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Test: Tony Hawk's Pro Skater 1+2 (PS4)


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Tony Hawk's Pro Skater 1+2: Offizielles Remaster noch 2020! |  gaming-grounds.de

 

Tony Hawk's Pro Skater 1+2 im Test für die PS4: Rückkehr zu alter Form!

 

Fans der THPS Reihe mussten in der letzten Dekade echt stark sein. Nachdem die Reihe von Activision so ausgeschlachtet wurde, dass selbst die größten Enthusiasten irgendwann keine Lust mehr darauf hatten und die Gimmicks so absurd und vielfältig wurden, dass irgendwann das Gimmick selbst das Spiel war (Tony Hawk RIDE anyone?) wurden wir in den letzten Jahren auch noch mit einem mäßigen Remake und einem absolut unwürdigen fünften bestraft. Sind diese Zeiten jetzt vorbei? Ich sage es euch!

In den richtigen Händen

Offenbar war Activision sehr zufrieden mit Vicarious Visions Arbeit an der Crash N. Sane Trilogy. Schließlich ist dies nun direkt das zweite Remake direkt hintereinander. Das Studio, welches in den letzten Jahren praktisch nur an den Skylanders Spielen gewerkelt hat, scheint sich über Nacht den Status des Remake-Profis erkämpft zu haben. Ständig, wenn es darum geht ein Remake zu entwickeln, schlagen die Leute vor „Bluepoint könnte das doch machen!“ aber auch: „Vicarious Visions könnte das doch machen!“. Was zwar irgendwie bedeutet, dass sie nur noch Werke von anderen Studios neu auffrischen, aber irgendwie klingt das trotzdem ehrenwerter als jahrelang nur Skylanders zu entwickeln oder irgendwelche Handheld Portierungen zu machen... Vielleicht bekommen wir ja sogar ein völlig neues Tony Hawk von ihnen!

Schließlich wäre dies nicht das erste mal, dass sie an Tony Hawk arbeiten. Die Jungs und Mädels haben bereits die Klassiker auf Gameboy Advance und Nintendo DS portiert und offenbar sind einige dieser Ports sogar echt gelungen. Sie durften zum Teil sogar komplett neue Level für diese Portierungen entwickeln. Hier, in diesem Remake hatte wohl entweder die Zeit dafür nicht gereicht, oder sie sparen sich das noch auf, denn neue Level gibt es nicht... Allerdings jede Menge anderen neuen Kram, der Fans der Originale ordentlich Gründe liefert, sich das Remake mal anzuschauen, anstatt die PS1 nochmal raus zu kramen.

 

Respekt für das Original

Wer befürchtet hat, dass man die originalen Songs nicht mehr hören wird, der kann beruhigt aufatmen. Lediglich fünf Songs der beiden Originaltitel haben es nicht in das Remake geschafft und als Ausgleich gibt es ganze 37 neue Songs, die dieses mal nicht immer neustarten, sobald ihr ein Level wiederholt. Ganz nahtlos dudelt die Musik weiter vor sich hin und selbst in den Ladezeiten wird sie nicht unterbrochen. Dabei könnt ihr die Playlist beliebig bearbeiten und per Druck auf R3 auch stets zum nächsten Song skippen. Musik ist natürlich absolut subjektiv, daher fällt es schwer zu bewerten ob die neuen Songs „etwas taugen“, aber sie passen auf jeden Fall super in die originale Playlist rein und fühlen sich nicht wie ein Fremdkörper an.

 

Vicarious Visions hat sich nicht nehmen lassen, das etwas veraltete Gameplay ein wenig anzupassen. Aber keine Sorge! Das bedeutet lediglich, dass sie das Moveset aus späteren Tony Hawk Titeln genommen und in Teil 1 und 2 gefrachtet haben. Im Klartext: Manuals gibt es nun auch im ersten Teil und Reverts sind drin! Auch Wallrides, Wallplants und Transfers wurden eingefügt. Verzeiht mir wenn ich nach 20 Jahren nicht mehr weiß welche Features genau in den ersten beiden Teilen noch nicht drin waren, aber dies waren die offensichtlichsten Beispiele. Im Grunde hat man hier das Moveset von Teil 4 übernommen. Wer aber Purist ist und trotzdem nicht einfach die Originale spielen möchte, der kann auch das Moveset auf THPS1 und THPS2 umstellen. Was auch bedeutet dass man den zweiten Teil mit der Steuerung des ersten spielen kann... Verrückt!

