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IGNORIERT

Test: Call of Duty Advanced Warfare für PS4 - Modern war gestern, fortgeschritten steht an


supersushi

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Es ist November und jeder Zocker weiß was das heißt: ein neues Call of Duty erscheint. Der diesjährige Ableger trägt den Namen „Advanced Warfare“ und wurde wieder vom Entwicklerteam Sledgehammer Games entwickelt. Diese zeigten sich schon für Call of Duty Modern Warfare 3 verantwortlich, sind also keine Fremden in diesem Genre. Mit Advanced Warfare wollten sie einen Schritt in die Zukunft machen und haben als Neuerung für die Serie den Spielcharakteren körperliche Upgrades verschafft. Dazu gibt es echte Unterstützung aus Hollywood. Ob das jedoch reicht um einen echten Eindruck zu hinterlassen oder einfach nur ein weiterer Call of Duty-Teil in den Verkaufsregalen ist erfahrt ihr in unserem Test.

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Und der Oscar geht an...

An sich kauft man sich Spiele wie Call of Duty ja für den Multiplayer. Die Einzelspieler-Kampagne wird dabei (wenn überhaupt) schnell durchgespielt, damit man ein bisschen was von den Grundlagen versteht und sich dann in den Online-Modus stürzen kann. Sledgehammer Games wollte das anscheinend ein wenig gerade rücken und hat dafür bei der Story alle Register gezogen. Es ist lange her, aber bei Advanced Warfare kann man beruhigt sagen, dass sie sich lohnt. An sich braucht man dafür auch nur zwei Worte um so ziemlich jeden dazu zu bringen, sie sich anzuschauen: Kevin Spacey.

Der bekannte Hollywood-Schauspieler übernimmt die Rolle von Jonathan Irons, dem CEO von ATLAS, einem Unternehmen, das eine beachtliche Militärpräsenz erschaffen hat und sie auch einzusetzen weiß. Er ist der Überzeugung, dass die Regierungen der Welt, insbesondere die der USA, nicht in der Lage sind in der Welt für Ordnung zu sorgen. Also müssen sie einfach weg und ATLAS soll stattdessen das Sagen haben. Klar, böse Jungs bleiben böse, aber es ist schon erfrischend mal ein amerikanisches Unternehmen als Gegner zu haben und nicht immer nur Deutsche, Russen oder Koreaner. Endlich mal nicht nur reiner Patriotismus in einem Videospiel aus den USA.

Aber zurück zum Wesentlichen, Kevin Spacey. Ernsthaft, muss ich noch mehr dazu sagen? Sowohl in den Zwischensequenzen als auch in den Spielszenen wurde er von den Entwicklern perfekt umgesetzt. Seine offizielle deutsche Synchronstimme ist ebenfalls mit an Bord. Unterm Strich bleibt es aber ein Call of Duty, man braucht also keine unglaublich tiefgreifenden Momente erwarten. Das Hauptaugenmerk der Story liegt ganz klar weiterhin auf der (oft übertriebenen) Action. Aber Kevin Spacey rundet das ganze perfekt ab. Da hat man dann schon mehr Spaß dran, wenn man sich so jemandem entgegen setzen muss, als wenn es ein 0815-Bösewicht ist, den man dann eh schnell wieder vergisst. Oder wisst ihr noch einen Namen eines Widersachers aus Call of Duty Ghosts?

 

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Next-Gen-Soldaten

Wenn die Konsole schon ein Upgrade bekommen hat, warum dann nicht auch die Soldaten? Die auffälligste Neuerung an Call of Duty Advanced Warfare stellen die Exo-Skelette dar, über die jeder Soldat nun verfügt. Beschränken wir uns vorerst auf die Auswirkungen auf den Einzelspieler-Modus. Mithilfe dieser Exo-Skelette sind die Charaktere in der Lage ihre körperlichen Fähigkeiten zu steigern und darüber hinaus. Sie können höher springen, stärker zuschlagen und sogar eine Zeit lang in der Luft schweben. Außerdem kann beispielsweise für eine kurze Zeit eine Zeitlupensicht aktiviert werden.

In der Kampagne braucht man diese feinen Spielereien aber eigentlich nur, wenn sie Story bedingt gefordert werden. „Mach die Tür auf, gleite hier hinunter“, etc. Ansonsten kommt man auch wunderbar mit den gängigen Bewegungen zurecht. Ein wenig schmunzeln kann man aber doch, wenn man vor sich eine Leiter sieht, man mit einem Doppelsprung aber erheblich schneller oben ist. Ansonsten braucht man sie aber wie erwähnt nicht wirklich. Es klappt dann doch besser sich kurz hinter einer Autotür zu verstecken, anstatt sie raus zu reißen und mitzunehmen. Stichwort Bewegungsfreiheit.

