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Resident Evil Revelations im Test für die PS4 – Der Port auf den Resident Evil Fans gewartet haben?


Realmatze

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RESIDENT-EVIL-REVELATIONS_20171001184906.thumb.jpeg.9158dcc4aa5d5fe75d2420f63ad9998c.jpegÜber Resident Evil braucht man nicht allzu viele Worte verlieren. Die ersten Teile sind legendäre Horrorklassiker, Teil 4 ist für seine Innovationen bekannt und Teil 5 war immerhin noch ein spaßiger Koop-Shooter. Doch während mit Teil 6 für Horror Fans der absolute Tiefpunkt erreicht wurde, entwickelte sich parallel dazu die horrorlastige Revelations-Reihe. Doch während PS4-Spieler nur in den Genuss des zweiten Teils kamen, war der zunächst 3DS exklusive erste Teil nur PS3-Spielern vorbehalten. Das ändert sich nun und ob sich das für PlayStation 4 Nutzer lohnt, erfahrt ihr unserem Test.

 

Die Anfänge der BSAA

Die Handlung von Resident Evil Revelations setzt zwischen Teil 4 und 5 an und dreht sich ganz um Jill Valentine und Chris Redfield, die erst vor kurzem eine Antiterrorgruppe gegründet haben, nachdem Bioterroristen die schwimmende Stadt Terragrigia angegriffen und versenkt haben, welche aufgrund ihrer revolutionären Fortschritte auf dem Gebiet der Ökologie zu weltweitem Ruhm gelangt war.

 

Chris Redfield wird gemeinsam mit seiner neuen Partnerin Jessica Sherawat losgeschickt, Spuren von Il Veltro zu finden. Die Terrororganisation scheint wieder neu zu erstarken und außerdem gibt es mysteriöse Botschaften von einer Person, die selbst behauptet, Il Veltro zu sein. Als der Kontakt zu Chris und Jessica abbricht, wird Jill mit ihrem neuen Partner Parker Luciani losgeschickt, die beiden zu suchen und gehen dann ihrerseits verloren. Kurz danach tauchen Chris und Jessica wieder auf, die dann ihrerseits nach den beiden anderen suchen müssen.

 

Es klingt wie eine Slap-Stick Comedy Einlage und wirkt auch durch die Kapitelweise Erzählstruktur manchmal ein wenig verworren. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte nicht schlecht, kann aber auch nicht als wirkliche Stärke des Spiels bezeichnet werden. Auch der ständige Wechsel der Erzählperspektive ist sicherlich nicht jedermanns Sache, allerdings kann so an einigen Punkten die Spannung aufrechterhalten werden.

Rätseln oder ballern, das ist hier die Frage..

Resident Evil Revelations kam ursprünglich zu einer Zeit heraus, als sich die Resident Evil-Reihe sehr zum Unmut der ursprünglichen Fans in eine äußerst actiongeladene Richtung entwickelte. Da ist natürlich die Frage berechtigt, ob der damalige 3DS-Ableger hierbei in eine ähnliche Kerbe schlägt, doch um es vorweg zu nehmen: Fans der alten Spiele können beruhigt werden, weder sieht man sich hier nie enden wollender Zombiehorden konfrontiert, noch ballert man sich hier lediglich von Raum zu Raum.

 

Das heißt natürlich nicht, dass man als Jill oder Chris nicht auch einmal die Waffen sprechen lassen kann. Mit Pistole, Schrotflinte und Co. geht es gegen die B.O.W.s, die auch hier wieder hinter jeder Tür lauern können und im Gegensatz zu ihren Zombieäquivalenten auch ziemlich flink sind, besonders wenn man sich infizierten Wölfen gegenüber sieht. Der Partner ist dabei allerdings ebenso nützlich und auch hier kann Entwarnung gegeben werden: Weder sterben sie alle Nase lang, noch verbrauchen sie des Spielers wertvolles Inventargut.

 

Leider werden die allgegenwärtigen KI-Partner auch stets von der KI gesteuert. Nachdem man nun schon im Nachfolger eine ungewöhnliche Kombination aus von zwei im Koop spielbaren Charakteren hatte, die stets unterschiedliche Fähigkeiten hatten, hätte man sich diese Funktion auch von der Portierung des zweiten Teils wünschen können. Leider bleibt dieser Wunsch unerfüllt und man muss sich allein durch die Episoden schlagen, während die KI einem den Eindruck von Partnerschaft suggeriert.

