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Test: LEGO City Undercover im Test für die PS4 – Grand Theft Klötzchenauto


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6de9f0bec5f94e57001298b991b926db.pngDie meisten LEGO Spiele von Traveller‘s Tales basieren auf großen Marken wie Marvel, DC, Harry Potter oder Der Herr der Ringe. Auf die Konsole kommt nun einmal eine LEGO eigene Marke. Hierbei handelt es sich gleichzeitig um eine Portierung eines vier Jahre alten Spiels, welches ursprünglich nur für die WiiU erschienen war. Ob ein so altes Spiel mit den neueren Spielen noch mithalten kann und wie es sich im Vergleich zu den anderen LEGO Spielen schlägt, erfahrt ihr unserem Test.

Mit Ketchup oder Mayo?

Chase McCain ist ein Polizist, der LEGO City verlassen hat, nachdem er den gefürchteten Rex Fury hinter Gitter gebracht hat. Dass jemand anderes die Blumen dafür bekommen hat, störte den jungen Polizisten, der den Namen eines Herstellers von Kartoffelprodukten trägt, nicht wirklich. Ihm war nur wichtig, dass seine Freundin in ein Zeugenschutzprogramm kommt und um sie nicht zu verraten, verließ er die Stadt. Doch statt sich als Mitglied der Republikanischen Partei für das Präsidentenamt zu bewerben kehrt unser McCain nach wenigen Jahren zurück in seine Heimatstadt, um dem entflohenen Häftling erneut das Handwerk zu legen und seine alte Freundin vor Schaden zu bewahren, die gar nicht so davon angetan ist, dass ihr Exfreund wieder aufgetaucht ist. Außerdem muss er feststellen, dass sich einiges in LEGO City getan hat. So verfolgt man das recht geradlinige Abenteuer von LEGO City Undercover, welches wenig überraschende Wendungen, aber dennoch eine zweckmäßige Geschichte abliefert. Man lernt, was es heißt als LEGO Figur dem Verbrechen auf die Spur zu kommen und verdeckt im Untergrund zu ermitteln, selbst wenn man dabei hin und wieder die Gesetze für sich etwas zurechtbiegen muss.

 

 

Willkommen in der LEGO City

LEGO City, der Schauplatz von LEGO City Undercover, ist ein lebendiger Ort, den man frei nach eigenem Belieben erkunden kann. Wie man es von anderen LEGO Spielen, abgesehen von LEGO Worlds, gewohnt ist, besteht sie zum Teil aus LEGO Objekten und zum Teil aus Gelände, mit „normalen“ Texturen. Die Welt wirkt zwar dadurch nicht so sehr wie eine dynamische LEGO Welt, allerdings erkennt man im Gegensatz zu GTA hier sofort welche Objekte mit dem Auto kaputt gefahren werden können. Und damit sind wir auch schon beim Thema: LEGO City Undercover spielt sich wie ein LEGO gewordenes GTA. Eine frei begehbare Stadt, die sich im Spielverlauf durch freigegebene Brückenzüge erweitert, Fahrzeuge zu Boden, Luft und Wasser und ganz nach eigenem Belieben zu erkunden, wobei sich einige Transportmittel ebenfalls erst spät freischalten. Mit dem Turbo im Auto durch LEGO Objekte rasen macht allerdings ungeheuer viel Spaß, nicht zuletzt, weil man dafür belohnt wird. Wer braucht da schon den Bahnhof als Schnellreise. Man kommt allerdings nicht immer überall hin. Während man sich manchmal parcourmäßig über die Dächer der Stadt schwingen muss, muss man an anderen Stellen erst die richtigen Fähigkeiten freischalten. So kann Chase als Astronaut beispielsweise Teleporter nutzen oder als Verbrecher Türen aufbrechen. Das zwingt den Spieler dazu, später an bereits besuchte Orte zurückzukehren, wenn man nicht gerade erst die Story beendet und sich danach der freien Welt widmet.

