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Test: Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist für PS4 - Findet das Herz der PlayStation


supersushi

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newsbild_yu-gi-oh_legacy_of_the_duelist_01.jpg.1c5813e4a761c0edb8ad83556e20330b.jpgMit Yu-Gi-Oh! hat der Japaner Kazuki Takahashi ein weltweites Phänomen geschaffen. Angefangen hat es 1996 mit dem gleichnamigen Manga, 1998 ging es weiter mit der TV-Serie bis hin zum seit 1999 erhältlichen Sammelkartenspiel, das mit mehr als 30 Milliarden verkauften Karten das weltweit erfolgreichste Sammelkartenspiel darstellt. Zusätzlich gibt es praktisch für jede Konsole mittlerweile einen Videospielableger. Egal ob für den PC, den Nintendo DS, den 3DS, den GameCube, Xbox, PlayStation (1, 2, 3 und PSP) oder die Wii, ja sogar als Android-Version ist das Spiel erhältlich. Nun hat mit „Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist“ auch endlich die PlayStation 4 ihren Ableger bekommen. Ob dieser sich allerdings lohnt oder ihr lieber euer Geld für neue Booster-Packs ausgeben solltet, erfahrt ihr in unserem Test.

 

SYSTEM: PLAYSTATION 4
VERTRIEB: Konami
ENTWICKLER: Other Ocean Interactive
GENRE: Kartenspiel
SPIELER 1
HDD mind. 2,01GB
AUFLÖSUNG 720p, 1080i
NETZWERKFUNKTIONEN Ja
NETZWERK-SPIELER 1-2


Zeit für ein Duell

Das Spiel „Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist“ bezieht sich bei seinen Regeln auf die aktuellste Version des realen Sammelkartenspiels. Heißt unterm Strich, dass ihr erstmal alles vergessen könnt, was ihr in der TV-Serie zum Kartenspiel gesehen habt. Dort werden die Regeln anders ausgelegt, damit der jeweilige Titelheld immer gut dasteht. Gerade im Verlauf der ersten Staffel rund um Yugi Muto ändern sich selbst innerhalb der Serie die Regeln. Die Lebenspunkte wurden von 4000 auf 8000 angehoben, direkte Angriffe sind möglich, etc. Von den Kerninhalten ist allerdings jeder Yu-Gi-Oh!-Ableger gleich, egal ob Manga, TV-Serie, Videospiel oder die realen Karten. Es geht immer darum mithilfe von Monster-, Zauber- und Fallenkarten die Lebenspunkte des Gegners auf Null zu bringen oder durch bestimmte Karteneffekte das Duell zu gewinnen. Es gibt zwar zu Beginn der Kampagne ein Tutorial, in dem die Grundlagen des Spiels erklärt werden, allerdings ist Vorwissen durchaus hilfreich. Man bekommt eine kurze Einweisung über das Spielprinzip, das Feld und die Karten, richtig lernen wird man das Spiel allerdings erst mit Learning-by-doing. Legacy of the Duelist bietet den größten Kartensatz, der bisher in einem Yu-Gi-Oh!-Videospiel geboten wurde. Alle Karten aus der Grundserie sowie den Nachfolgern GX, 5Ds, ZEXAL und ARC-V sind im Spiel enthalten. Da das mehrere Tausend sind und jede Karte anders ist und mitunter einen anderen Effekt und somit Auswirkungen auf den Spielverlauf hat, kann es gar nicht alles in einem Tutorial erläutert werden. Das ist jetzt aber nicht abschreckend gemeint, sondern durchaus positiv. So bekommt man nicht alles vorgekaut, sondern muss sich selbst intensiv Gedanken machen, wie man das Spiel am besten spielt. Und die Grundlagen bekommt man ja wie erwähnt beigebracht.

