auf Realismus setzen möchte und man eine offizielle Lizenz natürlich auch entsprechend bewirbt. Die Spielmodi umfassen unter anderem Einzelrennen, in denen Fahrer und Strecken per Zufall ausgewählt werden. Sucht man mehr Entscheidungsmöglichkeiten, empfiehlt sich der Grand Prix Modus oder Meisterschaftsmodus, denn hier kann man frei entscheiden, wie intensiv man die Rennen spielen möchte. Von Bike-Einstellungen über die Auswahl des Umfang eines Renn-Wochenendes, alles das bleibt dem Spieler überlassen. So kann man entscheiden, ob man nur das Rennen selbst spielt, oder aber das komplette Wochenende mitnimmt inklusive Training, Qualifying und zwei Rennen. So kann man das Spiel pro Renntag sehr intensiv spielen. Wenn man das möchte. Leider sucht man einen Trick-Modus vergeblich, wer würde sich nicht eine Möglichkeit wünschen, wie die Red Bull X-Fighters sein Bike vor Tausenden von Fans durch die Luft zu wuchten, mit den schier unglaublichsten Tricks, die die Welt jemals gesehen hat? Tja, nicht, wenn es nach Milestone geht. Schade. Das Herzstück der Motocross-Simulation ist sicherlich der Karriere-Modus, in welchem sich der Spieler vom Wild-Card-Neuling bis zum MX1-Klassenchampion hochkämpfen muss. Dafür sind zig Rennen zu bestreiten und einige Sponsoren zu überzeugen, dass man "The Man" ist. Dies macht man überwiegend durch Siege in Rennen, wodurch nach ein paar Renn-Wochenenden neue Teams auf einen zukommen, um mit Angeboten zu locken. Hierbei sind nur Teams mit ihren Bikes die Motivation, so scheint es zumindest, denn Gehalt scheint es für eine steile Karriere nicht zu geben. Der Spieler lebt den Traum offensichtlich MX1-Champion zu werden, dort ist anscheinend keine Zeit mehr, Geld oder solche Dinge auszugeben. Einziges Indiz für die eigenen Entscheidung zu wechseln ist also rein die Leistung des Bikes, welches das potenziell neue Team zur Verfügung stellt. Das Büro, aus dem der Spieler agiert, erinnert massiv an das Büro, welches das Spieletest-Team zuletzt in WRC 4 gesehen hat. Euer Team kontaktiert euch per Email und informiert euch über aktuelle Themen aus dem Renngeschehen. Der Teamchef stellt euch meist vor den Rennen und einer ganzen Saison Ziele, welche erreicht werden müssen, um in der Karriere weiterzukommen. Dies bedeutet meist eine bestimmte Platzierung zu erreichen und vor einem festgelegten Kontrahenten zu sein. Leider spielt sich die Karriere insgesamt relativ langweilig und eintönig, da man auf die doch lange Spieldauer sehr wenig Abwechslung geboten bekommt.

 

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WRC auf 2 Rädern mit den gleichen Problemen

 

Der damalige Test von WRC 4 stellte vor allem heraus, dass das Spiel technisch insgesamt doch eher schwach rüberkommt, und leider hat sich dies in MXGP fortgesetzt. Die Hintergrund-Grafiken sind derart plastisch, dass man sich teilweise an 2D-Super Mario erinnert fühlt. Zugegeben, das ist ein wenig überspitzt, aber es sieht auch entsprechend schrecklich aus, es ist nicht mehr auf dem Stand der Technik und liegt unterhalb der Möglichkeiten, die sich heute bieten. Die Grafik der Bikes und der Fahrer ist hingegen gut, darauf wurde von Milestone auch sehr viel Wert gelegtBei Sprüngen sieht man schön das Trikot des Fahrers im Wind flackern und auch die Bikes haben eine Modellierung bekommen, sodass nach einem Qualifying oder Rennen die Verschmutzung am Bike deutlich zu erkennen ist. Dieser freudige Moment wird nach dem Rennen allerdings wieder zerstört, da dann der eigene Team-Mechaniker ankommt, um mit einem den gerade errungenen Sieg zu feiern. Dafür bekam der Mechaniker eine Einheitsmiene aufgesetzt, wie man sie auf der PS2 nicht besser hätte programmieren können. Clipping-Fehler, nachladende Texturen und quälend lange Wartezeiten sind bei einer angekündigten verbesserten Grafik-Engine einfach nicht akzeptabel. So oder so.


