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IGNORIERT

The Legend of Heroes Trails of Cold Steel im Test für PS3 – Großen Helden auch auf der PlayStation 3?


supersushi

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The Legend of Heroes Trails of Cold Steel erschien bereits 2013 in Japan, Ende 2015 in den USA und schafft es am 29. Januar nun auch endlich zu uns nach Europa. Da in Fernost auch bereits der Nachfolger erhältlich ist (der bei uns dann Mitte des Jahres erscheinen soll), wird dies auch mal Zeit. Da man von NIS America schon die ein oder andere Perle für den europäischen Videospielmarkt serviert bekommen hat, sollte man The Legend of Heroes Trails of Cold Steel schon ein wenig Beachtung schenken. Ob dies gerechtfertigt ist oder ihr um dieses Spiel ausnahmsweise einen Bogen machen könnt, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Kein Start nach Maß

The Legend of Heroes Trails of Cold Steel startet nicht unbedingt sehr vorteilhaft. Zu Beginn bekommt man ein obligatorisches Intro-Video zu sehen, das äußerst gut aussieht und mächtig Vorfreude schürt. Da passt alles perfekt: die Charaktere sehen ziemlich gut gezeichnet aus, die Musik passt sehr gut dazu und die gezeigten Szenen lassen einiges erwarten. Würde es das so in diesem Stil und dieser Grafik als Anime geben, ich wäre sofort ein begeisterter Fan. Bei jedem einzelnen Spielstart lass ich das Intro-Video komplett laufen und das heißt bei mir schon etwas.

Sobald dann das eigentliche Spiel beginnt, kommt die große Ernüchterung. Die Grafik erinnert eher an die guten alten PlayStation 2 Zeiten und die Landschaft wirkt lieblos gestaltet. Man wird in einen Moment der Story geworfen, der zu einem sehr weit fortgeschrittenen Zeitpunkt der Handlung spielt. Bei meinem aktiven Spielstand habe ich schon etliche Stunden Spielzeit auf dem Konto, bin aber noch nicht ansatzweise an diesem Punkt angekommen. Dort steht eine große Gruppe von Leuten, von denen man nicht einen kennt. Es wird ein Ereignis erläutert, von dem man absolut nichts wissen kann – mal abgesehen davon man hat den Vorgänger The Legend of Heroes Trails In The Sky für die PlayStation Portable gespielt, dann kann man ungefähr eine Ahnung haben. Für Neueinsteiger bleiben aber nur etliche Fragezeichen.

Nach ein paar Schritten beginnt der erste Kampf. Hier wird man dann von dem auf den ersten Blick extrem komplexen Kampfsystem und den vielfältigen Möglichkeiten nahezu erschlagen. Ich zumindest hatte absolut keine Ahnung was da abging und was genau ich nun gedrückt habe. Scheint aber so, als wenn man diesen Kampf einfach nicht verlieren kann. Hat man das überstanden beginnt das Spiel auch zeitlich gesehen von Anfang an und der Spieler wird bei null an die Hand genommen. Gott sei Dank muss ich da sagen. Wenn man den Schreck dieses Eröffnungslevels überstanden hat und dem Spiel dann weiterhin noch eine Chance gibt, dann erwartet einen ein ziemlich gutes und fesselndes Spiel.

 

Schön die Schulbank drücken

The Legend of Heroes Trails of Cold Steel spielt in einer Welt, die stark vom Militär und einer Klassengesellschaft geprägt ist. Bereits der Name des Spiels deutet ja schon darauf hin. Es gibt mehrere Armeen, die im ganzen Land (mehr oder weniger) für Recht und Ordnung sorgen. In den Städten patrouillieren Soldaten, von einer normalen Polizei fehlt jede Spur. Zusätzlich sind die Bürger des Landes Erebonia in Klassen unterteilt: es gibt die obere Klasse der „Nobles“ und die untere der „Commoners“. Wenn uns die Geschichte eines gelehrt hat, dann dass solch ein System selten für alle Seiten gut funktioniert. Der Hauptkonflikt des Spiels dürfte damit klar sein.

