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Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? + Bewertung


BlackBulli

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Barbie (2023)   4/10
Endlich Barbie nachgeholt, den pinken Teil von Barbenheimer, nominiert für 8 Oscars und ich frage mich immer noch: Wofür?
Vielleicht am ehesten noch für die quietschbunten Kulissen in Barbieland, die aber für mich zwar als netter Einstiegsgag funktionieren, sich aber doch recht schnell abnutzen. Auf jeden Fall overacten Margot Robbie, Ryan Gosling und auch alle anderen Barbies und Ken hier wie die Sau, was ja angesichts des Themas auch Sinn macht. Die Story kennt wahrscheinlich sowieso schon jeder, deswegen erspare ich mir hier große Details. Der Anfang ist auch wirklich ganz gelungen, wie Barbie und die anderen Barbies und Ken und die anderen Kens in ihrem Universum ihren Alltag bestreiten, bis sich plötzlich alles ändert.
Irgendwann kommen Barbie und Ken aus dem Barbieland jedenfalls in der echten Welt an und erkennen, das dort das Patriachart herrscht.
Dies wird mit einem Holzhammer-Feminismus vorgetragen und zwar in so einer zeigefingerschwingenden belehrenden Moralität, wie ich sie aus vielen deutschen Filmen kenne und warum die auch meisten so schlecht sind. Wirklich witzig war der Film bis jetzt übrigens noch nicht. Dann kommt noch Will Ferrell ins Spiel, der ja für sein fast schon hysterisches Acting bekannt ist. Er hat zwar einige gute Filme, aber meistens nervt mich sein Getue, so auch hier. Dazu kommt noch America Ferrera und ihre Filmtochter, ein Charakter, den ich bis heute noch nicht verstehe und die Handlung pendelt wieder in das Barbieland zurück. Der Holzhammer kommt auch wieder zurück und hämmert wieder auf den Schädel, falls man immer noch nicht verstanden hat, was der Film aussagen will.
So stürmt der Film auf das unvermeidliche Ende zu, mit Musical-Einlagen, bei denen ich die Songs schwach finde, mit Matell-Eigenwerbung, die ich meistens eher cringe finde, mit einer Story, die abgekauter nicht sein könnte, bis man schließlich am Ende angekommen ist. Witzig war der Film da immer noch nicht.
 
 
Sonne und Beton (2023)        8/10
Gerade noch über deutsche Filme geschimpft, aber es gibt auch gute, so z.B. diesen hier. Der Film spielt 2003 in Berlin-Gropiusstadt, in einem Migrations- und sozialem Brennpunkt, gerade zu der Zeit als der Aggro-Rap auf seinem Höhepunkt war und mit seinen Arschficksongs in die deutsche Musiklandschaft knallte.
Und genauso hart schlägt auch dieser Film auf. Erzählt wird die Geschichte der vier Freunde Lukas, Julius, Gino und Sanchez, dabei wird Lukas an einem normalen Schulschwänztag von einer Gruppe Araber (nicht von lesbischen Mädchen, wie netflix das wollte :)) abgezogen und soll daraufhin Geld ranschaffen. Nun haben die Freunde ein Problem.
Der Film bietet dabei viel Street Cred, was vor allem an den vielen bis dahin unbekannten Darstellern und Laiendarstellern liegt, wie auch an der Strassensprache, wobei ich aber sagen muss, dass da teilweise viel genuschelt wird und ich gerade zu Beginn mal kurz daran dachte, ob mein Gehör vielleicht nachlässt und ich Untertitel brauche. Der Film hält dabei schonungslos den Fokus auf die ganzen Probleme der Jungs, sei es das soziale Umfeld, die Armut oder die Verbrechen, wirkt aber oft auch sehr konzentriert, wie durch ein Brennglas betrachtet. Trotzdem gibt es zwischendrin auch immer wieder diese kleinen, schmunzelnden Augenblicke. Der Film lässt zum Ende viele Fragen offen, was aber gar nicht schlimm ist, denn das Leben geht trotzdem weiter. Gäbe es mehr solche deutschen Filme, wäre ich auf jeden Fall dabei.
 
 
True Detective - Staffel 4        5/10
True Detective, das ist die Serie mit dieser ikonischen ersten Staffel, in der Woody Harrelson und Matthew McConaughey tief im Süden der USA, in den Bayous, eine Mordserie untersuchen und deren Atmosphäre den Zuschauer einfach einsaugt. Es folgten zwei weitere Staffeln, mit anderen namhaften Schauspielern wie Collin Farell, Vince Vaughn oder Mahershala Ali, die jeweils andere Fälle an anderen Orten erzählten, aber nie an die erzählerische und atmosphärische Qualität der ersten Staffel heranreichten.
Für die vierte Staffel wirft nun also Jodie Foster ihren Hut in den Ring. Diesmal spielt die Serie während der Polarnacht im Norden Alaskas in einer fiktiven Kleinstadt namens Ennis, was für mich schon ein kleiner Wermutstropfen ist, da es mir ein wenig Immersion raubt, da in der Realität wohl nur ein oder zwei Städte in Frage kommen könnten und die Serie sich wohl die Stadt Utqiagvik zum Vorbild genommen hat, die wiederum aber keine Berge in der Nähe hat wie die in der Serie. Aber egal. Das diese Staffel auch atmosphärisch nicht mithalten kann, fiel mir nach einer halben Stunde auf, zu offensichtlich sind die CGI erzeugten Wettereffekte, obwohl ich trotzdem sagen muss, dass die permanente Dunkelheit und das grimmige Wetter schon einen gewissen Reiz haben.
Schlimmer find ich aber andere Sachen. Zum Beispiel hab ich wirklich selten einen so unangenehmen, unsympathischen Charakter wie den von Jodie Foster verkörperten gesehen. Liz Danvers wirkt für mich meistens wie ein frühpubertierender Teenager, dem man gerade Hausarrest gegeben hat.Dann werden immer wieder Mystery-Elemente in die Geschichte reingeworfen, die aber total random sind und im Endeffekt gar nichts mit der Geschichte zu tun haben. 
Dazu kommt noch eine teilweise so konstruierte Geschichte, bei der ich mich einige mal gefragt habe: Wie? Was? Warum? Hab ich was verpasst, oder wie kommt es jetzt zu dieser Szene? Ich habe wirklich einige mal nicht gewusst, warum die Charaktere sich nun so verhalten, wie sie es tun oder warum sie etwas nicht tun.
Insgesamt gesehen wirkt die Serie für mich wie einige Szenen mit dem Nebencharakter Rose, gespielt von Fiona Shaw. Ihr Charakter raucht ständig Joints, aber man sieht die Schauspielerin kein einziges mal Rauch ausatmen. 
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Eine Million Minuten (2024) 6 von 10

 

 

In unserer heutigen Zeit kann es schon schwer werden, Familie und Berufsleben immer gerecht zu werden. Insbesondere wenn der Nachwuchs eine Entwicklungsverzögerung hat und dann ein Elternteil nur selten Zeit mit seinen oder ihren Kinder verbringt. „Eine Million Minuten“ zeigt eben genau diese genannten Ausschnitte und den verzweifelten Balanceakt über alles Heer zu werden. Die Familiendarsteller sind in ihren Rollen überzeugend, wenn auch mit wenigen Ausnahmen, die aber nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Der Film ist eine solide deutsche Produktion, die nicht viel falsch macht, aber da wäre schon deutlich mehr Luft nach oben gewesen. Gerade bei den Streitgesprächen konnte ich bei beiden Parteien nachvollziehen was sie wollen, bei der Mutter Vera hatte ich z.B. das Problem gehabt, dass sie keinerlei bis kaum Verständnis für ihren Mann Wolf zeigte und kam deshalb etwas zu egoistisch rüber. Man muss aber auch sagen, dass dieser Konflikt schon lange besteht und deshalb vielleicht außer Acht gelassen wurde. 