Fragwürdig ist ebenfalls die teilweise fehlende Kollisionabfrage, da bei direkten Treffern mit Kontrahenten zeitweise nichts passiert, dann aber wieder schon. Besonders ärgerlich, wenn einen ein kleiner Fahrfehler in einer Kurve direkt vom Bike hebt. Positiv hervorzuheben sind der Sound und nach einer gewissen Eingewöhnungszeit die Steuerung. Der Sound kommt satt und wirkt sehr realistisch. Hier klingt nichts hölzern, sondern man hört schon die Power der Bikes, das trägt gut zu der gesamten Rennatmosphäre bei. Die Steuerung ist technisch das Prunkstück von Milestone, hier hat man sich wirklich damit auseinandergesetzt, um etwas Vernünftiges auf die Beine zu stellen. Hat man den Dreh einmal heraus, kann man mit der separaten Steuerung von Fahrer und Bike einige Kniffe versuchen. Hierzu werden die beiden Analogsticks benutzt, wobei der linke das Bike und der rechte den Fahrer steuert. Dies bietet Einfluss auf die Länge der Sprünge, oder aber auch auf das Kurvenhandling. Hier wünscht man sich ingesamt, dass Milestone in die restlichen Aspekte des Spiels ähnlichen Enthusiasmus gesteckt hätte.

Last, but not least...

...der Online-Modus. Hier kann der Spieler sich mit bis zu 11 anderen Spielern in direkten Duellen messen.
Weitere Spielmodi sind Einzelrennen, Online-Meisterschaften und diverse Ranglisten. Vergeblich sucht man hier aber einen Offline-Splitscreen-Modus, um sich mit Freunden auf der heimischen Couch den virtuellen Dreck ins Gesicht zu schleudern. Ansonsten hat der Multiplayer außer Verbindungsproblemen nicht viel zu bieten, Dauermotivation ist leider nicht gegeben. Hier stellt man sich eher die Frage, ob dieser Multiplayer-Part wirklich hätte sein müssen, oder ob man nicht besser beraten gewesen wäre, diese Energie in den Kern des Spiels, die Offline-Simulation, zu stecken.

 

 

Trophäen

 

Der Großteil der Trophäen ist sehr leicht und auch schnell zu erreichen, einzig das Sammeln der eine Million Fans nimmt den Hauptteil der Zeit bis zur Platin in Anspruch.
Meist bezieht sich das Trophyset nur auf das Abschließen der einzelnen Strecken, ein paar Replays und das Absolvieren des Online-Modus. Die Schwierigkeit im Forum ist mit 1.67 angegeben.

 

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Fazit

Wie auch schon bei den anderen Spielen von Milestone fragt man sich am Ende, was aus diesem Spiel geworden wäre, wenn man es konsequent und zielstrebiger umgesetzt hätte. Die Schwächen in der Technik sind einfach zu gravierend, um darüber hinwegsehen zu können. Insgesamt ist der Test sehr negativ behaftet, deswegen soll nochmal herausgehoben werden, dass MXGP durchaus Spaß macht. Gerade die Steuerung reißt dort vieles raus, was aber durch die anderen Fehler wieder ins schlechte Licht gerückt wird. Zum Schluss bleibt ein Spiel, welches man sich am besten irgendwann als Budget-Version oder gebraucht kaufen sollte, wenn man Spaß an diesem Genre hat. Alle anderen sind mit anderen Renn-Simulationen besser beraten.

 

6.0/10

Bearbeitet von d4b0n3z
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