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Dragon's Crown im Test für die PSV: Drachentöten im Effektchaos


Realmatze

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Krieger schwingen ihre Schwerter, Zwerge ihre Hämmer und Zauberinnen wackeln mit ihren.. Zauberstäben. Ein Bild, welches man aus so ziemlich jedem anderen Rollenspiel auch kennt. Selten schafft es eines, sich auch nur ein wenig abzuheben und meist müssen diese auf ihre Fanbase vertrauen. Anhänger von Spielen wie Golden Axe wurden allerdings im Zeitalter des 3D nur sehr stiefmütterlich behandelt. Dies will Atlus nun ändern, bringt das altbekannte Kampfsystem in ein neues Rollenspielgewand und nennt dies Dragon’s Crown. Ob das Spiel so gut ist, wie es auf dem Papier klingt oder ob Golden Axe Fans lieber in der Vergangenheit schwelgen sollten, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Mit den Reizen niemals Geizen

 

Das, was bei den ersten Bildern sofort ins Auge gestochen ist, sind die übertriebenen Körperbetonungen. Während die Frauen einen so enormen Brustumpfang haben, dass sie vermutlich schon nach kürzester Zeit Rückenschmerzen bekommen und auch ihre Hinterteile so groß sind, dass man neue Stadttore bräuchte, wenn diese nicht magisch wären, haben die Muskeln der Männer noch Muskeln auf ihren Muskeln. Ästhetisch sieht keines der Dinge aus, jedoch kann man nicht abstreiten, dass dies einen gewissen Reiz des Spiels ausmacht.

 

Dieser Stil ist nämlich absichtlich gewollt: Die handgezeichneten Charaktere und Landschaften erwecken sofort den Eindruck eines Achtzigerjahre-Comics und der Nostalgiefaktor schießt sofort in die Höhe. Man fühlt sich sofort in eine Zeit versetzt, in der Männer noch mächtig waren und mit ihren Brustmuskeln Schwerter brechen konnten und Frauen so gebärfähig, dass sie die Stadt mit einer ganzen Armee versorgen konnten. Nunja, lassen wir die Scherze.

 

Die Designentscheidungen sind sicherlich Mittel zum Zweck, doch wird niemand dieses für bare Münze nehmen und schon nach den ersten paar Schmunzlern ist es schnell vergessen. Das Spiel selbst sieht sehr malerisch aus, eben so, als hätte jemand Tolkiens Erzählungen in Bilder umgewandelt. Auch werden diese durch wirklich schöne Lichteffekte unterstützt, allerdings bieten diese auch ihre Tücken.

 

 

Bis einer weint

Das Kampfsystem von Sony’s Exklusivtitel ist leicht erklärt. Man kann Springen, Zuhauen und Laufen. Und je nachdem, wie man den Stick bewegt, werden andere Attacken ausgeführt. Ein Charakterspezifisches Spezielmanöver und schon ist die Garantie für’s Buttonmashing vollständig. Spielt man den Krieger, so ist man tatsächlich mit dem wiederholten Drücken ein und derselben Taste am besten beraten. Die Zauberer verfügen immerhin über verschiedenste Zauber und müssen gelegentlich ihre Magiepunkte wiederherstellen.

 

Ein tieferes Kampfsystem würde dem Spiel allerdings auch nicht zugutekommen. Manchmal ist der Bildschirm von Figuren, Lichteffekten, Angriffsanimation, Schadensanzeigen und, und, und so überladen, dass man seinen eigenen Charakter kaum noch erkennen kann. Oft heißt es dann drücken was das Zeug hält und hoffen, dass der Charakter, der gerade zu Boden geht, nicht der eigene ist.

 

Ein Tod bedeutet glücklicherweise noch längst nicht das Aus. Zusätzlich zum Lebensbalken erhält man noch Lebenspunkte, die nach jedem Sterben aufgebraucht werden. Das sind meistens nur zwei bis drei, diese wird man jedoch im Gegensatz zu seinen KI-Partnern nur selten brauchen, denn mithilfe von Skills kann man sogar am Anfang schon eine Fähigkeit aktivieren, daqmit sich der eigene Charakter heilt wenn man Gold einsammelt. Und ansonsten schadet es nicht, etwas Obst zu sich zu nehmen. Dadurch heilt man sich nicht nur, man kann auch seine Lebensenergie über das Maximum hinaus erhöhen.  

 

NIS A + ATLUS = ENG

Zu deutsch: Wer die Spiele von NIS America und Atlus kennt wird nicht überrascht sein, dass auch Dragon’s Crown nur in englischer Sprache erscheint. Das bezieht sich auf jeglichen Bildschirmtext und jedes im Spiel gesprochene Wort. Das ist allerdings nicht so kritisch, da nur einfache Worte auftauchen und sich dank simpler Story auch der Rest aus dem Kontext schließen lässt.

 

Tatsächlich passiert nicht viel mehr als hier und da mal ein Zweizeiler und eine Questübersicht, in der alle wichtigen Fakten farbig hervorgehoben sind. Die Geschichte ist so belanglos, wie sie nur sein könnte. Ihr wollt ein Krieger werden, bekommt Aufgaben von eurem Gildenmeister und habt nichts weiter im Sinn, als die königliche Hoheit vor Ärger zu bewahren. Naja und noch ein bis zwei Schätze abzustauben. Trotzdem steht Nippon Ichi Software America immer für eine gewisse Qualität und jeder Fan derer Spiele, besonders die, die auch Rollenspiele in diesem Format mögen, kann darüber hinwegsehen und sich auf das Spiel selbst freuen.