 

Ich finde eine Erwähnung hätte es schon verdient. Auch bei der Beziehung zwischen Wolf und seinen Arbeitskollegen Ben hätte ich auf mehr Momente erhofft. Andere Momente aber wie die Auseinandersetzung zwischen Wolf und seinen Vater sind wiederum gut geschrieben. Ein großer Pluspunkt sind die wunderbar, stilistischen Landschaftsaufnahmen mit ihren gesättigten Farben, der totalen Perspektive und der verspielten Collage. Das bringt das Urlaubsfeeling für den Zuschauer ziemlich gut rüber und transportiert auch die eigentlich intendierte Message in seiner Deutlichkeit. Momente, insbesondere die Guten, sind sehr kostbar: „Carpe Diem.“ um es besser auszudrücken. „Eine Million Minuten“ ist mit seinen Strapazen einer schöner „Feel Good Movie“, die zwar Abstriche im Schwerpunkt Dramatik zu verzeichnen hat, aber mit seinen Bildern die Sehnsucht nach mehr dem Zuschauer entlockt und die Bedeutsamkeit des Familienbewusstseins stärkt. 

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Dune: Part II 2024 (Kino) Regie: Denis Villeneuve 9/10 (Laufzeit: von 166 min)

 

"Dune: Part II" also und wie habe ich mich auf den Film gefreut, denn das muss man sagen, der erste Teil war eine Bombe. Dieser neue zweite Teil, und das kann ich vorweg nehmen (in den Worten von Robert Hofmann), verpflichtet zum schauen im Kino. Die Bild- und Soundkulisse ist einfach wieder erschlagend gut. Was man in dem Film wieder geboten bekommt, lässt einem oft die Härchen auf den Armen hoch stehen. Wahnsinn.

In diesem Teil wird uns nun aufgezeigt, wie Paul und seine Mutter bei den Fremen angenommen wird, mehr schlecht als recht und wie die Diskussion über einen Messiahs entbrennt. Der Film zeigt im Grunde die Geschichte, bzw. rahmt die Geschichte ein, die wir aus dem David Lynch-Film kennen. Man erlebt hier, wie ich finde aber deutlich besser, wie die Bene Gesserit alle Fäden in der Hand halten und die Geschicke der Geschichte beeinflussen. Dabei wird auch direkt aufgezeigt, wie ein Glaube entsteht und gepflanzt wird. Was einem erschreckend an das Christentum und diverse andere Glaubensrichtungen erinnert. Es braucht halt nur eine Messiahs-Figur und einen Glauben und schwups ist die Suppe fertig. Den Rest schreibt die Geschichte. Das hat der alte Film irgendwie nicht erfassen können und ist hier ungleich besser aufgezeigt. Man kommt regelrecht ins grübeln, wie es sich mit Jesus verhalten hat. Ich bezweifle keinesfalls, dass er auf einer reellen Person basiert, aber den Mythos von der Person zu trennen, fällt ja vielen Menschen schwer. So wird auch Paul einmal von den "Toten" zurückkehren. Aber ich möchte nicht zu viel spoilern. Der Film umtreibt mich und lässt mich viel nachdenken. Wahrscheinlich wird es wirklich einmal Zeit, die Bücher zu lesen. Ein wirkliches Highlight im Film war noch der Planet der Harkonnen, der durch ihre Sonne in eine Farblosigkeit getaucht ist und man fragt sich die ganze Zeit, ob der Dinge die man sieht, an was für einen gottlosen Ort man hier gelandet ist. In der Arena-Szene, die dort passiert, fühlte ich mich, als waäre ich persönlich wieder in einem der großen Stadien unsere Fussballer. Wenn das gesamte Publikum einen Ausruf tätigt, macht das mit einem etwas und hier wird das perfekt abgebildet.

Leider lässt der Film noch zu viele Fragen offen und kann auch wieder nicht alles beantworten. Trotz der Tatsache, dass wir nun zwei Filme haben, die beide zirka drei Stunden gehen, hat man noch Fragen. Was ich bizarr finde. Er hat die Zeit, wirkt aber gelegentlich gehetzt. Schwer zu erklären, denn im Grund müsste der Film viel mehr Zeit abbilden. Wenn ich nmich recht entsinne, ist Paul ja eigentlich jahrelang unter den Fremen und hier wird noch nicht einmal seine Schwester geboren. Das ist dann schon sehr gerafft und ich verstehe nicht weshalb. Der Aufbau dieser Figur wäre viel verständlicher, wenn sie mehr Zeitraum abbilden würde. Aber gut, das ist ein Wermutstropfen, der einem bleibt und leider auch für mich dann nicht die volle Punktzahl zulässt. Auch die Tatsache, dass der Film wieder etwas abrupt endet und nicht wirklich einen Schlussstrich zieht. Nur eben für diese Ära und es soll ja auch noch eine dritter Film kommen, der den Messiahs beleuchtet. Was man aber sagen kann, der Film ist fantastisch, sollte mit einem Kinobesuch geschaut werden, denn so gut wie dort, wird man den Film nicht wieder erleben. Für jeden Kinofan ein absoluter Pflichtfilm, mit literweise Gehirnschmalz und viel, viel Potenzial zum Nachdenken. Der Film wird mich persönlich noch lange umtreiben und ich werde ihn definitiv noch einmal auf Englisch schauen. Ich kann sagen, die Syncro ist okay, weil auch sehr viel in fremden Sprachen gesprochen wird und man trotzdem dann das Original hört. Allerdings, hat man einmal den OV-Wahnsinn betreten, merkt man schon, dass es etwas aufgesetzt wirkt. Das hat man aber eben nur, wenn man viel OV schaut. Die Syncro ist vollkommen stabil und gut gemacht. Anschaupflicht! :D 

 

Trailer Inside:

Spoiler

 

 

 

Filme die ich gern schauen möchte 2024:

Spoiler
  1. Civil War (26. April US)
  2. Dune Part Two (15. März GER)
  3. Poor Things (18. Januar GER)
  4. Joker: Folie à Deux (4. Oktober US)
  5. Dream Scenario (21. März GER)
  6. The Zone of Interest (02. Februar UK)
  7. Furiosa: A Mad Max Story (23. Mai GER)
  8. Next Goal Wins (4. Januar GER) schaue ich mir heute an, Yeah!!! :D
  9. Love Lies Bleeding (8. März US)
  10. Ghostbuster: Frozen Empire (29. März US)

 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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Dune Teil 2 Kino

Hab's doch geschafft ihn mir gestern mit meiner Frau anzuschauen. Was man hier optisch und audiovisuell geboten bekommt ist einfach eine Wucht. Leider verliert er sich aber im zweiten Teil zu sehr in Nahaufnahmen und die großen eindrucksvollen Panorama Bilder gibt es dafür etwas weniger, auch fand ich den Soundtrack im ersten Teil etwas abwechslungsreicher und ausgewogener. Hier bekommt man sehr häufig gehämmer, gedröhne und heftige Bässe entgegen geschleudert, die teilweise so laut waren, das sie alles überlagert haben. Trotzdem ist er sehr stimmungsvoll geworden. Das mit den Zeitsprüngen ist mir auch aufgefallen. Mal wird einiges bis in kleinste Detail gezeigt und erklärt und im nächsten Moment werden wichtige Ereignisse total schnell abgehandelt oder garnicht erst gezeigt. Kommt leider sehr häufig vor. Auch kommen einige Charakter einfach viel zu spät oder gar zu kurz vor. Dadurch wirkt der Film teilweise zu sehr gestreckt, gehetzt und etwas unrunder als Teil eins. Leider nutzt man die die Laufzeit von 170 min nicht ganz aus. Auch war ich sehr vom finalen Nedkampf und den Sandwürmern enttäuscht. Die Schlacht war mir schlicht und ergreifend einfach zu kurz und die Würmer, die ja eigentlich wichtiges Bestandsteil der ganzen Spice/Dune Prämisse sind, kamen leider viel zu kurz vor und man sieht sie leider auch nicht zur Gänze. Dafür fand ich die Verwandlung bei Paul vom normalen Kämpfer zum Messias ziemlich gut gelungen und Feyd-Rautha Harkonnen ist einfach mal eineWucht. Hätte gerne mehr von ihm im Film gesehen. Dafür gibt es diesmal etwas mehr an Schauwerten und auch die eine oder andere coole Action Szene, die das ganze wieder etwas raussreißen. 
Der erhoffte Mega Blockbuster ist es nicht geworden, aber im gesamt Paket ein sehr guter Scince Fiction Film auf der selben Stufe wie Teil eins und The Creator.

