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Test: Lost Sea im Test für die PS4: Zurück auf Los!


Marloges

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banner-266x266.jpg.46dac687038b9456f3a04ecd2299e53d.jpgPublisher East Asia Soft, die uns Söldner X und das tolle Rainbow Moon beschafft haben, leben noch und bringen uns noch vor Rainbow Skies ein Spiel namens Lost Sea. Ein Rogue Like Spiel mit kleineren RPG Elementen. Der Stil erinnert sehr stark an Rainbow Moon und will mit einem sehr originellem Gameplay punkten. Ob dies funktioniert, erfahrt ihr in unserem Test.

Unfreiwilliger Urlaub

Eine große Geschichte möchte Lost Sea nicht erzählen. Ihr müsst nur wissen, dass ihr auf einer Insel gestrandet seid und von dort unbedingt wieder wegkommen möchtet. Dies geht allerdings nur durch ein Portal, welches euch am Ende des Spiels erwartet und euch nach Hause bringen soll. Zuvor müsst ihr jedoch etliche Inseln abklappern, Verbündete sammeln, euch durch Gegnerhorden kämpfen und Tafeln sammeln, die euch die Position von anderen Inseln zeigen.

Dabei funktioniert das Spiel wie eine Art Spielbrett. Habt ihr eine Insel absolviert, könnt ihr je nach Anzahl der gefundenen Tafel und je nach der Zahl die auf ihnen abgebildet ist, eine bestimmte Anzahl an Feldern (Inseln) zurücklegen. Auf der Insel auf der ihr landet, müsst ihr wiederum neue Tafeln finden, mit denen ihr dann immer weiter kommt, bis ihr beim Boss landet und auf die nächste Map kommt.

 

 

Schlagen, sammeln, rekrutieren

Das Gameplay ist dabei sehr simpel. Nachdem ihr euch einen der Charaktere ausgesucht habt, die sich allerdings nur im Aussehen unterscheiden, erhaltet ihr direkt zu Beginn eine Machete, mit der ihr einen Schlag ausführen könnt. Damit könnt ihr Gegner besiegen und Kisten und andere Objekte zerschlagen, wodurch ihr oftmals Münzen findet oder Erfahrungspunkte erhaltet. Einen Sprung, eine Ausweichrolle oder eine Blocktaste gibt es nicht, auch keine anderen Attacken außer dem normalen Schlag. Doch durch Sammeln der Erfahrung könnt ihr euch an den Docks, bei denen ihr auf jeder Insel startet, neue Fähigkeiten kaufen. So erlernt ihr irgendwann das Rollen, Sprinten und auch zwei spezielle Schläge, die euch das Leben erleichtern und hoffentlich verlängern.

Auch die Münzen haben ihren eigenen Nutzen. Mit ihnen könnt ihr euch bestimmte Boni kaufen. Unter anderem die Fähigkeit Tafeln oder potenzielle Verbündete auf der Karte zu sehen oder auch das Verringern der Kosten für Fähigkeiten. Es lohnt sich also jeden Stein umzudrehen, um Münzen zu sammeln. Die Verbündeten die ihr rekrutieren könnt haben ihre eigenen Fähigkeiten. Nutzlos im Kampf; erweisen sie sich jedoch als sehr hilfreich, wenn ihr eine verschlossene Truhe vor euch habt oder eine Brücke braucht, um eine Schlucht zu überwinden. Je nach Verbündeten gibt es verschiedene Fähigkeiten, die vom nützlichen Handwerk, zu erhöhten Erfahrungspunkten oder Schadenspunkten variieren. Es lohnt sich also schnell die Fähigkeit zu erwerben, welche es euch ermöglicht mehr als einen Verbündeten haben zu können, um möglichst viele Skills zu haben.

Live, die, repeat

Der Clou an Lost Sea ist jedoch wohl der Umstand, dass ihr nach einem Tod wieder von vorne beginnen müsst. Beißt ihr ins virtuelle Gras, landet ihr wieder im Hauptmenü und beginnt wieder am Anfang des Spiels. Ganz ohne Checkpoints kommt das Spiel allerdings nicht aus, habt ihr ein "Spielbrett" absolviert, indem ihr den Boss am Ende besiegt habt, schaltet ihr das nächste Gebiet frei und könnt dann dort starten. Das Problem ist nur, dass ihr dort dann ohne jegliche Fähigkeiten klarkommen müsst und die Gebiete stets anspruchsvoller werden. Ihr müsst also selbst entscheiden, ob ihr lieber ein wenig mehr neu macht, um euch etwas aufzuleveln oder ein erhöhtes Risiko eingeht, um Zeit und Mühe zu sparen.

