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IGNORIERT

Overlord Gefährten des Bösen im Test für die PS4 - Zurück in die Hölle mit euch!


Realmatze

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Overlord, so heißt die Reihe rund um den sympathischen Antihelden, der in einer Parodie auf jegliche Fantasy-Universen dafür sorgt, dass das Böse nicht vergessen bleibt. Beinahe sechs Jahre mussten Fans auf einen neuen Eintrag des Franchises warten, welches im Jahre 2007 zum ersten Mal unter dem Publisher Codemasters das Licht der Gaming-Welt entdeckte. Nun präsentieren sie uns mit Overlord Gefährten des Bösen keine Fortsetzung, jedoch ein Spin-off, welches das Verlangen nach Nachschub der Fans lindern soll. Ob das Spiel diesen Anspruch erfüllen kann oder ob man lieber auf eine echte Fortsetzung warten sollte, erfahrt ihr in unserem Test.

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SYSTEM: PLAYSTATION 4
VERTRIEB: Codemasters
ENTWICKLER: Codemasters
GENRE: Hack'n Slay
SPIELER: 1 - 4
HDD: 4,5 GB
AUFLÖSUNG: 720p, 1080i, 1080p
NETZWERKFUNKTIONEN: Ja
NETZWERK-SPIELER: 1 - 4

 

Der König ist tot, lang leben die Höllenghuls

Viel Zeit ist ins Land gegangen, da der Overlord das zeitliche segnete. Doch sein treuer Diener Gnarl fürchtet, dass der Frieden auf Erden nun schon zu lange andauert und sich noch weiter ausbreiten könnte. Also beschwört er kurzerhand vier ehemalige Antihelden, die fortan ihr Leben als Höllenghuls fristen und gegen Menschen, Elfen und anderes Gesocks in die Schlacht ziehen. Ihnen zur Seite stehen dabei die kleinen fiesen Schergen, die schon unter dem Overlord dienten und alles zerstören wollen.

Die Höllenghuls selbst bekommen dabei nicht sonderlich viel Persönlichkeit verliehen. Ihr einziger Zweck besteht darin, verschiedene Klassen ins Spiel zu bringen, damit der Spieler seinen ganz eigenen Kampfstil nutzen kann. Auch sonst wird viel der Story in Textboxen vermittelt, die am unteren Bildschirmrand aufploppen. Zwischensequenzen hingegen gibt es in Form von animierten Cartoons. Diese stocken allerdings gelegentlich und da fragt man sich schon, was da für eine Technik hinter steckt, denn eigentlich sollte es nicht allzu anspruchsvoll für die PS4 sein, ein paar 2D Grafiken flüssig über den Bildschirm zu bewegen.

Allgemein findet der Storyfortschritt nicht in einem fließenden Lauf statt, oftmals findet man sich in seinem Hub wieder und muss von dort aus die nächste Mission anwählen. Das ist aber auch okay so, da man hier neue Gegenstände und Aufrüstungen erwerben kann. Außerdem kommt man vom HUB aus auch in die Mehrspielerlobby.

 

 

Flauschigkeit umhüllt mich

Optisch gesehen setzt Overlord Gefährten des Bösen keine neuen Maßstäbe. Ehrlich gesagt wirkt die Grafik recht altbacken, doch ein Effektgewitter kann man dennoch erwarten und man kann nicht sagen, dass das Spiel sonderlich hässlich ist. Es erfüllt seinen Zweck und setzt die Umgebungen atmosphärisch gut in Szene. Man bekommt zwar immer wieder das gleiche zu Gesicht, vor allem in der Hölle, aber dafür sieht sie eben aus, wie man sie sich vorstellt: tiefe Schluchten, feurige Lava.

Zoomt die Kameraperspektive allerdings an die Charaktermodelle heran, so ergibt sich ein anderes Bild. Man könnte fast vermuten, dass die isometrische Perspektive absichtlich so gewählt wurde, damit man nicht auf die altbackene Grafik und die schlechten Texturen aufmerksam wird. Harte Ecken statt weicher Kurven und flauschig sehen die verwandelten rosa Schergen auch nicht aus.

Die Optik macht aber zumindest teilweise der Humor wieder wett. Manchmal etwas pubertär, meistens etwas dämlich und manchmal auch etwas gemein: Dumme Sprüche bekommt der Spieler alle Nase lang vor den Latz geknallt. Schon amüsant, wenn der gegnerische Hochelf sich als Fahrkartenkontrolleur ausgibt. Wer jedoch kein Englisch kann, wird vieles verpassen. Zum Lesen der Untertitel kommt man oft gar nicht, wenn das Getümmel auf dem Bildschirm startet.

Ich brauche euch nicht!

In Overlord Gefährten des Bösen verfügt man selbst über drei verschiedene Attacken: Normaler Angriff, Schwerer Angriff und Spezialangriff. Alles ziemlicher Standard, wie man es von Hack’n Slay gewohnt ist und eigentlich auch nicht weiter wild, wäre da nicht das Problem, dass es sich hierbei um ein Overlord Spiel handelt.

Natürlich können auch die Höllenghuls ihre kleinen Schergen beschwören, von denen es vier verschiedene Arten gibt. Die Braunen, welche als Tanks fungieren, die Grünen, die sich von hinten an ihre Opfer anschließen, die Roten, welche mit explosiven Waffen kämpfen und schlussendlich die Blauen, die ihren Herren und Meister heilen. So wie es sein sollte mit nur einem gewaltigen Unterschied: die Viecher haben es nicht drauf. Oftmals nutzt man sie nur als Schild, damit die Gegner abgelenkt sind.