Dafür gibt es 8/10 riesen Sandwürmer.

Uncharted 4K Netflix 2/10

Auf Hochglanz polierter 08/15 Videospielverfilmungs Murks. Zusammenhangslos, unspektakulär, unlustig und zum einschlafen langweilig. Die bösen Buben haben bis zu ihrem Ableben eine Plotarmor, die Protagonisten sind nie wirklich in Gefahr, das GCI ist teilweise richtig mies und auch offensichtlich, wodurch den Szenen in luftiger Höhe jegliche Dramatig und Gefahr für die Anwesenden geraubt wird, weil man allen ansieht, das sie nicht wirklich in Gefahr sind. Die zwei Punkte gibt es für ein paar ansehnliche Locations und Mark Wahlberg. Der restliche Cast war schlecht bis unterirdisch. Alleine manche Dialoge. Ne ne ne. Das war nichts.
 

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The Zone of Interest 2024 (Kino) Regie: Jonathan Glazer 9/10 (Laufzeit: von 106 min)

 

Also hier nun der wohl schwierigste Film seit Jahren für mich, welchem ich mich gestern ausgeliefert habe. Ein Film den ich eigentlich auch gut auslassen könnte, wie ich es auch mit "Schindlers Liste" seit dem Erscheinen mache. Das Problem mit solchen Filme ist meist, dass sie sich die Menschen anschauen, die jenes Grauen schon auf dem Schirm haben bzw. kaum ertragen können, wegen dem Geschehenen. Sie können mir nichts zeigen, was ich in der Unerträglichkeit nicht mir schon vorstellen kann, denn ich weiß ja, was passiert ist. Bei dem Film wollte ich das Experiment allerdings wagen, denn ich wusste im vorhinein, dass hier mehr um das Gehörte und auch sicherlich um das Gesehene geht, allerdings nie etwas explizites. Das, wenn man nur ein Fünkchen Emphatie hat und wenn man um die Ereignisse weiß, einem fast noch mehr bekommt, als das Grauen selbst zu sehen. Es ist einfach unmenschlich.

Im Film begleitet man die Familie Höß, rund um das Oberhaupt Rudolf Höß, seines Zeichens der Leiter von Auschwitz. Sie leben in einem Haus, was direkt an die Außenmauer von dem Konzentrationslager gebaut wurde. Glazer hat fast nur feste Kameras verwendet, die irgendwo versteckt verbaut waren und keiner Kameraleute bedarf. Somit konnten die Schauspielenden agieren, ohne andere Menschen in der Szene bzw. hinter dem Bild zu haben. Man hat somit auch nie wackelige Szenen, sondern blickt immer nur auf diese festen Einstellungen wie ein Beobachter. Außerdem wurde der Aufbau des Drehorts (Wohnhaus) auch an die Außenmauer des KZs gebaut. Die Schauspielenden, im besonderen Sandra Hüller und Christian Friedel spielen unglaublich kalt und pervers abgeklärt. Man muss ganz klar sagen, dass dieser Film vermutlich zu mindestens 50% mit deren Schauspiel steht und fällt. Jetzt wo ich über diesen Film schreibe, stehen mir direkt wieder Tränen in den Augen, ob des Gesehenen/Gehörtem. So können doch Menschen nicht gewesen sein, sage ich mir immer. Und dabei erlebt man nichts aufregendes oder es passiert irgendetwas offensichtlich schlimmes. Man begleitet lediglich das Leben der Familie, die neben dem Lager lebt und es gefühlt komplett aus dem Kopf verbannt hat oder die Menschen auf der anderen Seite vollkommen entmenschlicht. Anders kann man so etwas doch nicht mit einem Gewissen ertragen. Ich bin sicher, sollte die Familie wirklich so gewesen sein, dann waren das für mich keine Menschen. Nach dem Film habe ich erstmals einer gesamten Familie den Tod gewünscht und so kenne ich mich nicht. Die Kinder können das ja kaum verstehen, aber ich habe einfach wirklichen Hass in mir getragen. Wie kann es so etwas geben, dass man neben solch einer Institution lebt, die Dinge hört, sieht und riecht, die man dort während des Films aufgezeigt bekommt. Und so bekommt einem eben dieser Film, auf so unerträgliche Weise. Man hört die ganze Zeit, was auf der anderen Seite so los ist. Man sieht immer wieder den Rauchausstoß der Lokomotiven, deren Inhalt man kennt und man bekommt die Qualmwolken aufgezeigt, deren Ursache man kennt. Und ich muss sagen es hat mir immer mehr den Magen umgedreht. Von der Aussage der Mutter von Hedwig Höß, die sie über eine ehemalige Nachbarin tätigt und eine Aussage von Hedwig selbst, einer Angestellten gegenüber, weil sie gerade wütend war und dieser etwas androht, was kaum zu glauben ist. Bei diesen beiden Stellen hat es mir fast die Schuhe ausgezogen, weil ich nicht verstehen kann, wie Menschen so pervers kalt und menschenfeindlich sein können. Diese vielen kleinen subtilen Dinge und auch die offensichtlichen, sowie das Schauspiel der beiden Familienoberhäupter ist so eindrücklich, dass es einem sprichwörtlich die Schuhe ausgezogen werden.

Ich habe gestern sehr lange nach dem Film da gesessen und überlegt, ob ich hier Sterne/Punkte vergeben kann. Das ist ein Film, den man jedem an das Herz legen möchte, aber es irgendwie nicht kann. Der Film lässt niemanden bei Verstand ohne ein schlechtes Gefühl zurück und ist definitiv nichts zum wohlfühlen. Man muss das wollen und ich bin der Meinung, wenn man so etwas ertragen kann, schaut es euch an. Wenn nicht, lasst es, denn der Film macht etwas mit einem und ich fürchte mich lässt er nicht mehr los. Und das meine ich im guten wie im schlechten Sinne.

 

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Filme die ich gern schauen möchte 2024:

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  1. Civil War (26. April US)
  2. Dune Part Two (15. März GER)
  3. Poor Things (18. Januar GER)
  4. Joker: Folie à Deux (4. Oktober US)
  5. Dream Scenario (21. März GER)
  6. The Zone of Interest (02. Februar UK)
  7. Furiosa: A Mad Max Story (23. Mai GER)
  8. Next Goal Wins (4. Januar GER) schaue ich mir heute an, Yeah!!! :D
  9. Love Lies Bleeding (8. März US)
  10. Ghostbuster: Frozen Empire (29. März US)

 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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Dune Part 2 (2024) 8 von 10 Punkten
 

Lange musste man auf die Fortsetzung des lang ersehnten Sci-Fi Klassikers warten, doch nun ist es endlich soweit. Wer schon den ersten Teil von Dune mit Begeisterung entgegen kam, der wird hier mit Part 2 ebenfalls seinen Spaß haben. Dieser Film wurde für diese große Leinwand erschaffen und sollte daher unbedingt im Kino gesehen werden. Wenn ihr die Möglichkeit habt Dune Part 2 auf IMAX zu schauen, nutzt das aus! Selbst für diejenigen, die die Bücher von Frank Herbert gelesen haben, werden auch sie einige Überraschungen erleben. Einige Veränderungen im Vergleich zum Buch werden hier Einige nicht mit Wohlwollen entgegenkommen. Auch einige Punkte wie die zwischenmenschliche Beziehungen hätte man weiter vertiefen können, es ist aber trotzdem nur ein kleiner Wehmutstropfen auf dem heißen Stein. Die Welt von Dune ist einzigartig und komplex, wodurch nur für den Filmzuschauer noch so einige Fragen offen bleiben und zeigt, dass hinter der Geschichte von Dune noch so viel dahintersteckt! 