Die Kreis-Taste ist der beste Freund des Duellanten

Die Duelle laufen grundsätzlich im 1 vs. 1 Modus. Wie es beim Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiel üblich ist wird vor dem Duell Schere-Stein-Papier gespielt und der Gewinner darf sich aussuchen, ob er anfangen möchte oder lieber dem Gegner den ersten Zug überlässt. Anschließend beginnt das Duell und man sieht das Spielfeld aus der Vogelperspektive. Inhaltlich lässt sich dabei schwer etwas zu den Duellen sagen, da jedes Deck unterschiedlich ist und diese vor Spielbeginn auch immer gemischt werden. Man kann also nicht voraussagen, wie die Partie ablaufen wird. Das macht einen großen Reiz aus, da man zig Mal hintereinander gegen den selben Gegner antreten kann und das Duell trotzdem nicht identisch zum vorherigen wird. Beim Ablauf der Duelle wurde wirklich auf jede mögliche Eventualität geachtet und man kann einen misslungenen Spielzug nicht auf das Spiel schieben. Jede Phase wird exakt nach den Regeln gespielt. Leicht nervig wird das Ganze, wenn man beispielsweise Schnellzauberkarten auf der Hand oder auf dem Feld hat. Nehmen wir da als Beispiel den Mystischen Raum-Taifun. Damit kann man eine beliebige Zauber- oder Fallenkarte auf dem Spielfeld zerstören, selbst die eigenen. Hat mal dann nur eigene Karten auf dem Feld liegen und der Gegner keine, bietet diese Schnellzauberkarte trotzdem die Möglichkeit. Und diese Möglichkeit bekommt man penetrant vom Spiel ins Gesicht gedrückt. Bei jedem einzelnen Zwischenschritt wird man gefragt, ob man diese Karte aktivieren möchte oder nicht, auch wenn es an sich keinen Sinn ergibt vom Spielverlauf her. Da hilft es dann nichts, da muss man immer manuell ablehnen, dass man sie nicht aktivieren möchte. Kritisieren kann man diesen nervigen Punkt allerdings nicht, da das Spiel einem die Möglichkeit offen halten muss. Im realen Kartenspiel kann man sie einfach nach Wunsch aktivieren. In einem Videospiel während eines KI-Zuges funktioniert dies nicht so einfach. Hier könnte der Gegner ja theoretisch noch eine Kette hinzufügen. Der Ablauf eines Duells wurde von den Entwicklern bis zur Perfektion umgesetzt. Jede Kleinigkeit wurde beachtet, selbst wenn es Effekte von Monstern auf dem Friedhof sind, die ihr so gar nicht wahrgenommen habt. Das Spiel hat es und hält sich dran. Dies gilt für alle Aspekte: Monster, Zauber, Fallen, Fusionen, Feldzauber, Karten ziehen, Karten oder Effekte aktivieren, alles läuft flüssig und man kann sich darüber wirklich nicht beklagen. Im Gegenteil, großes Lob dazu.

Es kann nur einen geben

Oder manchmal auch sogar Fünf. In Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist kann man die kompletten Kampagnen der Originalserie rund um Yugi Muto, sowie den Nachfolgern GX, 5Ds, ZEXAL und ARC-V nachspielen. In jeder der Fünf Kampagnen sind nahezu alle Duelle enthalten, die man in der jeweiligen TV-Serie zu sehen bekommt. Nicht nur die von den jeweiligen Hauptcharakteren Yugi, Jaden, Yusei, Yuma und Yuya. Da scheint jemand wirklich penibel darauf zu achten, dass die Namen auch alle schön mit „Yu“ anfangen, passend zum Serientitel. Der Vollständigkeit halber: Jaden heißt mit Nachnamen Yuki, passt also. Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Alles wird im Stile eines Visual Novels erzählt, heißt im Hintergrund sind die Charaktere abgebildet und im Vordergrund die dazugehörigen Texte. Diese sind komplett auf „Deutsch“ (nennen wir es jetzt einfach mal so). Allerdings mit so dermaßen vielen Rechtschreib- oder Grammatikfehlern, ja sogar komplett falschen Wörtern, das ist echt nicht mehr feierlich. Das wirkt so, als wenn der einzig deutschsprachige Mitarbeiter beim Entwicklerteam ein Austauschstudent war, der die Sprache im ersten Semester lernt. Aber mein Gott, wir haben uns das Spiel ja nicht zum Lesen lernen geholt, sondern um Duelle auszutragen. Und immerhin bei diesen stimmt alles. Auch die Texte auf den Karten sind in einwandfreiem Deutsch und inhaltsgleich zu ihren realen Gegenstücken. Nach jedem gewonnenen Duell wird das nächste freigeschaltet. Außerdem bekommt man die Möglichkeit, das entsprechende Duell auch nochmal aus der Sicht des Gegners zu spielen. Heißt wenn man das Geschichtsduell von Yugi gegen Kaiba gewonnen hat, kann man es danach aus der Sicht und mit dem Deck von Kaiba erneut spielen und dieses Mal gegen Yugi antreten. So hat man die Möglichkeit die komplette Kampagne nochmal zu spielen, allerdings leicht verändert. Über den Umfang kann man hierbei wirklich nicht klagen. Bei jedem Kampagnenduell hat man die Möglichkeit entweder das Geschichtsdeck oder ein selbst erstelltes zu nehmen. Mit den Geschichtsdecks macht dies auch wirklich Spaß, da man sich so in fast jedem Duell immer eine neue Taktik überlegen muss und sich auf ein komplett neues Deck einstellen muss. Sollte man ein Duell partout nicht gewinnen können, kann man sich dann immer noch ein übermächtiges eigenes Deck erstellen, da offline die Kartenlimitierungen nicht gelten.