Auch das Zubehör rund um den Soldaten hat einige Fortschritte gemacht, immerhin spielt das Spiel 40 Jahre in der Zukunft. An den Waffen zeigen beispielsweise kleine Hologramme wie viele Granaten euch noch zur Verfügung stehen. Bevor ihr sie werft könnt ihr euch aussuchen, was genau für eine sie sein sollen: EMP-, Warn- oder Blendgranaten. An sich ganz nett, so hat man immer die, die man braucht. Des Weiteren gibt es fernsteuerbare Drohnen mit eingebautem Maschinengewehr, lenkbare Kampfanzüge (oh ja, quasi wie Iron Man), Jet Packs, Bikes, Autos, alles so, wie man es sich in seinen Zukunftsvisionen vorstellt. Leider gehören die aber nicht zur Standardausrüstung, sondern können immer nur in einzelnen Abschnitten der Level benutzt werden. Aber so wird’s nichts langweilig, hinter jeder Ecke ein neues Spielzeug.

Cheater! Noob!

Ach ja, die Freuden des Multiplayers. Entweder man ist das eine oder das andere. Wenn man genau hin hört kann man sogar rausbekommen, wie viele kleine Verehrer die eigene Mutti früher hatte. Wenn man also pro Spielrunde so 1-2 Leute auf stumm stellt kann es dann auch endlich richtig losgehen. Bei jedem neuen Call of Duty wird das Hauptaugenmerk auf den Mehrspielermodus gerichtet. Was hat sich verändert? Was ist besser geworden? Was frustriert einen am meisten? In Advanced Warfare zielen all diese Fragen auf das neue Exo-Skelett ab. Konnte Sledgehammer Games es sinnvoll einbringen oder stört es eher? Beim Genrekollegen Crysis 3 hat’s ja zumindest ganz gut funktioniert.

Bei Call of Duty Advanced Warfare ist es ein bisschen was von beiden. Einerseits klappt’s gut, wenn man beispielsweise mit dem Doppelsprung schnell abhauen und aus einer brenzligen Situation fliehen kann, andererseits ist es Mist, wenn man einen Feind in einer brenzligen Situation hat und dieser dann abhaut. Da braucht es ein wenig Übung, bis man auf solche Momente vorbereitet ist bzw. man weiß, wie man zu zielen hat, um den Gegner dann einfach in der Luft zu erwischen. Die anderen Fähigkeiten kommen im normalen Spielverlauf nicht wirklich zum Tragen. An sich bekommt man also das klassische Spielprinzip, das man aus den vorherigen Teilen gewohnt ist. Das beinhaltet leider auch die gelegentlichen Macken und Ruckler, die auch bei perfekter Internetverbindung vorkommen und ziemlich nerven können.

Auch die Spielmodi sind größtenteils die gleichen geblieben. Die guten altmodischen Frei für Alle, Team-Deathmatch, Capture the Flag und Suchen & Zerstören sind alle mit dabei. Die noch recht jungen wie beispielsweise der „Kill Confirmed“-Modus ebenfalls. Das Abschussboni-System ist ebenfalls identisch zum Vorgänger geblieben. Hier geht es nicht nach erzielten Abschüssen, sondern nach erreichten Punkten. Also je nach Bonus nicht nach 3 Tötungen in Folge, sondern nach 300 Punkten ohne zwischendurch zu sterben. So kann man also auch durch jede Menge Vorlagen seinen Bonus bekommen. Das macht es ein wenig einfacher, wenn mal wieder einer dieser „Cheater“ unterwegs ist und einem jeden Kill klaut.

https://www.youtube.com/watch?v=6tVdmD1vlt4

Wave after Wave

Neben der Kampagne und dem Multiplayer-Modus bietet Call of Duty Advanced Warfare noch einen dritten Spielmodus, den „Exo-Überlebenskampf“. Hier gilt es ganz simpel darum zu überleben. Runde für Runde kommen neue Gegner, die ihr alle bezwingen müsst, um zur nächsten Welle zu gelangen. Ist zwar nicht wirklich neu in der Videospielwelt, aber macht auf jeden Fall eine Menge Laune. Am meisten online zusammen mit bis zu 3 Mitspielern. Zumindest wenn sie einigermaßen wissen wie ein Shooter funktioniert. Teamwork ist hier nämlich extrem wichtig, alleine kommt man da nicht wirklich weit.