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Das Lehrerzimmer (2023) 8 von 10 Punkten

 

Der deutsche Film sei tot. Ohja wenn man in dem Glauben lebt, dass die deutsche Filmographie nur aus Produktionen seitens Till Schweiger und Matthias Schweighöfer bestünde, dann wäre es sogar korrekt. Doch lasst mich eine Geschichte erzählen, die ich in den Weiten außerhalb des Mainstreams erlebt habe. „Das Lehrerzimmer“ ist nicht nur eine Legende, die sich von der Qualität aus den durchschnittlichen, deutschen Film Produktionen deutlich abhebt, es existiert wirklich. In diesem Kammerspiel muss sich die Lehrerin Novak in einer Reihe von unglücklichen Zufällen ausgelöst durch einen Diebstahl in einer Schule ihre Verantwortung als Erzieherin unter Beweis stellen. Sowohl Schüler als auch Lehrer sind Menschen mit Gefühlen, die zwar ihre Abgründe nur andeuten, aber mehr als verständlich portraitieren. Wer der Verantwortung nicht gewachsen ist, der muss sich im Klaren sein, Menschenleben zu zerstören. „Das Lehrerzimmer“ verdient mehr Aufmerksamkeit! Drückt die Daumen, dass wir einen Oscar mit nach Hause holen! 

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Habe mir den Uncharted-Film angeschaut und... meh. Videospielverfilmungen sind ja selten gut, aber bei einer vor allem für überragende Optik, Musik und Story bekannte Reihe hatte ich etwas Hoffnung - die quasi in keinem der Punkte mehr als in Ansätzen erfüllt wurde. Ergibt zwar Sinn, dass Nates Musik nicht von Anfang an dabei war, aber es gibt in den Spielen auch genügend andere Stücke, die zeigen, dass Greg Edmonson da nicht nur einen Zufallstreffer gelandet hat - und Ramin Djawadi hätte ich das eigentlich auch zugetraut. Dazu kommt, dass Sully so unsympathisch wirkte und mir auch der Humor etwas zu kurz kam. Die Szene mit dem "proper Scottish welcome" war ganz witzig, aber sonst ist mir wenig in Erinnerung geblieben.

Alles in allem nicht schlecht, aber für eine eventuelle Fortsetzung hoffe ich auf eine deutliche Steigerung in fast allen Bereichen.

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Dune: Part Two  (2024)       9/10
Ich weiß zwar nicht, ob ich schon eine vernünftige Wertung für diesen Film abgeben kann, da es einem beim ersten Anschauen von der Bildgewalt erschlägt, aber ich versuche es trotzdem mal. 
Das ich die Dune Bücher gelesen habe ist nun wirklich schon eine Ewigkeit her, also auf jeden Fall über 10 Jahre. Umso erstaunlicher fand ich, an wie viele Details ich mich während des Films erinnern konnte. Für die audiovisuellen Sinne ist der Film wieder ein Fest, episch wie detailverliebt zugleich. Aber auch die Geschichte nimmt ordentlich fahrt auf. Die ruhigen Szenen werden weniger, die Ereignisse überschlagen sich, es geht Schlag auf Schlag.
Dabei fühlt es sich auch manchmal so an, da kann ich einige Kritiker verstehen, als würden manche Entwicklungen wie in Zeitraffer überfahren, so das der Film ab und an ein wenig gehetzt wirkt und man meint manchen Zusammenhänge verpasst zu haben. Man hätte aus dem zweiten Teil auch locker zwei Filme machen können um die Geschichte besser auszuarbeiten, aber dann hätte es sich vielleicht wieder zu langgezogen angefühlt.
So lässt Villeneuve viel aus der Vorlage weg oder erzählt die Geschichte anders. So hat z.B. Pauls Schwester Alia eine wesentlich unbedeutendere Rolle, die Beziehung zwischen Chani und Paul wird in den Büchern um einiges liebevoller und inniger dargestellt, ihr erster Sohn wurde im Film auch nicht geboren und Thufir Hawat fehlt im zweiten Teil komplett. Das von Frank Herbert erdachte Universum hätte noch vieles, was sich lohnen würde es zu erzählen.
Trotzdem holt Denis Villeneuve das Beste aus der Vorlage heraus sozusagen die Essenz des Schreibers.
Umso mehr bin ich auch jetzt schon gespannt, wie die Denis Villeneuve die Geschichte von Paul Atreides zu Ende erzählt, bzw. wie weit die Geschichte von Dune weitererzählt wird, die Dune Reihe geht ja über tausende von Jahren.
Bin auf jeden Fall glücklich aus dem Film herausgekommen und möchte ihn am liebsten nochmal schauen, auf einer noch größeren Kinoleinwand, mit einer noch fetteren Soundanlage. Werde ich wohl auch machen. 
 
 
Das Lehrerzimmer (2023)       7/10
Wieder ein deutscher Film, mit dem man etwas anfangen kann.
Der Film ist im fast ausgestorbenen 4:3 Format gedreht, nein, mein Fernseher war doch nicht kaputt und spielt in einer Schule an der es eine Diebstahlserie gibt.
Die Schule fährt eine Null Toleranz Politik und jeder Schüler gilt erst mal als verdächtig. Als die junge Lehrerin Carla Nowack dann anfängt auf eigene Faust zu ermitteln, bringt sie unfreiwillig eine Bewegung in Gang, die sich mehr und mehr verselbständigt.
Vom ersten Moment an verströmte der Film bei mir eine unangenehme, schon fast bedrohliche Stimmung, die eigentlich den ganzen Film über anhielt.
So werden Schüler wie in einer Diktatur manipuliert um Verdächtige zu denunzieren, auf der anderen Seite hat man Lehrer die nicht ehrlich miteinander reden, da sie sich nicht wirklich vertrauen aber sich gleichzeitig trotzdem immer, oft ungewollt, den Rücken stärken müssen um die Deutungshoheit gegenüber den Schülern zu behalten. So schaukelt sich die ganze Situation immer weiter und langsam weiter hoch.
Für mich persönlich war der Film fast wie so eine Art Horrorfilm. Ich fand sowohl die Schule, Schüler als auch das Lehrerkollegium gruselig, das war aber nicht das einzige, auch die minimalistische Klimpermusik und die triste Art des Schulgebäudes erzeugten ein Unbehagen. Die eigentliche Geschichte über die Diebstähle gerät im Verlauf des Films immer mehr in den Hintergrund, stattdessen werden andere Geschichten erzählt, z.B. über Macht, Manipulation, fehlendes Vertrauen in einem Mikrokosmos. Eines kaufe ich dem Film dann aber doch nicht ab, oder ich will es einfach nicht glauben, nämlich das dieser Film eine Schulrealität abbildet, vor allem was das Bild des Kollegiums angeht oder habe ich es schon immer gewusst: Schule ist scheiße. :)
 
 
20 Tage in Mariupol  (2023)
Der Oscargewinner 2024 für den besten Dokumentarfilm. Ich möchte den Film hier gar nicht bewerten, sondern nur darauf hinweisen, dass man ihn zur Zeit in der ARD Mediathek anschauen kann. Man sollte sich aber auf harte und erschütternde Bilder gefasst machen.
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Am 14.3.2024 um 08:44 schrieb kekx:

20 Tage in Mariupol  (2023)

Der Oscargewinner 2024 für den besten Dokumentarfilm. Ich möchte den Film hier gar nicht bewerten, sondern nur darauf hinweisen, dass man ihn zur Zeit in der ARD Mediathek anschauen kann. Man sollte sich aber auf harte und erschütternde Bilder gefasst machen.

 

Die Doku habe ich auch letztens gesehen, war echt nicht einfach. Aber ich denke, es ist nötig, sich anzusehen, was der Krieg tatsächlich für die Menschen vor Ort bedeutet.