 

Wer mag, kann auch individuelle HUD Elemente ausschalten, Cheats aktivieren, die Größe des Skaters verändern, diverse Grafikfilter anwenden und die Entfernung der Kamera etwas umstellen. So ist wirklich für jeden etwas dabei und man hat ordentlich Freiraum sich das Spiel zu individualisieren.

 

 

Create a Skater

Apropos individualisieren - natürlich darf auch die Charakter-Erstellung nicht fehlen. Vier Custom Skater - Slots stehen zur Verfügung um dem Spiel eigene Kreationen hinzuzufügen. Die Erstellung geht dabei nicht so tief, dass man einzelne Körperteile wie Nase, Mund etc. einzeln anpassen kann und man muss aus einer Vorauswahl von Gesichtern wählen, allerdings gibt es verschiedene Hautfarben, Frisuren, Tattoos, Bärte und Make-up und natürlich auch Kleidung und Boards. Teilweise muss man sich die Kleidung und die einzelnen Skateboard Teile erst im Shop kaufen, allerdings gegen In-Game Währung, was gerade bei Activision nicht selbstverständlich ist. Im Spiel selbst werden einem Mikrotransaktionen nicht auf's Auge gedrückt. Es gibt im PSN Store zwar schon das erste Klamotten-Pack, das kann man aber ignorieren, denn die Auswahl ist bereits im Hauptspiel üppig!

 

Auch die Digital-Deluxe Edition bietet nicht so viel, dass man die Extrakohle unbedingt zahlen müsse. Retro-Klamotten sind zwar nett zu haben und wer schon immer mit einem Skelett rumskaten wollte, der müsste wohl oder übel in die Tasche greifen, aber ansonsten muss man hier auf nichts verzichten. Und da das Spiel sowieso kein Vollpreis-Titel ist, macht das einen ziemlich fairen Eindruck!

Auch die Pro Skater sind alle zurück. Wer erneut mit Tony Hawk, Bucky Lasek, Rodney Mullen oder Chad Muska skaten möchte, der kann dies tun. Auch sie kann man mit neuer Kleidung versehen, wenn auch leider nur mit vorgefertigten Outfits. Ihr könnt also dem guten Tony kein Röckchen anziehen. Es gibt auch einige Neuzugänge unter den Skatern, darunter auch, was sehr willkommen ist, ein paar weibliche. 21 Pro Skater in der normalen Edition, ein freischaltbarer Officer Dick (der einem verdächtig bekannt vorkommt) und eben das Skelett der Deluxe Edition. Ordentliche Auswahl. Allerdings: Leider kein Spider-Man!

 

Wie Zuhause

Die eigentlichen Level sind vom Aufbau her absolut unverändert. Wenn es neue Pipes, Grinds oder anderen Kram gibt, dann sind sie mir nicht aufgefallen. Natürlich sind die Level an sich detaillierter designed und es gibt neue Texturen, aber dafür kauft man sich ja auch ein Remake. Vicarious hat es sich auch nicht nehmen lassen hier und da ein paar schöne Referenzen einzufügen. So hängen in einem Level an den Wänden zum Beispiel die Cover der ganzen Tony Hawk Titel (Zumindest von Teil 1 bis Proving Ground), man kann das Neversoft Logo finden und kann auch ein Flugzeug sehen das die Message „Wash your Hands!“ hinter sich herzieht (das altert bestimmt gut). Es gibt noch weitaus mehr Easter Eggs im Spiel zu finden, aber die Überraschung will ich euch nicht nehmen.