Man spielt als Hauptprotagonisten den jungen Rean Schwarzer, den man direkt nach dem richtigen (ich nehm jetzt mal dieses unglückliche Einführungslevel raus) Start in das Spiel vorgestellt bekommt. Er beginnt seinen ersten Tag an der Thors Militay Academy, einer Schule, die Jugendliche zu Soldaten ausbildet. Beziehungsweise fortbildet, da es in dieser Zeit normal zu sein scheint, dass jeder Jugendliche bereits perfekt den Umgang mit einer Waffe beherrscht. Zusammen mit acht weiteren Schülern wird Rean in eine extra für sie gegründete Klasse namens „Class VII“ gesteckt. Was genau dahinter steckt wird an dieser Stelle nicht verraten, ich will ja nicht spoilern.

Die Schule bildet den Kern des Spiels. Hier nimmt man wirklich an Unterrichtsstunden teil, betreibt schulische Aktivitäten und muss sich mit Mitschülern und Lehrern auseinandersetzen. Man erfährt jede Menge Hintergrundinformationen über die Geschichte des Landes Erebonia und wird das dann auch abgefragt. Ohne Witz. Sowohl Lehrer als auch manche Charaktere in Nebenquests werden Fragen zur Geschichte des Landes stellen. Wenn man sie richtig beantwortet erhält man Bonuspunkte, um im Rang aufzusteigen. Diese Punkte erhält man sonst nach Abschluss von Quests. Wenn man also alles aufmerksam verfolgt und zwischendurch auch mal in die Bücherei auf dem Schulgelände geht und sich selbst informiert (oh ja, wieder kein Witz), hat man hier gute Chance schneller aufzusteigen. Besonders für Trophäenjäger dürfte das interessant sein.

 

Kinder gegen Monster, fehlen nur die Pokébälle

Da Lernen aber ja nicht alles ist im Leben hat das Spiel natürlich auch noch andere Dinge zu bieten. Streng genommen sogar das Hauptaugenmerk, aber ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion mit den mitlesenden Pädagogen starten. Also nenn ich die Kämpfe des Spiels mal „Randnotiz“, auch wenn sie den Großteil des Geschehens ausmachen. Rean und seine Mitschüler bekommen ziemlich oft die Gelegenheit sich im Kampf zu beweisen. Sei es bei Dungeons in der Schule, bei Feldstudien in anderen Bezirken oder bei anderen Story relevanten Ereignissen. Dabei ist durchaus interessant, dass man sich nur schwierig auf den bevorstehenden Kampf einstellen kann. Wenn man ein Monster vor sich sieht, sieht man immer nur das eine. Sobald der Kampf dann aber beginnt, können sich dahinter mehrere Monster verbergen. Wie viele es letztendlich sind kann man vorab also nicht sagen.

Die Monster unterscheiden sich nicht nur optisch, jedes hat auch besondere Eigenschaften, Stärken und Schwächen. Wenn man einem Monster zum ersten Mal gegenüber steht sind alle Eigenschaften noch mit Fragezeichen versehen. Je öfter man angreift, desto mehr schalten sich frei und werden sichtbar. Bestimmte Fähigkeiten der Hauptcharaktere oder Items können dies auch sofort freischalten. Sollte man da die Möglichkeit und Zeit haben ist das auf jeden Fall empfehlenswert. Die 0815-Kanonenfutter-Gegner schafft man zwar auch indem man einfach nur stumpf immer wieder angreift, aber gerade bei mächtigeren Gegnern oder größeren Gruppen ist das Wissen über die Schwächen essentiell, um den Sieg davon tragen zu können.