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Fargo 1996 (Blu-ray) Regie: Joel Coen 8/10 (Laufzeit: von 98 min)

 

Es gibt Gründe, warum ich mir diesen alten Film der Coen-Brüder wieder angesehen habe, aber dazu im zweiten Film. Ich musste mich halt mal wieder auffrischen. :)

In dem Film geht es um Jerry Lundegaard, der Verkaufsleiter in einem Autohaus ist. Geführt wird das Autohaus von seinem Schwiegervater Wade Gustafson, der Jerry nur aus einem Grund akzeptiert, nämlich weil er mit seiner Tochter verheiratet ist. Er mag Jerry überhaupt nicht, aber Jerry mag seinen Schwiegervater ebenso nicht. Jerry ist in Finanzschwierigkeiten und sein Plan, diese zu überwinden, führt dazu, dass er seine Frau entführen lässt. Das Ganze soll ohne Gewalt ablaufen und allerdings möchte Jerry so Lösegeld von seinem Stiefvater erpressen, welches er als Kurier den von ihm angeheuerten Kleinverbrechern übergibt. So will er mehr erpressen und den beiden Gangstern weniger geben. Es läuft aber wie zu erwarten einiges schief und somit kommt ein kleiner Teil der Beute zu den Entführern ein Teil (der größere Teil) wird im Schnee vergraben. Aber noch andere Dinge nehmen ihren tragischen Verlauf. 

Wie man es von den Coen Brüder erwartet, findet dieser Film auch wieder Ordnung im Chaos. Vorweg wird dieser Film auch als eine Geschichte verkauft, die auf wahren Begebenheiten fußt, was kompletter Humbug ist. Man trifft auf viele tolle Darsteller, die den Film für sich rund machen. So unter anderem Frances McDormand, Steve Buscemi, William H. Macy und John Carroll Lynch, welche alle fantastisch spielen. Man schaut, wie auch schon bei "Razing Arizona" (Arizona Junior), zu, wie die Gewalt oder Chaosspirale immer mehr aufdreht und alles den Bach herunter geht. Ein doch sehr unterhaltsamer Film, der nicht ohne Grund eine lange Serie nach sich zieht.

 

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Kumiko, The Treasure Hunter 2014 (Blu-ray) Regie: David Zellner 8/10 (Laufzeit: von 104 min)

 

Und dann gibt es diese Kleinod, was auf einem wahren Ereignis und dem Film "Fargo" basiert. 2001 wurde in Minnesota eine ehemalige japanische Büroangestellte gefunden, die, laut Untersuchungen, Selbstmord begannen hat. Mehr dazu kann man hier finden. Sie sprach in der Nähe, wo man sie gefunden hat, mit Polizisten und Missverständnisse haben wohl den Film Fargo mit ins Spiel geholt. Vielmehr glaubte man, dass die Frau nach dem von Steve Buscemi, im Film, vergrabenen Geld gesucht hat. Diese urbane Legende wurde nie richtig aufgeklärt und von den Medien weitergetragen und letztendlich ist dieser Film darauf beruhend. Vorweg sollte man bei dem Film auch eine Trigger-Warnung aussprechen, denn wenn man an Depressionen leidet, kann er doch recht unangenehm sein.

Im Film begleitet man die Büroangestellte Kumiko, die sehr wahrscheinlich an Depressionen leidet. Alle Hinweise im Film lassen darauf schließen, denn sie macht nur das nötigste, vermeidet den Kontakt zu anderen Menschen so gut es geht und wird noch dazu immer von ihrer Mutter und anderen Mitmenschen als nicht genug betrachtet. Kumiko wird dabei von Rinko Kikuchi gespielt, die es wirklich sehr gut darstellt und eine fantastische Performance abgibt. Zu Beginn des Films findet sie eine Videokassette mit dem Film "Fargo" darauf und weil dieser als wahre Begebenheit etabliert wird, gluabt sie fest daran, den Schatz zu finden, der darin vergraben wird. Somit hat sie ein Ziel und vernachlässigt mehr und mehr ihre Arbeit. Von der sie vermutlich eh nicht begeistert ist. So wächst in ihr der Wunsch, diesen Schatz zu finden und fliegt in die USA, um nach Fargo zu gelangen. Dabei ist ihr alles recht. Sie stiehlt, stößt Leute vor den Kopf und betrügt, um ihr Ziel zu erreichen.

Man sollte jetzt bei diesem Film wirklich nicht erwarten, dass etwas krasses passiert oder viel Action kommt. Der Film ist keine Fortsetzung oder dergleichen, sondern nur ein Phänomenen, welches mit dem Film "Fargo" zu tun hat. es ist wirklich ein Slow-Burner und alles passiert sehr langsam. So verbringt man die erste Hälfte des Films noch in Japan, wo es dann weiter nach Minnesota geht. Es geht in dem Film haupsächlich um die Person Kumiko und ihre Gefühlswelt. Und das wird alles sehr gut rübergebracht. Von mir ein kleine Schauempfehlung, wenngleich es auch nicht ganz einfach ist, diesen Film einmal zu sehen.

 

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Bearbeitet von aNgRysHeEp
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Freaks Out   (2021)         7/10
In diesem italienischen Fantasy-Film begleiten wir die vier Freaks Matilde, Cencio, Mario und Fulvio, die zusammen mit ihrem Mentor Israel in den Wirren des zweiten Weltkriegs versuchen mit ihrem Zirkus zu überleben. Der Film wird auch hin und wieder als Superheldenfilm bezeichnet, was ich aber so nicht unterschreiben würde. Die Hauptfiguren haben zwar alle übermenschliche und außergewöhnlich Fähigkeiten, aber der Film folgt nie den üblichen Superhelden Plots, sondern geht einen ganz eigenen Weg.
Die Eröffnungssequenz war eine der verzauberndsten Einleitungen, die ich seit langem gesehen habe. Man sieht eine Vorstellung im kleinen Zirkus den die vier Freaks mit ihrem Direktor betreiben und lernt so gleich die speziellen Fähigkeiten der einzelnen Protagonisten kennen, bis die Vorstellung jäh unterbrochen wird.
Als Gegenspieler fungiert der Nazi-Zirkusdirektor Franz vom Zirkus Berlin, der mit seinen sechs Fingern ebenfalls ein Freak ist und mit Hilfe von Drogen in die Zukunft schauen kann. Er sieht in seinen Visionen, das es vier Freaks gibt, mit denen er unendliche Macht erlangen könnte.
Als der Zirkusdirektor Israel plötzlich verschwindet, fängt die Gruppe der Freaks an zu zerfallen und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Der Film läuft 141 Minuten, was schon ziemlich lange ist, fühlt sich aber nie künstlich gestreckt an. Na gut, man könnte sagen manchmal verliert sich der Film in Nebenschauplätzen, die aber auf ihrer eigene Art schon wieder amüsant sind. Am Ende steuert der Film zwar auf das erwartbare Ende zu und bietet nicht den großen Twist der alles ändert, aber der Weg dahin ist doch gespickt mit vielen skurrilen und fantasievollen Einfällen und Szenen die einen immer wieder überraschen. Auf jeden Fall eine Tipp für Leute, die sich mal wieder einen fantasievollen Film abseits von ausgetretenen Hollywood-Pfaden anschauen wollen.
 
