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IGNORIERT

The Awakened Fate Ultimatum im Test für die PS3 - Noch ein letztes Mal Gott auf der PlayStation 3 spielen


Realmatze

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Nippon Ichi Software stellt die Entwicklung von PS3 Spielen ein und nutzt die Chance sich mit einem Knall aus der Vergangenheit zu verabschieden. Deshalb kommt nach The Guided Fate Paradox nun ein neues Abenteuer in klassischer Rogue-lite Manier, welches sich dem Kampf Engel gegen Dämonen widmet. Dieses fiel damals aufgrund der recht ungewöhnlichen Story und den unglaublich komplexen Spielmechaniken auf. Wie sich der Nachfolger schlägt und ob es ein krönender Abschluss der Last-Gen Ära des japanischen Entwicklers ist, erfahrt ihr in unserem Test.
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SYSTEM: PLAYSTATION 3
VERTRIEB: NIS America
ENTWICKLER: Nippon Ichi Software
GENRE: Roguelike RPG
SPIELER: 1
HDD: mind. 6 MB
AUFLÖSUNG: 720p, 1080i, 1080p
NETZWERKFUNKTIONEN: Nicht vorhanden
NETZWERK-SPIELER: -

 

Ein neuer Gott ist geboren

Die Hauptperson von The Awakened Fate Ultimatum hat einen sehr generischen Namen. Shin Kamikaze hat eine sehr generische Vorgeschichte. Was der junge Außenseiter und Schüler jedoch nicht hat, ist eine generische Zukunft. Nachdem er sich mit seiner einzigen Freundin Eri wie jeden Tag auf dem Dach der Schule getroffen hat, wird er auch schon von seltsamen Männern mit schwarzen Flügeln empfangen, die ihn kurzerhand erstechen. So bleibt Shin nichts weiter übrig, als unwissend und ohne Verständnis zu sterben.

Kurz darauf erwacht er jedoch wieder und wird von zwei jungen und ebenso hübschen Damen empfangen. Während die kleine blonde Jupiel ihm erklärt sie wäre ein Engel und ihm persönlich zur Seite gestellt, erläutert die rothaarige und recht aufreizend gekleidete Ariael, dass sie ihn wiedergeboren hätte und er nun Gott sei. Und als ob das noch nicht genug wäre, soll Shin, dessen Herz nun durch einen Awakened Fate Crystal ersetzt wurde, die Armeen der Engel vor den Armeen der Dämonen schützen.

Natürlich ist dieser nicht allzu begeistert von dieser Vorstellung und muss erst in seine ihm auferlegte Rolle hineinwachsen und schon bald lassen die Ereignisse ihn nicht mehr zweifeln. Das Gute an der Handlung ist, dass man sieht, wie Shin mit der wachsenden Verantwortung umgeht und über sich selbst hinauswächst, allerdings fragt man sich hier und da manchmal, ob man sich in Wirklichkeit ebenso einfach mit der Situation abfinden würde. Aber NIS-typisch muss die Handlung abgedreht sein und Animes sind auch im Fernsehen nicht immer rational nachvollziehbar.

 

 

Weniger ist diesmal mehr

Wer bereits den Vorgänger gespielt hat, erinnert sich bestimmt an die schiere Komplexität. Gleich zu Beginn wird einem bewusst, dass dies hier anders ist. Statt der Basis, in welcher man herumläuft um Aufträge anzunehmen, die Story fortzusetzen oder einfach nur einkaufen gehen kann, reicht hier ein einfaches, aber hübsches Auswahlmenü. Normalerweise würde ich sagen, dass dies ein Rückschritt sei, doch hier ist es eine Bereicherung, da man nicht aus der Story gerissen wird und unnötige Laufwege eingespart werden.

Das Ausrüstungsmenü ist ebenfalls sehr einfach gestrickt, man kann Shin mit einer Waffe, einem Schild und einem Accessoire ausstatten, ebenso kann man Edelsteine in Waffen und Rüstung einsetzen, sofern sie es hergeben. Waffen steigen nun nicht mehr auf und erreichen einen Break, mit welchem man sie noch weiter bis an ihre Grenzen treiben kann, stattdessen können sie per Item Boost Boni erhalten, wenn man sie mit anderen Gegenständen verschmilzt, die ein + hinter ihrem Namen haben. Die Edelsteine hingegen muss man mit untereinander mit ihren Ebenbildern boosten.