Inspektorin Jill Gadget

Dafür gibt es in Resident Evil Revelations wieder ein paar Rätsel zu lösen. Klassischerweise bestehen diese lediglich daraus den richtigen Schlüssel zu finden, doch gepaart mit der Enge des Schiffes, auf dem Jills Missionen spielen, wird eine äußerst angenehme Horroratmosphäre geschaffen. Besonders durch das düstere und schmutzige Design der Umgebung und der B.O.W.s, auch wenn Chris‘ etwas gradlinigere und actionreicheren Szenen den Spieler immer wieder etwas rausreißen.

 

Dennoch fühlt sich das Spiel sehr klassisch an, was natürlich auch an dem Gegner- und Bossdesign liegt. Die etwas hakelige Steuerung und die verwinkelten Gänge machen es dem Spieler oft nicht einfach sich einem Gegner zu stellen und manchmal ist man besser beraten, die Beine in die Hand zu nehmen. Außerdem spart man so auch seine Munition, denn diese ist rar gesät – wäre da nicht der äußerst nützliche Scanner, den beide zur Hand haben.

 

Während man gleich lernt, dass man durch das Scannen von Gegnern Heilungsobjekte erhalten kann, so hilft dieser auch noch dabei, seine Umgebung abzusuchen. Immer wieder offenbaren sich so unsichtbare Objekte, die man ohne Scanner gar nicht einsammeln kann und so kann man seine Munition in einer scheinbar ausweglosen Situation schnell wieder auffüllen oder gar Collectibles in Form von Handabdrücken sammeln.

Alleine hab ich Angst

Wer allerdings dank Resident Evil 5 verwöhnt geworden ist und mit einem Kumpel ein paar schnelle Runden Action will, der wird sich darüber freuen, dass es wie in Resident Evil Revelations 2 auch hier wieder einen Koop Raid Modus gibt, in dem man sich in bestimmten Arealen der Handlung wiederfindet und sich mit Gegnerwellen konfrontiert sieht, während man den Ausgang sucht und dabei so viele Gegner und Extras einsammelt wie möglich.

 

So kann man selbst aufleveln, indem man die einzelnen Missionen abschließt und so wird der Spieler von Mal zu Mal nicht nur besser, auch seine 12 spielbaren Charaktere werden stärker. Außerdem kann man mit den in den Missionen verdienten Punkten neue Waffen freischalten und somit seine Figur nach Belieben anpassen. Erfüllt man im Spiel bestimmte Bedingungen, schaltet man hingegen neue Spielfiguren und Kostüme frei.

 

Leider kann man den Raid Modus, welcher zu Deutsch Raubzugmodus genannt wird, nicht im Splitscreen spielen. Man ist darauf angewiesen ihn entweder allein oder über das PSN mit Freunden oder zufälligen Spielern zu spielen. Wer scheu ist, hat auch die üblichen Kurztasten zur Verfügung, mit denen man seine Mitspieler herumkommandieren kann, doch im Endeffekt ist es ein wildes Rumgeballer, weil jeder die meisten Gegner erlegen möchte. Zumindest, wenn man nicht mit Freunden zusammenspielt.

Etwas mehr Mühe wenn ich bitten darf

Bei Resident Evil Revelations handelt es sich wie eingangs erwähnt um einen Port eines schon etwas älteren 3DS-Spiels und so ist es auch nicht verwunderlich, dass einen hier keine bahnbrechende Grafik erwartet. Unter dem Namen Resident Evil Revelations HD ist es auch schon einmal für PlayStation 3 erschienen und hat dabei ein paar Extras spendiert bekommen, wie beispielsweise neue Charaktere im Raubzugmodus. Viel mehr gab es allerdings auch nicht.

