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IGNORIERT

Mortal Kombat XL im Test für die PS4 – Finish Him! Flawless Victory. FATALITY!


Realmatze

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mortal-kombat-xl-266x266.jpgMortal Kombat ist eine sehr alte Reihe mit einer legendären Geschichte. Zumindest hierzulande kamen die Spieler nur selten in den Genuss der Spiele, da sie stets direkt der Indizierung zum Opfer fielen. Umso überraschender war es, dass Mortal Kombat X fast ein halbes Jahr nach Release tatsächlich eine USK-18 Freigabe erhielt. Noch einmal ein halbes Jahr später erschien schließlich die komplette Sammlung von Mortal Kombat X, namentlich Mortal Kombat XL, welches das Hauptspiel und alle Erweiterungen unter seinem Banner zusammenfasst. Was die Sammlung für euch zu bieten hat, erfahrt ihr unserem Test.

Zeit für eine neue Generation

Einfache Geschichten wie damals, als man nur für den Sieg im Mortal Kombat Turnier gekämpft hat, sind vorbei. Mortal Kombat XL setzt dort an, wo der Vorgänger und die gleichnamigen Comics geendet haben. Doch selbst wenn man es nicht gespielt oder gelesen hat, kommt man schnell in die Handlung hinein, da sie plötzlich einen Satz um einige Jahre macht. Alles, was man wissen muss, ist, dass ein paar Leute nicht jeden Teil der Reihe überlebt haben.

Der zentrale Dreh- und Angelpunkt sind, wenn man von den DLC Charakteren absieht, die insgesamt acht neuen Figuren aus Mortal Kombat X. Der gute alte Johnny bekommt schon graue Haare und möchte, dass seine Tochter Cassie in seine Fußstapfen tritt. Ähnliche Geschichten bieten auch andere Figuren und das gilt für beide Seiten – die Guten und die Bösen. Auch wenn man nicht so leicht zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, aber das sei an dieser Stelle mal dahin gestellt. Die neuen Figuren fügen sich sehr gut in den Kader der alten Figuren und wirken nicht wie neue Skins älterer Figuren.

Sind wir mal ehrlich, die Story ist nicht allzu tiefgründig, doch sie ist mit einer Menge eindrucksvoller Zwischensequenzen geschmückt. Hier und da gibt es sogar QTEs, allerdings bleiben diese ohne wirkliche Konsequenzen. Das wiederrum passt auch recht gut zu Mortal Kombat, denn im Laufe der Story merkt man, dass viele Dinge ohne Konsequenzen bleiben und dazu zählt auch der Tot diverser Akteure. Außerdem kommt man nur selten in den Genuss der Serientypischen Fatalites.

 

Etwas Ketchup zu den Pommes?

Eine Indizierung kommt ja nicht von irgendwo her. Für alle, die mit Mortal Kombat noch nicht in Berührung gekommen sind, hier mal eine kleine Einführung. Blut fließt, Knochen brechen und Gedärm fliegt. Während des Kampfes erleiden die Kämpfer einige Verletzungen und das spiegelt sich auf ihrer Haut wieder. Schrammen, Fleischwunden und blaue Flecken sind an der Tagesordnung. Leider verschwinden diese in Videosequenzen wie durch Zauberhand wider.

Die X-Ray Moves sind dabei noch etwas brutaler. Jeder Charakter hat eine spezifische Angriffkombo, in welcher man dem Gegner die Augen aussticht, das Rückrat bricht oder sonstige brutale Aktionen durchführt, welche mit Zoom und Röntgenblick in blutige Szene gesetzt werden. Konsequenzen? Außer verheerender Schaden leider keine. Aber es muss eben spielbar bleiben, deshalb ist dies auch in Ordnung so. Allerdings nerven sie mit der Zeit, da sie in Zeitlupe ablaufen und natürlich nicht überspring- oder verkürzbar sind.

Mortal Kombat XL wäre aber ohne Fatalites kein richtiges Mortal Kombat. Hat man einen Gegner besiegt, erhält man die Chance ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Jeder Charakter hat seine eigenen Moves, meist übertrieben und komisch. So macht Johnny endlich das, was naheliegend war und reißt den Gegner auseinander, steckt den Kopf durch die Eingeweide und gibt seine beste Shining Imitation zum Besten. Die Eingabekombo ist nicht immer die Einfachste, man kann sie jedoch abbrechen oder einen Token einsetzen, den man in microtransaction Manier gegen Echtgeld erwerben kann.