Durch die Entfernung der Komplexität fühlen sich zwar möglicherweise jene vor den Kopf gestoßen, die viel Zeit darin investiert hatten, dies alles zu lernen, allerdings ist es nun wesentlich zugänglicher als der Vorgänger und so findet man sich schnell zurecht und muss nicht viele Stunden in sein Itemmanagement investieren. Besonders jene, die viele verschiedene Spiele spielen sollte dies freuen, da man auch wenn man mal zwischendurch etwas anderes spielt, man nicht direkt alles wieder vergessen hat.

Wie üblich, NISt auf deutsch

Visual Novel Fans unter euch? Dann dürfte dies für euch besonders interessant sein. The Awakened Fate Ultimatum ist ein Visual Novel, wie es im Buche steht. Das bedeutet, Lesekenntnisse sind nicht nur erforderlich, sondern ein gesundes Interesse am Lesen ist unabdingbar. Während man in typischen Rollenspielen zwar auch mit einigen Sätzen konfrontiert wird, so muss man sich hier auf Minutenlange, sogar stündliche Konversationen einstellen.

Dabei sieht man zwar das ein oder andere Charakterbild und auch diverse Hintergrundbilder, das Meiste wird jedoch der Fantasie überlassen. Freundlicherweise ist alles, abgesehen der Gedanken Shins, vertont. Wer also seine Augen ausruhen will, kann auch lauschen. Wer dem Lesen aber gar nichts abgewinnen kann, kann auf Knopfdruck auch alles überspringen und direkt zur Action springen.

Die Vertonung kann man übrigens auch ändern. Wer lieber japanisch mag, kann NIS-typisch auch in die Originalsprache wechseln. Textmäßig muss man sich jedoch auf englisch beschränken. Für NIS Fans mag dies keine Frage sein, aber wie üblich gibt es nur eine Lokalisierung für den Westen und deshalb ist alles in der allseits beliebten Weltsprache gehalten. Wer diese nicht beherrscht, wird leider auch Probleme mit der Handlung des Spiels haben. Spielbar ist es dennoch, schließlich ist der Visual Novel Part nicht der einzige Teil des Spiels.

 

Wichtige Entscheidungen müssen gut überlegt sein

Wer glaubt, dass man nur mit Lesen beschäftigt ist, wird schnell erkennen, dass dem nicht so ist. Ähnlich wie in anderen Visual Novels wird man auch bei The Awakened Fate Ultimatum mit den unterschiedlichsten Entscheidungen konfrontiert. Die Tragweite derer ist oft nur schwer auszumachen und auch recht unterschiedlich. Diese reichen von der Frage, bei welcher der beiden Damen man übernachten möchte, bis hin zum Zurücklassen von Verletzten oder das Riskieren der Leben aller.

Sie sind stets gleich aufgebaut, eine Entscheidung ist gut, die andere Böse. Welche von beiden am Ende gut ausgeht, ist allerdings nicht so eindeutig. Da die Story allerdings dennoch gradlinig verläuft, reicht es auch die Antwort zu wählen, für die es die richtige Belohnung gibt. Je nach Entscheidung erhält man entweder Angel CP oder Devil CP, die man in seinen Fertigkeitenbaum stecken kann. Das Selbe gilt für die Auswahl, mit wem man über die derzeitige Situation reden möchte. Für Jupiel gibt es Angel CP und für Ariael gibt es Devil CP.

Der Fertigkeitenbaum nennt sich Customization Map. Steigt man einen Level auf, erhält man Level CP, die man beliebig auf der Map verteilen kann. Dafür erhält man HP ATK oder DEF Upgrades oder man erlernt neue Fähigkeiten und verstärkt diese. Angel CP kann man nur auf der guten Seite verteilen, die Devel CP entsprechend auf der bösen Seite. Je nachdem in welcher Form man dann im Kampf antritt, verstärken sich die entsprechenden Statuswerte. Es ist allerdings empfehlenswert, sie gleichmäßig zu erhöhen.

 

Rogue-like? Eher Rogue-lite!