 
The Pacific (2010)      7/10
Masters of the Air  (2024)    6/10
2001, es waren gerade mal ein paar Jahre seit Steven Spielbergs Blockbuster "Der Soldat James Ryan" vergangen, dachte man sich bei HBO, hey das wäre doch auch ein guter Stoff für eine Miniserie und brachte "Band of Brothers" heraus, mit den Prominenten Executive Producern Tom Hanks und Steven Spielberg.
Die Serie wirkte vom Look und der Darstellung des Krieges wie ein Ableger von Soldat James Ryan.
Knapp 10 Jahre später kam dann "The Pacific". Wieder eine Miniserie, die diesmal aber den Kampf den US-Marines im Pazifik-Krieg gegen Japan begleitete.
Nochmal über ein Jahrzehnt danach, heute, kommt nun quasi der dritte Teil dieses Mini-Serien-Zyklus, welcher die Geschichte der 100sten Bomberstaffel der USAF erzählt, nun nicht mehr bei HBO, sondern bei Apple+.
Als ich mir "Masters of the Air" so angeschaut habe ist mir eingefallen, das ich "The Pacific" nie ganz gesehen hatte. Also nachholen.
Der Pazifik-Krieg ist für Europäer wahrscheinlich nicht so im Bewusstsein wie der Krieg in Europa, man kennt vielleicht ein paar Eckpunkte wie Guadalcanal, Iwo Jima und natürlich Hiroshima, aber im Detail weiß man eher wenig davon, außer man interessiert sich natürlich aktiv dafür.
Von der Aufmachung knüpft "The Pacifc" direkt an "Band of Brothers" an. Nahkämpfe am Boden, Mann gegen Mann, leichenübersäte Schlachtfelder, psychisch gebrochene Soldaten. Da spielt die Serie ihre Stärken aus. Auf der anderen Seite wird natürlich aber auch ganz unmissverständlich klar gemacht, wer hier die "Good Boys" sind und wer dir Bösen. Auch sonst bedient man sich dem ein oder anderen Klischee. Wenn der Mörserschütze z.B. den Befehl bekommt die Hütte auf der anderen Hügelseite zu beschießen, weil sich da angeblich der Feind verschanzt hat, dann weiß man als Zuschauer schon vorher, das da natürlich Zivilisten drin sind, die dann später in den Armen des Mörserschützen sterben werden.
Masters of the Air erhebt den Krieg im wahrsten Sinne des Wortes auf ein neues Level. Hier kommt es nicht zu direkten Auseinandersetzungen zwischen Menschen, sondern nur zwischen Maschinen. So sieht man hier nur die "Good Boys", während die bösen Deutschen wie eine abstrakte Gefahr wirken.
Wo in den anderen beiden Serien die Soldaten meistens in Schlamm und Dreck leben und Tag für Tag versuchen zu überleben, sind die Piloten hier gut gekleidet, schlafen in sauberen Betten und können jeden Abend in ihre Kneipe. Dann steigen sie in ihre Flugzeuge, fliegen los und das Glück entscheidet, ob sie lebend wieder zurückkommen oder nicht. Zwischendrin werden Bomben abgeworfen, deren Auswirkungen am Boden aber außen vor bleiben.
Masters of the Air sieht dabei wirklich gut aus. Das CGI lässt sich zwar nicht verbergen, aber die Flugzeugszenen exzellent aus und auch ansonsten sieht man der Serie ihr hohes production value an, außer in einer Folge, als einige notgelandende Piloten durch eine zerbombte deutsche Stadt laufen müssen und das so trashig aussieht, als wäre man hier in einem B-Movie.
Alles nicht amerikanische ist natürlich wieder Klischee pur. Außerdem sprechen die Deutschen in der Synchronisation auch das schlechteste deutsch von allen. Es hört sich zwar deutsch an, hat aber einen ganz komischen Dialekt, was aber schon fast wieder lustig ist.
Im Vergleich zu den anderen beiden Serien, geht Masters of the Air noch mehr in die Richtung Heldengeschichte.
 
 
Oppenheimer (2023)    9/10
Da braucht man nicht viel darüber zu schreiben, einfach ein Meisterwerk. Fast 3 Stunden lang und nie langweilig. Bis in die kleinsten Nebenrollen mit sehr guten Schauspielern besetzt, allen voran natürlich Cillian Murphy, verdienter Oscar. Die Kamera/Schnitt haben mir auch sehr gut gefallen. Hat man im einen Moment noch sekündlich Schnitte und verschiedene Einstellungen, so hat man andere Stelle wieder sehr lange Einstellungen und der Film reguliert so geschickt das sein Tempo. Genauso geschickt wie der Film zwischen den verschiedenen Zeitebenen hin und her wechselt und ich immer sofort wusste wo und wann ich war.
Das einzige was ich vielleicht ein wenig bemängeln würde war, dass nach dem erfolgreichen Trinity-Test ein wenig die Luft raus war. Das war ja auch eigentlich der Moment auf den der Film hinarbeitete und dazu noch so spannend inszeniert, dass es den Höhepunkt darstellte. Das soll natürlich nicht heißen, dass alles was danach kam nicht gut war.
 
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Three Body Problem  -  Staffel 1         7/10
Das ist nun also die langerwartete "westliche" Adaption der Trisolaris-Romanreihe von Liu Cixin, die ich natürlich wieder nicht gelesen habe. :)
Also kann ich da völlig unvoreingenommen herangehen oder sagen wir fast, da ich gelesen habe, da ich ja trotzdem einiges über die Geschichte aufgeschnappt habe. So z.B. dass es in der Serie viel über die "Oxford Five" geht, einer Gruppe befreundeter Wissenschaftler, die viele verschiedene Wissenschaftler aus vielen verschiedenen Ländern aus den Büchern ersetzen um das ganze erzählerisch kompakter zu gestalten. Dazu gleich mehr.
Irgendwie lässt mich die Serie ein wenig gespalten zurück. Die Geschichte ist top, ich will hier nichts spoilern, deswegen sag ich nichts dazu.
Die visuellen Effekte der Serie und deren Umsetzung finde ich super.
Womit ich ein wenig Probleme habe sind z.B. die o.g. "Oxford Five". Erstmal werde ich mit den meisten Charakteren irgendwie nicht warm. Ich weiß nicht, liegt es an den Schauspielern oder an den Charakteren? Ich kaufe den Figuren oft ihr Spitzen-Wissenschaftler Ding nicht ab. Dazu wirkt es halt auch oftmals sehr konstruiert, dass jeder dieser Charaktere gerade genau die richtigen Eigenschaften und Fähigkeiten hat um ein bestimmtes Problem zu lösen, so dass man in der Geschichte vorankommt. Das funktioniert für mich nicht. Wenigstens wurden die "Oxford Five" nach allen Regeln der Diversitäts-Kunst gecastet, fehlt eigentlich nur noch jemand hässliches. 
Auch was die wissenschaftlichen und technischen Themen selbst angeht fühlt es sich oft ein wenig larifari an. Auf der einen Seite wird das 3-Körper-Problem selbst genial erklärt, auf der anderen Seite steht man z.B. vor angeblich riesengroßen technischen Herausforderungen und eine Folge später ist alles fertig, als wäre es ein Klacks gewesen. Da hätte ich mir ein wenig mehr Genauigkeit gewünscht.
Dann ist die erste Staffel rum und ich hab mich gefühlt, als hätte ich gerade mal die Vorgeschichte gesehen. Die Serie ist definitiv auf mehrere Staffeln ausgelegt. Da bleibt zum Schluss nur noch die spannende Frage ob netflix das auch durchhält, oder wir am Ende wieder ein halbfertiges Etwas haben werden.
 
 
Der Killer (2023)        6/10
Der für netflix von David Fincher gedrehte Film erzählt die Geschichte eines Profikillers, der sich nach einem gescheiterten Attentat auf einen Rachefeldzug begibt.
Ja, das ist die ganze Geschichte, mehr ist da nicht. O.k. es geht nicht um die übliche Rachegeschichte, sondern eher das verwischen der eigenen Identität. Am Ende kommt aber für den Zuschauer das gleiche dabei raus.
Handwerklich ist der Film 1A gemacht, was man bei Fincher schon fast erwarten sollte. Sowohl Kamera, die spärlichen Actionszenen oder die teilweise ungewohnte Geräuschuntermalung (man höre sich nur den Sound bei der einzigen großen Kampfszene im Film an), zeigen deutlich, dass hier nicht irgendwer am Werk war.
Sonst hat der Film aber nicht wirklich was zu bieten. Michael Fassbender spielt hier den Killer in stoischer Gelassenheit, was sich irgendwie auf den ganzen Film überträgt. Ich habe den Film genauso emotionslos verfolgt, wie der Killer seine Opfer um die Ecke bringt. Stories wie diese kennt man eh schon zur Genüge und so gibt es auch hier keinerlei Überraschungen. So bleibt am Ende nur ein gut gemachter Film, der aber nichts neues auf die Leinwand bringt.
 
 
Damsel (2024)      4/10
Wieder mal so ein typischer netflix-Ramsch. Story: Prinzessin wird verarscht und statt Königin zu werden in eine Drachenhöhle geworfen.
Also klettert die Millie Bobbie Brown die meiste Zeit des Films durch Plastik und Pappmache Höhlen und stöhnt und schreit herum.
Um sich denken zu können wie der Film dann weitergeht und endet, braucht es wirklich nicht viel Fantasie.
Dabei wirkt alles so lieblos gemacht. Das fängt mit den Sets an, geht über die Dialoge bis zu den Schauspielern. Bei dem was Millie Bobbie Brown hier so abliefert, frage ich mich wirklich ob sie mal eine richtig gute Schauspielerin wird. Dabei ist sie aber noch besser als der Rest des Cast, der manchmal schon fast peinlich wirkt. Naja, was soll man sagen, den Film kann man sich eigentlich sparen.
 