Die übliche Hau-Drauf-Kost

Zum Kampfsystem selbst gibt es nur wenig zu sagen. Hohe und tiefe Schläge und Tritte können zu langen Kombos verkettet werden, verschiedene Tastenkombinationen lösen unterschiedliche Angriffe aus und verschiedene Angriffe erfordern verschiedene Blocks. Das Ganze ist etwas einfacher als bei einigen anderen Beat ‘em Ups und ist somit besonders für ein paar lustige Runden mit Freunden auf der Couch geeignet. Auch wenn man sich ärgert, wenn man selbst die verschiedensten Kombos probiert und dann dem Buttonmasher unterliegt, der nicht weiß, was er tut. Aber das gehört dazu und ist soweit auch ziemlicher Standard.

Wirklich respektabel ist jedoch, dass Netherrealm Studios mit Mortal Kombat XL eine enorme Kämpferriege ins Spiel schickt und sich dennoch kein Charakter wie der andere anfühlt. Das Balancing ist gut gelungen und schnell findet jeder Spieler einen Charakter, der am besten zu einem selbst und zum eigenen Spielstil passt, ohne dabei groß im Nachteil zu sein. Es ist keine Seltenheit, dass man einen Charakter als besonders schwach empfindet und dann von eben jenem Charakter im Kampf dominiert wird.

Ein paar Tricks und Kniffe bietet Mortal Kombat XL aber schließlich doch noch, so kann man mit der Umgebung interagieren und schnell über Gegner hinwegspringen, dem Gegner einen Kohlegrill vor den Latz knallen oder ihm die Visage an einer Säule polieren. Es gibt auf jeder der vielzähligen Arenen die unterschiedlichsten Möglichkeiten das Gelände zum eigenen Vorteil zu nutzen und zusammen mit den vielen funkelnden Leisten, die im Kampfverlauf weitere Block, Cancel oder Angriffsoptionen bieten, gibt es für den Spieler viel zu lernen, bevor er seinen Charakter perfektioniert hat.

Triborg, I choose You!

Die Charakterauswahl von Mortal Kombat XL bietet neben den 33 wütenden Kämpfern, bestehend aus den bereits erwähnten 16 wiederkehrenden Charakteren und den 8 neuen Gesichtern, zuzüglich 9 ehemaligen DLC Charakteren, auch allerhand Kostüme für die jeweiligen. Das geht von klassischen, über futuristische bis hin zu Cosplay-Kostümen oder jene, die aus den Figuren ganz andere Charaktere machen. Das ist ja alles schön und gut, aber natürlich auch rein kosmetischer Natur.

Nicht nur rein kosmetischer Natur sind hingegen die Modi, die man für seine Charaktere auswählen kann. Sie verändern zum einen die Optik des Kämpfers, markieren sie aber auch für den Gegner damit er weiß, worauf er sich einstellen muss. So kann das Alien in der Säure Variante mit eben jener ätzenden Flüssigkeit den Gegner langsam mürbe machen, in der Tarkataner Variante mit seinen Klingen in schnellen Kombos niedermetzeln oder als Konjurer mit Alien Drohnen und Facehuggern eindecken.

Das bringt noch ein bisschen mehr Abwechslung ins Spiel und verdreifacht in einem gewissen Sinne auch die Kämpferriege. Und wie bereits erwähnt sind auch die DLC Charaktere mit von der Partie. Dass Mortal Kombat zu einem Allstar-Spiel wird, wissen wir spätestens seit Mortal Kombat vs DC Universe. Allerdings geht Mortal Kombat XL eher in die Horrorschiene, so sind neben dem Alien auch der Predator, Leatherface und Jason mit dabei. Schade nur, dass es zum Beispiel Freddie Krüger oder Kratos nicht ins Spiel geschafft haben.

Bin ich in einem Rollenspiel oder was?