Schnapp‘ sie dir alle!

Wie eingangs schon erwähnt bietet dieser Ableger der Spielereihe so viele Karten, wie noch kein anderer zuvor. Wenn ihr also alle haben möchtet wartet eine Menge Arbeit auf euch. Es gibt insgesamt drei unterschiedliche Arten an die Karten zu kommen: man bekommt vereinzelt welche nach einem Duell, man zieht sie aus Booster Packs oder bekommt sie durch so genannte Battle Packs. Nach jedem abgeschlossenen Duell bekommt man wichtige Karten aus dem Deck des Gegners sowie Punkte, mit denen man die Booster oder Battle Packs kaufen kann. Wenn ihr gewinnt gibt es dabei logischerweise mehr, als wenn ihr verliert. Also immer schön anstrengen. Leider gibt es keine Übersicht darüber, welche Karten in welchen Booster Packs zu finden sind. Pro Serie gibt es Fünf Packs mit unterschiedlichen Charakteren darauf. Wenn man die Decks dieser Fünf kennt kann man sich denken, dass deren Karten auch darin enthalten sind. Zum Beispiel der Schwarze Magier im Booster von Yugi. Möchte man allerdings Karten von Maximilian Pegasus haben geht das Gerate los. Außerdem gibt es keine Anzeige, wie viele unterschiedliche Karten man aus den Booster Packs bereits erhalten hat. Man kann also nicht sehen, ob es sich überhaupt noch lohnt ein bestimmtes Pack weiterhin zu kaufen oder ob man bereits alle Karten daraus besitzt. Falls man also nicht jede einzelne Yu-Gi-Oh! Karte auswendig im Kopf hat oder sich eine Checkliste aus dem Internet holt hat man keine Ahnung, ob man alle hat oder nicht.

Die Nummer Eins der Welt

Einen lokalen Mehrspieler-Modus gibt es nicht. Würde zugegebenermaßen auch nicht sonderlich viel Sinn ergeben. Ich mein, soll sich dann immer ein Spieler umdrehen und vom Fernseher weg schauen, damit er nicht sehen kann, was der Gegner für Karten auf der Hand hält oder verdeckt legt? Da hat Konami das schon ganz richtig gemacht und einen solchen Modus weggelassen und sich nicht irgendetwas Halbgares überlegt. Möchte man also nicht nur gegen KI-Gegner spielen bleibt einem nur die Möglichkeit des Online-Modus. Hierbei gibt es Ranglisten-Spiele, durch die man auch in Bestenlisten aufsteigen kann und Mehrspieler-Suche-Spiele, bei denen man Freunde einladen kann und auch einige Regeln selbst festlegen kann. Online gelten die Limitierungen der Karten wieder. Um sein eigenes Deck nutzen zu können muss man genau darauf achten, dass keine verbotenen Karten in diesem zu finden sind, wie beispielsweise der Harpyien-Flederwisch. Die Duelle laufen online alle ein wenig langsamer ab, auch der Phasenwechsel läuft nicht so flüssig wie offline. Da braucht ihr dann aber nicht hektisch zu eurem WLan-Router laufen und schauen, ob die Verbindung schwach ist, die Verlangsamung ist Absicht. Der Grund sind die Schnellzauber-, Fallen- und Effektmonsterkarten. Das Spiel fragt weiterhin penibel bei jeder möglichen Situation, ob ihr solche Karten aktivieren möchtet. Damit der Gegner nun nicht mitbekommt, dass euch diese Optionen angeboten wird, wurde jeder Spielzug verlangsamt. Dadurch offenbart ihr nicht gleich, dass ihr solche Karten auf dem Feld liegen habt. Natürlich müsst ihr schon einigermaßen schnell reagieren, da es dann doch auffällt, wenn ihr etliche Sekunden mit eurer Entscheidung wartet. Aber an sich finde ich diese Verlangsamung durchaus gut. Bei einem Mehrspieler-Modus Duell ohne die Rangliste können vorab noch verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. So kann man sich beispielsweise aussuchen, ob man nur eine Runde spielt oder ein Best of Three wählt. Außerdem kann ausgewählt werden wie lange jeder Spieler Zeit hat, um seinen Zug zu beenden. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Online-Duelle ziemlich gut funktionieren. Sie laufen flüssig und es wurde an alle Regelbegrenzungen gedacht. Außerdem ist es wirklich spannend zu sehen, wie andere Spieler ihre Decks zusammenstellen und wie ihre Taktiken aussehen. Da kann man oft noch viel lernen und sich Strategien abschauen, an die man vorher so nie gedacht hätte. Eine auf jeden Fall ziemlich gelungene Abwechslung zu den KI-Duellen. Diese haben ja immer vom Grundaufbau her immer die gleichen Decks, die man auch aus den TV-Serien kennt.