Zu Beginn hat man die Möglichkeit zwischen drei Arten von Exo-Skeletten zu wählen: ein „Leichtes“-, ein „Schweres“- und ein „Spezial“-Skelett. Jedes hat eigene Vor- und Nachteile. Das schwere zum Beispiel kann erheblich mehr Schaden einstecken, dafür sind die Bewegungen aber schwerfälliger und langsamer. Falls ihr merken solltet, dass ihr für euch die falsche Wahl getroffen habt könnt ihr die Klasse aber jederzeit am entsprechenden Ausrüstungspunkt ändern. Außerdem startet man je nach Klasse immer mit der gleichen Waffe. Nach jeder abgeschlossenen Runde erhaltet ihr Ausrüstungspunkte, mit denen ihr neue Waffen kaufen, sie verbessern oder eure Exo-Fähigkeiten und Abschussserien-Boni erweitern könnt. Zudem gibt es in vielen Runden ein Bonusziel („Entschärfe 3 Sprengsätze“, „Sammle 20 Marken“, etc.), das bei Nicht-Erfüllen negative Konsequenzen hat. So können unter anderem die eigenen Primärwaffen gesperrt werden oder jede Menge feindliche Geschütze werden auf der Karte platziert. Dieses Spielprinzip macht echt Spaß, da man sich so von Runde zu Runde bringen muss um Fortschritte zu erzielen. Außerdem muss man abwägen was man sich von den Punkten kauft, da die Gegner auch immer stärker werden. Also lieber ein Rotpunktvisier oder die Magazinkapazität erhöhen?

Wie bereits erwähnt hängt es viel von euren Mitspielern ab, wie viele Runden ihr übersteht. Solltet ihr sterben können euch die Kollegen zu Hilfe eilen und wiederbeleben. Schaffen sie es nicht rechtzeitig müsst ihr mit einem Neueinstieg bis zur nächsten Runde warten. Wenn man also Pech hat ist man jede Runde alleine und die Mitspieler schauen nur noch aus der Beobachtungskamera zu. Es wirkt allerdings so, als wenn die Gegner ab einem bestimmten Punkt nicht mehr stärker werden. So hatten beispielsweise zwei meiner Mitspieler und ich ab Runde 50 absolut keine Probleme mehr, da ging es fast schon leichter bis zur Runde 75 zu kommen als die Runden 1 oder 2 zu überstehen. Kann aber auch daran liegen, dass unsere Ausrüstung bis zum Maximum aufgerüstet war. Also so oder so, hier sollte Sledgehammer Games nochmal nachbessern. Generell gibt es noch die ein oder andere Macke dabei. In der Map „Horizon“ zum Beispiel kann man sich ohne große Probleme hinter eine Glasscheibe begeben, durch die man die Feinde treffen kann, diese einen selbst aber nicht. Da man so dann nicht sterben kann bietet sich hier keine Schwierigkeit mehr.

 

Trophy-Check

Die Trophäen sind recht ähnlich zu den vergangenen Call of Duty Teilen. Die Story auf der höchsten Stufe durchspielen, in jedem Level eine bestimmte Aufgabe erfüllen und ein paar Sammelitems. Neu sind die Trophäen, die sich auf das Exo-Skelett beziehen. Da man die aber auch durch Abschüsse und Sammelitems bekommt gibt es keine großen Hindernisse. Je nach Glück mit dem Team oder dem eigenen Können stellt die größte Herausforderung das Erreichen von Runde 50 im Exo-Überlebenskampf dar. Aber durch die Map Horizon und der Glasscheibe ist das auch kein Problem, zumindest bis das mal endlich gefixed wird. Hier Platin zu erreichen ist also kein großes Kunstwerk.

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Fazit

Call of Duty Advanced Warfare ist ein echt guter Shooter. Es lassen sich negative (besonders für Battlefield-Fanboys) und positive (besonders für Call of Duty-Fanboys) finden, aber unterm Strich bleibt ein Spiel, das echt Spaß macht. Die Story ist gut gemacht, besonders der von mir bereits gelobte Auftritt von Kevin Spacey verleiht dem Spiel eine gewisse Spannung. Auch der Verzicht von den sonst immer vorhandenen Standard-USA-Bösewichten wirkt erfrischend. Selbst bei den Sequenzen in Bagdad hat man ATLAS-Truppen als Gegner. Das neue Exo-Skelett hingegen klingt zwar echt nicht schlecht, kann aber eher als Randnotiz betrachtet werden. Bis auf den Doppelsprung benutzt man das im normalen Spielverlauf eher selten.

Durch den Mehrspieler- und den Exo-Überlebenskampf-Modus wird sich die Mehrheit der Spieler sicher im Online-Bereich aufhalten. Der funktioniert auch ganz gut, zumindest größtenteils. Die gelegentlichen Ruckler und Möglichkeiten sich außerhalb der Map aufzuhalten werden hoffentlich bald durch einen Patch beseitigt. Einige wurden ja auch bereits behoben. Ansonsten fällt auf, dass die Levels so gestaltet sind, dass mehr Spielfluss entsteht. Es gibt nicht viele Ecken, wo man nicht von mehreren Seiten angegriffen werden kann. Das gute alte Marshmallows Kaufen und anfangen zu Campen wurde also erschwert.

Vom Gesamtpaket her also ein ziemlich guter Shooter. Die Story ist top, online macht es Spaß, was will man mehr?

8.5/10

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