 

 

Himmel, Hölle und ein Gläschen Bier

Im Schloss sitzt die Königsfamilie, im Stall wartet das Pferd auf Bezahlung und das Stadttor ist außer Rand und Band und teleportiert den mutigen Spieler in einen zufälligen Dungeon, den er bereits erspielt hat. Doch was hat die kleine Stadt sonst noch zu bieten? Ein wichtiger Anlaufpunkt wäre die Kirche. Neben beten kann man dort auch Gebeine von gefallenen Kriegern wiederbeleben oder vergraben. Die Wiederbelebung beschafft neue KI Verbündete, die man auch braucht, da die eigenen partout nicht aufsteigen wollen. Bei einer Beerdigung hingegen, kann man ein mehr oder weniger seltenes Item erhalten.

 

Dann wäre da noch der magische Shop, in dem man seine Ausrüstung reparieren lassen sowie Loot schätzen und verkaufen kann. Oder eben auch Ausrüstung erwerben. Hinzu kommt nach kurzer Zeit auch ein Zauberer, der Runen und Ringe verkauft, mit denen man diverse Beschwörungen tätigen und sich und seine Begleiter buffen kann, um sich im Kampf gegen die Gegnerhorden einen Vorteil zu verschaffen.

 

Der wohl wichtigste Ort ist die Taverne. Hier kann man seinen eigenen Charakter auswählen, seine Verbündeten verwalten und das Spiel speichern. Neben dem Gildenhaus wird man hier die meiste Zeit des Spiels verbringen. Und eine betrunkene Fee kann man sich hier auch ansehen. Im Gildenhaus wiederrum kann man Nebenmissionen annehmen und abgeben oder sich schöne Artworks anschauen, die man als Belohnung erhält und zu denen es dann auch noch einmal eine Geschichte zum Nachlesen gibt.  

 

PlayStation - Duell

Dragon’s Crown ist ein Spiel, mit verschiedenen Cross-Features. Zunächst das altbekannte Cross-Save, mit welchem man seinen Spielstand auf der PlayStation 3 und PlayStation Vita austauschen kann. Hinzu kommt seit Neuestem das Cross-Play Feature, mit welchem PS3 und Vita Besitzer miteinander spielen können sofern sie beide den neuesten Patch installiert haben, welcher veröffentlicht wurde, als diese Zeilen entstanden sind. Also für mich, jetzt.

 

Leider verfügt Dragon’s Crown nicht über ein Cross-Buy Feature, weshalb sich der Spieler genau überlegen sollte welche Version er sich zulegt, wenn er nicht zweimal bezahlen will. Der Vorteil der PS3 Version ist ganz klar: Lokaler Ko-op. Hier wird nur ein Spiel benötigt, während man beim Ad-Hoc Modus der Vita zwei Handhelds und Spiele benötigt. Allerdings verfügen beide Spiele über einen Online Modus, in welchem man die überaus dummen KI-Figuren gegen tatsächlich wertvolle Mitspieler tauschen kann.

 

Ansonsten hat klar die Vita Version die Nase vorn. Das liegt vor allem am Erkundungssystem: während man mit dem PS3 Controller sehr umständlich einen Zeiger über den Bildschirm bewegt, so erleichtert der Touchscreen der Vita das Untersuchen der Wände ungemein. Dies ist notwendig, um Schätze und Geheimgänge zu finden, aber auch um mächtige Runen-Zauber auszuführen. Doch auch bei der Vita können Touch-Muffel den Zeiger verwenden und aufgrund der geringen Bildschirmgröße, gestaltet sich der Prozess etwas angenehmer als beim großen Konsolenbruder. 

 

In english please: Trophies

Die Trophäenliste ist natürlich ebenfalls komplett in Englisch gehalten, das ist jedoch nicht so tragisch wenn man sich auf die Trophäenleitfäden unserer Userschaft stützt. Will man jedoch die heißgeliebte Platintrophäe erreichen, so muss man sich wohl oder übel ganze sechs mal durch das Spiel bemühen, muss alle Nebenmissionen erfüllen, jeden Schwierigkeitsgrad bewältigen, jede Route nehmen und jede Figur spielen. Am aufwändigsten ist wohl das Aufleveln auf das Maximum.

 

Wer nicht ganz so scharf auf die Platin ist, jedoch gern die ein oder andere Trophäe mitnimmt kann sich freuen, dass es für jede Hauptmission eine gibt und auch alle naselang die Nebenmissionen eine Trophäe abwerfen. So kann man seinem Network Konto wenigstens einen Großteil der Punkte von Dragon’s Crown zukommen lassen, wenn auch nicht alle. 

 

Fazit

Dragon’s Crown macht Spaß, keine Frage. Jedoch wird das Spiel schnell eintönig, wenn man es über einen längeren Zeitraum hinweg spielt. Immer mal wieder, dann kommt Freude auf, jedoch sollte man alle paar Missionen das Spiel einmal beiseite legen, da die Unübersichtlichkeit in den Kämpfen doch recht anstrengend und das Buttonmashing mit der Zeit ermüdend ist. Wer allerdings auf Spiele wie Golden Axe steht, der sollte hier unbedingt zugreifen. Das Spiel bietet neben schöner Optik auch ganz klassisches Spielgefühl und der Erzähler tut sein Übriges. Zusätzlich kann man sich auch mit seinen Freunden in die Dungeons begeben und die Freude mit anderen teilen. Rollenspielfans kommen bei der Masse an Loot und Skillmöglichkeiten auch auf ihre Kosten.

 

 

8.5/10

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