Gran Turismo (2023)      2/10
Soll dieser Film verarsche sein? Ich fühle mich persönlich beleidigt von diesem Quatsch.
Der Film erzählt die klassische vom Niemand zum Helden Sportlergeschichte, basierend auf einer wahren Geschichte.
So ist der Anfang noch ganz o.k., die Verschmelzung von GT7 Grafiken und echtem Rennen sind ganz schick gemacht, wenn ich auch glaube, dass richtig gute GT7 Fahrer wohl kaum mit allen Hilfeeinblendungen fahren.
Aber sonst lässt der Film wohl kein (schlechtes) Rennfilmklischee aus, sondern treibt sie im Gegenteil noch auf die Spitze.
Natürlich gibt es den einen arroganten Gegner, natürlich kann man bei Top Speed nochmal das Gaspedal durchdrücken und wird noch schneller, natürlich kann unser Held seine Gegner wie Slalomstangen aussehen lassen und natürlich werden Rennen in der Regel in der letzten Runde auf der Zielgeraden entschieden.
Auch sonst bildet der Film den Rennsport in etwa so realistisch ab, wie Ted Lasso den englischen Premier League Fußball. Der Unterschied ist halt, dieser Film meint das ernst. Es gibt noch so einige Szenen, wo man als Motorsportfan nur verständnislos mit dem Kopf schütteln kann.
So heißt der Film zwar Gran Turismo, gefahren wird aber teilweise wie in Need for Speed. 
Den Vogel schießt der Film aber am Ende mit dem legendären 24h Rennen von Le Mans ab. Waren die meisten Rennstrecken in diesen Film noch ziemlich realistisch abgebildet, ich konnte aus einzelnen Szenen immer genau die entsprechende Stelle der jeweiligen Strecke wiedererkennen, wurde für Le Mans einfach eine Fantasiestrecke gebaut. WTF? Jedem der sich mit Rennsport auskennt oder diese Strecke auch nur einmal in Gran Turismo gefahren ist springt diese Tatsache mit dem nackten Arsch ins Gesicht. Es wurden zwar einige Streckenteile wie Tertre Rouge oder die Hunadiere-Gerade mit CGI nachgebaut, aber das erstens komplett falsch und zweitens sieht die CGI im Film schlechter unrealistischer aus als im Spiel selbst. Die restliche Streckenführung wurde einfach frei erfunden. Spätestens als ich das gesehen habe, bin ich vom Glauben abgefallen.
Es gibt ja wirklich nur eine Handvoll gute Rennfilme, dieser hier sortiert sich dabei ganz weit unten ein.
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Parasyte: The Grey - Staffel 1         6/10
Bei Parasyte handelt es sich ursprünglich um ein japanisches Manga, das schon in einigen Animes und Filmen verwurstet wurde und nun also die Grundlage für die südkoreanische Serie "The Grey" dient. Südkorea hat ja in den letzten Jahren eine Anzahl an Horrorserien an den Start gebracht, wie es Deutschland wohl nur mit Provinzkrimis schafft. :)
Da passt auch die Körperfresser-Adaption Parasyte gut rein. Mit 6 Folgen schön kurz und knackig, ohne künstlich gestreckte Stories. Die Monstereffekte finde ich persönlich ziemlich gut gelungen für eine Serie, dazu eine ordentliche Portion Action und fertig ist eine kurzweilige Unterhaltung für ein paar Stunden.
Wenn man ab und zu seinen Logikdetektor ausschaltet und jetzt nicht das nächste große SciFi-Epos erwartet, hat man hier gut Spaß.
 
 
Fallout - Staffel 1         9/10
Wer die neueren Fallout Spiele kennt, wird sich hier sofort wie Zuhause fühlen. Die Serienmacher haben es wirklich geschafft die Fallout-Welt 1:1 in die Serie zu übertragen, ohne das es peinlich wirkt. Das fängt bei Kleinigkeiten wie Cram oder Sugar Bombs an, geht über vertraute Fraktionen in der Fallout-Welt, bis zu dem allgemeinen Look eines Vaults. Die Serie ist dabei dermaßen detailverliebt, für Spielefans vergeht fast keine Minute in der nicht irgendwo ein Easter Egg versteckt ist.
Erzählt wird die Geschichte aus vier unterschiedlichen Perspektiven. Dabei legt die Story so ein Tempo vor, dass ich echt mal froh war, als in der Mitte der Staffel mal in ein, zwei Folgen etwas weniger los war und ich die Welt besser genießen konnte.
Apropos Story. Die Hauptgeschichten der Fallout-Spiele waren ja nie unbedingt Highlights der Videospielgeschichte, sondern eher das Entdecken an und für sich und die vielen kleinen Nebenquests. Das ist in der Serie fast ein wenig genau so. Die Hauptgeschichte dreht sich darum das Vaultbewohnerin Lucy ihren Vater suchen will, der verschwunden ist. Na, klingelt da was? Aber man hat natürlich einen Riesenspaß Lucy dabei zuzuschauen, wie sie die ihr unbekannte Welt nach und nach entdeckt, während die eigentlich Hauptgeschichte vor einem hergeschoben wird.
Die Serie splattert recht ordentlich, was mich am Anfang kurz irritiert hatte, aber hey das ist halt Fallout und die Serie hält sich ansonsten auch strikt an Videospiel-Logik. So ein abgetrenntes Körperteil ist jetzt kein Weltuntergang und StimPacks und RadAway funktionieren genau so wie im Spiel. Deswegen sollte man das ganze auch nicht zu ernst nehmen.
Mir ist dann aber doch ein recht ärgerlicher Logikfehler aufgefallen, der steht im Spoiler.
Spoiler

In der letzten Folge schaltet der Ghul die Brotherhood of Steel Ritter aus, da er die Schwachstelle in deren Powerrüstungen kennt. Diese Schwachstelle hätte er aber auch schon bei der ersten Ausseinandersetzung mit Maximus ausnützen können. Hmm, naja, vielleicht hat er nicht getroffen?

 

 
Insgesamt ist die Serie nicht ganz ohne kleinere Schwächen, ich fand die letzte Folge z.B. zu überhastet und mir kamen auch einige der Charaktere zu kurz, aber ich hätte sofort Lust eine zweite Staffel zu sehen.
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Fallout Staffel 1 Prime Video 4K

 

So Staffel 1 durch. Waren die Folgen 1-3 noch ganz nett, flaut die Serie ab Folge 4 deutlich ab. Der Ghul gerät immer mehr in den Hintergrund und der Fokus rückt immer mehr in Richtung Lucy und Maximus. Was ich ziemlich schade finde, da beide Geschichten deutlich die schwächsten sind. Dafür sind die Szenen mit dem Ghul und die Ereignisse rund um seine Vergangenheit und die Geschichte und Ereignisse die zum nuklearen Krieg geführt haben Gold wert. Endlich erfährt man richtig wie es dazu kam und wer eigentlich die Fäden im Hintergrund gezogen hat. Es ist sehr schön zu sehen, wer eigentlich hinter all den namenhaftem Firmen steckt und wie tief Sie eigentlich mit drin stecken. Auch der Abschnitt rund um Vault 31-33 und Vault 4 ist sehr gut und zeigt erstmals deutlich die perfiden Pläne von Vault-Tec. All das kommt aber viel zu kurz. Den leider fühlt es sich nicht komplett wie Fallout an. Vieles fehlt,  wie die Ganzen Mutanten, die das Ödland bevölkern. Die Raiders kommen zu kurz, einige der markantesten Orte werden nur aus der Ferne kurz gezeigt und die wenigen kleinen Orte und Gebäude, die vorhanden sind, sehen zwar richtig gut aus, wirken aber trotzdem teilweise zu clean. Auch wird leider die Action deutlich runter gedreht bis zum obligatorischen Finale, was leider eine kleine Enttäuschung war. Zu kurz, zu unübersichtlich, die Ritter benehmen sich wie frische Rekruten und die Powerrüstumg scheint aus Pappmaschee zu bestehen. Die Laserwaffen werden nur zur Deko getragen und die Aufklärung zum Schluss ist ziemlich schwach und hat Telenovela Style. 
Einzig was man zum Schluss anteasert, die Story rund um den Ghul und dem Cliffhanger im Vault 31-33 Abschnit, machen Lust auf eine sehr wahrscheinliche zweite Staffel.