Sehr schade ist dabei die Abwechslungsarmut der Gegner. Auch wenn die Level sehr schön von Dschungel, zur Wüste, zur Eislandschaft und anderem variieren, so bekämpft man doch stets die gleichen oder zumindest sehr ähnliche Gegner, die in späteren Leveln höchstens etwas "aufgewertet" wirken. So können die Riesen später zwar Steine werfen, während sie vorher nur auf den Boden geschlagen haben, benehmen sich aber ansonsten ganz genauso. Die größte Schwäche des Spiels ist aber wohl das seeehr langsame Pacing. Auch wenn ihr die Sprinten Fähigkeit erworben habt, braucht ihr sehr lange eine Insel zu erkunden, gerade wenn ihr kurz mal eine Fähigkeit kaufen wollt, einen Verbündeten abholen wollt der euch eine Truhe öffnen soll oder einen Schlüssel für ein Tor holt. Hinzu kommt, dass man bereits nach kurzer Zeit schon weiß womit man beim Rest des Spiels rechnen muss. Truhen, heilende Bäume, Verbündete die stets die gleichen Fähigkeiten haben, ähnliche Gegner und eben Tafeln die ihr sammelt (die ihr übrigens recht umständlich zum Dock tragen oder tragen lassen müsst) um zur nächsten, wieder gleichen Insel zu gelangen.

Die Hilfe, die keine ist

Die Verbündeten, die sich nicht einmal wehren können, sind nicht nur ziemlich nutzlos im Kampf, sondern auch noch strunzdämlich. Anstatt wegzurennen, hocken sie sich auf den Boden und halten die Arme über den Kopf, um abzuwarten bis der Kampf vorbei ist. Die Fähigkeit die sie dabei unbesiegbar macht, ist nicht nur viel zu teuer, sondern bringt nichtmal sonderlich viel, da die meisten Gegner schon angreifen, bevor sie überhaupt diese Haltung annehmen, so muss man bei bestimmten Gegnertypen sehr oft damit leben, dass man am Ende wieder alleine dasteht und keine Truhen mehr öffnen kann. Gerade wenn später die Frösche kommen, die mit ihrem Splash-Damage so gut wie immer den Verbündeten schaden, wird es sehr nervig. Es gibt wirklich nichts was man dagegen tun kann, denn sobald man von den Fröschen gesehen wird, springen sie sofort los und da man keine Befehle geben kann, werden die Verbündeten auf jeden Fall getroffen, es sei denn man will den Hit selbst kassieren.

Auch das Pathfinding ist unter aller Sau. Während ihr bereits genervt davon, dass ihr so langsam seid, durch die zehnte Insel stampft, bleiben eure Leute regelmäßig an irgendwelchen Ecken hängen und man bemerkt oftmals erst im Nachhinein, dass sie weg sind. So darf man den ganzen Weg dann wieder zurücklaufen, um ihn wieder dabei zu haben... Es wäre wohl besser gewesen ganz auf dieses System zu verzichten und statt Verbündete einfach Schriftrollen zu verteilen, mit denen ihr die Buddeln/Bauen/Schloss-knacken Fähigkeit selber lernt. Oder vielleicht umherstehenden NPCs Geld bezahlt, damit sie euch das beibringen. So jedoch macht es keinen Spaß sie mitzunehmen und man macht es nur, weil man ohne kaum weiterkommt.

Aber ich will langsam schlafen!

Das Hauptproblem des Spiels jedoch ist der Umstand, dass man es nicht speichern kann. Spielt ihr schon seit 2-3 Stunden am Stück Lost Sea, habt gute Fähigkeiten und Verbündete erworben, einige Inseln geschafft und seid auf dem Weg zum Ende des Spiels, dann habt ihr Pech gehabt solltet ihr müde sein. Denn wenn ihr am nächsten Tag weiterspielen wollt, ohne euren Progress zu verlieren, dann werdet ihr die Konsole anlassen müssen. Denn verlasst ihr das Spiel, verliert ihr all eure Sachen, Fähigkeiten und Verbündete. Lediglich ein Erfahrungspunkte und Gold-Bonus wird euch im nächsten Run gutgeschrieben, je nachdem wie viele Tafeln ihr im vorherigen Run gesammelt habt. Das ist aber nur ein sehr schwacher Trost, wenn ihr nach drei Stunden Spielzeit bestens ausgerüstet wart.

Auch kann es äußerst frustrierend sein, wenn ihr nach zwei Stunden Spielzeit bei einem Boss sterbt und nicht einmal ein neues Gebiet freigeschaltet habt. Natürlich gehört das bei dieser Art von Spiel einfach dazu, dass man bei einem Tod Frust empfinden soll, jedoch soll diese nicht so groß sein, dass man keine Lust mehr auf das Spiel hat, sondern dazu motivieren es beim nächsten mal besser zu machen. In einem typischen Rogue-Like Game mit dieser "Start over" Mechanik, sind die Lebenszyklen nur sehr kurz. The Binding of Isaac zum Beispiel: Ein spielerisch weitaus anspruchsvolleres Spiel, aber trotzdem nicht annähernd so frustig, weil ein Durchgang nie so lang ist wie bei Lost Sea. Das Pacing ist schnell, man ist nie gelangweilt und spielt gerne auch mal fünf Sessions hintereinander. Bei Lost Sea werdet ihr nach einem Tod eventuell direkt die Lust verlieren, denn nochmal Stunden lang langsam durch Inseln zu laufen, mit den immer gleichen Gegnertypen und den immer gleichen Angriffen, wird euch sehr schnell anöden. Dabei hilft es auch nicht, dass derselbe Boss immer und immer wieder auftaucht, nur immer mit einer neuen Attacke.