Versuch auf dem rechten Pfad zu bleiben

Als Polizist kann man jedoch nicht einfach immer nur das tun, was einem beliebt und so widmet man sich auch in LEGO City Undercover der Polizeiarbeit. Dazu reist man durch die Stadt, observiert Tatorte, belauscht heimlich Gespräche oder fährt mit einem gestohlenen Fahrzeug todesmutig über rote Ampeln, um sie in ein Gangsterversteck zu bringen, damit man die Gang unterwandern kann. Doch neben den innerstädtischen Betätigungen gibt es auch klassische Level, in welchen man auf dem Weg zum Ziel Rätsel löst, Ganoven vermöbelt und sich darüber ärgert, dass man später das Level wiederholen muss, da man nicht die notwendigen Fähigkeiten hatte, um es mit 100% abzuschließen. Oft markieren diese Level auch den Abschluss eines Kapitels, können jedoch stets neu in der Stadt angefahren werden, um sie zu wiederholen. Es gibt auch allerhand Nebenbeschäftigungen in LEGO City zu erleben. Viele davon müssen erst im Spielverlauf freigeschaltet werden, wie beispielsweise Checkpointrennen oder Parcour-Herausforderungen. Man kann aber auch die versteckten Verbrecher aufspüren und sie auf frischer Tat ertappen oder als Astronaut auf Aliensuche gehen und die Besucher aus einer anderen Welt mit Handschellen begrüßen. Hauptsache das waren keine Touristen.

Sammle sie alle

Natürlich gibt es in LEGO City Undercover wieder allerhand Sammelkram und wer sich nicht gerade im Koop-Modus die Arbeit teilt, der wird viele Stunden damit beschäftigt sein. Zum einen wären da Superbauten. Größtenteils sind das Fahrzeugpunkte, welche man wieder aufbauen kann, um sich dort Fahrzeuge zu rufen, aber auch Tore, Brücken und Sprungschanzen lassen sich mit der zweiten Währung des Spiels erwerben. Außerdem kann man eine enorme Anzahl an verschiedenen Charaktermodellen freischalten, dafür muss man die unterschiedlichsten Sachen erfüllen. Selbiges gilt für die goldenen Steine oder die praktischen roten Cheatsteine. Klettern, Forschen, und Erkunden heißt die Devise. Oft sind sie aber auch mit bestimmten Fähigkeiten verknüpft und so sieht man eine Menge Gegenstände, die man einfach nicht erreichen kann. Das perfide daran: manche Fähigkeiten sind auch noch an bestimmte Umgebungsobjekte geknüpft und so muss man sich stets zum nächsten Dynamitspender begeben oder hoffen, dass die richtige Farbe im Farbwechsler steckt. Das ist oft mit nervigem Hin- und Hergelaufe verbunden und hätte auch einfacher gelöst werden können. Da wird es praktisch, dass man sich im Koop-Modus zum Mitspieler teleportieren kann, damit man die Stelle wiederfindet. 