Hier gibt es wirklich jede Menge unterschiedliche Aspekte, auf die man achten muss. Als erstes eine Anzeige darüber, welche Waffe am effektivsten ist. Ob man hier also lieber mit einer direkten Nahkampf-, einer Fernkampf- oder einer magischen Waffe herangeht. Als zweites die Anfälligkeit gegenüber Zaubern: Wasser, Feuer, Wind oder Erde. Wenn man diesen Balken eines Gegners einsehen kann hilft dies dabei zu kalkulieren, mit welchem Element man am ehesten angreifen sollte. Als letzter Punkt bleibt noch die Ansicht der Statusveränderungen. Sprich wie anfällig ist ein Gegner bei Vergiftungen, Vereisungen, Verbrennungen, etc. Ich muss gestehen ich bin wirklich begeistert. Diese Masse an Informationen machen jeden Kampf zu einer äußerst spannenden Angelegenheit.

 

Schön hinten anstellen

Jeder Kampf läuft rundenbasiert ab. Jedes Mal, wenn man an der Reihe ist, kann man eine Aktion ausführen. Danach ist dann der nächste dran. Links am Bildschirmrand kann man immer sehen wer wann an der Reihe ist. Außerdem wird dort angezeigt an welche Stelle man rückt, wenn man eine Aktion ausführt. Man rutscht nicht automatisch immer ganz ans Ende der Reihe. Je nach Art des Angriffs kann es vorkommen, dass man direkt noch einmal dran ist oder irgendwo zwischen den Gegnern einsortiert wird. Und wieder ein Punkt, den ich ziemlich gut finde. Heißt man muss schön den Kopf anstrengen und abwägen, wann man welche Aktion ausführt.

Diese Reihenfolgen können auch bereits vor dem eigentlichen Beginn des Kampfes beeinflusst werden. Wenn man in der freien Spielwelt läuft und einen Gegner entdeckt, kann man ihn von hinten angreifen. Dadurch wird er gelähmt und geht mit einigen Nachteilen in den Kampf. Zum Beispiel, dass er einige Züge lang keine Aktion ausführen kann. So ist man dann mehrmals an der Reihe, bevor der Gegner etwas zum Geschehen beitragen kann. Selbiges gilt allerdings auch andersrum. Sollte man von einem Monster hinterrücks erwischt werden, muss man selber mit diesen Nachteilen in den Kampf gehen. Bei Boss-Gegnern hingegen ist dies nicht möglich. Hier muss man immer mit neutralen Startbedingungen anfangen.

 

Auf zur Attacke!

Die besten Kampfstrategien richten sich dabei nach den aktiven Gruppenmitgliedern. Insgesamt kann die Gruppe aus bis zu vier Mitgliedern bestehen, die alle gleichzeitig am Kampf teilnehmen. Ein fünftes Mitglied kann noch als passives Mitglied mitgenommen werden, das im Kampf gegen eins der vier Aktiven ausgetauscht werden kann. Je weiter man in der Story fortschreitet desto mehr Personen hat man zur Auswahl, die mitgenommen werden können. Jeder hat dabei seine Besonderheiten. Rean und Laura zum Beispiel haben große Nahkampfschwerter mit ordentlich Angriffskraft, Alisa ist mit ihrem Bogen spezialisiert auf Fernangriffe und feindliche Statusveränderungen, Elliot kann sehr gut als Heiler der eigenen Gruppe eingesetzt werden. Die für sich beste Gruppenzusammensetzung muss da jeder für sich rausfinden. Je nachdem womit man am besten zurecht kommt.

Normale Angriffe sind jederzeit möglich. Spezialangriffe und Zauber werden über EP und CP geregelt und können nicht unbegrenzt eingesetzt werden. Am unteren Bildschirmrand wird angezeigt wie viele Punkte man noch zur Verfügung hat. Den Charakteren solche Angriffe und Zauber beizubringen geht über das so genannte „Quartz“-System. Wer schonmal eines der Pokémon-Spiele gespielt hat dürfte hier einige Gemeinsamkeiten finden. Man kann den Charakteren neue Angriffe durch Ausrüsten von Items beibringen. Es kann immer nur eine bestimmte Anzahl von Attacken gleichzeitig aktiv sein. Heißt man muss sich wieder vorher genau überlegen welcher Charakter welchen Angriff lernen soll. Ihr merkt, hier ergibt sich langsam ein Schema, von dem ich durchaus angetan bin.