Motiviert durch Neugier

Doch nicht alles macht Lost Sea falsch. Der Artstyle ist sehr ansprechend, die Farben sind wirklich knallig und nett anzusehen, der Soundtrack ist ganz in Ordnung und irgendwie hat es das Spiel geschafft, mich doch immer mal wieder dazu zu motivieren, es weiter zu spielen. Als sehr neugieriger Mensch wollte ich doch wissen wie das nächste Gebiet aussieht, was für ein Boss als nächstes kommt (oder welche Attacke er als nächstes hat), wie die neuen Gegner aussehen und was am Ende des Spiels auf mich wartet. Wenn man mitten in einer Spielsession ist, packt einen doch so leicht die Motivation es dieses mal weiter zu schaffen und freut sich darüber wieder eine neue Fähigkeit oder einen sinnvollen Begleiter zu bekommen.

Das Problem ist nur, dass das Spiel sehr gut darin ist den Spieler zu enttäuschen. Der Aufwand ist viel zu hoch, nur um zu sehen, dass ein bestimmter Gegner nun Steine schmeißt, man nun in einem Sumpf ist, statt einem Wald oder der Boss sich auf einmal dreht, statt nur nach vorne zu rammen. Dafür dann zwei Stunden lang mit dem wohl unmotiviertesten Macheten-Schlag aller Zeiten hunderte an Kisten und Gegner zu zer- und erschlagen ist einfach zu viel Aufwand. Das grundsätzliche Prinzip des Spiels ist vollkommen in Ordnung, aber die Ausführung raubt dem Ganzen leider fast jeglichen Spielspaß. Scheinbar wollen die Entwickler noch die Option nachpatchen, dass man zumindest speichern kann, wenn man nicht gestorben ist, um an dieser Stelle dann weiterzumachen. Wenn man nicht mehr gezwungen ist mehrere Stunden am Stück Lost Sea zu spielen, wäre das schonmal ein guter Fortschritt, aber lassen wir uns überraschen, ob da solch ein Patch kommt.

Trophäen-Check

Die Trophäen des Spiels sind tatsächlich gut gewählt, da sie Skill vom Spieler erfordern. So gibt es unter anderem Trophäen dafür das Spiel zu absolvieren ohne Begleiter zu rekrutieren, ohne Fähigkeiten zu kaufen oder auch in unter zwei Stunden das Spiel komplett durchzuspielen.

Jedoch gibt es auch einige Trophäen für die ihr Geduld aufbringen müsst, wie zum Beispiel das Zerstören von 5000 Fässern, das Töten von 3000 Gegnern oder das Entdecken von 1000 Gebieten. Die Platin dürfte weder zu schwer, noch zu einfach sein. Wenn man die Mechaniken des Spiels gut beherrscht, kann man sich auch ohne Skills gut durchbeißen, da die meisten Fähigkeiten ohnehin eher sinnlos sind. Ob der zwei Stunden Speedrun nicht doch etwas knapp ist, vermag ich nicht zu sagen. Da werden die ersten Wertungen hoffentlich mehr Auskunft drüber geben.

 

FAZIT

Durch das sehr langsame Gameplay, dem nicht vorhandenem Speichersystem und dem daraus resultierendem viel zu langem Lebenszyklus wird Lost Sea eine sehr zähe und frustrierende Spielerfahrung. Es ist nicht wirklich ein Spiel für zwischendurch, da man ständig sehr viel Zeit damit verbringen muss um voranzukommen, bietet aber gleichzeitig ein so simples Gameplay dass es nicht wie mehr wirkt als ein Casual Spiel für eine halbe Stunde Spielzeit nebenbei. Diese Kombination nahm mir sehr viel des Spielspaßes und lässt mich in Frage stellen ob die Entwickler das Spiel wohl viel schneller durchbekommen als ich es tue und sämtliche Inseln unerkundet lassen. Denn selbst wenn ich schon darauf verzichte mir alles anzuschauen und sämtliche Kisten und Tafeln mitzunehmen, sitze ich sehr lange an einem Durchgang. Ein richtiges Speichersystem würde dem Spiel auf jeden Fall sehr gut tun und es erheblich aufwerten. Bis da aber ein Patch kommt, kann ich  leider nicht sagen dass ich das Spiel irgendwem empfehlen würde.

 

4.5 von 10

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