 

Das eigentliche Skaten fühlt sich super an. Es ist natürlich schwer zu beurteilen wie anders es sich im Vergleich zu den Originalen anfühlt, wenn man diese zuletzt vor gut 20 Jahren gespielt hat, allerdings fühlte sich alles „richtig“ an. Klar, zunächst muss man mit den geringen Stats des Skaters klarkommen und erst nach Sammeln einiger Skillpunkte fühlt man sich so wie Son Goku, der seine Gewichte abgelegt hat, aber anschließend fliegt man genauso durch die Level, wie man es damals tat, als man noch gut in diesen Spielen war. Ich glaube Tony Hawk spielen ist wie Fahrrad fahren, man fällt vielleicht am Anfang ein paar mal hin, aber schnell springt man 20 Meter in die Luft und macht coole Tricks.

 

Die Ziele in den eigentlichen Leveln sind auch nicht verändert. Nach wie vor muss man in Venice Beach über den teleportierenden Obdachlosen springen, versteckte Tapes finden, und die Buchstaben S-K-A-T-E sammeln. Für Veteranen mag das alles etwas einfach sein, aber es macht dennoch eine Menge Spaß.

Jede Menge zu tun

 

Zum Glück ist die Story abzuschließen und alle Ziele zu erfüllen erst der Anfang. Die Entwickler haben so weit gedacht und dem Spiel etliche Herausforderungen hinzugefügt, die selbst für erfahrene Spieler ordentliche Hürden sein dürften. 10 Millionen Punkte in zwei Minuten? Viel Glück dabei. Alle Gaps in jedem Level absolvieren? Schon etwas anstrengend. Und die neuen „Get There's“? Viel Spaß dabei das halbe Level in einer Kombo durch zu skaten. Aber zum Glück sind nicht alle Herausforderungen so heftig. Viele wird man ganz natürlich beim normalen Skaten erfüllen und die meisten sind für den durchschnittlichen Spieler gut machbar. Cool ist auch, dass jeder der Pro Skater seine eigenen Challenges hat. Also wer wirklich motiviert ist, kann mit den 21 Skatern + dem erstellten Charakter individuelle Listen abarbeiten.

Dabei sammelt man stets Geld für's Kaufen von Kleidung, Skateboard-Teilen und Skatepark Elementen aber auch EXP die euer Profil-Level erhöhen. Abgesehen von einer Trophäe bringt euch das nicht wirklich etwas, aber da die Level 100 Trophäe, und somit die Platin, super selten und aufwendig ist, mag das eine Motivation sein das anzugehen.

Neu ist auch der Single Session und Speed Run Modus. Ersteres ist ein einfacher Run durch die Skate Tour Levels, aber der Clou dabei ist, dass eure Punktzahl am Ende auf die Rangliste kommt und ihr euch mit der ganzen Welt messen könnt. Wer wirklich von sich überzeugt ist, kann gerne versuchen die Spitze der Rangliste zu erklimmen. Warehouse aus THPS1 steht gerade bei 437 Millionen Punkten! Allerdings liegt Platz 3 schon „nur“ noch bei 100 Millionen, also vielleicht ist die Top 10 ein realistischeres Ziel.

Der Speed Run Modus hingegen ist eine clevere Neuerung bei der es darum geht, alle Ziele eines Levels so schnell wie möglich am Stück zu absolvieren. Wer Bock darauf hat sich eine effiziente Route zu erstellen und sich anschließend mit anderen zu messen hat nun die perfekte Chance dazu. Wer sich nicht mit der Welt anlegen möchte, kann sich auch mit der eigenen Freundesliste vergleichen, was wohlmöglich zu spannenden Rivalitäten führt.
 

Online darf nicht fehlen

Und da wir mittlerweile in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts leben, darf natürlich auch Multiplayer nicht fehlen. Mit sechs Leuten kann man klassische Modi spielen wie Horse, Graffiti oder Tag. Aber auch simple Score Challenges und Trick Attacks gibt es. Da ich nicht so ein großer Online-Typ bin, habe ich nur wenig Zeit damit verbracht, aber ein Match hatte ich bereits nach 2 Sekunden gefunden und es lief sehr flüssig. Nach Starten des Matches wird man in eine beliebige Map mit anderen Spielern geworfen und dabei rotieren dann per Zufallsprinzip diverse Modi. Dabei geht es dann darum in zwei Minuten die beste Kombo zu machen, am schnellsten eine bestimmte Punktzahl zu erreichen oder eine bestimmte Combopunktzahl als erster zu bekommen.