Was wäre solch ein Spiel ohne aufwändig inszeniert Super-Angriffe? Naja gut, unterm Strich würde es bestimmt nicht auffallen, wenn sie nicht da wären. Sie sind es aber und durchaus erwähnenswert. Jeder Charakter hat einen besonderen Super-Angriff, der eine große Menge Schade anrichtet. Dafür frisst er allerdings auch alle CP und bringt den Zähler auf null, mehr als einmal pro Kampf verwenden ist also meist nicht drin. Er kann aber zu jedem Zeitpunkt des Kampfes eingesetzt werden, auch wenn der Gegner an der Reihe ist. Zusätzlich zu einer besonderen Animation des Charakters wird noch kurz ein Anime-Bild der jeweiligen Person eingeblendet. Alles in allem sehen diese Angriffe schon ziemlich cool aus. Auch recht interessant ist das „Combat-Link“-Feature. Hiermit können gewissen Angriffe mit denen von anderen Charakteren kombiniert werden. Unterm Strich bekommt der Gegner also ein wenig Extraschaden. Zu Beginn des Spiels ist es aber eher noch nutzlos. Erst im späteren Verlauf, wenn diese Attacken kräftiger werden bringt es wirklich Vorteile im Kampf.

 

Auf großer Entdeckungsreise

Abseits der Hauptgeschichte hat The Legend of Heroes Trails of Cold Steel auch noch jede Menge zu bieten. Sich da ablenken zu lassen geht ziemlich schnell. Ob es nur Kleinigkeiten sind wie beispielsweise Bücher sammeln, Rezepte bekommen oder selbst herausfinden inklusive anschließendem Ausprobieren oder sogar Angeln gehen und Fische sammeln. Dinge, um sich zu beschäftigen, findet man an jeder Ecke. Selbst wenn man damit irgendwann durch ist, die Alternative mit der bereits erwähnten Bibliothek besteht zu jeder Zeit. Jede der Nebenaktivitäten hat aber auch einen spielerischen Wert. Entweder man stärkt die Verbindung zu einem der anderen Charaktere, man bekommt Bonuspunkte für seinen Schüler-Rang oder man erhält nützliche Gegenstände.

Bei den Nebenquests ist es nicht ganz so umfangreich. Es gibt sie zwar, aber in den meisten Leveln nicht sonderlich viele. Für gewöhnlich gibt es pro Abschnitt immer 1-2 Hauptquests und 2-3 Nebenquests. Hier sind dann die Standardaktivitäten, wie Dinge von A nach B bringen, Monster besiegen oder verlorene Gegenstände finden, vertreten. Ist jetzt nicht die Masse, macht ein ohnehin schon umfangreiches Spiel aber noch ein Stückchen größer. Und vor allem interessanter, da man dadurch noch tiefer in die Welt eintauchen kann und weitere Charaktere kennen lernen kann. Dazu sei gesagt, dass das Spiel komplett in Englisch ist und ein Großteil der Dialoge in reiner Textform abläuft. Gut ¼ der Gespräche wurden auch mit synchronisiert. Schade, dass es nur so wenige sind, da die Synchro wirklich ziemlich gut gelungen ist.

 

Trophäen-Check

Bei einem Blick auf die Trophäen wird einem sofort klar, dass man hier eine Menge Spielzeit investieren muss. Eine der Bronze-Trophäen bekommt man dafür, wenn man es einfach nur 100 Stunden lang gespielt hat. Jap. 100 Stunden. Bronze. Lässt erahnen was insgesamt dahinter steckt. Dazu jeden Freund auf die höchste Verbindungsstufe bringen, den höchsten Studentenrang erhalten, alle Fische, Bücher und Rezepte sammeln, alles nicht schwierig aber ungemein zeitaufwändig. Die einzige anspruchsvolle Herausforderung könnte das Abschließen des Spiels auf der höchsten Schwierigkeitsstufe werden. Hier empfiehlt das Spiel vor dem Starten, dass man diesen erst auf einem Neuen Spiel+ versucht. Also zweimal komplett durch oder man geht ins Risiko ziemlich gefrustet zu werden.
 

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