4/10 Vault-Tec Bunkern.


Back to Black Kino 

 

Am Samstag mit meiner Frau gesehen und er hat uns richtig gut gefallen. Es wird zwar einiges weggelassen und abgeändert und abgemildert, trotzdem bekommt man einen guten Eindruck von den Höhen und Tiefen in den letzten Jahren ihres Lebens. Allen voran spielt Marisa Abela sehr glaubwürdig Amy Winehouse und rockt gesanglich alles weg. Sie trifft die Stimme von Amy richtig gut. Auch vom aussehen haben sie das richtig gut gemacht. Kommt erschreckend nahe an Amy ran. Was ich damals nicht so mitbekommen habe und auch nicht wirklich wusste, das ihre Songs so gut wie ihr Leben wieder geben. Durch die Untertitel ist mir er richtig bewusst geworden, mit was für einem Akzent sie gesungen hat und ihre Texte einen sehr eigenwilligen Satzbau haben. Ist mir in diesem Ausmaß nicht bewusst gewesen. Als gesamt Paket ein sehr schöner Film.

8,5/10 Grammy Auszeichnungen.

 

Bearbeitet von xXdanteXx
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Monkey Man 2024 (Kino) Regie: Dev Patel 8/10 (Laufzeit: von 121 min)

 

Was für ein tolles Erstlingswerk. Dieser Film hat eine bewegte Geschichte, ist er wohl schon seit zirka 2021 fertig und von Netflix gekauft. Diese haben aber aufgrund politischer Ansichten in dem Film, sich dagegen entschieden, diesen auszustrahlen, was ich persönlich für mehr als bedenklic halte. Wenn man nämlich Filme nicht mehr zeigt, weil sie eventuell Publikum vor den Kopf stößt in Indien, dann ist das keinen Kunstfreiheit sondern schon fast Zensur. Zum Glück hat aber Jordan Peele den Film gesehen und fand, dass man ihn im Kino zeigen muss. Und so hat er Netflix den Film abgekauft und fertig ist die Laube. Wahnsinn! :D

Nun erzeugt der Film aus den Trailern heraus eine Ansicht, dass es sich hier um einen John Wick-Film handelt, was ich nur teilweise bejahen würde. Der Film hat schon ordentliche Kampfszenen und Elemente, aber engegen zu John Wick-Filmen ist hier doch mehr Geschichtserzählung. Die Prügeleien nehmen eher den zweiten Teil des Films ein und dann aber auch richtig.

Im Grunde gibt es die ein oder andere Schlägerei auch im ersten Teil aber hier lernt man erst einmal die Hauptfigur Kid kennen, in Form von Rückblenden und dem Versuch, seine Rache zu planen und auszuführen. Was allerdings nicht optimal funktioniert und dann zu einem Zwischenteil findet, der wiederum zu einem Ende mit vielen Krachern führt. Kid ist also nicht, wie in uns bekannten Filmen, die perfekte Kampfmaschine. Nein er muss schmerzlich lernen, dass Rachegelüste allein nicht ausreichen, um zu bestehen. Und so wird ordentlich Sozialkritik betrieben und man sieht auch einmal Probleme der indischen Gesellschaft. Leider etwas, was bei schon bekannten Filmen zumeist fehlt. Das alles ist, wie ich finde, sehr unterhaltsam inszenier und eben genau diese sozialen Strukturen, welche hier aufgezeigt werden, mal mehr mal weniger subtil, sind erschreckend. Und die Kampfszenen sind der Wahnsinn. Hier werden Kameras immer dicht am Kampf gehalten und es wirkt zwar oft, als wäre man verloren, ergibt aber auch das Gefühl mitten drin zu sein. Da darf man auch mal wieder Dev Patel hervorheben, welcher ja auch Kid spielt, dass er die teilweise mit gebrochener Hand spielt. Er hat sich beim Dreht tatsächleich die Hand und iach glaube auch den Fuß gebrochen, mehrmals, wenn man den Geschichten glauben darf. Auch das Team muss wohl sehr ambitioniert gewesen sein, denn wegen fehlendem Geld, haben alle, nach dem Dreh einer Kampfszene, mit angepackt und das set für einen weiteren Shot zusammengeklöppelt. Wunderbar.

Man sollte dem Film defintiv eine Chance geben, denn er ist für ein Erstlingswerk, wo Dev Patel Regisseur und Hauptdarsteller zugleich war, ja sogar gelegentlich die Kamera gehalten hat, unfassbares geleistet hat. Große Empfehlung hierfür!

 

Trailer inside und Jordan Peele Skit:

Spoiler

 

 

 

 

River 2023 (Blu-ray) Regie: Junta Yamaguchi 9/10 (Laufzeit: von 86 min)

 

Herr Jamaguchi der Regisseur und Teil der Theatergruppe "Europe Kikaku" hat einen weiteren Zeitschleife-Film mit der besagten Gruppe gedreht. Erstmals kam mir die Truppe nämlich mit dem Film "Beyond the infinite two Minutes", wie ich hier auch erzähle, unter die Augen. Und was soll ich sagen, er hat es wieder gemacht. Ein Film mit einer Zeitschleife und auch dieses mal sind es zwei Minuten. Dieses mal ist man in dem kleinen Örtchen Kibune, um genau zu sein in einem kleinen Hotel. Die Hauptfigur, welches die Angestellte Mikoto ist, erholt sich einen Moment vom Stress an dem Bach hinter dem Hotel. Sie begibt sich dann wieder in das Hotel und der Tag geht weiter... zwei Minuten und auf einmal steht sie wieder am Fluss. Die vorher kurz aufgezeigten Angestellten des Hotels und auch die Gäste, haben das selbe Phänomenen und es ist allen auch nach kurzer Zeit bewusst, denn sie behalten das Wissen, nur werden sie immer an den Startpunkt vor zwei Minuten zurückgesetzt. Diesen Umstand hat der Regisseur auch recht genau versucht umzusetzen. Es sind nahezu immer 2 Minuten, wenn man den Timer mitlaufen hat. Nur ganz selten sind es einige Sekündchen mehr oder weniger.

Es gilt nun für alle Bewohner der nahen Umgebung, herauszubekommen wie und was hier los ist. Dabei werden viele kleine Geschichten erzählt, über den Autor der eine Schreibblockade hat, zwei Freunde die sich mal wieder treffen oder eben die angestellten selbst im Haus. So entspinnt sich viel zwischenmenschliches und die Leute verzaubern den Zuschauenden, mit ihrer nicht arg zu proffessionellen Art und Weise. Man merkt halt, dass sie im besten Fall eine Theatergruppe sind, die gut harmoniert aber keine versierten Schaupielenden. Was, wie ich finde, das Ganze so authentisch macht und wirklich einen tollen Film erzeugt. Über die Auflösung kann man sich am Ende streiten, aber die ist eben auch nicht das zentrale, wofür der Film steht. Nämlich für eine zauberhafte Zeit über 86 min, die irgendwie mehr Spaß machen als man meinen mag. Ich habe wirklich ein Herz verloren an diese Leute und werde mir jeden weiteren Film von ihnen direkt holen. Noch einmal extra möchte ich die die Haupdarstellerin Riko Fujitani erwähnen, welche hier super symphatisch den Film trägt und auch eine zarte Beziehung im Film zu jemanden wunderbar erblühen lässt. Wer mal etwas komplett anderes erleben möchte und auch den ersten Film nicht kennt, macht meiner Meinung nach mit "Beyond the infinite two Minutes" und "River" (deutscher Titel: River: The Timeloop Hotel) nichts verkehrt.

 

Trailer inside:

Spoiler

 

Deutsch

 

 

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