Trophäen-Check

Alle Trophäen im Spiel sind nicht sonderlich schwierig, sondern nur mit Zeitaufwand verbunden. Diejenigen, für die man spezielle Beschwörungen durchführen muss, bekommt man fast automatisch im Verlauf der Kampagne, sofern man mit dem Geschichtsdecks spielt und nicht mit einem selbst erstellten. Die Trophäen, bei denen man eine bestimmte Anzahl an verschiedenen Schäden auslösen muss, können sich ein wenig ziehen. Ebenso die Trophäe mit den 100 Ketten. Hierzu bekommt man pro Duell nicht an jeder Ecke die Gelegenheit. Und selbst wenn, muss man genau schauen, ob man die Kette auslöst oder ob es spielerisch überhaupt Sinn ergibt und man seine Karten nicht nur sinnlos verschwendet. Am längsten dürfte die Trophäen für alle Avatare dauern, da man hierzu praktisch jedes Duell in den Kampagnen abschließen muss, sowie die Duellanten-Herausforderungen, da man hier jeden Gegner erst in der Story und anschließend im Herausforderungs-Modus nochmal besiegen muss.

 

Persönliches Fazit
Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist ist eine nahezu perfekte Umsetzung des Sammelkartenspiels. Wenn man gerade keinen realen Duellpartner vor sich sitzen hat bietet es eine gelungene Alternative. Es bietet jede Menge Umfang, sowohl vom Story-Modus, als auch von den Duellanten-Herausforderungen her. Langweilig wird es also so schnell nicht. Dazu die riesige Auswahl an Karten und ein Online-Modus, der äußerst gut funktioniert. Die wenigen Kritikpunkte, die ich aufführen kann, sind an sich Meckern auf hohem Niveau. Darüber, dass die Grammatik während der Story für die Katz ist, kann ich hinweg sehen, da ich eh lieber die Duelle spiele, anstatt mir da alles durchzulesen. Es ist ein Spiel, dass den Fokus ganz klar auf den Duellen hat und bei diesen ist alles fehlerfrei. Der einzige Punkt, bei dem ich mir eine wirkliche Verbesserung wünsche, besteht in der Übersicht der Karten. Man hat keine Ahnung woher man welche Karten bekommt und welche einem noch fehlen. Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist ist ein PlayStation Network Titel und für seinen Preis bietet es alles, was man sich für ein vernünftiges Yu-Gi-Oh! Spiel wünscht. Zusätzliche Aspekte aus der TV-Serie hätte man zwar einbringen können (zum Beispiel Tag Duelle, Deck-Master oder Dungeon Dice Monsters), aber letztendlich würde ich für meinen Teil ohnehin bei den normalen Duellen bleiben. Ich kann den ersten Ableger der Serie auf der PlayStation 4 wärmstens weiterempfehlen, ihr macht damit nichts falsch.

9/10

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