Über das Hauptmenü von Mortal Kombat lässt sich auch die Krypta ansteuern. Das ist ein ganz eigener Spielmodus, der sich so ganz vom Rest des Spiels abhebt. Naja, Spielmodus ist schon fast zu viel gesagt, aber in Grundzügen spielt es sich wie ein 3D Dungeon Crawler. Hier und da gibt es Kisten, ab und zu wird man von einem Monster attackiert, welches man auf Knopfdruck zurück in die Hölle befördern kann. Gepaart mit ein paar abwechslungsreichen Dungeons hätte man glatt ein ganzes Spiel daraus machen können.

Während man sich durch die verschiedenen Gewölbe bewegt trifft man alle zwei Schritte auf interaktionsgegenstände, bei welchen man seine in den Kämpfen hart erkämpften Goldmünzen ausgeben kann. Dafür erhält man dann allerhand Zusatzzeugs und das geht von ziemlich lahm bis hin zu echt nicht schlecht. Brutalities, Fatalities, Kostüme, Konzeptzeichnungen und Token die einem einfache Fatalities ermöglichen gehören zum Standardrepertoire.

Dass man sogar ein paar Rätsel lösen muss, um voran zu kommen fördert die Entdeckungstouren nur umso mehr. Manchmal muss man sogar Waffen und Gegenstände bekannter Charaktere einsammeln, um Schluchten oder versiegelte Tore zu überwinden. Klar hätte man das Ganze auch einfach als Menü aufziehen können und sicherlich haben auch manche Spieler da überhaupt keine Lust drauf, aber das, was NetherRealm Studios da ins Spiel gezaubert haben, macht sie schon sympathisch.

Kann nicht aufhören

Natürlich gibt es in Mortal Kombat XL auch neben einem Offline-VS-Mode einen Online Modus, in dem man sich in verschiedenen Kampftypen duellieren kann. King of the Hill, Versus, Rangliste – alles dabei, was man von einem Beat ‘em Up heutzutage erwartet. Damit gehen natürlich massenhaft Online Trophäen einher, für die man die unmöglichsten Dinge tun muss; zumindest für Otto-Normal Spieler.

10 Ranglistensiege in Folge, 100 Online Siege, 200 Online Kämpfe, das alles überrascht heutzutage niemanden mehr – und doch ist es nur die Spitze des Eisbergs. Bosse müssen bezwungen, gegnerische Fraktionen in einer Invasion besiegt und Respekt vom Publikum erworben werden. Wer Mortal Kombat liebt, wird sich freuen so viel Zeit in den Online Modus stecken zu können, um alle Trophäen zu erreichen.

Ansonsten muss man zum Beispiel noch darauf achten, dass man unter jeder Fraktion einmal das Maximallevel erreicht haben muss. Das kommt mit der Zeit automatisch, sofern man so lange durchhält. Aber Obacht: man kann nicht erkennen, welche Fraktionen man schon abgeschlossen hat und ein frühzeitiger Wechsel sorgt dafür, dass man wieder auf Level 1 zurück fällt. Wer auf schnelle Trophäen aus ist, kann aber auch ansonsten einen großteil selbst mit einem zweiten Kontroller erledigen. Aber wo bleibt denn da der Spaß.

Persönliches Fazit

 

In Mortal Kombat XL steckt genau das drin, was man erwartet. Blutige Prügelaction und krasse Kombos die den Gegner verzweifeln lassen. Ich bin selbst nicht der größte BemU Fan und bin nach nur wenigen Runden schnell gelangweilt, doch Mortal Kombat schafft es auch in mir ein wenig Faszination auszulösen. Besonders, da es mich auch bekannte Figuren wie den Xenomorph aus Alien spielen lässt, lockt mich immer mal wieder an den Controller. Und dass man in der XL Version nun das komplette Paket geliefert bekommt, ist ein Grund mehr hier zuzugreifen.

Wer Blood & Gore nichts abgewinnen kann, sollte natürlich die Finger von Mortal Kombat XL lassen, aber sind wir mal ehrlich: Das hat man schon vorher gewusst. Auch wenn man sich hier und da wünscht, man könnte die X-Ray Moves verkürzen, gehört das einfach zum Spiel dazu. Dass der neueste Ableger auch in Deutschland veröffentlicht wurde, kam überraschend und ist definitiv eine Bereicherung für jede Beat ’em Up Bibliothek. Besonders im Couch VS immer wieder ein heiden Spaß, mal so richtig die Sau rauszulassen.

8.5/10

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