 

Doch bei der PlayStation 4-Version hat sich Capcom allerdings was Faulheit angeht noch einmal übertroffen. Es ist eine direkte Portierung der PS3-Version. Es gibt nichts Neues und das Schlimmste ist, dass man es nicht einmal versucht hat, die Grafik ein bisschen aufzupeppen. Natürlich sind Portierungen oft keine Augenweide, doch Resident Evil Revelations kann man ohne Übertreibung als abgrundtief hässlich bezeichnen. Weit weg von unspielbar hässlich, aber dennoch äußerst kritikwürdig.

 

Auch wenn die Atmosphäre und vor allem die Soundkulisse stimmen, so reißt die Grafik einen sofort wieder raus. Das Spiel wurde nun schon von einem Handheld über eine ganze Generation hinweg getragen, da hätte ein Grafikupdate nicht geschadet. Zumal Revelations 2 schon nicht allzu hübsch war und trotzdem von diesem Spiel noch einmal unterboten wird. Es klingt komisch, da ja Revelations 2 der Nachfolger ist, doch war er nun mal zuerst auf der PS4 und da hätte man sich doch hier und da ein wenig an den Texturen oder der Grafikengine bedienen können.

Trophäenjäger

Mit Resident Evil Revelations erhält der Spieler eine neue Trophäenliste für seine Sammlung und sie ist sogar losgelöst von der PS3-Version – Besitzer der HD-Fassung können somit eine zweite Platin-Trophäe erlangen, wenn sie denn Lust dazu haben. So wird aus der Einfach-Platin mal eben eine nicht allzu schwierige, aber dennoch aufwändige Doppel-Platin. Und aufmerksamen Jägern und Sammlern werden dabei ein paar Veränderungen auffallen.

 

So bringen beide Listen zwar die gleiche Punktzahl für das Trophäenkonto, kommen dabei allerdings mit viel mehr Trophäen um die Ecke. Manche Gold- und Silber-Trophäen wurden hierzu auf Bronze heruntergestuft, dafür gibt es nun insgesamt 5 neue Trophäen, für die man im Raubzugmodus Geisterschiff:Chaos abschließen und den Boss Shadow Norman erlegen muss, eine besondere Waffe mit Level 50 erhalten muss, den Abschluss-Bonus "Absolute Vernichtung" erhalten, sowie drei Raritätenfinder finden muss. Außerdem wurden hier und da die Trophäenbeschreibungen angepasst.

 

Ansonsten erhält man die Trophäen für das Durchspielen der Story und das Perfektionieren des Raubzugmodusses. Für letztere wird man nicht darum herumkommen, mit anderen zusammen online zu spielen, nicht zuletzt weil man eine gemeinsame Attacke durchführen muss, aber auch im Singleplayer gibt es ein paar Sondertrophäen, die durch Kapitelauswahl jedoch einfacher werden. So muss man einen Boss in einer bestimmten Zeit besiegen oder aber eine Kugel mit dem Messer abwehren. Das Spiel muss auch auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad abgeschlossen werden, doch von Dingen wie dem Unsichtbarkeitsmodus aus den anderen Spielen bleibt man verschont.

Fazit

Mit der Wertung tue ich dem Spiel an sich unrecht und auch mein Resident Evil Herz möchte mir in tausend Teile zerspringen, aber was Capcom da abliefert ist nur schwer zu entschulden. Das Hauptspiel ist wirklich gut und Freunde des guten alten Horrors werden ihre wahre Freude daran haben, aber hierbei handelt es sich wirklich nur um einen reinen Port, wie er nur mit dem schnellen Geld zu erklären ist. Klar, im Vergleich zur 3DS Version sieht das Spiel schärfer aus, aber die Texturen sind nicht einmal mehr für PS3 Verhältnisse als „gut“ zu bezeichnen. Es gibt keinen Story Koop und auch keinen Splitscreen im Raubzugmodus, obwohl sich beides angeboten hätte und auch im Nachfolger (welcher schon länger auf der PS4 erhältlich ist) vorhanden ist. Natürlich ist Grafik nicht alles, aber wer das Spiel schon irgendwo anders gespielt hat, braucht bei der PS4 Version nicht noch einmal zuzugreifen. Wer das Spiel jedoch noch gar nicht kennt und sich von der Grafik nicht abschrecken lässt, bekommt hier für wenig Geld ein sehr gutes Resident Evil Abenteuer spendiert.

 

7.0/10

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