Oftmals sind sie sogar eher schädlich, als hilfreich. Zu gern begeben sie sich in die Bereiche, die sie in die flauschigen Kreaturen verwandeln, die dem Overlord so verhasst sind. Dann wenden sie sich gegen ihren Meister und man hat das lästige Viehzeug am Hacken. Zum Glück haben die ebenso wenig drauf, wie die eigenen Schergen und werden flux zurück zum Absender geschickt, aber sehr nervig, wenn man dadurch seine Ablenkung verliert. Oder gar die, die einen heilen sollen.

Die vier Musketiere aus der Hölle

Im Koop machen die meisten Spiele doch gleich viel mehr Spaß. So hat auch Overlord Gefährten des Bösen einen Online Multiplayer spendiert bekommen. Zu viert kann man sich so durch die Prüfungen kämpfen, die auf dem Weg zur Welteroberung auf einen warten. Vom HUB aus kann man anderen Spielern beitreten, dummerweise wird man zurück uns Hauptmenü geworfen, wenn das schief geht.

Egal ob im Single- oder Multiplayer: die Dungeons sind gespickt mit den immer gleichen Aufgaben. Laufe so schnell wie möglich durch einen mit Fallen gespickten Pfad und sammle dabei Kronen ein, töte alle Gegner oder löse ein einfaches Schalterrätsel. Dadurch fühlt es sich an, als wolle man die Welt einfach etwas füllen, leider ist dies der falsche Weg. Ein paar intelligent platzierte Gegner und Fallen würden ausreichen, man muss nicht immer den Spieler einfach mit Massen von Feinden zuknallen.

Die Technik aus der Hölle

Mit all den Dingen, die bisher genannt wurden, kann man sich mehr oder weniger anfreunden. Womit man sich jedoch nicht anfreunden kann, sind die ständigen Framerateeinbrüche. Alle paar Meter ruckelt und zuckelt das Bild und gelegentlich laufen die Figuren in Zeitlupe über den Bildschirm. Meistens treten die Probleme auf, wenn viel los ist. Manchmal jedoch bricht die Framerate auch aus unerklärlichen Gründen in bodenlose Abgründe. Das Spiel wird nicht unspielbar, aber abfinden muss man sich mit so etwas trotzdem nicht.

Und dabei bleibt es nicht. Die angesprochen dumme KI glänzt hier und da mit kompletten Aussetzern. Direkt der erste Schritt im Dungeon zeigt die hervorragende Technik, wenn die Schergen hinter einem Tor zurückbleiben und die Gegner auf das geschlossene Tor einschlagen in der festen Überzeugung, gegen die verhassten Minions zu kämpfen. Das kann man dann natürlich schön für sich selbst ausnutzen, indem man auf die wehrlosen Gegner einprügelt und diese sich das gefallen lassen.

Wenn man weiter in das Gebiet läuft, teleportieren sich die Kreaturen auch wieder zu einem hin und somit kann man diesen Fehler in der KI umgehen, doch wenn man schon mal etwas ausnutzen kann, macht man das auch. Schade, dass die Schergen sich nicht teleportieren können, wenn es um das Einsammeln von Schätzen geht. Da laufen diese teilweise völlig kopflos los und hauen auf Wände ein, weil sie denken, so kommen sie an die Schätze, die dahinter liegen und lassen sie somit sich wieder auflösen.

Das böse findet einen Weg

Die Trophäen von Overlord Gefährten des Bösen kommen zum Großteil automatisch im Spielverlauf. Man muss regelmäßig seine Schergen einsetzen und für jeden seiner Charaktere alle Aufwertungen kaufen. Es gibt auch Trophäen, die den Multiplayer verlangen, sowohl im Online-Modus als auch im Couch Koop. Wirklich anspruchsvoll sind diese aber auch nicht, so verlangen sie bloß das Abschließen eines Bosslevels oder eine bessere Bewertung als seine Mitspieler.

Einzig die Trophäe, dass 4 Spieler jeweils 4 Schergen beschwören müssen verlangt es, dass man mit mehr als nur einem Freund oder einem zweiten Controller spielt. Entweder muss man darauf hoffen, online auf eine gute Partie zu stoßen oder sich eben dazu verabreden.

Persönliches Fazit

Overlord Gefährten des Bösen ist ein Spiel, auf das man gut und gern verzichten kann. Es hat hier und da ein paar gute Ansätze und manche Sachen wirken auch gut durchdacht, nur leider nicht konsequent durchgezogen. Das Hauptproblem des Spiels ist allerdings die Technik. Die schlechte KI paart sich mit Slow Downs und Framerateeinbrüchen und nehmen dann jeden Funken Spaß, der gerade aufkommen will.

Einziger Lichtblick: mit Freunden ist es nicht ganz so schlimm. Wenn man gemeinsam lachen kann verfliegt auch der größte Ärger. Dennoch würde ich jedem empfehlen, sich einen Kauf ganz genau zu überlegen und einfach zu hoffen, dass eines Tages mit einem echten Overlord III eine gelungene Fortsetzung in den Laden kommt.

4.0/10

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