Als Anfänger wird man dort vermutlich keine Luft sehen, aber bei meiner kurzen Session war zumindest niemand dabei, der unbezwingbar wirkte und zumindest einmal in meiner kurzen Session konnte ich gewinnen. Eine 1,7 Millionen Punkte Kombo ist zwar beachtlich, aber zu erreichen! Der Unterschied zwischen „Jams“ und „Competitive“ ist etwas undeutlich. Ich hatte bei beiden Modi die selben Arten von Matches, aber offenbar ist competitive eher der Sammelpunkt für die besseren Spieler während Jams etwas mehr casual ist. Ganz klar ist es nicht. Es fehlen aber auf jeden Fall Filter oder andere Tools um besser zu entscheiden, welche Modi man spielen möchte. Aber ich vermute das soll dem Matchmaking dienen. Local Multiplayer gibt es traditionellerweise auch. Einer spaßigen Koop-Session auf einer Couch steht demnach nichts im Weg.

Auch cool ist, dass es „Create a Park“ ins Spiel geschafft hat. So hat man dank Online-Levels eine gar endlose Auswahl an Parks, in denen man skaten kann. Die sind zwar überwiegend etwas „gimmicky“ und selten wirklich gute Skate-Parks, aber ich bin mir sicher da gibt es einige Perlen. Und selbst die Gimmick Level können echt Spaß machen. Die Leute haben wirklich coole Ideen zum Teil. Die Park-Erstellung selbst bietet eine Menge an Möglichkeiten und Tools. Wer Bock auf so etwas hat, kann sich dort richtig austoben.

Trophy-Check

Die Trophäenliste ist tatsächlich nichts für schwache Nerven. Alle Ziele in allen Leveln abzuschließen ist dabei im Grunde nur der Prolog für alles Kommende. Eine Menge an Challenges wollen absolviert werden, in jedem Level sollen alle Gaps geskatet werden und die neu eingeführten „Get There's“ werden vielen Leuten die Platin kosten. Hier muss man zum Teil die halbe Map in einer einzigen Combo durchfahren und dabei mehrere Gaps treffen. Die Schwierigkeit kann ich persönlich noch nicht beurteilen, aber einige Leute scheinen damit echt Probleme zu haben.

10 Millionen Punkte in zwei Minuten zu erreichen wird sicherlich auch eine Herausforderung für viele werden. Und als wäre dies nicht genug, muss man Level 100 erreichen, was bedeutet dass man entweder zahllose Challenges absolviert, die teilweise Stunden dauern können (Wortwörtlich, 10.000 Flips erreicht man nicht mal eben so...) und trotzdem noch in diversen Sessions EXP grinden muss. Anscheinend gibt es wiederholbare Challenges die man immer wieder abfarmen kann. Auf jeden Fall wird man eine ganze Weile damit beschäftigt sein. Eine fordende und aufwendige Platin, was aber recht passend ist für die Rückkehr von Tony Hawk, wie ich finde!

 

Fazit

Das Remake macht im Grunde alles richtig. Es hübscht die originalen beiden THPS Spiele auf, fügt dabei das modernere Moveset ein, mit der optionalen Einstellung mit der Originalsteuerung zu spielen und bietet zusätzlich zu den originalen Leveln und Zielen auch noch hunderte an Challenges, ein paar zusätzliche Modi, Onlinematches und erstellbare Maps.

Da Kenner der vorherigen Spiele eine Herausforderung brauchen, ist die Implementierung von den „Get There's“ eine wunderbare Neuerung und ein paar der Punkteanforderungen sind wirklich nicht zu verachten. Durch Ranglisten ist dabei stets Luft nach oben. Einfach ein rundes Paket. Von mir aus können Remakes von den nächsten Teilen sehr gerne kommen. Und hey, ich würde Vicarious Visions auch ein völlig neues Spiel absolut zutrauen. Wenn sie das schon bei Crash nicht durften, wieso dann nicht bei Tony Hawk? Wir werden es sehen. Auf jeden Fall ist es schön zu sagen: Tony Hawk's Pro Skater ist zurück. Und so gut war es schon lange nicht mehr.

9/10

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