Typisch Traveller’s Tales

Optisch überrascht LEGO City Undercover. Die Texturen wurden im Vergleich zur WiiU Fassung deutlich verbessert und können gut mit aktuellen LEGO-Titeln mithalten. Für die vorgerenderten Videosequenzen gilt das allerdings nicht, hier geht die Optik gewaltig in den Keller. Am auffälligsten ist hierbei, dass Chase darin häufig ganz andere Kleidung anhat, denn in der PS4-Version hat sich sein Hemd geändert und er bekam Handschuhe spendiert. Daran, und daran dass er dann auch seine Kostüme trägt, erkennt man, wann die Seuqenzen „inEngine“ sind. Welche somit paradoxerweise dadurch besser ausschauen, als die vorgerenderten Szenen. Aber auch sonst hat sich bei der Portierung ein wenig getan. Dass die Nintendo-Referenzen entfernt worden sind, ist nicht weiter verwunderlich. Doch dafür kann man sich über den bereits erwähnten Koop-Modus freuen. Hier bekommt man auch einen echten Splitscreen spendiert und kann sich dann an ganz verschiedenen Orten der Stadt aufhalten und unterschiedlichen Dingen nachgehen. Nur keine gescripteten Events, dann wird man oft hinüberteleportiert – was man übrigens jederzeit manuell durchführen kann. Ein solcher Eingriff ist allerdings auch prädestiniert für Fehler. Neben gelegentlichen Abstürzen, die äußerst nervig sind, weil man dann erneut von der Polizeistation aus starten muss und sich alle Gespräche erneut reinziehen darf oder auch einem Fahrzeug, das sich nach einer Sequenz partout nicht selbst steuern lassen will, entstehen viele Fehler auch aus dem Koop-Spiel heraus. Unzerstörbare Fahrzeuge, undurchsichtige Missionserfüllungsdetails oder plötzliche Schwarzblenden die manchmal in einem Abschluss der Mission und manchmal in einem Freeze enden, treten gelegentlich auf und manche Segmente sind einfach nicht auf das Koop-Spiel ausgelegt. Immerhin erhält der zweite Spieler bei Verfolgungsjagden stets ein zur Handlung passendes Fahrzeug.

Recht- und Ordnungswahn

LEGO City Undercover ist ein LEGO Spiel und inzwischen sollte sich herumgesprochen haben, was das bedeutet: Slapstick Comedy und flache Witze. Diese funktionieren in dem Setting von LEGO City erstaunlich gut und wirken nicht so ausgelutscht, wie man es inzwischen erwarten würde. Gemeint ist hier allerdings, was es für Trophäenjäger bedeutet, nämlich eine einfach, aber auch aufwendige und nicht selten frustrierende Platin-Trophäe. Muss man was können? Nein. Aber man muss das Spiel durchspielen. Komplett. Alles. 100%. Das heißt 450 Goldene Steine, 40 Rote Steine (man braucht aber nur 36 zu sammeln), 65 Superbauten und allerhand andere Dinge, die man auf dem Weg dahin erledigen muss. Hilfreich wird es natürlich, wenn man die Roten Steine hat und z.B. die Studs multiplizieren kann oder unendlich Dynamit in seiner Tasche hat. Theoretisch ist auch keine Trophäe verpassbar. Backtracking ist essentieller Inhalt von LEGO City Undercover und so kann man in jedes Level zurückkehren. Wer allerdings als Spieler 2 bei seinem Freund mitspielt, sollte nicht nach der Trophäenverteilung fragen. Manche bekommt man, manche nicht und manchmal erhalten sie beide, manchmal nur einer. Und LEGO wäre nicht LEGO, wenn es auch hier keinen Bug gäbe. In meinem Fall bedeutet es konkret, dass sich eine automatische Storytrophäe nicht freigeschaltet hat und ich das Spiel erneut starten und zum jeweiligen Kapitel spielen muss, wenn ich es auf die Platin-Trophäe anlege. Heureka!

Fazit

Warum nur, Traveller’s Tale, wieso? Ich hatte schon so lange nicht mehr solchen Spaß mit einem LEGO Spiel. Es tat LEGO City Undercover wirklich gut, dass es etwas komplett Eigenes war. Der Witz stimmt auf den Punkt genau und die Story ist blöd aber spaßig. Auch das Erkunden der Stadt wird nicht langweilig und man entdeckt immer wieder Neues. Dass man für manche Dinge wie Dynamit oder Farben oft hin und her laufen muss, ist zwar nervig, aber man gewöhnt sich daran und irgendwann kennt man seine Ecken. Was aber gar nicht geht, ist die Masse an Spielfehlern. Besonders im Koop merkt man, dass der nachträglich eingefügte Modus noch nicht ganz ausgereift ist und die Abstürze häufen sich im Spielverlauf. Das trübt den Spielspaß doch ganz gewaltig und macht aus einem potenziellen Highlight der Spielereihe doch eher ein durchschnittliches LEGO Spiel.

 

7.5/10

Bearbeitet von Sphirex
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