Wenn man nicht gerade dabei ist, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen oder sich mit den Damen zu beschäftigen, kann man nämlich auch in The Awakened Fate Ultimatum ein paar Dungeons durchforsten. In typischer Trun-based Manier schleicht man von Kachel zu Kachel und muss sich diverser Gegner erwehren. Die Dungeons sind zufallsgeneriert und das Ziel ist es schlicht, sich durch die verschiedenen Kellergeschosse zu arbeiten, bis man am Ende angelangt ist und das ersehnte Dungeon Cleared über den Bildschirm huscht

Wenn man einmal drin ist, gibt es kein Zurück mehr. Stirbt man, verliert man wie schon im Vorgänger all seine Gegenstände, die man gerade dabei hat. Dementsprechend lohnt es sich, vor jedem Abmarsch abzuspeichern und ein paar Level in leichteren Dungeons zu farmen. Allerdings verliert man nach dem Scheitern nicht den Levelfortschritt, den man sich erarbeitet hat. Direkt Neuladen lohnt also auch nicht immer, wenn die letzten Minuten nicht umsonst gewesen sein sollen.

Trifft man im Dungeon auf Gegner, so kommt es natürlich zum Kampf. Diese sind stets entweder vom Typ Teufel oder Engel und wenn man sich in die entgegengesetzte Form verwandelt, so gewinnt man leicht die Oberhand. Neben der obligatorischen HP Leiste gibt es auch die SPs, die man benötigt um in Engels- oder Teufelsform zu kämpfen. Beide füllen sich automatisch Schritt für Schritt auf. Die dritte Leiste allerdings sinkt stetig und wenn sie null erreicht, dann sinken auch die HP. Äpfel füllen sie aber wieder auf, wie auch Fallen, die einen positiven Effekt haben.

Fully Awakened

Die Trophäen von The Awakened Fate Ultimatum sind recht gradlinig. Für jeden abgeschlossenen Dungeon und für jede freigeschaltete Fähigkeit gibt es eine Bronze-Trophäe. Außerdem muss man alle Items finden und auch alle Gegner im Spiel besiegen. Dafür ist es notwendig auch die anschließenden Spezialdungeons zu bewältigen, die deutlich fordernder sind. Außerdem muss man alle drei Spezialmonster besiegen, die einen überfallen, wenn man sich zu lang in einem Stockwerk aufgehalten hat.

Mit einem Durchlauf ist die Sache allerdings nicht erledigt. Auch wenn die drei verschiedenen Enden am Ende eines Durchlaufs erledigt sind, muss man jede Wahl im Spiel treffen und dafür muss man das Spiel noch ein zweites Mal abschließen. Man verliert zwar seinen Level, allerdings bleiben alle Items und CP erhalten, die man gesammelt hat. Das trifft sich gut, denn man muss auch die Customization Map vervollständigen und eine Waffe sowie eine Rüstung per Item-Boost auf +99 bringen.

Im Vergleich zum Vorgänger halbiert sich also der Zeitaufwand und auch die Schwierigkeit definiert sich lediglich durch die Dungeons, die mit regelmäßigem Training allerdings auch nicht allzu kompliziert sein dürften. Wenn man stets konzentriert bleibt sind es auch lediglich die unvorhersehbaren Fallen, die hier und da mal aufploppen und einem das Leben zur Hölle machen können. Spaßig wird die Platin mit Sicherheit. Ausgefallene Trophäenbilder sucht man jedoch vergeblich.

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Persönliches Fazit

Für mich persönlich ist The Awakened Fate Ultimatum eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu The Guided Fate Paradox. Man könnte dem Spiel vorwerfen, dass es nicht mehr so komplex ist, man könnte aber auch argumentieren, dass es weniger kompliziert ist. Die Dungeons sind einfacher gestaltet, aber dafür übersichtlicher. Lediglich die diagonalen Schritte sind manchmal etwas tricky. Und durch das Rogue-lite Element bleiben sie trotzdem fordernd. Wen das noch stört, dem sei gesagt, dass man bei Ebenenwechsel auch das Spiel pausieren kann. Was man mit dem dabei entstandenen Zwischenspeicherstand anfangen kann, überlasse ich hier eurer Fantasie.

Die haarsträubende Geschichte ist etwas tiefer und auch deutlich härter, was die Tragweite von Entscheidungen angeht. Wer auf Animes steht, sollte sich daran jedoch nicht stören. Und auch wenn die Charaktere generischer denn je sind, so kann man nach mehreren Stunden eine gewisse Verbundenheit zu ihnen nicht abstreiten. Fans von Visual Novels, NIS und NIS America Spielen und von Dungeon Crawlern sollten bei dem Spiel definitiv zuschlagen, sofern sie mit den englischen Texten umgehen können. Dank der höheren Zugänglichkeit können auch Neulinge den ein oder anderen Blick riskieren.

8.0/10

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